Darf ehemaliger Doktorvater Unterlagen verlangen?
Verfasst: 03.10.2016, 18:39
Guten Abend
Ich habe mich eben hier angemeldet, weil mir eine Frage unter den Nägeln brennt und ich hoffe, hier kann mir jemand weiterhelfen.
Ich war als Doktorand im naturwissenschaftlichen Bereich mit einer 50% Stelle an der Uni angestellt. Anfangs war ich hochmotiviert und habe mich sehr gefreut, die Gelegenheit hierzu zu haben, zumal mich die Wissenschaft immer schon begeistert hat. Leider stellte sich das Ganze ziemlich schnell als ziemlich furchtbar heraus - keinerlei Betreuung, Mobbing unter den Doktoranden und Post-Docs, einen Doktorvater, der deutlich machte, dass man selbst nichts zu sagen hatte.
Ich habe zwar schnell gemerkt, dass das Ganze nichts für mich ist, habe aber auch keine Alternative gefunden (Stellenangebote in dem Bereich ziemlich mau). Lange Geschichte kurz gefasst: Ich habe das Ganze gehasst und jeden Tag gelitten, an dem ich zur Uni musste. Die wissenschaftlichen Ambitionen habe ich ziemlich schnell begraben und dachte, bei soviel Neid und Missgunst möchte ich nicht hier bleiben. Zwischenzeitlich gab es sogar keine Post-Docs in der Abteilung, weil alle das Weite gesucht haben...
Als ich die Promotionsvoraussetzungen nach Prüfungsordnung erfüllt habe, habe ich meinen Vertrag nicht mehr verlängert. Ich wollte lieber zuhause weiter schreiben, als an der Uni sein zu müssen. Ich habe jedoch direkt eine neue Stelle gefunden, die richtig großartig ist. Ich wusste, dass es stressig werden würde, die Arbeit nebenbei zu Ende zu schreiben, wollte ihr diese Chance aber nicht entgehen lassen. Eigentlich alles ok soweit...
Anscheinend war mein Doktorvater nicht so glücklich damit, mich gehen zu lassen. Entgegen dem, was wir vereinbart hatten, sollte ich auf einmal weitere Publikationen schreiben und Daten analysieren. Am Anfang habe ich versucht, den nachzukommen, aber mit einer anspruchsvollen Vollzeitstelle mal eben nebenbei das machen, für das ich sonst den ganzen Tag hatte... Das klappte gar nicht. Ich fühlte mich auch weiterhin wie ein Befehlsempfänger und wollte langsam mit allem nichts mehr zu tun haben.
Nachdem mein Doktorvater nun erneut etwas von mir forderte, habe ich entschieden - es reicht. Mich hat das alles emotional so belastet, das ich entschieden habe, das alles abzubrechen. Nun fordert mein Doktorvater die "Übergabe" meiner Arbeit, d.h. von bisher nicht veröffentlichten Manuskripten, den Programmen zur Auswertung der erhobenen Daten etc., damit jemand anders meine Arbeit weitermachen kann. Die Daten, die ich erhoben habe, habe ich zur Verfügung gestellt. Aber was ist mit den anderen Sachen? An den Publikationen hat niemand mitgearbeitet, so dass ich sie als meine Arbeit betrachte, die ich auch nicht einfach abgeben will. Wie sieht das rechtlich aus? Ich war ja Angestellte an der Uni. Gehört damit der Uni meine Arbeit? Dadurch, dass alles so furchtbar gelaufen ist, möchte ich mich damit eigentlich gar nicht mehr beschäftigen, sehe es aber auch nicht ein, meine Arbeit abzugeben, ohne "Gegenleistung".
Ich hoffe, meine Geschichte ist halbwegs verständlich. Ansonsten fragt gerne nach
Viele Grüße
Siquy
Ich habe mich eben hier angemeldet, weil mir eine Frage unter den Nägeln brennt und ich hoffe, hier kann mir jemand weiterhelfen.
Ich war als Doktorand im naturwissenschaftlichen Bereich mit einer 50% Stelle an der Uni angestellt. Anfangs war ich hochmotiviert und habe mich sehr gefreut, die Gelegenheit hierzu zu haben, zumal mich die Wissenschaft immer schon begeistert hat. Leider stellte sich das Ganze ziemlich schnell als ziemlich furchtbar heraus - keinerlei Betreuung, Mobbing unter den Doktoranden und Post-Docs, einen Doktorvater, der deutlich machte, dass man selbst nichts zu sagen hatte.
Ich habe zwar schnell gemerkt, dass das Ganze nichts für mich ist, habe aber auch keine Alternative gefunden (Stellenangebote in dem Bereich ziemlich mau). Lange Geschichte kurz gefasst: Ich habe das Ganze gehasst und jeden Tag gelitten, an dem ich zur Uni musste. Die wissenschaftlichen Ambitionen habe ich ziemlich schnell begraben und dachte, bei soviel Neid und Missgunst möchte ich nicht hier bleiben. Zwischenzeitlich gab es sogar keine Post-Docs in der Abteilung, weil alle das Weite gesucht haben...
Als ich die Promotionsvoraussetzungen nach Prüfungsordnung erfüllt habe, habe ich meinen Vertrag nicht mehr verlängert. Ich wollte lieber zuhause weiter schreiben, als an der Uni sein zu müssen. Ich habe jedoch direkt eine neue Stelle gefunden, die richtig großartig ist. Ich wusste, dass es stressig werden würde, die Arbeit nebenbei zu Ende zu schreiben, wollte ihr diese Chance aber nicht entgehen lassen. Eigentlich alles ok soweit...
Anscheinend war mein Doktorvater nicht so glücklich damit, mich gehen zu lassen. Entgegen dem, was wir vereinbart hatten, sollte ich auf einmal weitere Publikationen schreiben und Daten analysieren. Am Anfang habe ich versucht, den nachzukommen, aber mit einer anspruchsvollen Vollzeitstelle mal eben nebenbei das machen, für das ich sonst den ganzen Tag hatte... Das klappte gar nicht. Ich fühlte mich auch weiterhin wie ein Befehlsempfänger und wollte langsam mit allem nichts mehr zu tun haben.
Nachdem mein Doktorvater nun erneut etwas von mir forderte, habe ich entschieden - es reicht. Mich hat das alles emotional so belastet, das ich entschieden habe, das alles abzubrechen. Nun fordert mein Doktorvater die "Übergabe" meiner Arbeit, d.h. von bisher nicht veröffentlichten Manuskripten, den Programmen zur Auswertung der erhobenen Daten etc., damit jemand anders meine Arbeit weitermachen kann. Die Daten, die ich erhoben habe, habe ich zur Verfügung gestellt. Aber was ist mit den anderen Sachen? An den Publikationen hat niemand mitgearbeitet, so dass ich sie als meine Arbeit betrachte, die ich auch nicht einfach abgeben will. Wie sieht das rechtlich aus? Ich war ja Angestellte an der Uni. Gehört damit der Uni meine Arbeit? Dadurch, dass alles so furchtbar gelaufen ist, möchte ich mich damit eigentlich gar nicht mehr beschäftigen, sehe es aber auch nicht ein, meine Arbeit abzugeben, ohne "Gegenleistung".
Ich hoffe, meine Geschichte ist halbwegs verständlich. Ansonsten fragt gerne nach
Viele Grüße
Siquy