Literatur: Wie weit zurück verfolgen?
Verfasst: 25.04.2016, 17:22
Hallo liebe Doktorandengemeinde. Ich promoviere in Geschichte zum Thema: Diversität der Arbeitsbegriffe bei den Unterschichten im 18. Jahrhundert. Ich habe eigentlich schon genug Literatur gesammelt, dass ich bereits einen Teil der Diss schreiben könnte. Dennoch tauchen immer wieder Fragen bezüglich der Organisation der Diss auf. Mein aktuelles Problem ist die "Rückverfolgung" von Literaturangaben nach dem Schneeballsystem und die Organisation solcher Angaben.
Beispiel: Ich lese gerade ein Buch eines Soziologen zum Thema 'Geschichte der Arbeit' (Manfred Füllsack: Arbeit, Wien 2009). Im ersten Kapitel rezitiert er etwa 7 Forschungen bzw. Werke von Autoren wie Brunner, Merton, Mauss etc.., in denen es um Arbeit in vormodernen Kulturen geht. - Nennt man das eigentlich "rezitieren", wenn man den Inhalt eines anderen Werkes wiedergibt? -
Die Literatur-Inhalte fasse ich immer in Form von Mind-Mapping zusammen (Kennt ihr bessere Formen der Informationsverarbeitung?). Nun wäre meine erste Frage:
1.) Wie erfasse ich jetzt die vom Autor wieder gegebene oder zitierte Literatur? Es handelt sich bei dieser zusammenfassenden Wiedergabe anderer Literatur nicht um eigene Gedanken des Autors, sondern um die Inhalte eines anderes Werkes. Was soll ich mir da notieren? Wenn der oben genannte Autor Füllsack dieses fremde Werk zitiert, muss ich ja in meinen Aufzeichnungen bzw. meiner Diss dies auch so kenntlich machen. Das Problem ist aber, dass ein Großteil wissenschaftlicher Literatur aus Wiedergaben und Zitaten anderer Werke besteht. Ich habe da einfach Schwierigkeiten, eine Ordnung in diese Fremdzitate rein zu bringen. Ich weiß gar nicht, wo und wie ich mir das alles notieren soll.
2.) Was mir noch mehr Sorgen macht, ist die Frage, wie weit ich die entsprechende Tertiärliteratur zurückverfolgen soll? Ich habe das Gefühl, dass man da leicht in einen infiniten Regress gerät. Beispiel: Der oben genannte Autor fasst Inhalte der Autoren und ihrer Werke A, B und C zusammen. Muss ich mir jetzt noch die Werke A, B und C durchlesen, um sie zitieren bzw. verwerten zu können? Ich meine, die Werke A, B und C enthalten sicher auch wieder Hinweise auf irgendwelche Werke X, Y und Z. Irgendwo muss man doch mal sagen: Aber hier mache ich nicht mehr weiter. Schließlich muss man ja nicht das Rad wieder neu erfinden. Und in der Forschung geht es ja auch darum, den am aktuellen State of the Art anzuknüpfen.
Ich hoffe, ihr versteht, worum es mir geht.
Danke im Voraus.
Beispiel: Ich lese gerade ein Buch eines Soziologen zum Thema 'Geschichte der Arbeit' (Manfred Füllsack: Arbeit, Wien 2009). Im ersten Kapitel rezitiert er etwa 7 Forschungen bzw. Werke von Autoren wie Brunner, Merton, Mauss etc.., in denen es um Arbeit in vormodernen Kulturen geht. - Nennt man das eigentlich "rezitieren", wenn man den Inhalt eines anderen Werkes wiedergibt? -
Die Literatur-Inhalte fasse ich immer in Form von Mind-Mapping zusammen (Kennt ihr bessere Formen der Informationsverarbeitung?). Nun wäre meine erste Frage:
1.) Wie erfasse ich jetzt die vom Autor wieder gegebene oder zitierte Literatur? Es handelt sich bei dieser zusammenfassenden Wiedergabe anderer Literatur nicht um eigene Gedanken des Autors, sondern um die Inhalte eines anderes Werkes. Was soll ich mir da notieren? Wenn der oben genannte Autor Füllsack dieses fremde Werk zitiert, muss ich ja in meinen Aufzeichnungen bzw. meiner Diss dies auch so kenntlich machen. Das Problem ist aber, dass ein Großteil wissenschaftlicher Literatur aus Wiedergaben und Zitaten anderer Werke besteht. Ich habe da einfach Schwierigkeiten, eine Ordnung in diese Fremdzitate rein zu bringen. Ich weiß gar nicht, wo und wie ich mir das alles notieren soll.
2.) Was mir noch mehr Sorgen macht, ist die Frage, wie weit ich die entsprechende Tertiärliteratur zurückverfolgen soll? Ich habe das Gefühl, dass man da leicht in einen infiniten Regress gerät. Beispiel: Der oben genannte Autor fasst Inhalte der Autoren und ihrer Werke A, B und C zusammen. Muss ich mir jetzt noch die Werke A, B und C durchlesen, um sie zitieren bzw. verwerten zu können? Ich meine, die Werke A, B und C enthalten sicher auch wieder Hinweise auf irgendwelche Werke X, Y und Z. Irgendwo muss man doch mal sagen: Aber hier mache ich nicht mehr weiter. Schließlich muss man ja nicht das Rad wieder neu erfinden. Und in der Forschung geht es ja auch darum, den am aktuellen State of the Art anzuknüpfen.
Ich hoffe, ihr versteht, worum es mir geht.
Danke im Voraus.