Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
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Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Hallo zusammen
ich lese hier schon eine Weile mit und habe auch schon viele interessante Beiträge gelesen. Daher wende ich mich jetzt mit meinem Fall auch an euch:
Ich habe 4 1/2 Jahre in einem großen geisteswissenschaftlichen Fach promoviert und habe vor etwa sechs Monaten eingereicht. Mit meinem Erstgutachter stand ich immer in regem Austausch, auch als sich durch verschiedene lebensweltliche Umstände die Arbeit sehr schwer gestaltete und durch einen Nicht-uni job verzögerte. Da ich aufgrund dessen nicht so oft an der Uni war, habe ich mit meiner Zweitgutachterin (die Nachfolge meines Erstis, der mich noch in den Ruhestand mitgenommen hatte) nicht so viel Kontakt.
Nachdem ich meine Arbeit eingereicht hatte, waren mir (ich habe in der Fremdsprache meines Faches geschrieben) sehr viele Flüchtigkeitsfehler aufgefallen, die ich nicht mehr gesehen hatte, da ich aufgrund eines auslaufenden Stipendiums keine Zeit mehr hatte, sie Dritten zur Durchsicht zu geben. Ich wusste also,dass es kein Summa wird. Da das bei uns fast Standart ist und auch viele Leute am Lehrstuhl aufgrund meiner vorherigen Noten uned meiner Leidenschaft für das Fach mit einem Summa gerechnet haben, ist mir das Ganze zwar fast peinlich, aber gut, das habe ich mir selbst zuzuschreiben und das werde ich bei der Drucklegung auch korrigieren.
Jetzt zogen allerdings sechs Monate ins Land, bis ich meine Gutachten bekommen habe, da die Zweiti sehr lange brauchte und wohl auch erst während der Dreimonatsfrist angefangen hat. Ich habe mehrfach nachgehagt und wurde immer wieder vertröstet... Letzten Donnerstag bekam ich meine Gutachten und bin fast aus allen Wolken gefallen:
Beim Ersti wie erwartet ein sehr gutes Magna (liest sich so als sähe er die Chance auf ein Summa in der mündlichen und vielleicht auf ein schlechtes Gesamtsumma, wenn ich Dampf gebe, was ich definitiv vorhabe), bei der Zweitperson ein cum laude, das sich wie ein rite liest. Es wift mir genau die Sachen, die mein Ersti gut findet (eigenständige innovative Theorie und Interpretationen vor). An manchen Stellen fällt aber auch auf, dass der Gutachtende mich nicht ganz gelesen hat. Da steht zum Beispiel die Erklärung, die gesucht wird, nur drei Sätze weiter...
Gut, ich leite daraus ab, dass die Struktur der Drucklegung definitiv verfeinert und leserfreundlicher gestaltet werden muss, und ich in Disputation und Druckfassung kleinschritiger erklären muss. Aber dennoch bleibt die Frage: bei einer Divergenz von fast zwei Noten - wie gehe ich am Besten in die Dispu?
Aufgrund unserer Uni ist meine Kommission eher fachverwandt als vom Fach, deswegen genau meine Frage...
Danke im Voraus für die Tipps
Marie
ich lese hier schon eine Weile mit und habe auch schon viele interessante Beiträge gelesen. Daher wende ich mich jetzt mit meinem Fall auch an euch:
Ich habe 4 1/2 Jahre in einem großen geisteswissenschaftlichen Fach promoviert und habe vor etwa sechs Monaten eingereicht. Mit meinem Erstgutachter stand ich immer in regem Austausch, auch als sich durch verschiedene lebensweltliche Umstände die Arbeit sehr schwer gestaltete und durch einen Nicht-uni job verzögerte. Da ich aufgrund dessen nicht so oft an der Uni war, habe ich mit meiner Zweitgutachterin (die Nachfolge meines Erstis, der mich noch in den Ruhestand mitgenommen hatte) nicht so viel Kontakt.
Nachdem ich meine Arbeit eingereicht hatte, waren mir (ich habe in der Fremdsprache meines Faches geschrieben) sehr viele Flüchtigkeitsfehler aufgefallen, die ich nicht mehr gesehen hatte, da ich aufgrund eines auslaufenden Stipendiums keine Zeit mehr hatte, sie Dritten zur Durchsicht zu geben. Ich wusste also,dass es kein Summa wird. Da das bei uns fast Standart ist und auch viele Leute am Lehrstuhl aufgrund meiner vorherigen Noten uned meiner Leidenschaft für das Fach mit einem Summa gerechnet haben, ist mir das Ganze zwar fast peinlich, aber gut, das habe ich mir selbst zuzuschreiben und das werde ich bei der Drucklegung auch korrigieren.
Jetzt zogen allerdings sechs Monate ins Land, bis ich meine Gutachten bekommen habe, da die Zweiti sehr lange brauchte und wohl auch erst während der Dreimonatsfrist angefangen hat. Ich habe mehrfach nachgehagt und wurde immer wieder vertröstet... Letzten Donnerstag bekam ich meine Gutachten und bin fast aus allen Wolken gefallen:
Beim Ersti wie erwartet ein sehr gutes Magna (liest sich so als sähe er die Chance auf ein Summa in der mündlichen und vielleicht auf ein schlechtes Gesamtsumma, wenn ich Dampf gebe, was ich definitiv vorhabe), bei der Zweitperson ein cum laude, das sich wie ein rite liest. Es wift mir genau die Sachen, die mein Ersti gut findet (eigenständige innovative Theorie und Interpretationen vor). An manchen Stellen fällt aber auch auf, dass der Gutachtende mich nicht ganz gelesen hat. Da steht zum Beispiel die Erklärung, die gesucht wird, nur drei Sätze weiter...
Gut, ich leite daraus ab, dass die Struktur der Drucklegung definitiv verfeinert und leserfreundlicher gestaltet werden muss, und ich in Disputation und Druckfassung kleinschritiger erklären muss. Aber dennoch bleibt die Frage: bei einer Divergenz von fast zwei Noten - wie gehe ich am Besten in die Dispu?
Aufgrund unserer Uni ist meine Kommission eher fachverwandt als vom Fach, deswegen genau meine Frage...
Danke im Voraus für die Tipps
Marie
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Re: Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Hallo Marie,
ich kann nur aus der Perspektive der Naturwissenschaften und meiner eigenen PromoO sprechen. Gibt es in deinem Fall nicht die Konsequenz eines Drittgutachtens..? Dies ist bei mir zumindest eindeutig festgelegt, sobald die Gutachten um mehr als 1,0 auseinander liegen. Meiner Meinung ergibt dies auch eindeutig Sinn, um etwaige "Ausreißer-Gutachten" (wie bei dir) zu prüfen und ggfs. abzumildern..
Liebe Grüße
ich kann nur aus der Perspektive der Naturwissenschaften und meiner eigenen PromoO sprechen. Gibt es in deinem Fall nicht die Konsequenz eines Drittgutachtens..? Dies ist bei mir zumindest eindeutig festgelegt, sobald die Gutachten um mehr als 1,0 auseinander liegen. Meiner Meinung ergibt dies auch eindeutig Sinn, um etwaige "Ausreißer-Gutachten" (wie bei dir) zu prüfen und ggfs. abzumildern..
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Re: Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Hehe, das ist hier ja nicht der Fall.
Marie dramatisiert das nur etwas, weil sie das "Magna" als "Summa" und das "Cum laude" als "Rite" auslegt.
Es bleibt aber dabei, dass es Magna und Cum Laude sind. Es gibt kein "sehr gutes Magna", oder willst du das später jedes mal noch präzisieren. Mal angesehen davon dass du selber sagst, dass es für ein Summa nicht reicht. Also hast du es auch nicht.
Es bringt dir nichts, darauf jetzt herumzureiten. Du hastaber einen Vorteil, weil die "Fehler", die dir vorgeworfen werden, tatsächlich keine sind (da in Diss elräutert) und in der Disputation entkräftet werden können. Damit steht also der besseren Note auch nichts mehr im Wege, wenn du dich richtig vorbereitest.
Wenn du aber so etwas schreibst wie "eigenständige innovative Theorie" und dir das dann als Nachteil aufgrund "freier Interpretation" ausgelegt wird, dann hast du offensichtlich gravierende Fehler in der Literaturrecherche gemacht. Wäre jedenfalls eine schlüssige Erklärung.
Marie dramatisiert das nur etwas, weil sie das "Magna" als "Summa" und das "Cum laude" als "Rite" auslegt.
Es bleibt aber dabei, dass es Magna und Cum Laude sind. Es gibt kein "sehr gutes Magna", oder willst du das später jedes mal noch präzisieren. Mal angesehen davon dass du selber sagst, dass es für ein Summa nicht reicht. Also hast du es auch nicht.
Es bringt dir nichts, darauf jetzt herumzureiten. Du hastaber einen Vorteil, weil die "Fehler", die dir vorgeworfen werden, tatsächlich keine sind (da in Diss elräutert) und in der Disputation entkräftet werden können. Damit steht also der besseren Note auch nichts mehr im Wege, wenn du dich richtig vorbereitest.
Wenn du aber so etwas schreibst wie "eigenständige innovative Theorie" und dir das dann als Nachteil aufgrund "freier Interpretation" ausgelegt wird, dann hast du offensichtlich gravierende Fehler in der Literaturrecherche gemacht. Wäre jedenfalls eine schlüssige Erklärung.
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Re: Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Hallo envasdas,envasadas hat geschrieben: ↑06.05.2019, 17:53 Hallo Marie,
ich kann nur aus der Perspektive der Naturwissenschaften und meiner eigenen PromoO sprechen. Gibt es in deinem Fall nicht die Konsequenz eines Drittgutachtens..? Dies ist bei mir zumindest eindeutig festgelegt, sobald die Gutachten um mehr als 1,0 auseinander liegen. Meiner Meinung ergibt dies auch eindeutig Sinn, um etwaige "Ausreißer-Gutachten" (wie bei dir) zu prüfen und ggfs. abzumildern..
Liebe Grüße
danke für das Feedback. Tatsächlich ist es laut unserer Promotionsordnung so, dass es wie bei euch bei einer Divergenz von mehr als 1,0 ein Drittgutachten gibt oder gäbe. Bei mir stehen ja mit 2,0 und 3,0 (magna cum laude und cum laude) tatsächlich nur eine Divergenz von exakt 1,0 zur Debatte. Demnach kommt der Drittgutachter hier (höchst wahrscheinlich) nicht zum Tragen.
LG
Marie
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Re: Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Hallo flipflip hat geschrieben: ↑06.05.2019, 18:06 Hehe, das ist hier ja nicht der Fall.
Marie dramatisiert das nur etwas, weil sie das "Magna" als "Summa" und das "Cum laude" als "Rite" auslegt.
Es bleibt aber dabei, dass es Magna und Cum Laude sind. Es gibt kein "sehr gutes Magna", oder willst du das später jedes mal noch präzisieren. Mal angesehen davon dass du selber sagst, dass es für ein Summa nicht reicht. Also hast du es auch nicht.
Es bringt dir nichts, darauf jetzt herumzureiten. Du hastaber einen Vorteil, weil die "Fehler", die dir vorgeworfen werden, tatsächlich keine sind (da in Diss elräutert) und in der Disputation entkräftet werden können. Damit steht also der besseren Note auch nichts mehr im Wege, wenn du dich richtig vorbereitest.
Wenn du aber so etwas schreibst wie "eigenständige innovative Theorie" und dir das dann als Nachteil aufgrund "freier Interpretation" ausgelegt wird, dann hast du offensichtlich gravierende Fehler in der Literaturrecherche gemacht. Wäre jedenfalls eine schlüssige Erklärung.
ja, richtig beobachtet, ich habe da tatssächlich etwas dramatisiert und auch überreagiert, sorry
Wenn ich meine Note später mal angeben muss, sage ich schon die Note, die dabei heraus kommen wird, keine Sorge. Es ist allerdings so, dass das Erstgutachten hinter der Note "magna cum laude" ein Plus in Klammern stehen hat, wie würde man das denn bezeichnen.
Und du hast auch recht damit, dass mein bester Weg jetzt ist, sachlich auf Konfrontation zu gehen und die angesprochenen Punkte zu entkräften.
Danke für die ehriche Antwort
Nur zu meiner Ehrenrettung: das mit der Theorie ist tatsächlich so, da es in meinem Fachgebiet noch wenig Forschung gibt und ich mir mein Analysewerkzeug aus verschiedenen Theorien selbst geschmiedet habe. Das würdigt auch das kritischere Gutachten - nur findet der Vf es sei zuviel Theorie
LG
Marie
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Re: Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Liebe Marie,
Sei stolz auf deine Leistung und schnapp dir die 1 durch eine tolle Verteidigung!
Kannst du mit deinem DV noch einmal zur Vorbereitung der Verteidigung über die Gutachten sprechen? Vielleicht kennt er den Zweitgutachter und weiß worauf du achten solltest.
Du schaffst das!
tatsächlich stehst du zwischen 1 (magna cum laude) und 2 (cum laude).Bei mir stehen ja mit 2,0 und 3,0 (magna cum laude und cum laude)
Sei stolz auf deine Leistung und schnapp dir die 1 durch eine tolle Verteidigung!
Kannst du mit deinem DV noch einmal zur Vorbereitung der Verteidigung über die Gutachten sprechen? Vielleicht kennt er den Zweitgutachter und weiß worauf du achten solltest.
Du schaffst das!
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Re: Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Oh stimmt, das hatte ich irgendwie durcheinander gehauen! Wie ja beriets erwähnt sind ne 1.0 und ne 2.0 doch ne super Leistung!MariWie hat geschrieben: ↑06.05.2019, 18:56
danke für das Feedback. Tatsächlich ist es laut unserer Promotionsordnung so, dass es wie bei euch bei einer Divergenz von mehr als 1,0 ein Drittgutachten gibt oder gäbe. Bei mir stehen ja mit 2,0 und 3,0 (magna cum laude und cum laude) tatsächlich nur eine Divergenz von exakt 1,0 zur Debatte. Demnach kommt der Drittgutachter hier (höchst wahrscheinlich) nicht zum Tragen.
LG
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Re: Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Danke für die aufmunternden Worte und ich habe definitiv vor, sie alle bei der Verteidigung aus den Socken zu hauen - gerade meine Zweiti
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, zwischen welchen Noten ich stehe. Unsere PromO schreibt dazu nur:
was ich dann auf 2-3 übersetze1. summa cum laude (mit Auszeichnung/Notenberechnungswert 1), 2. magna cum laude (sehr gut/Notenberechnungswert 2),3. cum laude (gut/Notenberechnungswert 3),4. rite (genügend/Notenberechnungswert 4) oder5. non rite (ungenügend/Notenberechnungswert 5)
Das werde ich definitiv, sobald er aus dem Urlaub zurück kommt auch nochmal machen. Aber danke für den Hinweis und die lieben Worte
Kannst du mit deinem DV noch einmal zur Vorbereitung der Verteidigung über die Gutachten sprechen? Vielleicht kennt er den Zweitgutachter und weiß worauf du achten solltest.
Du schaffst das!
LG
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Re: Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Zur Auslegung der Noten: Schau mal hier auf Doktorandenforum unter "Fast fertig" und dann unter "Bewertung".
Summa ist keine 1, sondern eine 1+. Aus dem Abi kennst du bestimmt noch das Punktesystem: 15 Punkte waren eine 1+ (hier Summa), 13 oder 14 Punkte eine 1 (hier Magna) usw.
Summa ist keine 1, sondern eine 1+. Aus dem Abi kennst du bestimmt noch das Punktesystem: 15 Punkte waren eine 1+ (hier Summa), 13 oder 14 Punkte eine 1 (hier Magna) usw.
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Re: Gutachten sehr unterschiedlich - was jetzt?
Wieso 2-3?MariWie hat geschrieben: ↑07.05.2019, 12:40
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, zwischen welchen Noten ich stehe. Unsere PromO schreibt dazu nur:was ich dann auf 2-3 übersetze1. summa cum laude (mit Auszeichnung/Notenberechnungswert 1), 2. magna cum laude (sehr gut/Notenberechnungswert 2),3. cum laude (gut/Notenberechnungswert 3),4. rite (genügend/Notenberechnungswert 4) oder5. non rite (ungenügend/Notenberechnungswert 5)
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