Mit Thema von Prof. 1 zu Prof. 2 - moralisch richtig?
Verfasst: 13.10.2016, 10:30
Liebe Forenmitglieder,
Ich bin neu hier und bin in einer sehr komplizierten Lage und suche euren Rat. Meine Situation ist wie folgt:
Ich habe vor einigen Monaten Professor B. an der Uni ABC kontaktiert, weil ich unter ihr eine Individualpromotion unternehmen wollte. (Bis heute haben wir lediglich 2 mal geskyped und uns sonst viele E-Mails geschrieben - also privat noch nie getroffen). Das erste Thema, mit dem ich mich bewarb (also auch das Exposee) haben wir verworfen. Darauf hin hat Prof. B. mir ein Thema vorgeschlagen (und es in 5 Sätzen beschrieben) àla “Wie wäre es denn damit?” Ich war von diesem Thema fasziniert (und bin es immer noch). Also habe ich mich daran gesetzt und ein Exposee zum zweiten Thema geschrieben.
Ich habe in meinem Exposee (selbstverständlich) alles selbst recherchiert und geschrieben (Hypothesen, Methode, Forschungsrahmen). Dies nur, um noch einmal hervorzuheben, dass, abgesehen von Prof. B’s Themenvorgabe, alles meine eigene Arbeit war.
Als ich Prof. B. mein fertiges Exposee präsentierte, meinte sie, dass es noch unglaublich viel Verbesserungsbedarf habe. In der Zwischenzeit jedoch hat sich die Finanzielle Situation meiner Familie unerwartet sehr verschlechtert, sodass ich gezwungen war/bin, mich nach einem bezahlten Ph.D. umzusehen. (Da ich einerseits meine Karriere nicht vernachlässigen möchte, andererseits meine Familie (auch wenn nur mit kleinen Geldbeträgen) durch mein bezahltes Ph.D. in den USA unterstützen will).
Ich habe mich, da ich von meinem (imperfekten) Exposee dennoch überzeugt bin, mit diesem Exposee bei einigen Unis in Amerika beworben und eine relativ gut bezahlte Doktorantenposition angeboten bekommen.
Daher mein Dilemma:
Ich bin einerseitz überglücklich, dass ich (endlich nach über einem Jahr Leere in meinem Lebenslauf - aus familiären Gründen) einen Doktorantenplatz angeboten bekommen habe. Andererseits jedoch, habe ich Schuldgefühle gegenüber Prof. B - bis vor kurzem noch von mir inoffiziell als “künftige Doktormutter” bezeichnet. Ich habe keinerlei Vertrag oder ähnliches mit ihr bzw. ihrer Uni unterzeichnet. Dennoch fühle ich mich irgendwie schlecht und habe manchmal den Gedanken, dass ich ihr Thema “gestohlen” habe.
Ich weiss wirklich nicht, was ich tun soll. Soll ich Prof. B. sagen, dass ich mich mit meinem Exposee (über das Thema, das sie mir gegeben hat), bei einer anderen Uni immatrikulieren möchte und sie “um Erlaubnis bitten”? Meine Angst ist, dass sie sich eventuell gekränkt fühlt und evt. von mir erwartet, dass ich (den Anstand habe und) mir ein “eigenes Thema aussuche” für die Uni in Amerika. Nun wisst ihr sicherlich, dass 1. die Themenwahl und Suche sehr lange dauern kann, und 2. dass ich eine bezahlte Doktorantenstelle durch eine Bewerbung mit DIESEM Exposee erhalten habe - also eine Art bedingte Annahme.
Ich weiss, dass ich rechtlich gesehen nichts falsches getan habe (oder?), aber ich habe grosse Angst davor, dass Prof. B. von mir erwartet, ein anderes Thema zu wählen, oder sogar (vielleicht bin ich hier etwas paranoid) aus Rache mein Dissertationsthema bereits vor meiner Ph.D.-Graduierung in einer eigenen Abhandlung ausführlich behandelt, um mir die “Originalität” zu nehmen.
Ich könnte ihr natürlich auch nichts sagen und einfach nach Amerika gehen. Aber dann könnte Prof. B. denken, dass ich einfach nicht mehr interessiert bin und das Thema anderweitig vergeben, oder es sogar selbst angehen.
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Vielen vielen Dank.
Ich bin neu hier und bin in einer sehr komplizierten Lage und suche euren Rat. Meine Situation ist wie folgt:
Ich habe vor einigen Monaten Professor B. an der Uni ABC kontaktiert, weil ich unter ihr eine Individualpromotion unternehmen wollte. (Bis heute haben wir lediglich 2 mal geskyped und uns sonst viele E-Mails geschrieben - also privat noch nie getroffen). Das erste Thema, mit dem ich mich bewarb (also auch das Exposee) haben wir verworfen. Darauf hin hat Prof. B. mir ein Thema vorgeschlagen (und es in 5 Sätzen beschrieben) àla “Wie wäre es denn damit?” Ich war von diesem Thema fasziniert (und bin es immer noch). Also habe ich mich daran gesetzt und ein Exposee zum zweiten Thema geschrieben.
Ich habe in meinem Exposee (selbstverständlich) alles selbst recherchiert und geschrieben (Hypothesen, Methode, Forschungsrahmen). Dies nur, um noch einmal hervorzuheben, dass, abgesehen von Prof. B’s Themenvorgabe, alles meine eigene Arbeit war.
Als ich Prof. B. mein fertiges Exposee präsentierte, meinte sie, dass es noch unglaublich viel Verbesserungsbedarf habe. In der Zwischenzeit jedoch hat sich die Finanzielle Situation meiner Familie unerwartet sehr verschlechtert, sodass ich gezwungen war/bin, mich nach einem bezahlten Ph.D. umzusehen. (Da ich einerseits meine Karriere nicht vernachlässigen möchte, andererseits meine Familie (auch wenn nur mit kleinen Geldbeträgen) durch mein bezahltes Ph.D. in den USA unterstützen will).
Ich habe mich, da ich von meinem (imperfekten) Exposee dennoch überzeugt bin, mit diesem Exposee bei einigen Unis in Amerika beworben und eine relativ gut bezahlte Doktorantenposition angeboten bekommen.
Daher mein Dilemma:
Ich bin einerseitz überglücklich, dass ich (endlich nach über einem Jahr Leere in meinem Lebenslauf - aus familiären Gründen) einen Doktorantenplatz angeboten bekommen habe. Andererseits jedoch, habe ich Schuldgefühle gegenüber Prof. B - bis vor kurzem noch von mir inoffiziell als “künftige Doktormutter” bezeichnet. Ich habe keinerlei Vertrag oder ähnliches mit ihr bzw. ihrer Uni unterzeichnet. Dennoch fühle ich mich irgendwie schlecht und habe manchmal den Gedanken, dass ich ihr Thema “gestohlen” habe.
Ich weiss wirklich nicht, was ich tun soll. Soll ich Prof. B. sagen, dass ich mich mit meinem Exposee (über das Thema, das sie mir gegeben hat), bei einer anderen Uni immatrikulieren möchte und sie “um Erlaubnis bitten”? Meine Angst ist, dass sie sich eventuell gekränkt fühlt und evt. von mir erwartet, dass ich (den Anstand habe und) mir ein “eigenes Thema aussuche” für die Uni in Amerika. Nun wisst ihr sicherlich, dass 1. die Themenwahl und Suche sehr lange dauern kann, und 2. dass ich eine bezahlte Doktorantenstelle durch eine Bewerbung mit DIESEM Exposee erhalten habe - also eine Art bedingte Annahme.
Ich weiss, dass ich rechtlich gesehen nichts falsches getan habe (oder?), aber ich habe grosse Angst davor, dass Prof. B. von mir erwartet, ein anderes Thema zu wählen, oder sogar (vielleicht bin ich hier etwas paranoid) aus Rache mein Dissertationsthema bereits vor meiner Ph.D.-Graduierung in einer eigenen Abhandlung ausführlich behandelt, um mir die “Originalität” zu nehmen.
Ich könnte ihr natürlich auch nichts sagen und einfach nach Amerika gehen. Aber dann könnte Prof. B. denken, dass ich einfach nicht mehr interessiert bin und das Thema anderweitig vergeben, oder es sogar selbst angehen.
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Vielen vielen Dank.