Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Explain

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von Explain »

Vollkornpizza hat geschrieben:Hi,

ich denke nicht, dass eine Gruppendiskussion mit COPD-Patienten unter "klinische Studie" fällt. Solange sie freiwillig an der Diskussion teilgenommen haben, sie über das Ziel der Studie Bescheid wussten und du ihre Angaben anonym behandelt hast (was ja der Fall zu sein scheint, wenn du ihre Namen selber auch nicht kennst, dann sehe ich nicht, wo oder warum eine Ethik-Kommission da ein Problem sehen sollte. V.a. wenn du die Ergebnisse schon in einem seriösen (?) Journal publiziert hast, und die Herausgeber die nicht vorhandene Absegnung einer Ethinkkommission akzeptiert haben, denke ich, dass deine Sorgen unbegründet sind.



Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird 8)

VP
Hallo, Danke dir für deine Meldung!
" Patientenbezogene Umfragen bei behandelnden Ärzten und Angehörigen" halt eine "prospektive Studie" so argumentiert es schriftlich der Promotionsausschuss . Die Daten habe ich anonym ausgewertet und ich habe keine personenbezogenen Daten, nur Gruppenmeinungen ausgewertet.
Ich habe heute andere Universitäten diesbezüglich angeschrieben.

Ich mache mir sorgen, denn meine Arbeit wurde nach einer guten Bewertung von meinem Betreuer nicht angenommen. Soll ich dann zum Rechtsanwalt?
Zuletzt geändert von Explain am 08.08.2017, 07:28, insgesamt 1-mal geändert.
Vollkornpizza
Beiträge: 202
Registriert: 06.07.2013, 23:17
Status: Dr.
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 8 Mal

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von Vollkornpizza »

Am besten versuchst du, ersteinmal ruhig zu bleiben und uns die Situation noch ein bisschen genauer zu erklären.

Was genau hat die Ethikkommission mit dem Antrag auf Promotion zu tun? Werden alle Dissertationen automatisch auch der Ethikommission vorgelegt? Das kommt mir merkwürdig vor. Oder gehört irgendein Schreiben bzgl. eines Eithikantrags zu den geforderten Unterlagen?

Oder hast du nach der Abgabe in die Promotionsordnung geschaut, dort irgendwas von Ethikkommissionen bei klinischen Studien gelesen und dann panisch deren Sekretariat angerufen und dort schlafende Hunde geweckt?

VP
Explain

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von Explain »

Vollkornpizza hat geschrieben:Am besten versuchst du, ersteinmal ruhig zu bleiben und uns die Situation noch ein bisschen genauer zu erklären.

Was genau hat die Ethikkommission mit dem Antrag auf Promotion zu tun? Werden alle Dissertationen automatisch auch der Ethikommission vorgelegt? Das kommt mir merkwürdig vor. Oder gehört irgendein Schreiben bzgl. eines Eithikantrags zu den geforderten Unterlagen?

Oder hast du nach der Abgabe in die Promotionsordnung geschaut, dort irgendwas von Ethikkommissionen bei klinischen Studien gelesen und dann panisch deren Sekretariat angerufen und dort schlafende Hunde geweckt?

VP
Danke dir. Klappt es aber nicht. Schlaflose Nächte :(
ich habe keine Hunde geweckt, sie waren aber wach)

Die Reihenfolge :
1. Eine Mitarbeiterin aus dem promotionsbuero hat von mir bei der Abgabe der Arbeit einen Ethikantrag bzw. Genehmigung der Ethikkomission verlangt.
2. Mein doktorvater hat es schriftlich abgestritten, dass diese Studie eine Genehmigung von ethikkomission benötigt.
3. Dann bekomme ich einen Brief von dem Vortsitzenden vom promotionsausschuss, dass es in meinem Fall ein ethikvotum notwendig war.
4. Ein Gespräch mit dem vortsitzenden vom promotionsausschuss; Ihr Vorschlag ist:
-Den promotionsantrag zurücknehmen. Dann wird der Versuch nicht gezählt. getan
- Ãœberarbeiten der Diss; Antrag bei der Ethikkomission stellen; und die Arbeit danach abgeben.

Problem:
1) mein doktorvater hat bis heute keinen Ethikantrag
gestellt.
habe aber den vor 3-4 Tagen ausgefüllt und ihm geschickt. Er meldet sich nicht; antwortet auf E-Mail auch nicht.
versprochen vor 2-3 W, dass er den unterschreibt
2) Keine Patietenerklaerung; eine mündliche Erklärung vom doktorvater vor der Durchführung der Studie. D.h. ich kann ohne Patientenunterschrift keinen Ethikantrag stellen.
3) auch wenn ich sie hätte, dann wären sie aus dem Jahr 2014.

Ich sehe hier die einzige mögliche Lösung: die Studie noch einmal wiederholen, wenn mein Betreuer noch damit einverstanden ist. Hier habe aber Zweifel, dass er mich dabei unterstützt...
Zuletzt geändert von Explain am 08.08.2017, 07:29, insgesamt 2-mal geändert.
LLama
Beiträge: 37
Registriert: 21.10.2016, 18:19
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von LLama »

Hallo,

ich muss zugeben, nicht so ganz durchzusteigen, was daran liegen mag, dass ich völlig fachfremd bin. Ich habe aber zwei Verständnisfragen:

1) Hast du schon zurückgezogen oder nicht? Ich lese widersprüchliche Aussagen.
2) Hast du irgendeine Ahnung, warum dein DV sich tot stellt? Es scheint ja oberflächlich nur ein leicht behebbarer formaler Fehler zu sein.

Und noch ein Rat: Du wirkst hier - verständlicherweise - sehr fahrig. Verfalle nicht in Aktionismus, das bringt sicher nichts.
I wanna be a Schwa. It's never stressed.
Explain

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von Explain »

LLama hat geschrieben:Hallo,

ich muss zugeben, nicht so ganz durchzusteigen, was daran liegen mag, dass ich völlig fachfremd bin. Ich habe aber zwei Verständnisfragen:

1) Hast du schon zurückgezogen oder nicht? Ich lese widersprüchliche Aussagen.
2) Hast du irgendeine Ahnung, warum dein DV sich tot stellt? Es scheint ja oberflächlich nur ein leicht behebbarer formaler Fehler zu sein.

Und noch ein Rat: Du wirkst hier - verständlicherweise - sehr fahrig. Verfalle nicht in Aktionismus, das bringt sicher nichts.
Hallo, Danke für die Antwort.

1) ja. Soll einen neuen Promotionsantrag stellen.
2) vor 4 Tagen meinte mein DV, der liest den von mir ausgefüllten Ethikantrag und meldet sich am nächsten Tag. Gestern Abend ihm geschrieben "haben Sie Anträge überprüft?.... ". "Ihre rechtzeitige Überprüfung wäre wichtig, so dass ich die Anträge bis zur nächsten Sitzung der Ethikkomission vorlegen kann". Bis jetzt keine Rückmeldung.

Dem E- antrag muss ich noch die Unterschrifte von Pat. Beifügen. Wir haben sie damals nicht geholt.
Das erschwert die Situation.

P.S. Versuche, ruhig zu bleiben.
daherrdoggda
Beiträge: 352
Registriert: 16.08.2015, 21:28
Status: rer nat
Wohnort: USA
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 36 Mal

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von daherrdoggda »

Haben die Journals, in denen deine Arbeit bereits veroeffentlicht ist, kein Ethikstatement verlangt? Dann begruende hiermit, dass auch die Diss keines braucht. Wurde es bei diesen Publikationen verlangt? Dann weise auf genau diese bereits vorhandenen statements hin.
Explain

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von Explain »

daherrdoggda hat geschrieben:Haben die Journals, in denen deine Arbeit bereits veroeffentlicht ist, kein Ethikstatement verlangt? Dann begruende hiermit, dass auch die Diss keines braucht. Wurde es bei diesen Publikationen verlangt? Dann weise auf genau diese bereits vorhandenen statements hin.
Genau gesagt, ist mein Artikel in Fachzeitschriften publiziert. Es wurde von mir kein Ethikstatement gefordert.

Ich habe es dem Promotionsausschuss berichtet.. trotzdem hat es mir nicht geholfen
FerdiFuchs
Beiträge: 150
Registriert: 07.12.2015, 22:51
Status: Assistant Professor
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von FerdiFuchs »

Deine Situation hat gute und schlechte Seiten:

Die schlechte Seite: Um an deiner aktuellen Uni zu promovieren, bist du wahrscheinlich auf den persönlichen Einsatz deines Betreuers angewiesen. Dieser ist leider offenbar ein Vollidiot und kümmert sich nicht um deine Belange. Letzteres folgere ich daraus, dass er (a) sich von Anfang an nicht um die Ethiksache gekümmert hat, (b) sich bis jetzt nicht ausreichend für dich stark gemacht hat, (c) Zusagen nicht einhält und auf diesbezügliche, dringende E-Mails nicht reagiert.

Die gute Seite: Du hast einen Trumpf in der Hand, in Form von zwei veröffentlichten Fachartikeln. Wenn du einen anderen Betreuer findest, der sich für dein Thema interessiert und es "adoptieren" würde, könntest du wahrscheinlich an einer anderen Uni damit promovieren. Wäre das ein Option?
Explain

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von Explain »

FerdiFuchs hat geschrieben:Deine Situation hat gute und schlechte Seiten:

Die schlechte Seite: Um an deiner aktuellen Uni zu promovieren, bist du wahrscheinlich auf den persönlichen Einsatz deines Betreuers angewiesen. Dieser ist leider offenbar ein Vollidiot und kümmert sich nicht um deine Belange. Letzteres folgere ich daraus, dass er (a) sich von Anfang an nicht um die Ethiksache gekümmert hat, (b) sich bis jetzt nicht ausreichend für dich stark gemacht hat, (c) Zusagen nicht einhält und auf diesbezügliche, dringende E-Mails nicht reagiert.

Die gute Seite: Du hast einen Trumpf in der Hand, in Form von zwei veröffentlichten Fachartikeln. Wenn du einen anderen Betreuer findest, der sich für dein Thema interessiert und es "adoptieren" würde, könntest du wahrscheinlich an einer anderen Uni damit promovieren. Wäre das ein Option?

Danke dir für deine Antwort. Ich habe noch eine kleine Hoffnung, dass mir der Vorstitzende vom Promotionsausschuss (ein sehr netter Mann) irgendwie helfen und eventuell meinen Betreuer beeinflussen könnte.
Die obengenannten option kann ich mir schwer vorstellen.
Auf eine E-Mail von gestern hat mein DV nicht geantwortet.
ja... traurig
Zuletzt geändert von Explain am 08.08.2017, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
flip
Beiträge: 1166
Registriert: 02.11.2012, 02:50
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 46 Mal

Re: Kein Ethikvotum...kein Erfolg

Beitrag von flip »

Also, so langsam...
Du schreibst immer nur um den heißen Brei herum.

Ich bin fachfremd, aber wenn ich mich recht entsinne, muss ein Patient über die Verwendung seiner Daten
(also das, was er in den Interviews gesagt hat) zustimmen. Du kannst nicht einfach Leute befragen und dann deren Meinung
verschriftlichen, außer, die Patienten haben dies damals mit der Aufnahme ihrer Behandlung indirekt bestätigt.

Wenn dies nicht der Fall ist, was soll dir da ein Anwalt bringen? Die Ethikkommission fordert die Zustimmung des Patienten.
Du kannst diese nicht Vorlegen. Die Schlüsselposition hat allein dein Betreuer. Also gibt ihm einma etwas Zeit und bombardiere ihn nicht jeden Tag mit Emails.

Oder habe ich etwas falsch verstanden?
Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag