Sekundärzitate und andere Wirrungen

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reiclu

Sekundärzitate und andere Wirrungen

Beitrag von reiclu »

Hi Leute,

ersteinmal sorry, dass ich unten meinen alten Beitrag poste, aber ich habe es einfach nichtmehr geschafft einen neuen Beitrag zu erstellen :?: (Wo versteckt sich denn die Schaltfläche?)

Nun zu meinen zahlreichen Fragen:
1.
Ich schreibe momentan an meiner Einleitung --> verstehe ich es richtig, dass diese quasi eine Art Konglomerat verschiedener indirekter Zitate ist, die ich dann eben sinnvoll miteinander verbinde?

2.
Ich habe eine PDF-Datei vorliegen. Wenn im Dokument jetzt eine eigene Seitenzählung (Bsp.: S.20-S.29) aufgeführt ist, zählt der Acrobate Reader ja trotzdem die Datei mit S.1 - S.9. --> Welche Seitenangabe verwende ich in meiner Quellenangabe ? S.1 oder S.20 ?

3.
Sekundärzitate:Ich arbeite viel mit Zeitschriftenartikeln, welche ja nur berichten aber keine neuen Erkenntnisse liefern --> deswegen wird man äußerst selten, wenn überhaupt die Verfasser des Zeitschriftenartikels als Originalautoren zitieren können, sondern muss deren Wörtliche oder Indirekte Zitate wiederum zitieren. Um nun ein Sekundärzitat zu vermeiden (Ist unwissenschafftlich hab ich gehört?! stimmt das?) sollte man immer zuerst versuchen den Originalautor zu zitieren.
Frage: Warum ist das überhaupt notwendig? Nur um zu überprüfen ob der Originalautor auch wirklich richtig im mir vorliegenden Text zitiert wurde? Dabei frage ich mich auch (nur interessehalber!): Das ist natürlich eine Menge arbeit sich immer die Originalarbeiten zu besorgen und die entsprechenden Stellen nachzulesen --> Ist es eine zwar nicht akzeptierte aber gängige Methode, dass Doktoranden dann einfach gleich den Originalautor als Quelle angeben ohne überhaupt seine originalquelle jemals gelesen zu haben?

4. Stimmt die Form so?
Direktes Sekundärzitat: Huber (2005, S.3) zit. nach Müller (2007, S.8)
Originalquelle Sekundärquelle

Indirektes Sekundärzizat: Gleiches vorgehen wie oben nur mit Vgl. --> Vgl. Huber (2005, S.3) zit. nach Müller (2007, S.8)

5.
Muss man immer den Originalautor nennen?
Klar: Wenn ich eine Textstelle wörtlich übernehme nenne ich den Verfasser in der Quelle. Wenn es bereits ein direktes Zitat im mir vorliegenden Text ist und ich will es ebenfalls wörtlich übernehmen, muss ich die unter "4." verwendete Form nehmen (mit Nennung des Originalautors eben)

Frage: Wenn ich ein bereits in meinem mir vorliegendem Text vorhandenes "indirektes Zitat" ebenfalls als indirektes Zitat übernehmen will --> muss ich dann auch wieder beide Autoren nennen?
Denn eigentlich geht es ja nur um die Nachvollziehbarkeit, oder? Und wenn ich "nur" den Autoren des mir vorliegenden Textes angebe, kann ja jeder diesen Text nachschauen und wiederum in der dort vorliegenden Quellenangabe den Originalautor ausfindig machen.



Boah, das ist ganz schön viel Text geworden. Ich hoffe jemand von euch liest sich das trotzdem durch und kann einem sehr verzweifeltem Doktoranden helfen ! :-(

Tausen Dank euch schonmal
praktikum
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Re: Sekundärzitate und andere Wirrungen

Beitrag von praktikum »

Hi!

Vorweg: Deine Fragen entsprechen denen eines Naturwissenschaftlers bei seiner Bachelorthesis. Diese Kenntnisse müsstest Du bei Studienabschluss bereits haben. Du traust Dich anscheinend nicht Deinen Betreuer zu fragen, daher empfehle ich Dir Literatur zur Verfassung von wissenschaftlichen Arbeiten.

Bitte habe Verständnis, dass ich nicht auf Alles eingehe:
reiclu hat geschrieben: 2.
Ich habe eine PDF-Datei vorliegen. Wenn im Dokument jetzt eine eigene Seitenzählung (Bsp.: S.20-S.29) aufgeführt ist, zählt der Acrobate Reader ja trotzdem die Datei mit S.1 - S.9. --> Welche Seitenangabe verwende ich in meiner Quellenangabe ? S.1 oder S.20 ?


Nach manchen Konferenzen erscheint ein Sammelband, in welchem angenommenen Beiträge gesammelt werden. Daher gibst Du beim Zitat den Konferenzband(wichtig!!!!), den Artikelnamen und die Seitenzahlen für die Artikel im Konferenzband an. In Deinem Fall beziehst Du Dich also auf die Seiten 20 bis 29 des Sammelbandes oder des Journals.
reiclu

Re: Wird das überhaupt als medizinische DA anerkannt?

Beitrag von reiclu »

Ich habe mein Studium noch nicht beendet und musste soetwas bis jetzt noch nicht wissen außer beim erstellen meiner Facharbeit vor etlichen Jahren im Gymnasium.
Ja, ich will meinen Betreuer nicht mit 100 Fragen bombadieren und dachte ein solches Forum hier ist dazu da um schnell und unkompliziert Antworten auf Fragen zu bekommen.
Ein solches Buch zum Anfertigen wissenschaftlicher Arbeiten habe ich bereits gelesen, jedoch geht daraus (zumindst für mich) nicht klar hervor wie ich bei den oben formulierten Fragen verfahren soll.

Zumindest wie man einen "neuen Beitrag" verfasst hättest du mir verraten können. :shock:
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Re: Wird das überhaupt als medizinische DA anerkannt?

Beitrag von praktikum »

reiclu hat geschrieben:Ich habe mein Studium noch nicht beendet und musste soetwas bis jetzt noch nicht wissen außer beim erstellen meiner Facharbeit vor etlichen Jahren im Gymnasium.
Du solltest das bereits wissen, falls Du eine Doktorarbeit erstellen möchtest. Ansonsten bist Du noch nicht soweit.
Wie gesagt, diese Kenntnisse sollte man schon vor dem Ende des Studiums erlangt haben. Das mag am Fachbereich Medizin liegen, aber es kann eigentlich nicht sein, dass eine medizinische Doktorarbeit mit dem Wissenstand (über das wissenschaftliche Arbeiten) eines Bachelorstudenten in den MINT Fächern beginnt.

reiclu hat geschrieben: Ja, ich will meinen Betreuer nicht mit 100 Fragen bombadieren und dachte ein solches Forum hier ist dazu da um schnell und unkompliziert Antworten auf Fragen zu bekommen.
Dazu ist ein Betreuer aber eigentlich da und an den meistens Unis gibt es Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten.
Du kannst nicht erwarten, dass Du hier Erklärungen für das kleine 1x1 bekommst. Vielleicht hast Du Glück und es erbarmt sich hie und da jemand. Ich habe Dir beispielsweise eine Frage beantwortet. An der Frage habe ich aber gesehen, dass Du vom Prinzip der wissenschaftlichen Publikationen und Verbreitung keinen Schimmer hast.
reiclu hat geschrieben: Ein solches Buch zum Anfertigen wissenschaftlicher Arbeiten habe ich bereits gelesen, jedoch geht daraus (zumindst für mich) nicht klar hervor wie ich bei den oben formulierten Fragen verfahren soll.
Dann solltest Du noch ein Buch lesen. Mangelnde Erfahrung kombiniert mit Faulheit wird Dich nicht weit bringen.
reiclu hat geschrieben: Zumindest wie man einen "neuen Beitrag" verfasst hättest du mir verraten können. :shock:
In der entsprechenden Themenübersicht auf "Neuer Beitrag" klicken.
reiclu

Re: Wird das überhaupt als medizinische DA anerkannt?

Beitrag von reiclu »

Ich bin mir sicher du hast auch einmal angefangen dich mit dem Thema zu beschäftigen und wusstest (trotz Vorbereitung) auch nicht gleich alles. Wenn Fragen in diesem Forum Fragen von neuen Usern als *Faulheit und *keinen Schimmer haben* abgestempelt werden, solltest du dich vielleicht nochmal mit dem Sinn und Nutzen eines solchen Forums auseinandersetzen.
Dafür, dass das Studium so schlecht konzipiert ist kann ich schlichtweg nichts. Ich kenne keinen Studenten der sich neben Anatomie und Chirurgie Pauken noch nebenbei mit den unzähligen Regeln für das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt.

Statt mich in einem derart langen Text über mein Unwissen zu belehren hättest du locker alle Fragen beantworten können. Aber du gibst wohl lieber vor alles zu wissen es aber anderen lieber nicht mitzuteilen, weil das wäre ja so einfach. Da kann man wirklich nur mit dem Kopf schütteln und dir wünschen, dass es dir auch mal so geht.

In diesem Sinne,
Adios
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Re: Wird das überhaupt als medizinische DA anerkannt?

Beitrag von praktikum »

reiclu hat geschrieben:Da kann man wirklich nur mit dem Kopf schütteln und dir wünschen, dass es dir auch mal so geht.
Das habe ich alles schon hinter mir. Die wahrheitsgemäße Ausrede "kam im Studium bisher nicht vor" hatte ich auch mal versucht, bis ich es dann eingesehen habe. So kommt man nicht weiter. Es ist übrigens völlig normal, dass man sich während des Studiums außerhalb der Vorlesungen noch weitere Skills erarbeitet. Über den Tellerrand sehen!

Ich habe Dir einfach nur klar machen wollen, dass Du derzeit noch Defizite mit dem wissenschaftlichen Arbeiten hast. Diese kann man aber durchaus nachholen. Anstatt Du dies tust, sendest Du nun Flüche aus.
reiclu

Re: Wird das überhaupt als medizinische DA anerkannt?

Beitrag von reiclu »

Was meinst du was ich hier gerade tue? Weitere Skills aneignen und über den "Tellerrand" hinausschauen!
Ich habe hier nach Antworten auf meine Fragen gesucht, nicht einen Belehrer der mir erzählt dass ich (mir sehr wohl bewusste) Defizite in diesme Gebiet habe - sonst würde ich wohl nicht fragen?!
Green Goddess

Re: Wird das überhaupt als medizinische DA anerkannt?

Beitrag von Green Goddess »

hmmm, "Belehrer"? Wer im Steinhaus sitzt, soll nicht mit Gläsern werfen.
Wenn du als Neuling im Forum deine eigene Meinung darüber hast, wozu ein/dieses Forum dient, wird dies wohl unter Meinungsfreiheit fallen. Billige aber dann auch anderen zu, dass sie den Sinn nicht darin sehen, für Forderungen wie "Ich bin Medizinstudent und wg. des schlechten Aufbaus des Studiums nicht in der Lage, mich über Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens zu informieren, also erklärt mir das gefälligst!" bereit zu stehen.
itsme

Re: Wird das überhaupt als medizinische DA anerkannt?

Beitrag von itsme »

reiclu hat geschrieben:Was meinst du was ich hier gerade tue? Weitere Skills aneignen und über den "Tellerrand" hinausschauen!
Du machst etwas, das relativ viele als Erstes machen, die gerade beginnen, wissenschaftlich zu arbeiten: Du fragst nach Details statt dich am Grundgedanken zu orientieren und davon ausgehend eigene Entscheidungen zu treffen.

Die Angabe von Quellen dient einem Zweck: Sie soll sicherstellen, dass die Angaben überprüft werden können. Durch die elektronischen Medien sind die möglichen Quellen so vielfältig geworden, dass es kaum möglich ist, für jede Art Zitierhinweise zu geben. Stattdessen sage ich Studieren immer Folgendes: Stellt euch vor, der Leser in eurer Arbeit sitzt in einer phantastisch ausgestatteten Bibliothek, in der er auf jede Quelle zugreifen kann. Die Quellenangabe sollte so beschaffen sein, dass es ihn nicht länger als fünf Minuten kostet, die jeweilige Quelle in der Bibliothek ausfindig zu machen. D.h. z.B. dass bei Artikeln aus Journals neben Titel und Autoren auch das Journal, der Jahrgang, die Ausgabe und die Seitenzahl (von - bis) anzugeben sind, denn nur so kann der Leser ins Archiv gehen und zielsicher den korrekten Band rausholen, aufschlagen und den Artikel selbst sichten. Bei anderen Quellen muss man dagegen die URL angeben, das Datum des letzten Abrufs etc.

Man kommt nicht drumrum sich von Frage zu Frage zu hangeln, nachzuschlagen, zu googlen und wenn notwendig eben eigene Entscheidungen zu treffen. Z.B. die Frage, ob es reicht, die Sekundärquelle zu sichten. In vielen Disziplinen wäre das vollkommen indiskutabel. In anderen ist es vertretbar. Ist die Primärquelle denn leicht verfügbar? In dem Fall liegt es an dir, vor dir selbst zu begründen, warum du darauf verzichten willst. Jemand mit einem höheren wissenschaftlichen Anspruch würde sich die Mühe wahrscheinlich machen. Deswegen ist es schwierig, wenn du diese Frage Doktoranden stellst, die die Promotion als Einstieg in eine wissenschaftliche Tätigkeit sehen (und nicht als reine berufliche Qualifikation), denn ich vermute, dass die überwiegende Mehrheit hier sich die Mühe machen würde - einfach des Erkenntnisinteresses wegen. Bei Diplomarbeiten oder Master- oder Bachelor-Thesen gibt es aber auch viele, die ... ähem ... "ökonomisch" handeln.
flip
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Re: Wird das überhaupt als medizinische DA anerkannt?

Beitrag von flip »

itsme hat geschrieben: Man kommt nicht drumrum sich von Frage zu Frage zu hangeln, nachzuschlagen, zu googlen und wenn notwendig eben eigene Entscheidungen zu treffen. Z.B. die Frage, ob es reicht, die Sekundärquelle zu sichten. In vielen Disziplinen wäre das vollkommen indiskutabel. In anderen ist es vertretbar. Ist die Primärquelle denn leicht verfügbar? In dem Fall liegt es an dir, vor dir selbst zu begründen, warum du darauf verzichten willst. Jemand mit einem höheren wissenschaftlichen Anspruch würde sich die Mühe wahrscheinlich machen. Deswegen ist es schwierig, wenn du diese Frage Doktoranden stellst, die die Promotion als Einstieg in eine wissenschaftliche Tätigkeit sehen (und nicht als reine berufliche Qualifikation), denn ich vermute, dass die überwiegende Mehrheit hier sich die Mühe machen würde - einfach des Erkenntnisinteresses wegen. Bei Diplomarbeiten oder Master- oder Bachelor-Thesen gibt es aber auch viele, die ... ähem ... "ökonomisch" handeln.
Ich glaube, schöner hätte man es nicht ausdrücken können.

Das soll nicht herabwertend klingen, aber du musst jetzt nicht gleich in ein Doktorandenforum, weil du eine (Medi-)Dissertation schreibst. Deine Fragen werden zuhauf in studentischen Foren diskutiert. Wende dich doch erst einmal dahin.
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