Industriepromotion gerät in eine Sackgasse - wie geht es weiter?
Verfasst: 09.01.2018, 15:28
Hallo,
seit etwa einem halben Jahr arbeite ich an einer Industriepromotion, es ist ein technisch-mathematisches Fach, mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Das Thema der Promotion war von Anfang an sehr vage gefasst; vom Industriepartner gibt es keine genaue Problemstellung, es wurde lediglich ein Themengebiet vorgegeben, in dem ich irgendwelche Fortschritte erzielen soll. Doch es ist sehr schwierig, in diesem Gebiet neue Ideen zu entwickeln, an denen nicht schon andere Forschungsgruppen arbeiten. Schon mehr als einmal kamen mir andere Forschungsgruppen zuvor, noch bevor ich überhaupt mit der Umsetzung fertig war. Das Forschungsfeld ist sehr aktiv und hart umkämpft. Von meiner betreuenden Uni wird mir empfohlen, mich mit Problemstellungen aus anderen Gebieten zu beschäftigen, wo es noch mehr zu erforschen gibt. Die betreuende Uni teilt meine Bedenken größtenteils. Dies will jedoch mein Industriepartner nicht, denn diese anderen Gebiete liegen außerhalb ihrer Kompetenz. Von Seiten des Industriepartners gibt es wenig Verständnis für meine Bedenken und Schwierigkeiten. Ich habe auch schon versucht, ein klärendes Gespräch zu führen, aber die Welten klaffen einfach zu stark auseinander. Dort, wo ich promoviere, wird größtenteils produziert und man hat mit Forschung eigentlich wenig am Hut außer dass man natürlich die Forschungsergebnisse dann für die Produktion nutzen möchte. Deshalb gibt es hier auch wenig konkrete Hinweise, die ich tatsächlich für ein Forschungsprojekt verwenden könnte.
Ich habe eigentlich genug von diesen Problemen und es zerrt nicht unwesentlich an meinen Kräften, dass die Schwierigkeit nicht darin liegt, ein Problem zu lösen, sondern eines zu finden. Zumal mir das auch schon an der Uni nie leicht gefallen ist, selbst ein Thema für z.B. eine Abschlussarbeit zu finden. Hier konnte ich aber immer auf die Unterstützung erfahrener Betreuer bauen, die mir die richtige Inspiration mit auf den Weg gaben. Sobald ich einmal eine gute Problemstellung gefunden hatte, konnte ich diese auch immer sehr gut lösen, was immer zu sehr gutem Feedback seitens der Betreuer / Professoren führte. (Über die übliche Noteninflation bei Abschnlussarbeiten hinaus) Ich hatte mir aus genau diesem Grund eigentlich eine Industriepromotion gesucht, weil ich mir erhofft hatte, hier seitens des Industriepartners mehr Inspirationen für konkrete Problemstellungen zu erhalten.
Ist da noch was zu retten, oder sollte ich mich möglichst bald, solange noch nicht zu viel Zeit verschwendet habe (so jedenfalls mein Gedankengang), nach Alternativen umsehen?
Und wenn ja, wie bewerbe ich mich dann am besten weiter? Man liest mehrfach, dass man den (gescheiterten) Promotionsversuch einfach als normale HiWi-Tätigkeit verkaufen soll, aber da ich beim Industriepartner angestellt bin, wäre das keine Option. Ich möchte meine Tätigkeit auch ungern als normale Angestellten-Tätigkeit verkaufen. Spätestens wenn Zwischenzeugnisse verlangt werden, fällt das doch auf. Ich bin hier etwas ratlos, da man den Tipp, den Promotionsversuch gar nicht erst zu erwähnen, doch häufiger liest. Ich befürchte, wenn ich dies offen im Lebenslauf bzw. im Anschreiben erwähne, dass meine Chancen dann in den Keller gehen werden.
seit etwa einem halben Jahr arbeite ich an einer Industriepromotion, es ist ein technisch-mathematisches Fach, mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Das Thema der Promotion war von Anfang an sehr vage gefasst; vom Industriepartner gibt es keine genaue Problemstellung, es wurde lediglich ein Themengebiet vorgegeben, in dem ich irgendwelche Fortschritte erzielen soll. Doch es ist sehr schwierig, in diesem Gebiet neue Ideen zu entwickeln, an denen nicht schon andere Forschungsgruppen arbeiten. Schon mehr als einmal kamen mir andere Forschungsgruppen zuvor, noch bevor ich überhaupt mit der Umsetzung fertig war. Das Forschungsfeld ist sehr aktiv und hart umkämpft. Von meiner betreuenden Uni wird mir empfohlen, mich mit Problemstellungen aus anderen Gebieten zu beschäftigen, wo es noch mehr zu erforschen gibt. Die betreuende Uni teilt meine Bedenken größtenteils. Dies will jedoch mein Industriepartner nicht, denn diese anderen Gebiete liegen außerhalb ihrer Kompetenz. Von Seiten des Industriepartners gibt es wenig Verständnis für meine Bedenken und Schwierigkeiten. Ich habe auch schon versucht, ein klärendes Gespräch zu führen, aber die Welten klaffen einfach zu stark auseinander. Dort, wo ich promoviere, wird größtenteils produziert und man hat mit Forschung eigentlich wenig am Hut außer dass man natürlich die Forschungsergebnisse dann für die Produktion nutzen möchte. Deshalb gibt es hier auch wenig konkrete Hinweise, die ich tatsächlich für ein Forschungsprojekt verwenden könnte.
Ich habe eigentlich genug von diesen Problemen und es zerrt nicht unwesentlich an meinen Kräften, dass die Schwierigkeit nicht darin liegt, ein Problem zu lösen, sondern eines zu finden. Zumal mir das auch schon an der Uni nie leicht gefallen ist, selbst ein Thema für z.B. eine Abschlussarbeit zu finden. Hier konnte ich aber immer auf die Unterstützung erfahrener Betreuer bauen, die mir die richtige Inspiration mit auf den Weg gaben. Sobald ich einmal eine gute Problemstellung gefunden hatte, konnte ich diese auch immer sehr gut lösen, was immer zu sehr gutem Feedback seitens der Betreuer / Professoren führte. (Über die übliche Noteninflation bei Abschnlussarbeiten hinaus) Ich hatte mir aus genau diesem Grund eigentlich eine Industriepromotion gesucht, weil ich mir erhofft hatte, hier seitens des Industriepartners mehr Inspirationen für konkrete Problemstellungen zu erhalten.
Ist da noch was zu retten, oder sollte ich mich möglichst bald, solange noch nicht zu viel Zeit verschwendet habe (so jedenfalls mein Gedankengang), nach Alternativen umsehen?
Und wenn ja, wie bewerbe ich mich dann am besten weiter? Man liest mehrfach, dass man den (gescheiterten) Promotionsversuch einfach als normale HiWi-Tätigkeit verkaufen soll, aber da ich beim Industriepartner angestellt bin, wäre das keine Option. Ich möchte meine Tätigkeit auch ungern als normale Angestellten-Tätigkeit verkaufen. Spätestens wenn Zwischenzeugnisse verlangt werden, fällt das doch auf. Ich bin hier etwas ratlos, da man den Tipp, den Promotionsversuch gar nicht erst zu erwähnen, doch häufiger liest. Ich befürchte, wenn ich dies offen im Lebenslauf bzw. im Anschreiben erwähne, dass meine Chancen dann in den Keller gehen werden.