LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
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LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
Aktuell verfasse ich meine Texte noch mit Word. Nun habe ich bereits mehrfach gehört und gelesen, dass LaTex für umfangreichere Arbeiten besser geeignet ist als Word. Daher überlege ich, einen LaTex-Kurs zu besuchen.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ist es den Aufwand wert, sich in dieses Programm einzuarbeiten? Oder habt ihr eure Diss mit Word geschrieben und hattet keinerlei Probleme?
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
Hallo!
Ein schön formatiertes mit LaTex erstelltes Dokument sieht eben gut aus und mag einen professionellen Eindruck erwecken. Zumindest bei Leuten, die darauf schwören. Aber LaTex hat eine steile Lernkurve und ich behaupte, dass so lange man es nicht halbwegs beherrscht – und dazu ist meiner Erfahrung nach ein Crashkurs nicht ausreichend – optisch immer noch keine perfekten Dokumente rauskommen.
In Bezug auf Word hört man eben das Argument, dass es mit umfangreichen Dokumenten nicht klar kommt, die zu viele Verweise, Abbildungen und komplexere Formatierungen enthalten. Meine Projektleiterin z.B. berichtet mir ständig, dass bei ihr irgendwann ihre Dissdatei nicht mehr starten ließ und sie dann trotzdem alles mit LaTex machen musste.
Meine Position dazu: Achte mal darauf, wie alt diese Erfahrungsberichte sind. Im Falle meiner Projektleiterin ist es zum Beispiel 12 Jahre her; bei manchen Leuten noch länger. Ich behaupte, diese Einwände sind praktisch nicht mehr relevant. Word hat sich weiterentwickelt; die Hardware hat sich weiterentwickelt. Ich persönlich habe schon seit Jahren keinen Wordabsturz erlebt. Selbst wenn man den Computer herunterfährt ohne das Dokument gespeichert zu haben, behält Word eine Sicherheitskopie, die geladen wird sobald man es wiederstartet.
Ich schreibe alles in Word, da es einfach bequemer ist und schneller geht. Man muss ständig seine Paper/Kapitel anpassen, diese mit anderen Leuten elektronisch austauschen usw. LaTex würde mich dabei nur unnötig im Schreib- und Editierprozess ausbremsen. Und falls du deine Dokumentenerstellung automatisieren möchtest und nicht an jeder Zeile selbst rumwerkeln willst – Word bietet viele Funktionen wie Vorlagen und Makros an.
Falls du einen Hybrid aus beiden Welten haben möchtest, sieh dir LyX an (https://www.lyx.org/WebDe.Home).
Beste Grüße
Beam
Ein schön formatiertes mit LaTex erstelltes Dokument sieht eben gut aus und mag einen professionellen Eindruck erwecken. Zumindest bei Leuten, die darauf schwören. Aber LaTex hat eine steile Lernkurve und ich behaupte, dass so lange man es nicht halbwegs beherrscht – und dazu ist meiner Erfahrung nach ein Crashkurs nicht ausreichend – optisch immer noch keine perfekten Dokumente rauskommen.
In Bezug auf Word hört man eben das Argument, dass es mit umfangreichen Dokumenten nicht klar kommt, die zu viele Verweise, Abbildungen und komplexere Formatierungen enthalten. Meine Projektleiterin z.B. berichtet mir ständig, dass bei ihr irgendwann ihre Dissdatei nicht mehr starten ließ und sie dann trotzdem alles mit LaTex machen musste.
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Ich schreibe alles in Word, da es einfach bequemer ist und schneller geht. Man muss ständig seine Paper/Kapitel anpassen, diese mit anderen Leuten elektronisch austauschen usw. LaTex würde mich dabei nur unnötig im Schreib- und Editierprozess ausbremsen. Und falls du deine Dokumentenerstellung automatisieren möchtest und nicht an jeder Zeile selbst rumwerkeln willst – Word bietet viele Funktionen wie Vorlagen und Makros an.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
Ich habe meine Diss (in Geschichte) auch mit Word geschrieben und hatte damit überhaupt kein Problem. Es war ein Dokument mit reinem Text, keine Abbildungen, keine Tabellen, keine Formeln. Nur jede Menge Buchstaben und viele Fußnoten. In meinem Fall war die Abgabe 2011, hat aber damals schon gut funktioniert. Mein Argument pro Word: In meinem Berufsfeld ist Word der übliche Standard und dank der intensiven Beschäftigung damit für so ein großes Dokument habe ich mich ziemlich weit in das Programm eingearbeitet. Das A und O ist aber meines Erachtes eine ordentliche Formatierung, d.h. die Verwendung von Formatvorlagen etc. Mir hat damals dieses Buch geholfen, um die Datei einmal ordentlich aufzusetzen:
https://www.amazon.de/Wissenschaftlich- ... 3827371317
Das ist inzwischen natürlich völlig überholt, aber es gibt einige aktuellere Bücher zum gleichen Thema (zB https://www.amazon.de/Wissenschaftliche ... 4Q3GCC27Z5).
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
In einigen Fächern, z.B. wohl der überwiegenden Mehrzahl der MINT-Fächer, ist LaTeX "The Way 2 Go", das reicht von "Gibt nichts anderes!" bis "Word-Sklaven dürfen angespuckt werden." In anderen Fächern sieht es anders aus, bis hin zu "Für solche Exoten-Varianten sieht es mit unterstützendem Know How in der näheren Umgebung eher mau aus." oder "Wir haben das schon immer in word gemacht, warum wollen sie das anders handhaben?".
Ich habe einem WG-Mitbewohner aus der Historiker-Szene geholfen, seine ersten 250-300 Seiten der Diss von word nach LaTeX zu bringen, er hält seine Entscheidung immer noch für sehr gut. Anlass für seinen Wechselwunsch waren die ca 1000 Literatureinträge, die seine Lit-verwaltung allzu oft ins Koma trieben. Ferner habe ich eine Linguistikdoktorandin beim Transfer von word nach LaTeX unterstützt. Ergebnis: Wir sind seit Ende letzten Jahres verheiratet mit inzwischen Zwillingen, und sie verflucht LaTeX (immer noch) nicht, zumindest nicht laut und öffentlich.
Den erwähnten Kurs zu besuchen und dann zu entscheiden, kann nicht vollkommen falsch sein.
PS Ich bin in MINT angesiedelt und sitze beruflich wie privat an einem micro$oft-freien System, meine Einschätzung wäre recht tendenziös.
*edit Von Krücken wie LyX würde ich Abstand nehmen. Nichts Halbes und nichts Ganzes, und die Unterstützung ist mies. (Subjektivitätsfaktor 99/100 )
Ich habe einem WG-Mitbewohner aus der Historiker-Szene geholfen, seine ersten 250-300 Seiten der Diss von word nach LaTeX zu bringen, er hält seine Entscheidung immer noch für sehr gut. Anlass für seinen Wechselwunsch waren die ca 1000 Literatureinträge, die seine Lit-verwaltung allzu oft ins Koma trieben. Ferner habe ich eine Linguistikdoktorandin beim Transfer von word nach LaTeX unterstützt. Ergebnis: Wir sind seit Ende letzten Jahres verheiratet mit inzwischen Zwillingen, und sie verflucht LaTeX (immer noch) nicht, zumindest nicht laut und öffentlich.
Den erwähnten Kurs zu besuchen und dann zu entscheiden, kann nicht vollkommen falsch sein.
PS Ich bin in MINT angesiedelt und sitze beruflich wie privat an einem micro$oft-freien System, meine Einschätzung wäre recht tendenziös.
*edit Von Krücken wie LyX würde ich Abstand nehmen. Nichts Halbes und nichts Ganzes, und die Unterstützung ist mies. (Subjektivitätsfaktor 99/100 )
Trollschutzerklärung: Ich halte mich aus threads mit erhöhtem Trollpotential heraus. Im Fehlerfall möge der Troll bitte "NEIN, ich bin nicht einverstanden." drücken.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
Tut mir leid, auch wenn ich jeden mit dem System schreiben lassen will, das er oder sie möchte, was du da absonderst, ist Dummfug! LaTeX ist ein Satzsystem, und wenn du deinen Editor nicht im Griff hast, schieb es nicht auf LaTeX! Wenn ich mir auf einer Geröllstrecke die Reifen schrotte, maule ich nicht primär über die Treibstoffmarke.FlimBeam hat geschrieben: 12.04.2019, 09:27 LaTex würde mich dabei nur unnötig im Schreib- und Editierprozess ausbremsen.
*edit
Eine steile Lernkurve heisst für mich, dass es schnell aufwärts geht.Aber LaTex hat eine steile Lernkurve ...
Perfektion ist eine Illusion , und Beherschung ist relativ. Ich behaupte, dass man bereits nach wenigen Minuten mit LaTeX ein Ergebnis produzieren kann, dass optisch ansprechender ist als mit word. Möglicherweise haben wir beide Recht.... ich behaupte, dass so lange man es nicht halbwegs beherrscht – und dazu ist meiner Erfahrung nach ein Crashkurs nicht ausreichend – optisch immer noch keine perfekten Dokumente rauskommen.
Jedwede Diskussion erübrigt sich IMHO, solange OP nicht angibt, warum er/sie einen Wechsel in Betracht zieht. Ohne dies hat der thread lediglich flame war Potential, ergo bin ich bis dahin raus.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
Hey Beam,
@ Nomen Nescio: Ich komme nicht aus dem MINT-Bereich, daher muss ich nicht mit Latex arbeiten.
Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen. Ich schaue mir noch einmal genauer an, ob Word vielleicht doch infrage kommt.FlimBeam hat geschrieben: 12.04.2019, 09:27 Meine Position dazu: Achte mal darauf, wie alt diese Erfahrungsberichte sind. Im Falle meiner Projektleiterin ist es zum Beispiel 12 Jahre her; bei manchen Leuten noch länger. Ich behaupte, diese Einwände sind praktisch nicht mehr relevant. Word hat sich weiterentwickelt; die Hardware hat sich weiterentwickelt. Ich persönlich habe schon seit Jahren keinen Wordabsturz erlebt. Selbst wenn man den Computer herunterfährt ohne das Dokument gespeichert zu haben, behält Word eine Sicherheitskopie, die geladen wird sobald man es wiederstartet.
Danke auch an Eva für deine Erfahrungswerte. Meine Diss wird auch hauptsächlich Text enthalten, vielleicht kommen eine oder zwei Tabellen hinzu. Deine Literaurempfehlungen schau ich mir mal an.Eva hat geschrieben: 12.04.2019, 09:33 Ich habe meine Diss (in Geschichte) auch mit Word geschrieben und hatte damit überhaupt kein Problem. Es war ein Dokument mit reinem Text, keine Abbildungen, keine Tabellen, keine Formeln. Nur jede Menge Buchstaben und viele Fußnoten.
@ Nomen Nescio: Ich komme nicht aus dem MINT-Bereich, daher muss ich nicht mit Latex arbeiten.
Ich habe im Eröffnungspost geschrieben, warum ich überlege, einen Latex-Kurs zu besuchen. Wenn sich mancher stark mit einem Textverarbeitungsprogramm identifiziert, hat das eher etwas mit ihm und seiner Fachkultur zu tun, aber sicherlich nicht meinem Anliegen.Nomen Nescio hat geschrieben: 12.04.2019, 10:33 Jedwede Diskussion erübrigt sich IMHO, solange OP nicht angibt, warum er/sie einen Wechsel in Betracht zieht. Ohne dies hat der thread lediglich flame war Potential, ergo bin ich bis dahin raus.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
Nein?Grounded hat geschrieben: 12.04.2019, 13:25
Ich habe im Eröffnungspost geschrieben, warum ich überlege, einen Latex-Kurs zu besuchen.
Was gefällt dir denn aktuell an Word nicht?
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
Dein Eingangspost gab nicht viel mehr her als "Was ist besser, word oder LaTeX?" Darauf bezog sich mein Hinweis auf flame war Potential.Grounded hat geschrieben: 12.04.2019, 13:25 Ich habe im Eröffnungspost geschrieben, warum ich überlege, einen Latex-Kurs zu besuchen. Wenn sich mancher stark mit einem Textverarbeitungsprogramm identifiziert, hat das eher etwas mit ihm und seiner Fachkultur zu tun, aber sicherlich nicht meinem Anliegen.
Für mich hat das
meine Frage nach dem Warum definitiv nicht beantwortet, schon allein wg "umfangreicher" und "besser", die beide sehr subjektiv sind. "Der Untergang des Abendlandes", Band 1 und 2 am Stück zu bearbeiten, mit ca 2000 Seiten und geschätzt ebensovielen Quellverweisen und Fußnoten? Kann LaTeX, locker auch das Doppelte oder 10fache, ist aber evtl nicht relevant, deshalb die Frage nach dem Warum.Grounded hat geschrieben: 12.04.2019, 08:42 Aktuell verfasse ich meine Texte noch mit Word. Nun habe ich bereits mehrfach gehört und gelesen, dass LaTex für umfangreichere Arbeiten besser geeignet ist als Word.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
Ich habe als Geisteswissenschaftler meine Diss mit der bewährten Kombination Emacs-AucTeX+LateX geschrieben und würde das jederzeit wieder so machen. Dabei habe ich die ersten zwei Nachmittage meine Präambel gebastelt und die dann bis zur Einreichung der Diss nie wieder anfassen müssen. Absolut empfehlenswert.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten
Wo hast du gelesen, dass mir Word nicht gefällt?
Zuletzt geändert von Grounded am 12.04.2019, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
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