doktorandenforum.de

Dell hat geschrieben: ↑10.12.2018, 23:51

daherrdoggda hat geschrieben: ↑10.12.2018, 20:51 hast du ein beispiel?

§ 3 HWG iVm § 5 UWG werden von OLG und BGH entsprechend ausgelegt

Und wo ist das Beispiel dazu?

Eva hat geschrieben: ↑11.12.2018, 06:59

daherrdoggda hat geschrieben: ↑10.12.2018, 20:51 hast du ein beispiel?

Ich kenne eine promovierte Germanistin, die inzwischen hauptberuflich Shiatsu-Massagen anbietet, d.h. im Gesundheitswesen tätig ist. In diesem Kontext taucht nirgends ihr Dr. auf. Wäre wohl so ein Fall, wo nicht suggeriert werden soll/darf, man habe es mit einem Anbieter mit medizinischem Hintergrund zu tun, weil landläufig ja gern aus Dr. = Arzt geschlossen wird.

Naja, es geht halt um ein Beispiel wo ein Gericht das tatsächlich entschieden hat.
Das wäre mir ebenfalls neu und würde dazu führen, dass man per se einen "Dr" nicht mehr vor den Namen setzen darf, wenn du nicht mehr funktionsgebunden agierst. Abgesehen davon ist der "Dr. med." auch keine Qualifikation zur Berufsausführung (das wäre ja die Approbation), sondern einfach nur ein akademischer Grad. Als Arzt werde ich auch nicht Shiatsu-Massagen anbieten (dürfen), weil es im Gesundheitskatalog nicht vorgesehen ist. Ergo entsteht auch keine Verwechselungsgefahr mit einer richtigen Praxis. Spätestens dann, wenn sich der Kunde fragt, warum er das alles zahlen muss.

Es wäre alles so viel einfacher, wenn die Medi-Fakultäten einfach einen "MD" (medizinischer Doktor) nach Abschluss des Studiums vergeben würden. Dann können die Patienten weiterhin "Onkel Doktor" sagen, Ärzte würden sofort erkannt und bei den Akademikern würde keine Neiddebatte aufflammen.
Aber da das geht ja nicht weil... Punkt.

Dell hat geschrieben: ↑10.12.2018, 23:51

daherrdoggda hat geschrieben: ↑10.12.2018, 20:51 hast du ein beispiel?

§ 3 HWG iVm § 5 UWG werden von OLG und BGH entsprechend ausgelegt

Da gehts um Verstöße im wettbewerbsrechtlichen Bereich und darauf lässt sich mE nicht zwingend schließen, dass "Der Dr. med [...] sich immer "Dr." nennen [darf]. Der Dr. xyz nicht." Die Wettbewerbsverzerrung ist theoretisch in beide Richtungen denkbar - betrifft aber eben auch konkrete Einzelfälle.
Bin nicht drin in der Rechtsprechung und lasse mich gerne eines besseren unterrichten, aber ich sehe hier noch keine Grundlage für die Aussage in dieser Pauschalität.

Also ich habe nun die letzten Wochen mal sensibel die Umgebung gescannt und es erscheint mir echt so, als ob ein "Dr. med." anscheinend "immer" angegeben wird, sogar im Auswahlfeld für Anreden bei Online-Bestellungen wird dieser vom "Dr." unterschieden..... ?
Es heißt "Herr Doktor" beim Arzt, aber wenn "Herr Doktor" promoviert ist, muss er anscheinend im Namen den "med." angeben...
oder müssten die anderen auch?
Kann man davon ausgehen, dass ein "Herr Dr. Meyer" auf keinen Fall Arzt sein kann?

Was ist denn das Problem bei einer Person, dass dich so wurmt?
Du hast einen Lehrerkollegen, der sich einfach nur "Dr" nennt und kaschieren will, dass er Arzt ist?

kal-el hat geschrieben: ↑06.01.2019, 13:18 Es heißt "Herr Doktor" beim Arzt, aber wenn "Herr Doktor" promoviert ist, muss er anscheinend im Namen den "med." angeben...
oder müssten die anderen auch?
Kann man davon ausgehen, dass ein "Herr Dr. Meyer" auf keinen Fall Arzt sein kann?

Mein Zahnarzt hat nur "Dr." auf seinem Schild stehen, ohne Zusatz. Und ich bin mal an einer Kieferchirurgen-Praxis vorbei marschiert, deren Betreiber sich schlicht als "Dr. Dr." am Schild ausgegeben hat. Meine statistische Erhebung ist zwar nicht gerade umfangreich, aber zur Widerlegung der Behauptung "gilt immer" reicht es dann doch

.....alles gut...
ich habe privat nur viel mit Dr. med. zu tun, die von nicht Dr.s ziemlich gehypt werden,
und da mein Dr. kein med ist,
wollte ich den Unterschied wissen. Okay, also doch eine intrinsische Motivation....

Der Unterschied ist die grosse Spannweite bzgl. Arbeits- und Zeitaufwand bei Medizinern (von wenigen Monaten bis einigen Jahren, vom Umfang einer Master/Diplomarbeit bis zum Umfang 'richtiger' Dissertationen). Deswegen ist der med nicht ohne weiteres gleichwertig, kann es aber sein.