Bedenken Promotion an Hochschule
Verfasst: 16.10.2016, 18:57
Hallo zusammen,
ich habe zurzeit ein paar Bedenken zu meiner Promotion und würde gerne meine Zweifel mit euch teilen.
Zu meiner Vorgeschichte: ich habe an einer Hochschule meinen B.Eng. M.Eng absolviert und habe nach meiner Masterarbeit von einer Professorin das Angebot zu einer Promotionsarbeit bekommen (thematisch anschließend an meine Masterarbeit). Die Arbeit wird über Drittmittel finanziert und ist somit auch mehr oder weniger für ein Unternehmen welches jedoch eher fernab von dem Themenbereich meines Studiengangs tätig ist. Der eigentliche Doktorvater ist nicht von der Hochschule, sondern von einer Universität im Ausland (Hochschule = kein Promotionsrecht). Mein Studiengang ist eine gute Mischung aus Ingenieurswissenschaften (Elektronik, Mechanik) und Naturwissenschaften (Physik, Chemie). Ich würde es jedoch nicht als „Orchideenfach“ einstufen. Die Dauer der Promotion ist auf 4 Jahre angesetzt und momentan befinde ich mich am Ende des ersten Jahres. Die Dissertation soll am Ende eine kumulative Dissertation sein. Sich also aus mehreren wissenschaftlichen Publikationen zusammensetzen.
Momentan habe ich irgendwie Bedenke ob ich das Ziel der Promotion erreichen werde oder auch wirklich will. Was sich zwangsläufig auch auf meine Arbeit auswirkt. Daher wende ich mich hier an euch die vielleicht schon etwas weiter in ihrer Promotion sind, vielleicht schon fertig oder sich gar bewusst gegen eine Promotion entschieden haben. Ich habe momentan einfach die Angst nach 4 Jahren da zu stehen und zu erkennen, dass ich die Zeit vergeudet habe.
Folgende Punkte lassen mich momentan etwas am Ziel zweifeln:
- Dreiteilung zwischen Betreuer Prof., Doktorvater, Finanzierendes Unternehmen.
Ich finde es momentan etwas schwierig die Richtung zu finden. Die gibt natürlich im groben das finanzierende Unternehmen vor. Das eigentliches Ziel der Doktorarbeit musste ich mir jedoch mit Unterstützung selbst definieren. Im Grunde musste ich mich hier in das Themengebiet des Unternehmens komplett neu einarbeiten, da es mit meinem Studium an sich nichts zu tun hat. Ich finde es hier auch etwas schwer meine wissenschaftliche Leistung unter zu bringen und nicht nur eine einfache Ingenieursdienstleistung für das Unternehmen abzuliefern.
- Ferne zum Doktorvater
Da der Doktorvater im Ausland sitzt beschränkt sich die Kommunikation auf E-Mails und einmal Jährliche Treffen bei denen ich einen Vortrag halten muss. Einen ausführlichen Statusbericht muss ich hier auch etwa alle Vierteljahr per Mail abliefern. Viel Resonanz bekomme ich hier jedoch nicht. Generell ist es auch so, dass der Doktorvater nicht viel mit dem Geldgeber und dem Themengebiet zu tun hat. Ein für mich erschwerender Punkt ist hier auch etwas das Englisch.
- Sehr kleines Arbeitsteam (/Lehrstuhl)
Da wir nur eine kleine Hochschule sind gibt es hier keinen großen Lehrstuhl. Die Professorin hat einen Assistenten, der eher für Labore, Klausuraufsichten und ähnliches verantwortlich ist. Es gibt sonst noch einen Mitarbeiter (Dipl. Ing.) welcher in einem anderen Drittmittelprojet tätig ist.
- Wenig publizierende betreuende Professorin mit wenig Erfahrung zur Doktoranden Betreuung
Meine betreuende Professorin selbst tut m.E. nur wenig (gar nicht) publizieren, was als (Fach-)hochschul-Professorin wohl eher normal ist. Des Weiteren muss ich sagen, dass die Professorin auch nur wenig Erfahrungen zur Betreuung von Doktoranden hat.
Das sind momentan für mich so die Kernpunkte warum ich z.Z. überlege meine Arbeit abzubrechen. Momentan habe ich das Gefühl auf der Stelle zu treten und nicht wirklich zu wissen in welche Richtung ich laufen soll. Ich habe m. E. nach in dem vergangen Jahr nicht viel geleistet was mich dem Ziel der fertigen Doktorarbeit näher bringt.
Momentan bin ich mir nicht sicher ob ich weitermachen soll, ob mir hier zu viele Steine in den Weg gelegt sind um meine Arbeit je zum Ziel bringen zu können. Aber vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken und es sind die normalen Zweifel, die jeder Doktorand während seiner Arbeit mal hat. Was sagt ihr dazu, ist diese Dreiteilung mit themagebenden Unternehmen, Betreuender Prof und eigentlichem Doktorvater normal bzw. problematisch? Ist das promovieren an einer Hochschule schwieriger wie an einer Universität oder direkt im Unternehmen? Wie viel Erfahrung sollte der Betreuer der Arbeit haben?
MfG MultiVitamin
ich habe zurzeit ein paar Bedenken zu meiner Promotion und würde gerne meine Zweifel mit euch teilen.
Zu meiner Vorgeschichte: ich habe an einer Hochschule meinen B.Eng. M.Eng absolviert und habe nach meiner Masterarbeit von einer Professorin das Angebot zu einer Promotionsarbeit bekommen (thematisch anschließend an meine Masterarbeit). Die Arbeit wird über Drittmittel finanziert und ist somit auch mehr oder weniger für ein Unternehmen welches jedoch eher fernab von dem Themenbereich meines Studiengangs tätig ist. Der eigentliche Doktorvater ist nicht von der Hochschule, sondern von einer Universität im Ausland (Hochschule = kein Promotionsrecht). Mein Studiengang ist eine gute Mischung aus Ingenieurswissenschaften (Elektronik, Mechanik) und Naturwissenschaften (Physik, Chemie). Ich würde es jedoch nicht als „Orchideenfach“ einstufen. Die Dauer der Promotion ist auf 4 Jahre angesetzt und momentan befinde ich mich am Ende des ersten Jahres. Die Dissertation soll am Ende eine kumulative Dissertation sein. Sich also aus mehreren wissenschaftlichen Publikationen zusammensetzen.
Momentan habe ich irgendwie Bedenke ob ich das Ziel der Promotion erreichen werde oder auch wirklich will. Was sich zwangsläufig auch auf meine Arbeit auswirkt. Daher wende ich mich hier an euch die vielleicht schon etwas weiter in ihrer Promotion sind, vielleicht schon fertig oder sich gar bewusst gegen eine Promotion entschieden haben. Ich habe momentan einfach die Angst nach 4 Jahren da zu stehen und zu erkennen, dass ich die Zeit vergeudet habe.
Folgende Punkte lassen mich momentan etwas am Ziel zweifeln:
- Dreiteilung zwischen Betreuer Prof., Doktorvater, Finanzierendes Unternehmen.
Ich finde es momentan etwas schwierig die Richtung zu finden. Die gibt natürlich im groben das finanzierende Unternehmen vor. Das eigentliches Ziel der Doktorarbeit musste ich mir jedoch mit Unterstützung selbst definieren. Im Grunde musste ich mich hier in das Themengebiet des Unternehmens komplett neu einarbeiten, da es mit meinem Studium an sich nichts zu tun hat. Ich finde es hier auch etwas schwer meine wissenschaftliche Leistung unter zu bringen und nicht nur eine einfache Ingenieursdienstleistung für das Unternehmen abzuliefern.
- Ferne zum Doktorvater
Da der Doktorvater im Ausland sitzt beschränkt sich die Kommunikation auf E-Mails und einmal Jährliche Treffen bei denen ich einen Vortrag halten muss. Einen ausführlichen Statusbericht muss ich hier auch etwa alle Vierteljahr per Mail abliefern. Viel Resonanz bekomme ich hier jedoch nicht. Generell ist es auch so, dass der Doktorvater nicht viel mit dem Geldgeber und dem Themengebiet zu tun hat. Ein für mich erschwerender Punkt ist hier auch etwas das Englisch.
- Sehr kleines Arbeitsteam (/Lehrstuhl)
Da wir nur eine kleine Hochschule sind gibt es hier keinen großen Lehrstuhl. Die Professorin hat einen Assistenten, der eher für Labore, Klausuraufsichten und ähnliches verantwortlich ist. Es gibt sonst noch einen Mitarbeiter (Dipl. Ing.) welcher in einem anderen Drittmittelprojet tätig ist.
- Wenig publizierende betreuende Professorin mit wenig Erfahrung zur Doktoranden Betreuung
Meine betreuende Professorin selbst tut m.E. nur wenig (gar nicht) publizieren, was als (Fach-)hochschul-Professorin wohl eher normal ist. Des Weiteren muss ich sagen, dass die Professorin auch nur wenig Erfahrungen zur Betreuung von Doktoranden hat.
Das sind momentan für mich so die Kernpunkte warum ich z.Z. überlege meine Arbeit abzubrechen. Momentan habe ich das Gefühl auf der Stelle zu treten und nicht wirklich zu wissen in welche Richtung ich laufen soll. Ich habe m. E. nach in dem vergangen Jahr nicht viel geleistet was mich dem Ziel der fertigen Doktorarbeit näher bringt.
Momentan bin ich mir nicht sicher ob ich weitermachen soll, ob mir hier zu viele Steine in den Weg gelegt sind um meine Arbeit je zum Ziel bringen zu können. Aber vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken und es sind die normalen Zweifel, die jeder Doktorand während seiner Arbeit mal hat. Was sagt ihr dazu, ist diese Dreiteilung mit themagebenden Unternehmen, Betreuender Prof und eigentlichem Doktorvater normal bzw. problematisch? Ist das promovieren an einer Hochschule schwieriger wie an einer Universität oder direkt im Unternehmen? Wie viel Erfahrung sollte der Betreuer der Arbeit haben?
MfG MultiVitamin