flip hat geschrieben: ↑12.05.2019, 15:52
Also, dafür dass du gerade einmal mit dem Master angefangen hast ("nächstes Jahr fertig"), nimmst du den Mund ganz schön voll, um das mal vorsichtig zu sagen. Wie kannst du über das Niveau einer Konferenz oder eines Workshops sprechen wenn du - ich spekuliere mal - noch gar nicht
aktiv daran teilgenommen hast.
Ich glaub, du hast da meine vorherige Aussage etwas in den falschen Hals bekommen. Mit der Aussage (
Und diese kleineren Konferenzen sind definitiv nicht weniger gut angesehen, das Themengebiet ist in den meisten Fällen einfach begrenzter.) wollte ich schlichtweg darauf hinweisen, dass man nicht von der Teilnahmegebühr oder der Teilnahmerzahl auf das Niveau der Konferenz schließen kann. Beziehungsweise konkreter, dass die kleinere Teilnahmerzahl eine Konferenz nicht unbedingt wissenschaftlich „unwichtiger” macht, sondern dass die Größe der Konferenz eben oft auch vom Thema abhängt. Konferenzen mit sehr weit gefassten Themen (sei es z.B. Konferenzen zur kognitiven oder zur generativen Linguistik allgemein) bieten eben Platz für ein weitgefächertes Spektrum an Vorträgen, im Gegensatz zu Konferenzen, die sich auf einen Teilbereich der Linguistik oder eine Sprache bzw. Sprachgruppe beschränken. Und kleinere Konferenzen mit sehr begrenztem Themengebiet haben (zumindest, soweit ich das in der Linguistik bisher mitbekomme habe) meist auch eine deutlich kleinere Teilnahmegebühr.
Kurz gefasst: Man kann an einer wissenschaftlichen Konferenz teilnehmen, ohne dafür hunderte Euros hinblättern zu müssen. Und ja, ich habe an so Konferenzen teilgenommen, sowohl
aktiv als auch
passiv, letzteres aus verständlichen Gründen natürlich deutlich mehr. Und auch wenn ich als Masterstudent vielleicht noch nicht die nötige Qualifikation haben sollte, das Niveau einer Konferenz einschätzen zu können, seh ich ja trotzdem, wer sonst an der Konferenz teilnimmt. Und wenn da Wissenschaftler sitzen bzw. Vorträge halten, die für mein Themengebiet relevante Publikationen schreiben, kann das Niveau der Konferenz ja nicht vollkommen im Keller sein.
flip hat geschrieben: ↑12.05.2019, 15:52Es ist doch so, dass du an deiner präferierten Uni gelesen hast, dass Publikationen im Vorfeld gewünscht sind und du dir das jetzt, ohne weiter darüber nachzudenken, in den Kopf gesetzt hast. Artikel publizieren ist nicht einfach wie Abschlussarbeit schreiben.
Du musst an vorderster Front dabei sein, sonst ist das, was du erforschst veraltet. Das ist ein full-time Job!
Kommt auf den Fachbereich und das Thema an. Zum Thema meiner Masterarbeit wurde zuletzt Ende der 70er Jahre was publiziert. Von daher ist die Gefahr gering, dass meine Forschungsergebnisse auf einmal veraltet sein werden.
Ja, es ist so, dass meine präferierte Uni Publikationen voraussetzt bzw. wünscht. Wenn ich mir das selbst aber schon in den Kopf gesetzt hätte, würde ich hier doch kein Thema dazu aufmachen.
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich selber den Arbeitsaufwand und überhaupt meine Chance, bei einem Journal etwas publizieren zu können, nicht einschätzen kann. Wie denn auch, ohne eigenen Erfahrungen? Daher frag ich ja hier, ob denn schon mal jemand vor dem Doktorstudium schon mal etwas publiziert hat.
Aber klar - Uni setzt Publikationen voraus, ich will an diese Uni; natürlich komm ich da nicht drum herum, zumindest den Versuch einer Publikation in Erwägung zu ziehen, auch wenn mir hier davon abgeraten wird. Das ändert nichts daran, dass ich eure ehrlichen Einschätzungen zu schätzen weiß. Zumal es wie schon gesagt wirklich erleichternd ist, dass diese Anforderung auch anderen zu hoch gegriffen vorkommt.
flip hat geschrieben: ↑12.05.2019, 15:52Übrigens, dass du wissenschaftlich arbeiten kannst, zeigst du in deiner Masterarbeit. Im Gegensatz zu irgendwelchen Studentenjournalen wird die nämlich von jemandem
korrigiert, der wirklich Ahnung hat. Mal abgesehen davon, dass ich von diesen Journalen noch nie gehört habe, würde kein seriöser Wissenschaftler seine Zeit damit verschwenden, neben dem normalen Pensum auch noch Studienarbeiten zu referieren.
Natürlich zeig ich meine Fähigkeiten (unter anderem) in meiner Masterarbeit. Ein Artikel in einem Journal zeigt doch aber wiederum, dass ich außerdem in der Lage bin, aus meiner Masterarbeit das Wesentliche herauszufiltern und zu präsentieren. Darum, dass jemand später einmal meinen in einem Studentenjournal veröffentlichten Artikel liest, geht es in dem Fall doch gar nicht, sondern allein darum, dass ich durch das Vorweisen eines solchen Artikels zum Bewerbungszeitpunkt zeigen kann, dass ich im Grunde dazu fähig bin, meine Arbeit auch in so einer Form zu präsentieren.
Da die Uni meiner Wahl nun mal solche Forderungen stellt (Publikationen zum Bewerbungszeitpunkt), wäre das eine Idee, wie ich den Anforderungen zumindest etwas gerecht werden könnte, ohne gleich großspurig Paper an renommierte Fachzeitschriften zu schicken. Ist das denn so abwegig?