FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Fragen und Antworten rund um die FH-Professur
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Apollo
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Apollo »

Phia123 hat geschrieben: ↑25.07.2018, 11:23 Ich überlege mich auf eine FH-Professur zu bewerben. Nun frage ich mich, ob es noch zu früh ist.
Mach es einfach. Die Vorbereitungen auf die Probevorlesung(en) kosten viel Zeit und Mühe aber Du lernst auch sehr viel dabei. Es wird Dir irgendwann helfen, es gibt keine bessere Weiterbildung. Es gibt, gerade jetzt, sehr viele Stellen die bereits intern vergeben sind z.B. an Dozenten etc. Eine FH-Professur muss sich nebenher entwickeln.
Phia123 hat geschrieben: ↑25.07.2018, 11:23 Jetzt habe ich eine Stellenausschreibung entdeckt, die inhaltlich zu meiner praktischen Tätigkeit und zu meiner Doktorarbeit extrem gut passt. Abgesehen davon, dass ich erst im Herbst verteidige und allein deshalb abgelehnt werden könnte. Wie schätzt ihr die Wichtigkeit von Publikationen ein?
Wäre es besser zu versuchen eine Post-doc-Stelle zu bekommen und von dort aus erst einmal möglichst viel zu publizieren?
Mein Arbeitgeber ist ein High-Tech Betrieb. Ich habe viel Material, welches ich veröffentlichen könnte. Darf ich aber nicht. Ich habe auch seit mehr als acht Jahren keine Veröffentlichung. Der Berufungskommission ist das aber bewusst. Darauf bin ich aber nie angesprochen worden.

Google bitte einfach nach den Veröffentlichungen der Professoren (Google Scholar, Pubmed, dblp etc.). Wird an der FH viel veröffentlicht oder eher nicht?

Der letzte berufene Kollege aus meinem Betrieb hatte eine Veröffentlichung und seine Promotion ist immer noch nicht fertig. Nicht der H-Index zählt sondern der VitaminB-Index. Je spezialisierter Dein Fach ist (und es dadurch weniger Bewerber gibt) desto weniger wichtig sind Veröffentlichungen. An der Uni sieht das aber ganz anders aus, hier zählt nur der H-Index. Wenn ich Deinen Nick richtig deute, dann hast Du, als Frau, extrem gute Karten. Wenn der Berufungskommission aber Deine Nase nicht passt, dann bist Du auch raus, egal wie viele Veröffentlichungen Du hast.

Viel Glück und Erfolg! :KT:
spirograph
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von spirograph »

Hi,

jau, bewirb Dich! Was haste zu verlieren? Mach das Ding im besten Wissen in allerfeinstem Gewissen fertsch, ausgedruckt auf kartoniertem Papier mit Goldrand und dann ab mit der Brieftaube! Nich zögerlich sein, immer die Fühle ausstrecken und raushauen das Zeug! Ich bin noch nicht ganz durch mit meiner Diss, aber schon Jahre an verschiedenen Unis tätig, das ist so mein Bummi-Hintergrund. Ich überlege bei Stellen nicht mehr, ob und wie und was wäre oder was wenn nicht, der Bums wird fertsch gemacht und offn Postweg gebracht getreu dem Motto: "Hau die Fuffies in den Club!". Wenn die homies Dich nich wollen, jau, will Dich wer Anderes! :-)

Man, ich wünsche Dir maximalen Erfolg!!!!!! :blume:

Alles GUTE!!!

spiro
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Phia123 »

Vielen Dank für die motivierenden Worte! Ich werde es einfach mal versuchen.
Habt ihr Tipps für Bücher oder Webseiten zum Thema Bewerbungsunterlagen?
spirograph
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von spirograph »

Wie groß ist das Wort Claudels: „La vie, c’est une grande aventure vers la lumiere“ (Das Leben ist ein großes Abenteuer zum Lichte hin)
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Phia123 »

Danke! Das hatte ich in Auszügen bei Google Books schon gefunden und fand es auch ganz gut. Dann werde ich es mir wohl kaufen.
oclock
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von oclock »

Das Buch ist ganz gut. Darin wird hier und da über FH Professuren gesprochen, aber im Großen und Ganzen ist das Thema die Uni Professur. Das sollte man beim Lesen nicht vergessen.
trustmeIamajedi
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von trustmeIamajedi »

Vor wenigen Tagen habe ich meine erste Bewerbung für eine FH-Professur abgeschickt. Im Ausschreibungstext heißt es wörtlich: „Die Einstellung erfolgt im Angestelltenverhältnis. Die Übernahme in das Beamtenverhältnis ist möglich.“ Nun stellt sich mir die Frage, was dieser Passus finanziell bedeutet. Meine Recherche im Internet konnte leider noch keine befriedigende Antwort liefern, hat mich zu aber diesem Forum geführt. Vielleicht könnt ihr mir bei einem Rechenbeispiel helfen.

Für das Rechenbeispiel habe ich Berlin gewählt, da es hier nur eine Entgeltgruppe zu geben scheint ( http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/re ... 8&matrix=1 ). Folge ich dem Online-Netto-Rechner ( http://rechner24.info/lohnsteuer/rechne ... %26stkl%3D ) mit den Einstellungen

Steuerklasse: I; Bundesland: Berlin; Kinderfreibeträge: 0; Kirchensteuerpflicht: nein; Rentenversicherungspflicht: nein; Steuerjahr: 2018; Krankenkassensatz: 14,9%,

so ergibt das (ohne mögliche Zulagen gerechnet) für den verbeamteten FH-Professor:
Brutto-Einkommen: 5.599,82 € -> Netto-Einkommen (nach Steuern, Kranken- und Sozialversicherung): 3.361,12 € (rund 60% vom Brutto).

Als angestellter FH-Professor erwirbt man meines Erachtens keinen Anspruch auf eine Pension und muss daher selbst für seinen Ruhestand/Rente vorsorgen. Leider kann man bei dem Rechner die Rentenversicherungspflicht nicht aktivieren, was den Vergleich etwas erschwert. Der Standardrechner (http://rechner24.info/lohnsteuer/rechne ... g=0&prog=1 ) liefert folgendes Ergebnis:

Brutto-Einkommen: 5.599,82 € -> Netto-Einkommen (nach Steuern, Kranken- und Sozialversicherung UND Krankenversicherung): 3.245,53 € (rund 58% vom Brutto).

Irgendwie machen mich die Zahlen stutzig, da u. a. Unterschiede bei der Höhe der Lohnsteuer und vor allem bei der Höhe der Krankenversicherung bestehen. Kann jemand die Zahlen bestätigen? Oder habe ich einen grundsätzlichen Fehler bei den Annahmen gemacht? Ist man als angestellter Professor überhaupt rentenversicherungspflichtig?

Liegt der finanzielle (am Nettogehalt gemessene) Nachteil als angestellter Professor gegenüber einem verbeamteten Professor in anderen Bundesländern auch bei etwa 2% oder ist dieser unter Umständen größer oder kleiner?
flip
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von flip »

Die Krankenversicherung des Beamten ist zu hoch in dem Rechner (steht auch darunter). Das sollten mindestens 200€ weniger sein (privat). Der Verbeamtete Professor kommt also auf ca. 3600€ netto.
Der Angestellte hat weniger und muss zusätzlich privat Vorsorgen um die gleiche Alimentierung im Alter zu erreichen.
trustmeIamajedi
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von trustmeIamajedi »

Hab vielen Dank Flip. Kannst Du auch was zum tatsächlichen Nettogehalt des angestellten Professor sagen? Dass dies niedriger sein soll, wusste ich bereits. Mich interessiert die ungefähre Größenordnung des Unterschieds zwischen den beiden Beschäftigungsmodellen aber etwas genauer. Sind es 1-2%, 5% oder eher 10% weniger?
mantor
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mantor »

Wenn man die Rahmenbedingungen in einen der Besoldungsrechner eingibt (http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/re ... 1&r=0&zkf=), kommt man auf folgende Zahlen für den verbeamteten Prof:

Brutto: 5.599,83 Euro
Netto: 3.985,06 Euro

Davon wäre dann noch der Beitrag für die private Krankenversicherung abzuziehen. Als Beamter zahlst Du Lohnsteuer, Kirchensteuer (bei Dir nicht der Fall) und Soli. Die anderen Sozialversischerungen (Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) fallen weg. Die hattest Du bei Deiner Berechnung aber noch drin, wenn ich das richtig sehe!
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