Ich hasse meine soziologische Diss.-Feldforschung
Verfasst: 05.12.2018, 16:36
Hallo liebe Leute,
in vielen einsamen Stunden habe ich Eure Beiträge hier im Forum gelesen. Jetzt bin ich dran
Der Smiley ist eher verzweifelt, denn: ich hasse das, was ich gerade tue bzw. arbeite.
Ich bin mitten in meiner Dissertation, im soziologischen Feld. Als ich damit angefangen habe, vor geraumer Zeit, war ich total happy und glücklich, ass ich eine DoktorandInnen-Stelle erhalten habe. Ich dachte damals, dass DoktorandInnen interessiert sind an theoretischen Diskussionen, intelligenten Gesprächen, und natürlich auch einfach Spaß haben - so wie nun wirklich jeder gerne Spaß hat. Was ich dann in den ersten 1,5 Jahren meiner Dissertationszeit gelernt habe ist, dass das Unisystem im sozialwissenschaftlichen Bereich weniger mit "Wissenschaft" denn mit Korruption, Lüge, Intransparenz, unethischen Bedenken, sexueller Nötigung, Machtmissbrauch, und Betrug zu tun hat. Das habe ich genauso im europäischen Raum beobachten können, da ich auf diesen "hochinteressanten" und "aktuellen" Konferenzen unterwegs war, bzw. "wissenschaftlich anschaffen" war. Zum Kotzen. Ich bin ja nicht die einzige, die das sieht, aber man kann damit einfach mit so gut wie niemanden reden. Alle sind abhängig von diesen miesen ProfessorInnen.
Mir ist diese ganze Gesellschaft so zuwider geworden. Ich hasse es, zu lügen. Ja, okey, ne Notlüge hier und da, klar! Aber dieser Sumpf aus Vetternwirtschaft (Pseudo-Nichthausberufung), Plagieren, Betrügen, etc. hat mich peu a peu komplett demoralisiert.
Die Soziologie ist interssant, aber leider sind ide SoziologInnen hohl in der Birne, und genauso arschtrocken, wie den Scheiß den sie einen verklickern. Leute, es gibt natürlich immer ein paar Ausnahmen an SozialwissenschaftlerInnen, aber es sind sooooo wenige. Und unter dem ganzen Sumpf an Artikeln, wo kann ich darauf vertrauen, dass die Forschung zum Beispiel gut durchgeführt wurde, oder wo mal wieder betrogen wurde.
Ach, ich bin gerade so frustriert. Das bin ich schon seit vielen Monaten - durchgängig. Ich glaube auch nicht mehr daran, dass meine Arbeit wirklich Sinn macht. Nach außen hin sagen alle immer, wie interessant und aktuell mein Thema ist. Aber das ist immer Gelaber. Ich selber denke auch, dass die Arbeitszeit für diesen Mist viel zu hoch gesetzt ist, um ein bisschen Sozialforschung zu machen.
Ich glaube, das ist alles etwas durcheneinander geschrieben. Warum schreibe ich hier? Weil ich mit niemandem, der im selben Boot wie ich sitzt, wirklich offen darüber sprechen kann. Erst Recht nicht mit Leuten aus einem Ethikrat (schon gemacht. Ich wurde darauf hingewiesen, dass man nichts tun kann), noch gleichstellungsbeauftragte, noch mit Doktorandenvertretern. Das ist alles hauptsächlich proforma und für die politische Show.
Ich bin dermaßen frustriert. Wem geht es auch so? Wir könnten uns dann gegenseitig auskotzen und nicht so allein damit fühlen. Ich hasse SoziologInnen. Shit.
Grüße aus dem Feld,
Wald
in vielen einsamen Stunden habe ich Eure Beiträge hier im Forum gelesen. Jetzt bin ich dran
Der Smiley ist eher verzweifelt, denn: ich hasse das, was ich gerade tue bzw. arbeite.
Ich bin mitten in meiner Dissertation, im soziologischen Feld. Als ich damit angefangen habe, vor geraumer Zeit, war ich total happy und glücklich, ass ich eine DoktorandInnen-Stelle erhalten habe. Ich dachte damals, dass DoktorandInnen interessiert sind an theoretischen Diskussionen, intelligenten Gesprächen, und natürlich auch einfach Spaß haben - so wie nun wirklich jeder gerne Spaß hat. Was ich dann in den ersten 1,5 Jahren meiner Dissertationszeit gelernt habe ist, dass das Unisystem im sozialwissenschaftlichen Bereich weniger mit "Wissenschaft" denn mit Korruption, Lüge, Intransparenz, unethischen Bedenken, sexueller Nötigung, Machtmissbrauch, und Betrug zu tun hat. Das habe ich genauso im europäischen Raum beobachten können, da ich auf diesen "hochinteressanten" und "aktuellen" Konferenzen unterwegs war, bzw. "wissenschaftlich anschaffen" war. Zum Kotzen. Ich bin ja nicht die einzige, die das sieht, aber man kann damit einfach mit so gut wie niemanden reden. Alle sind abhängig von diesen miesen ProfessorInnen.
Mir ist diese ganze Gesellschaft so zuwider geworden. Ich hasse es, zu lügen. Ja, okey, ne Notlüge hier und da, klar! Aber dieser Sumpf aus Vetternwirtschaft (Pseudo-Nichthausberufung), Plagieren, Betrügen, etc. hat mich peu a peu komplett demoralisiert.
Die Soziologie ist interssant, aber leider sind ide SoziologInnen hohl in der Birne, und genauso arschtrocken, wie den Scheiß den sie einen verklickern. Leute, es gibt natürlich immer ein paar Ausnahmen an SozialwissenschaftlerInnen, aber es sind sooooo wenige. Und unter dem ganzen Sumpf an Artikeln, wo kann ich darauf vertrauen, dass die Forschung zum Beispiel gut durchgeführt wurde, oder wo mal wieder betrogen wurde.
Ach, ich bin gerade so frustriert. Das bin ich schon seit vielen Monaten - durchgängig. Ich glaube auch nicht mehr daran, dass meine Arbeit wirklich Sinn macht. Nach außen hin sagen alle immer, wie interessant und aktuell mein Thema ist. Aber das ist immer Gelaber. Ich selber denke auch, dass die Arbeitszeit für diesen Mist viel zu hoch gesetzt ist, um ein bisschen Sozialforschung zu machen.
Ich glaube, das ist alles etwas durcheneinander geschrieben. Warum schreibe ich hier? Weil ich mit niemandem, der im selben Boot wie ich sitzt, wirklich offen darüber sprechen kann. Erst Recht nicht mit Leuten aus einem Ethikrat (schon gemacht. Ich wurde darauf hingewiesen, dass man nichts tun kann), noch gleichstellungsbeauftragte, noch mit Doktorandenvertretern. Das ist alles hauptsächlich proforma und für die politische Show.
Ich bin dermaßen frustriert. Wem geht es auch so? Wir könnten uns dann gegenseitig auskotzen und nicht so allein damit fühlen. Ich hasse SoziologInnen. Shit.
Grüße aus dem Feld,
Wald