Also ich schließe mich den anderen an: Das ist
wirklich übergriffig!
Ich gehe stark davon aus, dass mein ZG nach einer solchen Aktion das Betreuungsverhältnis einseitig aufgekündigt hätte. Auch meine DM hätte auf ein derart übergriffiges Verhalten wohl gelinde gesagt konsterniert reagiert; in jedem Fall wäre das wohlwollende Verhältnis nachhaltig gestört.
Da du offensichtlich das "Problem" nicht siehst, hier meine Sicht der Dinge:
# Ein "entweder Sie melden sich, oder ich rufe Sie am Handy an" ist
keine Verabredung zu einem Telefonat.
# Auch Professoren haben in der Regel ein Privatleben und Freitag 18:00 ist definitiv eine Zeit, zu der man ohne beidseitig getroffenen Termin nicht anruft, um Berufliches zu klären.
# Er ist krank. Du weißt nicht, was er hat, wie lange es dauert etc. Findest du nicht, dass es recht übergriffig ist, jemanden anzurufen, von dem man weiß, dass es ihm nicht gut geht?
Zu diesen Dingen, die ich ehrlich gesagt als prinzipielle Regeln der Höflichkeit erachte, kommt, dass du dir in deiner fordernden Haltung offensichtlich nicht ganz gewahr bist, dass in der Beziehung zw. Doktorand und DM/DV ein Machtgefälle existiert. Sprich, deine Forderungen sind zwar legitim und du hast das Recht diese nachdrücklich auszudrücken,
aber es kommt in diesen Beziehungen - mehr noch als in anderen - auf das wie an. Hier bist du definitiv weit übers Ziel hinausgeschossen.
Wie du dennoch zu deinem Ziel kommst, kann ich dir nicht sagen, denn ich kenne dich und den DV natürlich nicht...
Macht es da noch Sinn ihn weiter zu nerven? Oder soll ich mich gleich nach einem anderen DV umsehen? Ich möchte an seiner Uni studieren, da diese einen tollen Ruf hat. Aber wenn ich ihm jetzt so rüber komme, vielleicht vermassle ich ja meinen Ruf und ich finde keinen anderen DV an dieser Uni. Bin echt übelst unsicher geworden.
Deine Befürchtungen sind wahrscheinlich nach der Aktion nicht ganz unbegründet. Im Sinne der Schadensbegrenzung würde ich ein deutliches Mail - ggf. mit Deadline für die Antwort - schreiben. Für den Anruf würde ich mich an deiner Stelle entschuldigen - nicht für die Bitte, das Exposé zu lesen, sondern für die Art und Weise.
Und obwohl ich mich wiederhole: Trotz der großen räumlichen Distanz halte ich ein persönliches Gespräch mittlerweile für unabdingbar.