LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten

Nomen Nescio
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten

Beitrag von Nomen Nescio »

FlimBeam hat geschrieben: 15.04.2019, 10:47
Nomen Nescio hat geschrieben: 12.04.2019, 10:33
FlimBeam hat geschrieben: 12.04.2019, 09:27 LaTex würde mich dabei nur unnötig im Schreib- und Editierprozess ausbremsen.
Tut mir leid, auch wenn ich jeden mit dem System schreiben lassen will, das er oder sie möchte, was du da absonderst, ist Dummfug!
Ach lieber NN, ich wollte nicht dein geliebstes LaTex angreifen, aber du willst ja unbedigt meine Aussage abwerten, ohne diese verstanden zu haben. Entschuldige bitte, dass diese nicht präzise formuliert wurde und du deswegen keine andere Wahl hattest, diese als Absonderung von Dummfug darzustellen.
Nun ja, du vergleichst Äpfel mit Birnen, was schon vom Prinzip her viel Dummfugpotential einbringt. Grösstenteil bezog ich mich darauf. Wo du in meinem 1. Beitrag in diesem thread viewtopic.php?f=1&t=7480#p233824 auch nur irgendeine emotional verirrte Wertung gefunden haben magst, erschliesst sich mir nicht. Ich gratuliere aber zur Zitatverkürzung. Es ging weiter mit:
LaTeX ist ein Satzsystem, und wenn du deinen Editor nicht im Griff hast, schieb es nicht auf LaTeX! Wenn ich mir auf einer Geröllstrecke die Reifen schrotte, maule ich nicht primär über die Treibstoffmarke.
War es so schwer zu verstehen, dass ich LaTeX aus einem System "Schreiben <=>Editor/Textverarbeitung" herausgenommen sehe?
FlimBeam hat geschrieben: 15.04.2019, 10:47Zur Erklärung und nur für dich: Wenn ich mehrere Co-Autoren habe, die alle nicht wissen, was LaTex ist und ich aber ständig mit Ihnen Paperentwürfe austauschen muss, in denen sie etwas verändern oder einfügen möchten, dann bremst LaTex praktisch gesehen meinen Editierprozess aus.
Du bist dir nicht zu schade, irrwitzigste Senarien anzuführen, um mit verdrehter Logik deine Position zu halten. Entschuldige bitte, wenn ich "Verschicken von Dokumenten zum Zweck des teambasierten Schreibens" als Relikt aus der Steinzeit ansehe. In Gebieten, in denen die Eingeborenen Texte zum Broterwerb AKA professionell schreiben, hat sich das Konzept des quasi unkontrollierten (im Sinne von nur schwer nachzuvollziehenden) parallelen Schreibens/Editierens seit Jahrzehnten überlebt. Insbesondere das "Wer hat wann und wo was eingefügt/geändert?" zu tracken, ist überlebenswichtig. Ein Mittel, dies sicherzustellen sind software repositories, quasi Datenbanken, die eine Versionsverwaltung übernehmen. Dokumente werden an einer Stelle gespeichert und lediglich Arbeitskopien aus- und wieder eingebucht. Solche Versionsverwaltungssysteme unterstützen auch beim Mergen parallel erstellter Änderungen. Dass sie sich viel leichter mit reinen Texten tun als mit Texten, die in propriätären Formaten, die zu dem noch "subject to change w/o notice" getaggt sind, gespeichert sind, magst du glauben oder auch nicht, aber dies zu wissen, schadet nicht. In postfaktischen Zeiten gehört es ja fast zum guten Ton, Wissen jederzeit durch Glauben zu ersetzen/negieren. Du aber basierst deine Argumentation auf steinzeitlichem Vorgehen, akzeptierst Einschränkungen der Art, dass die verschickte Version sinnvollerweise exklusiv gelockt ist, erklärst dies zum Quasi-Standard, nimmst die dadurch resultierenden Verzögerungen in Kauf und wetterst gegen Funktionierendes als Performancefresser? Ich finde "Dummfug" war viel zu milde formuliert. Dabei bin ich noch nicht auf Sicherheitsaspekte bei attachments eingegangen. Du wirst es sicherlich auch als fake news abtun, dass manche Firmen, die Wert auf Sicherheit legen, den attachment Versand von Dokumenten verbieten. OP fragte nach dem Sinn, LaTeX zu lernen, dein Beitrag kulminierte in "Wenn keiner LaTeX kennt, ist word besser.". Ja, Englisch ist fürchterlich zur Kommunikation, wenn es lediglich eine/-r in der Gruppe kann.
Spiel weiter dein teambasiertes Schreiben in der "Wer als erster speichert, verliert." Version, aber tu dir der Welt einen Gefallen und behandle es als Geheimnis!
FlimBeam hat geschrieben: 15.04.2019, 10:47Dass du LyX für eine Krücke hältst war mir schon von Anfang an klar, aber solange du nicht präzise Argumente zusammengefasst hast, behaupte ich mal, dass ich solchen dummdreisten Schwachsinn schon lange nicht mehr gehört habe...
Du erlaubst, dass ich die Quelle, auf die du deinen wohltemperierten Ausfall begründest, einfüge?
*edit Von Krücken wie LyX würde ich Abstand nehmen. Nichts Halbes und nichts Ganzes, und die Unterstützung ist mies. (Subjektivitätsfaktor 99/100 ;) )
Was davon ist dumm, was dreist und was Schwachsinn? Es ist eine deutlich als subjektiv kenntlich gemachte Einschätzung. Wiederum: Was davon ist dumm, was dreist und was Schwachsinn? Die Wertung der Unterstützung als mies basiert auf Besuchen in Latex-Hilfeforen, in denen "Ich habe ein LyX-Problem: ..." standardmässig mit "Schick eine minimale LaTeX-Quelle, bei der dein Problem auftritt" beantwortet wird. Zu der Zeit, als ich solche Fragen noch nicht sofort überlesen habe, war es recht schwierig, an das Geforderte zu kommen. LyX hält durch WYSIWYG-Gimmicks vom Lernen ab. Wiederum meine Meinung, unnötig, dass du wieder ausfällig wirst, weil die letzte Präzision fehlt.
Ich vermisse allerdings nach deinem "dass ich solchen dummdreisten Schwachsinn schon lange nicht mehr gehört habe..." fast schon die Behauptung, ich hätte dich gemobbt, sowie die Forderung nach Maßnahmen seitens des Forumsbetreibers zur Wiederherstellung des höflichen Diskutierens.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten

Beitrag von flip »

Also, ich muss an dieser Stelle mal kurz beschwichtigend einhaken, bevor ihr euch an die Gurgel springt.

Die Kombination Latex/Github bzw. Overleaf ist schon überragend und die Einarbeitung wert, wenn man sie denn auch wiederkehrend nutzen will. Es ergibt schlicht keinen Sinn, sich für 300 Seiten extra in eine Plattform einzuarbeiten (oder gar einen Kurs auf der anderen Seite von Deutschland zu besuchen), wenn man das Gleiche auch mit Word bewerkstelligen kann. Denn die neueren Versionen von Word können dies ohne Probleme handeln, sehen im Zweifel auch nett-wissenschaftlich aus und erlauben direktes/paralleles editieren (ja, wirklich!).

Die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen. Die Argumentation, dass Word blöd aussieht und nicht die Funkionen von Latex bietet - und zwar auf dem hier verlangten Level - ist allerdings eher so 90er. Das selbe gilt für die Literatureinbindung.

Im MINT bzw. WiWi-Bereich ist das nochmal ein wenig anders, da dort viele Formeln verwendet werden. Und das ist in Word in der Tat immer noch besch...eiden gelöst. Aber darum geht es hier ja nicht.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten

Beitrag von Zwonk »

@flip: Das sehe ich wiederum etwas anders - wenn ich 2-4 Jahre hauptberuflich etwas mache, dann bin ich gut beraten, wenn ich mich ganz hervorragend mit meinem Arbeitswerkzeug auskenne. Die Zeit, die ich für den Wissensaufbau brauche, hole ich später locker wieder rein. Und wenn ich, warum auch immer, meine, dass LaTeX für meine Aufgabe besser geeignet ist als Word, dann sind die 1-3 Wochen Einarbeitungszeit gut investiert.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten

Beitrag von Nomen Nescio »

@flip Ich habe mich (hoffentlich) deutlich dagegen gewehrt, als tunnelsichtiger LaTeX-Addict angesehen zu werden, weil ich LyX als Krücke bezeichnet habe, zudem mit rudimentärer Begründung (miese Unterstützung). Dass LaTeX in meinem Bereich ein "sine qua non" ist, habe ich erklärend erwähnt, ebenso, dass dies durchaus fachspezifisch ist und in anderen Bereich gegenteilig ausschlagen kann.
Ob word, und ich ersetze dies jederzeit gerne durch libre office, für paralleles Arbeiten zu gebrauchen ist, kann ich nicht sagen. Nach meinem sehr bescheidenen word/office/Windows-Wissen, braucht es dazu cloud-Dienste, onedrive, sharepoint, web office, was auch immer. Ich nehme deine Aussage, dass es funktioniert, als gegeben.
Dass aber jmd, der Verschicken von Dokumenten als state of the art preist, eben dies als Basis für eine Wertung zwischen einem Satzsystem und einer Textverarbeitung heranzieht, wollte ich nicht unwidersprochen lassen.
Dell hat weiter oben einen "Erlebnisbericht" gepostet,
Dell hat geschrieben: 13.04.2019, 15:33 Ich war mit Word sehr zufrieden. Habe mir erst alle Formatierung in einem Dokument angelegt (Fließtext, Überschriften, Grafik und Tabellen-Bezeichnungen und Text) und die ganzen Verweise für Abbildungen, Verzeichnisse, Gliederung, Kapitelüberschriften etc. Dann für jedes Kapitel abgespeichert und die Kapitel separat erstellt.
Unzählige Grafiken als .eps eingefügt. Referenzen über EndNote.
War selbst überrascht, wie gut sich das am Ende zusammenfügen ließ und dass alle Links und Verzeichnisse funktionierten.
der von recht tiefem Verständnis der Arbeitsweise von word bzw der Technik zum Umgehen von Problemen zeugt. Einem dummdreisten, schwachsinnigen LaTeX-User erscheint dies allerdings eher wie eine Problembeschreibung denn als Aufzeigen eines Lösungswegs. Oh, die Überraschung über das Funktionieren muss man/frau sich als LaTeX-User allerdings abgewöhnen. :lol:
PS Leider liess OP eine belastungsfähige Kriterienliste vermissen. Das meiste der LaTeX-Gimmicks wird er/sie nicht brauchen, und 300 Seiten sollten heutzutage für keine Textverarbeitung ein Problem darstellen. Probleme entstehen wohl eher ab einer kritischen Grenze der Literaturliste und der Zusammenarbeit mit einer Lit-Verwaltung.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten

Beitrag von daherrdoggda »

FlimBeam hat geschrieben: 15.04.2019, 10:47 Wenn ich mehrere Co-Autoren habe, die alle nicht wissen, was LaTex ist und ich aber ständig mit Ihnen Paperentwürfe austauschen muss, in denen sie etwas verändern oder einfügen möchten, dann bremst LaTex praktisch gesehen meinen Editierprozess aus.
Genau aus diesem Grund (inklusive deadlines und weit entfernten Co-Autoren) bleiben alle, mit denen ich bisher Texte geschrieben hab, bei Word.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten

Beitrag von Zwonk »

daherrdoggda hat geschrieben: 18.04.2019, 03:57
FlimBeam hat geschrieben: 15.04.2019, 10:47 Wenn ich mehrere Co-Autoren habe, die alle nicht wissen, was LaTex ist und ich aber ständig mit Ihnen Paperentwürfe austauschen muss, in denen sie etwas verändern oder einfügen möchten, dann bremst LaTex praktisch gesehen meinen Editierprozess aus.
Genau aus diesem Grund (inklusive deadlines und weit entfernten Co-Autoren) bleiben alle, mit denen ich bisher Texte geschrieben hab, bei Word.
Die Frage ist, wieso man mit Leuten, die offenbar zwingend darauf angewiesen sind, irgendwelche Papierentwürfe zu sichten, irgendwelche Paper schreiben wollen würde. Ich hätte in deren Kompetenz kein Vertrauen, wenn die offenbar noch nicht einmal Willens oder in der Lage sind, eine funktionierende Toolchain aufzubauen oder auch nur zu nutzen.

@NN hatte demnach auch Vorschläge gemacht: Ich würde die LaTeX-Files ebenfalls als Quelltext betrachten und einem Versionskontrollsystem unterwerfen. So habe ich übrigens auch meine eigene Diss geschrieben und da hatte ich noch nichtmal Co-Autoren; einfach, weil es eine gute Sache ist.
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten

Beitrag von daherrdoggda »

Zwonk hat geschrieben: 18.04.2019, 06:15 Die Frage ist, wieso man mit Leuten, die offenbar zwingend darauf angewiesen sind, irgendwelche Papierentwürfe zu sichten, irgendwelche Paper schreiben wollen würde. Ich hätte in deren Kompetenz kein Vertrauen, wenn die offenbar noch nicht einmal Willens oder in der Lage sind, eine funktionierende Toolchain aufzubauen oder auch nur zu nutzen.
Man kann sich weigern, mit den Chefs und Kollegen zu publizieren, Berichte und Antraege zu schreiben, aber davon hat dann niemand was ;)
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Re: LaTex oder Word für Diss mit mehr als 300 Seiten

Beitrag von Nomen Nescio »

daherrdoggda hat geschrieben: 18.04.2019, 07:48
Zwonk hat geschrieben: 18.04.2019, 06:15 Die Frage ist, wieso man mit Leuten, die offenbar zwingend darauf angewiesen sind, irgendwelche Papierentwürfe zu sichten, irgendwelche Paper schreiben wollen würde. Ich hätte in deren Kompetenz kein Vertrauen, wenn die offenbar noch nicht einmal Willens oder in der Lage sind, eine funktionierende Toolchain aufzubauen oder auch nur zu nutzen.
Man kann sich weigern, mit den Chefs und Kollegen zu publizieren, Berichte und Antraege zu schreiben, aber davon hat dann niemand was ;)
Das sollte unter die bereits erwähnten "fachspezifische Besonderheiten/Zwänge/Randbedingungen" fallen, oder wie von B.Brecht formuliert: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral." :lol:
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