Entscheidung Postdoc: bleiben, vertiefen, viel publizieren vs. neue Herausforderungen?
Verfasst: 19.02.2019, 11:53
Hallo Forengemeinde,
ich bin auf der Suche eurem Rat und euren Erfahrungen hinsichtlich der weiteren Schritte und Karriereplanung nach der Promotion.
Meine Situation: ich habe an einer Uni in den USA promoviert und zeitgleich mit einem renommierten Forschungsinstitut in Deutschland kollaboriert. Nun habe ich das Angebot bei meinem bisherigen Arbeitgeber weiterzumachen, d.h. fuer die amerikanische Uni in Deutschland in dem renommierten Forschungsinstitut als Postdoc weiterzuarbeiten. Der Vorteil ist, dass ich eingearbeitet bin, mich mit den Kollegen gut verstehe, die Methoden gut beherrsche und viele Daten zum Analysieren und Publizieren habe. Gerade das Publizieren waeren jetzt sehr leicht. Es gibt aber wenig feste Stellen vor Ort und es herrscht ein grosser Wettbewerb. Ich bliebe bei meinem amerikanischen Arbeitgeber angestellt und muesste darauf hoffen, dass meine akademischen Leistungen irgendwann als ausreichend angesehen werden (weniger das Problem) und sich vor Ort eine Chance zur Festanstellung ergibt (hoher Wettbewerb).
Gleichzeitig haette ich auch die Moeglichkeiten und Angebote fuer andere renommierte Forschungseinrichtungen in den USA zu arbeiten, teilweise industrienah. In letzteren Faellen muesste ich mich neu einarbeiten und teilweise neue Methoden erlernen, was das Publizieren erstmal ausbremst. Es waere eine groessere Herausforderung, sowohl privat als auch fachlich. Es wuerde bedeuten nochmal richtig aus der Comfortzone rauszugehen. Aber es waere sicher eine grossartige (aber auch sehr stressige) Gelegenheit zu wachsen und generell mehr Lebenserfahrung zu sammeln.
Es kommt hinzu, dass ich bereits 35 Jahre alt bin, vielleicht waere es da wichtiger mehr in die Tiefe zu gehen und zu Publizieren.
Also kurz - habt ihr Empfehlungen? Den bequemen und entspannteren Weg gehen und bleiben, sich vertiefen, viel Publizieren beim bisherigen Arbeitgeber (durchaus renommiertes Umfeld/Institutionen) und auf eine feste Stelle vor Ort hoffen? Oder lieber neue Herausforderung annehmen, wieder ins Ausland gehen, weniger Publizieren, dafuer neue Umgebungen, Methoden und Kollegen kennenlernen, sich breiter aufstellen? (In meinem Alter.)
Was waere fuer eine akademische Karriere sinnvoll? Waere der eine oder andere Weg vielleicht fuer alternative Wege interessanter (Industrie/Beratung/Politik, aber Achtung: Alter)?
Eure Hinweise, Sichtweisen oder Erfahrungen wuerden mich sehr interessieren. - Vielen Dank!
ich bin auf der Suche eurem Rat und euren Erfahrungen hinsichtlich der weiteren Schritte und Karriereplanung nach der Promotion.
Meine Situation: ich habe an einer Uni in den USA promoviert und zeitgleich mit einem renommierten Forschungsinstitut in Deutschland kollaboriert. Nun habe ich das Angebot bei meinem bisherigen Arbeitgeber weiterzumachen, d.h. fuer die amerikanische Uni in Deutschland in dem renommierten Forschungsinstitut als Postdoc weiterzuarbeiten. Der Vorteil ist, dass ich eingearbeitet bin, mich mit den Kollegen gut verstehe, die Methoden gut beherrsche und viele Daten zum Analysieren und Publizieren habe. Gerade das Publizieren waeren jetzt sehr leicht. Es gibt aber wenig feste Stellen vor Ort und es herrscht ein grosser Wettbewerb. Ich bliebe bei meinem amerikanischen Arbeitgeber angestellt und muesste darauf hoffen, dass meine akademischen Leistungen irgendwann als ausreichend angesehen werden (weniger das Problem) und sich vor Ort eine Chance zur Festanstellung ergibt (hoher Wettbewerb).
Gleichzeitig haette ich auch die Moeglichkeiten und Angebote fuer andere renommierte Forschungseinrichtungen in den USA zu arbeiten, teilweise industrienah. In letzteren Faellen muesste ich mich neu einarbeiten und teilweise neue Methoden erlernen, was das Publizieren erstmal ausbremst. Es waere eine groessere Herausforderung, sowohl privat als auch fachlich. Es wuerde bedeuten nochmal richtig aus der Comfortzone rauszugehen. Aber es waere sicher eine grossartige (aber auch sehr stressige) Gelegenheit zu wachsen und generell mehr Lebenserfahrung zu sammeln.
Es kommt hinzu, dass ich bereits 35 Jahre alt bin, vielleicht waere es da wichtiger mehr in die Tiefe zu gehen und zu Publizieren.
Also kurz - habt ihr Empfehlungen? Den bequemen und entspannteren Weg gehen und bleiben, sich vertiefen, viel Publizieren beim bisherigen Arbeitgeber (durchaus renommiertes Umfeld/Institutionen) und auf eine feste Stelle vor Ort hoffen? Oder lieber neue Herausforderung annehmen, wieder ins Ausland gehen, weniger Publizieren, dafuer neue Umgebungen, Methoden und Kollegen kennenlernen, sich breiter aufstellen? (In meinem Alter.)
Was waere fuer eine akademische Karriere sinnvoll? Waere der eine oder andere Weg vielleicht fuer alternative Wege interessanter (Industrie/Beratung/Politik, aber Achtung: Alter)?
Eure Hinweise, Sichtweisen oder Erfahrungen wuerden mich sehr interessieren. - Vielen Dank!