Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Verfasst: 05.05.2019, 20:19
Hallo zusammen
ich lese hier schon eine Weile mit und habe auch schon viele interessante Beiträge gelesen. Daher wende ich mich jetzt mit meinem Fall auch an euch:
Ich habe 4 1/2 Jahre in einem großen geisteswissenschaftlichen Fach promoviert und habe vor etwa sechs Monaten eingereicht. Mit meinem Erstgutachter stand ich immer in regem Austausch, auch als sich durch verschiedene lebensweltliche Umstände die Arbeit sehr schwer gestaltete und durch einen Nicht-uni job verzögerte. Da ich aufgrund dessen nicht so oft an der Uni war, habe ich mit meiner Zweitgutachterin (die Nachfolge meines Erstis, der mich noch in den Ruhestand mitgenommen hatte) nicht so viel Kontakt.
Nachdem ich meine Arbeit eingereicht hatte, waren mir (ich habe in der Fremdsprache meines Faches geschrieben) sehr viele Flüchtigkeitsfehler aufgefallen, die ich nicht mehr gesehen hatte, da ich aufgrund eines auslaufenden Stipendiums keine Zeit mehr hatte, sie Dritten zur Durchsicht zu geben. Ich wusste also,dass es kein Summa wird. Da das bei uns fast Standart ist und auch viele Leute am Lehrstuhl aufgrund meiner vorherigen Noten uned meiner Leidenschaft für das Fach mit einem Summa gerechnet haben, ist mir das Ganze zwar fast peinlich, aber gut, das habe ich mir selbst zuzuschreiben und das werde ich bei der Drucklegung auch korrigieren.
Jetzt zogen allerdings sechs Monate ins Land, bis ich meine Gutachten bekommen habe, da die Zweiti sehr lange brauchte und wohl auch erst während der Dreimonatsfrist angefangen hat. Ich habe mehrfach nachgehagt und wurde immer wieder vertröstet... Letzten Donnerstag bekam ich meine Gutachten und bin fast aus allen Wolken gefallen:
Beim Ersti wie erwartet ein sehr gutes Magna (liest sich so als sähe er die Chance auf ein Summa in der mündlichen und vielleicht auf ein schlechtes Gesamtsumma, wenn ich Dampf gebe, was ich definitiv vorhabe), bei der Zweitperson ein cum laude, das sich wie ein rite liest. Es wift mir genau die Sachen, die mein Ersti gut findet (eigenständige innovative Theorie und Interpretationen vor). An manchen Stellen fällt aber auch auf, dass der Gutachtende mich nicht ganz gelesen hat. Da steht zum Beispiel die Erklärung, die gesucht wird, nur drei Sätze weiter...
Gut, ich leite daraus ab, dass die Struktur der Drucklegung definitiv verfeinert und leserfreundlicher gestaltet werden muss, und ich in Disputation und Druckfassung kleinschritiger erklären muss. Aber dennoch bleibt die Frage: bei einer Divergenz von fast zwei Noten - wie gehe ich am Besten in die Dispu?
Aufgrund unserer Uni ist meine Kommission eher fachverwandt als vom Fach, deswegen genau meine Frage...
Danke im Voraus für die Tipps
Marie
ich lese hier schon eine Weile mit und habe auch schon viele interessante Beiträge gelesen. Daher wende ich mich jetzt mit meinem Fall auch an euch:
Ich habe 4 1/2 Jahre in einem großen geisteswissenschaftlichen Fach promoviert und habe vor etwa sechs Monaten eingereicht. Mit meinem Erstgutachter stand ich immer in regem Austausch, auch als sich durch verschiedene lebensweltliche Umstände die Arbeit sehr schwer gestaltete und durch einen Nicht-uni job verzögerte. Da ich aufgrund dessen nicht so oft an der Uni war, habe ich mit meiner Zweitgutachterin (die Nachfolge meines Erstis, der mich noch in den Ruhestand mitgenommen hatte) nicht so viel Kontakt.
Nachdem ich meine Arbeit eingereicht hatte, waren mir (ich habe in der Fremdsprache meines Faches geschrieben) sehr viele Flüchtigkeitsfehler aufgefallen, die ich nicht mehr gesehen hatte, da ich aufgrund eines auslaufenden Stipendiums keine Zeit mehr hatte, sie Dritten zur Durchsicht zu geben. Ich wusste also,dass es kein Summa wird. Da das bei uns fast Standart ist und auch viele Leute am Lehrstuhl aufgrund meiner vorherigen Noten uned meiner Leidenschaft für das Fach mit einem Summa gerechnet haben, ist mir das Ganze zwar fast peinlich, aber gut, das habe ich mir selbst zuzuschreiben und das werde ich bei der Drucklegung auch korrigieren.
Jetzt zogen allerdings sechs Monate ins Land, bis ich meine Gutachten bekommen habe, da die Zweiti sehr lange brauchte und wohl auch erst während der Dreimonatsfrist angefangen hat. Ich habe mehrfach nachgehagt und wurde immer wieder vertröstet... Letzten Donnerstag bekam ich meine Gutachten und bin fast aus allen Wolken gefallen:
Beim Ersti wie erwartet ein sehr gutes Magna (liest sich so als sähe er die Chance auf ein Summa in der mündlichen und vielleicht auf ein schlechtes Gesamtsumma, wenn ich Dampf gebe, was ich definitiv vorhabe), bei der Zweitperson ein cum laude, das sich wie ein rite liest. Es wift mir genau die Sachen, die mein Ersti gut findet (eigenständige innovative Theorie und Interpretationen vor). An manchen Stellen fällt aber auch auf, dass der Gutachtende mich nicht ganz gelesen hat. Da steht zum Beispiel die Erklärung, die gesucht wird, nur drei Sätze weiter...
Gut, ich leite daraus ab, dass die Struktur der Drucklegung definitiv verfeinert und leserfreundlicher gestaltet werden muss, und ich in Disputation und Druckfassung kleinschritiger erklären muss. Aber dennoch bleibt die Frage: bei einer Divergenz von fast zwei Noten - wie gehe ich am Besten in die Dispu?
Aufgrund unserer Uni ist meine Kommission eher fachverwandt als vom Fach, deswegen genau meine Frage...
Danke im Voraus für die Tipps
Marie