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Vor FH-Professur: Derzeitigen (FH-nahen) Arbeitgeber einbeziehen

Verfasst: 04.02.2018, 10:03
von Basti1234
Habt ihr in eurer derzeitigen Firma offen über eure Pläne bezüglich einer Professur gesprochen? Ich bin bei einer Firma, die oft mit den Hochschulen hier in Berlin, die für mich interessant sind, zusammenarbeitet. Es wäre eher ungünstig, wenn es im Zuge dieser Zusammenarbeit "herauskommt", dass ich mich dort beworben habe. Andererseits informiert man seine Firma ja auch nicht, wenn man sich anderswo bewirbt. Daher widerstrebt es mir. Wie habt ihr es gehalten, besonders in Fällen wie in meinem, in dem ihr derzeit in einer Firma seid, die eng mit den hiesigen Hochschulen verbunden ist. Selbst ich habe mindestens einmal im Monat mit Kollegen einen Treff an zwei Hochschulen und weiß, dass andere noch häufiger dort sind, da wir in technischen Projekten kooperieren, die enge Abstimmung erfordern.

Vielen Dank.

Basti

Re: Vor FH-Professur: Derzeitigen (FH-nahen) Arbeitgeber einbeziehen

Verfasst: 05.02.2018, 02:30
von oclock
Die Hochschulen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Warum sollten sie also einem ext. Partner Informationen über Bewerber geben?

Du kennst Deinen Chef besser als wir. Mit offenen Karten zu spielen wäre ihm gegenüber fair. Hätte es für Dich Nachteile, wenn Du mit ihm über Deine Pläne sprichst und Du dann doch nicht berufen wirst? Es klingt so, dass Du später mal mit ihm kooperieren könntest, falls Du berufen würdest. Daher denk zumindest mal darüber nach mit offnen Karten zu spielen. Im Zweifel aber lieber geheim halten, wie bei jeder anderen Bewerbung auch.

Ich habe mit meinem Chef nicht darüber gesprochen. Hatte Angst vor Nachteilen. Als ich berufen wurde und meinem Chef davon erzählt habe, war er mir gegenüber in den folgenden Monaten sehr distanziert... (Böse? Neid? Enttäuschung?)

Re: Vor FH-Professur: Derzeitigen (FH-nahen) Arbeitgeber einbeziehen

Verfasst: 05.02.2018, 10:29
von mm42
Auch bei "normalen" Bewerbungen aus einem laufenden Industrie-Job auf einen anderen Industrie-Job könnte es passieren, dass der Chef in einem Mitarbeiter nicht mehr "investiert", wenn er mitbekommt, dass dieser sich extern beworben hat. Unter "Investition in einen Mitarbeiter" können z.B. Gehaltserhöhungen, Beförderungen, Zuweisung interessanter Aufgaben/Projekte und Genehmigung von Fortbildungsmaßnahmen fallen.

Es könnte auch der Spott der Kollegen hinzukommen, wenn es nach einiger Zeit mit der besseren externen Stelle nicht geklappt hat.

Re: Vor FH-Professur: Derzeitigen (FH-nahen) Arbeitgeber einbeziehen

Verfasst: 06.02.2018, 12:46
von mm42
mm42 hat geschrieben:Auch bei "normalen" Bewerbungen aus einem laufenden Industrie-Job auf einen anderen Industrie-Job könnte es passieren, dass der Chef in einem Mitarbeiter nicht mehr "investiert", wenn er mitbekommt, dass dieser sich extern beworben hat.
Noch schlimmer kann es bei der nächsten Umstrukturierungs- oder "Freisetzung"-Maßnahme im Unternehmen kommen, wenn der Chef/Kollegen an der Loyalität des Mitarbeiters zweifeln.

Es gibt also mögliche Nachteile, wenn man den Chef/Kollegen vorher (d.h. vor Ruf oder Ernennung) erzählt, dass man eigentlich (lieber) als FH-Prof arbeiten möchte. Welche Vorteile stehen dem gegenüber?

Re: Vor FH-Professur: Derzeitigen (FH-nahen) Arbeitgeber einbeziehen

Verfasst: 10.02.2018, 15:59
von Basti1234
es hat sich nun so ergeben, dass ich mit meinem chef und zwei fh gestern ein meeting hatte. dort habe ich anklingen lassen, dass ich mir auch dort eine tätigkeit vorstellen könnte. mein chef fand das nicht schlecht (er hat selbst einen lehrauftrag) und meinte, dass ich dann verstärkt in projekte der firma für fh eingesetzt werden könnte, da ein anderer kollege sich schon darüber beschwert hatte, immer in diesen projekten aktiv zu sein. :)