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Hallo zusammen,

Ich promoviere extern mit einer empirischen Studie im Bereich Wiwi und stehe irgendwo bei etwas weniger als der Hälfte.

Ich bin parallel Vollzeit berufstätig. Mein Job bedeutet lange Arbeitszeiten, Geschäftsreisen etc., hat aber andererseits den Vorteil, dass ich viel Flexibilität für meine Dissertation bekomme: ich bekomme 6 Wochen am Stück frei; zwischendurch frei zu nehmen für 2-3 Wochen etc ist auch kein Problem, wenn es die Promotion erfordert. Thematisch passt der Job zur Doktorarbeit, und mein Vorgesetzter steht voll und ganz hinter der Promotion. Insofern ganz gute Rahmenbedingungen.

Nur macht mir mein Job keinen Spaß mehr. Ich habe nun auch ein gutes anderes Stellenangebot bekommen mit geregelten Arbeitszeiten und besserem Gehalt, die aber weniger Flexibilität als der aktuelle Job bietet und die auch thematisch in eine andere Richtung als meine Promotion geht. Ich überlege hin und her, was ich tun soll. Ich habe Angst, mit einem Jobwechsel den Erfolg meiner Promotion zu gefährden (ich habe lange dafür gearbeitet, promovieren zu können, die Promotion ist aus verschiedenen Gründen sehr wichtig für mich). Andererseits würde der neue Job mein Leben vor allem privat in einiger Hinsicht einfacher machen.

Hat jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Situation? Ich weiß echt nicht, was ich machen soll.

Vielen Dank und beste Grüße
Peter

Ich sehe irgendwie kein Problem? Deine Diss ist ja nicht abhängig vom Job.
Oder arbeitest du mit Daten oder sonstigen Unterstützungen des ersten Unternehmens?

Wenn du durch den Wechsel mehr Zeit bekommst und es einfacher wird, sollte die Antwort klar sein.
Ob das deinen jetzigen Chef vor dem Kopf stößt, ist eine andere Frage... Die kann hier niemand beantworten.

ich finde diese langen Freizeiten (6 Wochen, 2-3 Wochen) einen wichtigen Punkt. Selbst wenn Du bei dem anderen Job nach 8h Arbeit heimgehen kannst. Aber in bestimmten Phasen mal länger freinehmen, das hat auch was.

flip hat geschrieben:Wenn du durch den Wechsel mehr Zeit bekommst und es einfacher wird, sollte die Antwort klar sein.

Von mehr Zeit lese ich oben nichts.

@Peter:
Geregelte Arbeitszeiten läuft dann auf eine normale Arbeitswoche hinaus. Dann hast Du beim neuen Job aber deutlich weniger Zeit für die Diss und musst in Deiner Freizeit bzw. Urlaub ran.

praktikum hat geschrieben:

flip hat geschrieben:Wenn du durch den Wechsel mehr Zeit bekommst und es einfacher wird, sollte die Antwort klar sein.

Von mehr Zeit lese ich oben nichts.

Ich auch nicht. Daher das Wörtchen Wenn.

Ich stimme aber algol zu. Sechs Wochen am Stück ist etwas, was normaler nicht so ohne weiteres in der Wirtschaft vorkommt.

Hallo zusammen,

vielen Dank für die netten Rückmeldungen.

Das mit der Zeit ist so eine Sache. Bei der neuen Stelle würde ich abends sicher früher heimkommen als aktuell, könnte also unter der Woche mehr tun. Aktuell schaffe ich von Mo bis Fr so gut wie gar nichts.

Dafür hätte ich aber bei der neuen Stelle nicht mehr den Vorteil, am Stück länger frei zu bekommen. Bei meinem jetzigen Job bekomme ich zwar auch nicht Sonderurlaub o.ä. für die Diss. Aber ich habe sehr viele Überstunden, die ich frei nehmen kann, sodass es eben einfacher ist, über einen längeren Zeitraum weg zu sein. Durch die ganzen Überstunden ist mein Urlaub nicht auf 30 Tage begrenzt, sondern trotz 6 Wochen frei am Stück ist immer noch sehr viel Urlaub übrig. Außerdem hat mir mein Vorgesetzter auch angeboten, dass ich Sonderurlaub beantragen kann, falls es erforderlich würde.

Besondere Daten für meine empirische Studie erhalte ich aus meinem jetzigen Job nicht (das wäre also nicht so das Thema). Dafür habe ich hier einen Haufen Leute, die sich mit dem Thema gut auskennen, mit denen ich also mal einen SAchverhalt diskutieren kann, die mal ein Kapitel lesen können und mir Feedback geben können etc.

Die Frage ist halt, wie wichtig diese Punkte sind bzw. ob man eine externe Promotion auch erfolgreich abschließen kann, wenn man einen "normalen" Job hat (8 Std. Arbeit am Tag, normaler Urlaub, keine explizite Unterstützung). Was meint ihr?

Danke und viele Grüße
Peter

Also, ob Du im neuen Job wirklich nur 8h am Tag arbeitest - wer will Dir das versprechen?
Ich finde Deine jetzige Situation eigentlich recht luxuriös. Denn offenbar machst Du nicht ewig viele Überstunden (unbezahlt), sondern kannst die am Stück abfeiern. Besser geht es gar nicht.
Selbst wenn Du nur 8h arbeitest. Was glaubst Du, wie viel wirst Du JEDEN Abend dann wirklich noch machen. Regelmäßig. Letztlich wird doch viel auf das WE gehen und den Urlaub. Nur dass Du diesen Phasen nicht mehr haben kannst.