und das war genau die Zeit meiner Abgabe bzw. Dispu 10 Wochen später.....
insgesamt habe ich 1,5 jahre erhoben, 8 Monate geschrieben, 3 Monate ausgewertet und dann Schluss und abgegeben.
Und das findest du gut? Möglich, dass du sehr begabt bist. Bei den meisten Leuten leidet bei einem solchen Pensum und in solcher Zeit aber die Qualität der Arbeit (sei es nun die Diss oder der Nebenjob).
gebe ich Dir Recht;
die Diss hätte besser sein können. Mein DV meinte mal zu mir:
mach´ hin, ist nur ´ne Diss... ich dachte, der spinnt.. aber letztendlich war es dann so. Obwohl vollkommen anwendungsorientiert, war das eigentlich Interessante und für mich lohnenswerte dann die Veröffentlichung und auch die sich für mich daraus ergebenden Forschungsansätze, Tagungsvorträge, paper gewesen;
die Diss selbst war nur zum abgeben gewesen und ich kann mich ehrlich gesagt an die Entstehungszeit gar nicht mehr so richtig erinnern, da ich sie nicht als Dreh- und Angelpunkt meines damaligen Lebens gesehen hatte. Sie wurde einfach gemacht und nicht mit mega-vertieften, existentialistischen Gedanken belegt..... auch in Stellenausschreibungen für Juniorprofessuren oder post docs wird selten ein bestimmtest Prädikat verlangt, das war mir vorher auch nicht so klar gewesen...
ich habe Kollegen erlebt oder sehe das immer noch, die schreiben 4, 5, 6 und noch länger an 600 Seiten Schmökern, die keinen interessieren und die keiner liest. So etwas wollte ich nie, dafür war mir meine Zeit ehrlich gesagt zu schade. Ich wollte ein Thema tiefgründig bearbeiten und ich wollte den Titel. Nicht die Welt retten, nicht DAS Werk schreiben, nicht jahrelang auf der Stelle mit dem Ding treten in Abhängigkeit von irgendwelchen prekären Stellensituationen.
Ich weiß, der Reiz, die Verlockung, sich gemütlich in den 3 Jahren einzurichten, die Uni-Arbeit an sich, die ihren Reiz hat, zumal es höchst wahrscheinlich ist, dass man während der Diss das letzte Mal in seinem Spezialgebiet forschen darf....
diese Verlockung ist stark.
Aber man sollte sich kritisch überprüfen, ob man wirklich diese drei Jahre braucht um etwas zu produzieren, was "nur" die Diss ist. Oder ob man nicht andere Optionen sieht. Welche abseits der "Perfektion".