statistisches Methodenwirrwarr
Verfasst: 03.07.2016, 18:31
Hallo Forum!
Ich habe das Forum mittels des Begriffs "Methode" nach einem vergleichbaren Thema durchforstet, aber keines gefunden. Allerdings bin ich zu selten hier, um sicher ausschließen zu können, dass es die Frage so nicht schon gab. Ein Übersehen bitte ich nachzusehen.
Allmählich bin ich in der Mitte meines Arbeitsprogrammes angekommen. Theoretische Grundlagen stehen, Tests sind entworfen und mit DV besprochen (der wie ich kein Statistiker ist), vorgetestet sowie in meinen Stichproben durchgeführt worden. Jetzt sitze ich an der statistischen Auswertung (ich muss das Ganze im Grunde 2x zu unterschiedlichen Zeitpunkten machen; dies ist der erste Zeitpunkt) und zweifle auf einmal massiv.
Ich bin von Haus aus kein Statistiker sondern Geisteswissenschaftler. Ich habe das statistische Grundlagenprogramm im Studium durchlaufen (nichts aus der Schulzeit) und im Rahmen der Dissertation (Block)Seminare für Statistik speziell für Sprachwissenschaftler an 'meiner' Uni (ich promoviere frei, bin aber als Promotionsstudent immatrikuliert und kann deshalb auf das Kursangebot zurückgreifen) besucht. Leider gibt es keinen "Hausstatistiker" an dieser Uni und die Veranstaltungen sind immer von Externen organisiert worden. Derzeit ist kein Ansprechpartner greifbar. Ausgehend von diesen Veranstaltungen arbeite ich mittlerweile mit R (kostenlos und schnell). Bevor es jetzt ernst wurde, bin ich davon ausgegangen, dass meine mittlerweile erarbeiteten Kenntnisse reichen werden, um an vernünftige Ergebnisse zu kommen. An vielen Punkten komme ich mit den Tests, die ich für ideal hielt, aber nicht weiter. Es wäre toll, wenn hier jemand spontan einen Denkfehler bemerken könnte, den ich mache.
Ich habe 1128 Datensätze zu jeder Skala und möchte folgende Fragestellungen beantworten:
1. Zusammenhang zwischen Ergebnissen, die in verschiedenen Ordinalskalen dargestellt werden (bspw. Motivation Fremdeinschätzung, Motivation Selbsteinschätzung; hier kann ich keine Normalverteilung annehmen) -> hier gehe ich vom Mann-Whitney U-Test als ideal aus. Das ist mein geringstes Problem, hier erscheinen mir die Testergebnisse hinreichend plausibel und valide.
2. Zusammenhang zwischen Sozialraum (Intervall- bzw. Ordinalskala mit 5 numerischen Stufen, ich weiß, dass die GG gleichmäßig zu je 20% zugeordnet wird) mit einem Testergebnis (numerisch, unipolar, Intervallskala) -> hier dachte ich ebenfalls an den U-Test, aber alle meine Ergebnisse sind hochsignifikant, was in einem Fall nicht sein kann, wenn ich qualitativ interpretiere. Im Chi-Quadrat-Test (ich bin hinreichend verzweifelt, dass ich einfach wild rumprobiert habe, was für meine Sicherheit nicht besser war) habe ich Ergebnisse erreicht, die zu meiner qualitativen Einschätzung zu passen scheinen. Aber ich habe keine 4-Wert-Matrix, sondern letztlich 2x1128 Werte, also ist das doch wertlos, oder?
3. Zusammenhang zwischen Ergebnissen zweier unterschiedlicher Tests (Ordinalskala vs. Intervallskala bzw. 2 Intervallskalen; in jedem Fall numerisch und unipolar; Normalverteilung wird angenommen) -> hier hatte ich eigentlich an den t-Test gedacht, bin aber auch über ständig hoch signifikante Ergebnisse mit hohen r-Werten gestolpert. Ist meine Stichprobe zu groß oder kann ich dem trauen?
4. Zusammenhang zwischen Einschätzungen (Ordinalskalen) und Testergebnissen (Intervallskalen) -> hier habe ich im Prinzip den gleichen Stand wie in 2. erreicht und bin völlig verwirrt. Ausgehend vom U-Test bin ich jetzt beim Chi-Quadrat-Test, bei dem die Ergebnisse zu meiner qualitativen Analyse passen, aber eigentlich ist der Test doch völlig ungeeignet für das, was ich machen will. Oder?
Wäre toll, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte. Danke schonmal!
Ich habe das Forum mittels des Begriffs "Methode" nach einem vergleichbaren Thema durchforstet, aber keines gefunden. Allerdings bin ich zu selten hier, um sicher ausschließen zu können, dass es die Frage so nicht schon gab. Ein Übersehen bitte ich nachzusehen.
Allmählich bin ich in der Mitte meines Arbeitsprogrammes angekommen. Theoretische Grundlagen stehen, Tests sind entworfen und mit DV besprochen (der wie ich kein Statistiker ist), vorgetestet sowie in meinen Stichproben durchgeführt worden. Jetzt sitze ich an der statistischen Auswertung (ich muss das Ganze im Grunde 2x zu unterschiedlichen Zeitpunkten machen; dies ist der erste Zeitpunkt) und zweifle auf einmal massiv.
Ich bin von Haus aus kein Statistiker sondern Geisteswissenschaftler. Ich habe das statistische Grundlagenprogramm im Studium durchlaufen (nichts aus der Schulzeit) und im Rahmen der Dissertation (Block)Seminare für Statistik speziell für Sprachwissenschaftler an 'meiner' Uni (ich promoviere frei, bin aber als Promotionsstudent immatrikuliert und kann deshalb auf das Kursangebot zurückgreifen) besucht. Leider gibt es keinen "Hausstatistiker" an dieser Uni und die Veranstaltungen sind immer von Externen organisiert worden. Derzeit ist kein Ansprechpartner greifbar. Ausgehend von diesen Veranstaltungen arbeite ich mittlerweile mit R (kostenlos und schnell). Bevor es jetzt ernst wurde, bin ich davon ausgegangen, dass meine mittlerweile erarbeiteten Kenntnisse reichen werden, um an vernünftige Ergebnisse zu kommen. An vielen Punkten komme ich mit den Tests, die ich für ideal hielt, aber nicht weiter. Es wäre toll, wenn hier jemand spontan einen Denkfehler bemerken könnte, den ich mache.
Ich habe 1128 Datensätze zu jeder Skala und möchte folgende Fragestellungen beantworten:
1. Zusammenhang zwischen Ergebnissen, die in verschiedenen Ordinalskalen dargestellt werden (bspw. Motivation Fremdeinschätzung, Motivation Selbsteinschätzung; hier kann ich keine Normalverteilung annehmen) -> hier gehe ich vom Mann-Whitney U-Test als ideal aus. Das ist mein geringstes Problem, hier erscheinen mir die Testergebnisse hinreichend plausibel und valide.
2. Zusammenhang zwischen Sozialraum (Intervall- bzw. Ordinalskala mit 5 numerischen Stufen, ich weiß, dass die GG gleichmäßig zu je 20% zugeordnet wird) mit einem Testergebnis (numerisch, unipolar, Intervallskala) -> hier dachte ich ebenfalls an den U-Test, aber alle meine Ergebnisse sind hochsignifikant, was in einem Fall nicht sein kann, wenn ich qualitativ interpretiere. Im Chi-Quadrat-Test (ich bin hinreichend verzweifelt, dass ich einfach wild rumprobiert habe, was für meine Sicherheit nicht besser war) habe ich Ergebnisse erreicht, die zu meiner qualitativen Einschätzung zu passen scheinen. Aber ich habe keine 4-Wert-Matrix, sondern letztlich 2x1128 Werte, also ist das doch wertlos, oder?
3. Zusammenhang zwischen Ergebnissen zweier unterschiedlicher Tests (Ordinalskala vs. Intervallskala bzw. 2 Intervallskalen; in jedem Fall numerisch und unipolar; Normalverteilung wird angenommen) -> hier hatte ich eigentlich an den t-Test gedacht, bin aber auch über ständig hoch signifikante Ergebnisse mit hohen r-Werten gestolpert. Ist meine Stichprobe zu groß oder kann ich dem trauen?
4. Zusammenhang zwischen Einschätzungen (Ordinalskalen) und Testergebnissen (Intervallskalen) -> hier habe ich im Prinzip den gleichen Stand wie in 2. erreicht und bin völlig verwirrt. Ausgehend vom U-Test bin ich jetzt beim Chi-Quadrat-Test, bei dem die Ergebnisse zu meiner qualitativen Analyse passen, aber eigentlich ist der Test doch völlig ungeeignet für das, was ich machen will. Oder?
Wäre toll, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte. Danke schonmal!