zwischen meinem Chef und mir ist abgesprochen (und m.E. ohnehin ein guter Vorsatz), dass ich in meinem Disputationsvortrag nicht die Arbeit in ganzer Breite nochmal referiere, sondern anfangs knackig zusammenfasse und dann auf die Gutachten eingehe (allerdings: »formuliere das so, dass nicht deutlich wird, dass du die Gutachten schon vorher zu sehen bekommen hast«, denn das ist zwar nicht verboten und ziemlicher Usus, aber man soll wohl damit nicht hausieren gehen).
Das macht für mich absolut Sinn und ist ja auch eine gute Gelegenheit, bestimmte ›Köder‹ für die Diskussion zu legen, um diese etwas zu steuern.
Womit ich aber nicht klarkomme, ist folgende Formulierung, die ich in einem anderen Ratgeber zu Disputationen gelesen habe. Ich muss/möchte mir diesen Rat gar nicht unbedingt zu eigen machen, da ich ja, siehe oben, schon weiß, wo's langgeht -- aber die Formulierung irritiert mich nachhaltig und ich wollte daher mal fragen, wie ihr (oder andere) damit umgegangen seid bzw. umgehen würdet. Und zwar lautet sie, sinngemäß:
Das Problem: so schön dieser Tip klingt, so sehr frage ich mich: wenn mir in seiner Disputation jemand was »grundlegend Neues« erzählen würde, dann würde ich doch sofort fragen: (1) was hat das mit dem Thema zu tun?, oder, falls es mit dem Thema zu hat: (2) warum hast du das denn nicht schon in deiner Arbeit geschrieben? Dazu war sie doch da...Der Vortrag hat inhaltlich deutlich über das in der Dissertation gesagte hinauszugehen. DIe Anwesenden sind mit der Dissertation bereits vertraut [sic] und erwarten gegenüber ihr grundlegend Neues.
Versteht ihr, worauf ich hinaus will? Man macht sich m.E. mehr angreifbar als nötig, wenn man Dinge bringt, die genauso gut auch reingekonnt hätten.
Vielleicht fällt ja jemandem was schlaues dazu ein...
Danke & viele Grüße!