Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

BlauerStern

Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von BlauerStern »

Hi,
ich bin zur Zeit im Mathe Master und werde dann wohl vor. nächstes Jahr fertig. Langsam geht es darum sich Gedanken zu machen, wie es nach dem Studium weitergehen soll und u.a. liebäugle ich mit dem Gedanken zu promovieren. Ich habe nämlich wirklich großes Interesse an nichtkommutative Geometrie und Topologie (und dies ist zum Glück kein totes mathematisches Forschungsgebiet) und würde mich gerne noch weiter damit beruflich beschäftigen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich mir schon den Weg für eine wissenschaftliche Karriere verbaut habe und würde euch gern um eine Einschätzung bitten. Insbesondere will ich wissen, ob ich überhaupt Chancen auf Postdocstellen hätte wenn der Doktor gut wird. Denn wenn man sich so die Lebensläufe der Doktoranden und Postdocs in der theoretischen Mathematik so anschaut und die mit meinem bisherigen Lebenslauf vergleicht, dann bekomme ich arg Zweifel daran ob es nach dem Doktor für mich überhaupt weitergehen könnte. Ich zähle dafür mal ein paar Stichpunkte auf:
1.Ich rechne mit einem recht guten, aber nicht überragendem Masterabschluss (d.h. Abschlussnote 1,5.. kann aber noch besser werden). Bachelorabschluss war "nur" 1,8 (ich bin erlich gesagt trotzdem stolz drauf^^) und ich habe aus gesundheitlichen Gründen erst nach 10 Semestern mit dem Bachelor fertig werden können (der Master bleibt in der Regelstudienzeit oder sogar 1 Semester drunter). Insgesamt werden es dann wohl 3-4 Semester zu viel.
2.Ich habe nur Gesamtschulabitur und war früher nur Realschülerin.
3.Werde allerdings noch im letzten Mastersemester Auslandserfahrung sammeln und konnte in meinen Interessensgebieten (insb. nichtkommutativer Geometrie) bei Profs an der Uni glänzen und mich schon bekannt machen.
4.Kann mich auch gut verkaufen^^, Kontakte knüpfen und bin sehr interessiert an der Materie, was man auch merkt (und auch die Profs).
5. Auch wenn es doof klingt und was ich persönlich auch nicht so gut finde: Es gibt in der theoretischen Mathe, zumindest in dem Bereich indem ich meine Masterarbeit schreiben werde und weiter forschen will, einen Frauenbonus ( was mir bei Bewerbungen zum Vorteil kommen könnte; die Forschung ist da noch sehr stark männerdominiert)).
6.Der Prof bei dem ich meine Masterarbeit schreiben werde scheint sehr gut zu betreuen und auch zu fördern. Er hat sich in seinem Forschungsgebiet auch schon einen Namen gemacht und ist sehr gefragt, obwohl er noch sehr jung ist.
7.Ich bin bisher keine Stipendiatin und rage bisher nirgendwo heraus. Bin kein Genie, aber kann durch Fleiß was erreichen (bisher zumindest).

Also ich mache mir um Punkt 1 und 2 Sorgen, dass mir das später zum Verhängsnis werden könnte. Denn wenn ich eh keine Chance wegen meinem bisherigen Lebenslauf auf eine Postdocstelle habe, dann lohnt sich wahrscheinlich auch kein Doktor. Wer weiß, ob ich überhaupt unter diesen Voraussetzungen promovieren kann, gehe aber mal davon aus dass es möglich sein wird. Was sagt ihr dazu?
Einschätzungen wären super.
Lg
Green Goddess

Re: Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von Green Goddess »

Ich erlaube mir, in deinem Text in anderer Farbe *sic* zu kommentieren, wäre sonst zuviel "Gequote".
Hi,
ich bin zur Zeit im Mathe Master und werde dann wohl vor. nächstes Jahr fertig.(*) Langsam geht es darum sich Gedanken zu machen, wie es nach dem Studium weitergehen soll und u.a. liebäugle ich mit dem Gedanken zu promovieren. Ich habe nämlich wirklich großes Interesse an nichtkommutative Geometrie und Topologie (und dies ist zum Glück kein totes mathematisches Forschungsgebiet) Es gibt derzeit kaum "tote" Gebiete in Mathe. ;) und würde mich gerne noch weiter damit beruflich beschäftigen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich mir schon den Weg für eine wissenschaftliche Karriere verbaut habe und würde euch gern um eine Einschätzung bitten. Insbesondere will ich wissen, ob ich überhaupt Chancen auf Postdocstellen hätte wenn der Doktor gut wird. Niemand wird dir belastbar die PD-Aussichten in vlt 4-5 Jahren vorhersagen können oder wollen. Denn wenn man sich so die Lebensläufe der Doktoranden und Postdocs in der theoretischen Mathematik so anschaut und die mit meinem bisherigen Lebenslauf vergleicht, NEIN, tu das nicht, NIE NICHT, es führt zu nichts. Vergleiche dich nicht mit anderen, du gehst in deinen eigenen Stiefeln resp Pumps! dann bekomme ich arg Zweifel daran ob es nach dem Doktor für mich überhaupt weitergehen könnte. Ich zähle dafür mal ein paar Stichpunkte auf:
1.Ich rechne mit einem recht guten, aber nicht überragendem Masterabschluss (d.h. Abschlussnote 1,5.. kann aber noch besser werden) 1,5 ist wirklich nicht schlecht! Wir sreden ATM ja nicht über Historiker, bei denen über 0,9 bereits der "Bodensatz der Abschlüsse" (sry, sehr böse und überzogen formuliert) beginnt. Bachelorabschluss war "nur" 1,8 (ich bin erlich gesagt trotzdem stolz drauf^^) und ich habe aus gesundheitlichen Gründen erst nach 10 Semestern mit dem Bachelor fertig werden können (der Master bleibt in der Regelstudienzeit oder sogar 1 Semester drunter). Du wirst vor. im nächsten Jahr fertig (s.o. "*"), ergo noch 2 Sem, Wenn du mit dieser Aussicht von evtl 1 Sem unter RSZ ausgehst, dürftest du nun grad im 1. Sem MA sein, was eine "Planung" der Endnote recht sportlich erscheinen liesse, falls auch an deiner Uni die RSZ Master Mathe mit 4 Sem Vollzeit angenommen werden darf. Sei's drum Mathematiker sind nicht für ihre Kopfrechenkünste bekannt. Wäre das so, würden wir ja Physik studieren. ;) Insgesamt werden es dann wohl 3-4 Semester zu viel.
2.Ich habe nur Gesamtschulabitur und war früher nur Realschülerin. Wen glaubst du, interessiert das nach deiner absolvierten Promotion?
3.Werde allerdings noch im letzten Mastersemester Auslandserfahrung sammeln Pluspunkt und konnte in meinen Interessensgebieten (insb. nichtkommutativer Geometrie) bei Profs an der Uni glänzen und mich schon bekannt machen.
4.Kann mich auch gut verkaufen^^, Kontakte knüpfen und bin sehr interessiert an der Materie, was man auch merkt (und auch die Profs). Das ist aus meiner Sicht im Zweifel wichtiger als ein paar Zehntel in der Abschlussnote
5. Auch wenn es doof klingt und was ich persönlich auch nicht so gut finde: Es gibt in der theoretischen Mathe, zumindest in dem Bereich indem ich meine Masterarbeit schreiben werde und weiter forschen will, einen Frauenbonus ( was mir bei Bewerbungen zum Vorteil kommen könnte; die Forschung ist da noch sehr stark männerdominiert)). Deckt sich einigermaßen mit meinen bescheidenen Beobachtungen (1. Uni BSc, 2. Uni MSc + lfd Promo), bin am Lehrstuhl auch die "Quotenfrau". Diskussionen darüber führe ich mit Mathematikerinnen oder männlichen Exemplaren, die einen Notenschnitt unter 1,1 im Master haben (auf 2 Stellen gerundet). So what?
6.Der Prof bei dem ich meine Masterarbeit schreiben werde scheint sehr gut zu betreuen und auch zu fördern. Er hat sich in seinem Forschungsgebiet auch schon einen Namen gemacht und ist sehr gefragt, obwohl er noch sehr jung ist.
7.Ich bin bisher keine Stipendiatin und rage bisher nirgendwo heraus. Bin kein Genie, aber kann durch Fleiß was erreichen (bisher zumindest). Werte Fleiß nicht ab! "Genie ist zu 10% Inspiration und zu 90% Transpiration." (T. A. Edison, nach anderen Quellen 1% und 99%)

Also ich mache mir um Punkt 1 und 2 Sorgen, dass mir das später zum Verhängsnis werden könnte. Denn wenn ich eh keine Chance wegen meinem bisherigen Lebenslauf auf eine Postdocstelle habe, dann lohnt sich wahrscheinlich auch kein Doktor. Ob sich die 2 Buchstaben im Perso oder auf der VCard lohnen, kannst nur du und nur für dich beurteilen. Was fixiert dich so auf PD-Stellen? Es gehört sehr viel Enthusiasmus dazu, auf irgendwelchen 1/2 TVL-13 Zeitverträgen dahinzuvegetieren (sry, wenn das böse kommt), mit der Aussicht, aufs JP-Abstellgleis geschoben zu werden, während in der realen Welt nur jmd auf ein vorsichtiges Zeichen wartet, um deinen Namen in einen Vertrag zu schreiben, in dem ein Jahresgehalt steht, gegen das Unigehalt wie eine milde Gabe aussieht. Wer weiß, ob ich überhaupt unter diesen Voraussetzungen promovieren kann, gehe aber mal davon aus dass es möglich sein wird. Was sagt ihr dazu?
Einschätzungen wären super.
Lg
BlauerStern

Re: Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von BlauerStern »

@GreenGoddess Danke für die Antwort.
Wie gesagt, ich will keinen Phd aufgrund des Status wegen zu machen bzw um mich toll zu fühlen, sondern weil ich wirklich gerne mehr insbesondere über C*-Algebren etc wissen will und mir das was ich dazu im Master lerne dazu nicht reicht. Das Gehalt später wird absolut für mich nachrangig sein. Das man immer nur die ersten Jahre befristete Stellen auf ca. max 3 Jahre zb haben kann (zumindest soll das angeblich so üblich sein), das finde ich eher abschreckend.
Eine Promotion ermöglicht mir da die Zeit und ich bin gleichzeitig nicht arbeitslos. Lehre und Organisation von Übungsbetrieben und anderen Dingen würden mir darüber hinaus auch noch Spaß machen (hab bereits Erfahrung darin), zumindest denke ich, dass ich damit klarkommen würde.
Na klar kann man jetzt noch nicht sagen wie die Aussichten in 4-5 Jahren sind, aber meine Frage bezog sich eher darauf, inwieweit da der bisherige Lebenslauf bzgl. der Schulformen eine Rolle spielt, wenn man sich für einen Postdoc bewirbt (hab die Frage aber bewusst nicht mehr eingegrenzt). Das wird evntl. in 4-5 Jahren dann nicht so viel anders sein. Ich dachte mir dass ich durch den verlängerten Bachelor+Realschule und Gesamtschule schon zu viel gesammelt hätte, was später nicht so gut aussehen könnte.
Nein, meine Rechnung bzw meine Schätzungen sind schon ok so und ja, bin im 1.Mastersemester. Ich habe im 1. Semester jetzt bisher gerade knapp über die Hälfte fertig von dem, was man im Master an Scheinen braucht und die Gesamtnote ist bisher besser als 1,5 (ich schließe aber eine Notenverschlechterung nicht aus^^), ich hab aber auch was vorgezogen (bei 10 Semester Bachelor hat man dafür Zeit). Vieles davon was ich in den kommenden Semestern machen muss, geht nicht mehr in die Gesamtnote mit ein. Und ein Masterarbeitsthema habe ich auch schon.
Das soll jetzt hier aber nicht weiter wichtig sein.
Aber nochmals danke für deine Einschätzungen. Kann verstehen dass meine Sorgen vielleicht übertrieben erscheinen. Aber bevor ich mich zum Affen mache falls das Thema Promotion mal zur Sprache kommen sollte mit meinem Betreuer, wollte ich lieber mal ein paar Einschätzungen hören.
Dell
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Re: Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von Dell »

Aus meiner Sicht brauchst du dir wegen deines Lebenslaufes keine Sorgen machen. Über die Noten (die ja gut sind) brauchst du dir überhaupt keine Gedanken machen, da diese die wenigsten Menschen interessieren solange sie nicht schlecht sind. Studium ein wenig überzogen, aber ich denke, dass auch das kein Problem ist, v.a. wenn es zeitlich realistisch ist, dass du deinen Dr mit 30 in der Tasche hast. Klar, auch der Frauenbonus hilft (wobei das dann erst später wirklich n Ass im Ärmel ist). Das einzige Problem könnte sein, dass es nicht für ein Stipendium reicht da scheinbar "Fodder" wie z.B Engagement abseits des MA-Studiums, Preise, Poster/Publikationen etc fehlen (falls ich dich richtig verstehe).

Vielleicht beruhigt auch meine Erfahrung mit WiMa Bewerbungen:
- Schulbildung habe ich nicht aufgeführt nachdem mein Prof meinte, dass das keinen interessiert. In der Tat hat auch nur ein einziger Prof im Gespräch mal nachgefragt _wo_ ich zur Schule ging.
- Zeugnisse habe ich meist nur die Uni-Urkunden (also ohne Notenliste) beigelegt. Hat auch nie jemand danach gefragt.
- Das einzige was die Leute, basierend auf meiner Erfahrung im Bewerbungsprozess, interessiert hat war: Wer war der Dr-Betreuer, Wie viele Publikationen und in welchen Journals (und dann einfach auch Fragen zur Schreibkompetenz und was der Eigenanteil war), welche Techniken (keine Ahnung ob das in Mathe ein Ding ist), Erfahrung in der Betreuung von Studenten, Erfahrung mit Drittmittel und, sehr wichtig, Bereitschaft alles andere hinter dem Job anzustellen.

Hier kurz Tipp basierend auf meinen Beobachtungen:
1. Geh an eine gute Uni mit großen und (international) präsenten, in deinem Fall Mathe (und verwandtem) Fachbereich. Selbst mit sehr gutem Betreuer brauchst du einfach auch eine gewisse Infrastruktur und genug Leute um dich herum von denen du lernen kannst/mit denen du dich messen kannst und die einfach auch eine gewisse Energie ins System bringen. (Auch färbt die Reputation der Uni auf deine ab. Niemals nie geh an eine Uni die nicht z.B. im timeshighereducation world uni ranking vertreten ist).

2. Finde einen sehr produktiven (optimal auch breit aufgestellten), respektierten und weit bekannten Betreuer, der optimaler Weise auch seine Karriere bei einer Koryphäe auf dem Gebiet gestartet hat. Ein guter Betreuer Name verschafft dir bei Bewerbungen sofort ein Bewerbungsgespräch für den PostDoc. (Meine erste Zeile bei Bewerbungen war immer: Ich arbeite zur Zeit für Prof Mustermann und sein Name war extrem hilfreich)
Traudel
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Re: Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von Traudel »

Lieber BlauerStern,

in unserer -- wahrlich differenziert zu betrachtenden -- Akademisierungsgesellschaft mit -- durchaus gesunder -- "Aufstieg durch Bildung"-Mentalität erachte ich Deinen Bildungsaufstieg von der Realschule an die Uni und sogar ins postgraduale Studium keinesfalls als hinderlich, wenn nicht sogar vielmehr als förderlich. Dieser Werdegang zeugt doch von Progression, Motivation, Durchsetzungsvermögen.
Gehe stolz mit Deiner Vita um! Kannst Du nämlich wirklich!
Zudem solltest Du Dich auf die Recherche nach einschlägigen Stipendiengebern begeben. Es gibt Stiftungen o.ä., die Schwerpunkte im Bereich "Bildungsaufstieg" setzen (gut, meist fördern sie Studierende im Erststudium, aber auch Promotionen). Gleichwohl unterstreiche ich Dells Hinweis: Ohne gesellschaftliches Engagement stehen Deine Chancen nicht so pralle. Nutze die verbleibenden Semester, um Dich in Hochschulgremien, gemeinnützigen Vereinen oder sozialen Initiativen zu engagieren. Da Du Spaß an der Lehre hast, gib doch ehrenamtlich Mathenachhilfe im Jugendheim oder so. Gemeinwohlorientierter Einsatz geht auch ohne immensen Aufwand -- und mit fachlichem Bezug.

Viel Erfolg und sei stolz auf Deine Leistungen!
LG Traudel
PS: @Dell, findest Du wirklich, dass man mit 30 den Doktor in der Tasche haben sollte/müsste? Ich war zufällig 30, als ich promoviert wurde. Gleichwohl war ich damit sogar noch unter den jüngeren ... bin aber auch Geisteswissenschaftlerin. Nun gut, will sagen: @BlauerStein, versuche es mit der Promotion, auch wenn Du sie mit Ü30 abschließt :blume:
Dell
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Re: Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von Dell »

Traudel hat geschrieben:PS: @Dell, findest Du wirklich, dass man mit 30 den Doktor in der Tasche haben sollte/müsste?
Scheint der Konsens der "Chefs", der mir immer eingebleut wurde, zumindest in meinem Gebiet zu sein.
Green Goddess

Re: Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von Green Goddess »

@Traudel Dells Formulierung beinhaltete ein "vor allem wenn U30 Doc", meine Einschätzung ist die, dass diese Formulierung recht belastbar ist, quer durch alle Fachbereiche/Institute, vor allem aber in den MINT Fächern, in denen Promos üblicherweise nicht die zeitlichen Dimensionen einiger geisteswissenschaftlicher Fachrichtungen annehmen. Kein MUSS, ein sanftes SOLLTE ,vlt, von Vorteil ist es sicherlich. ;)
*edit*
@BlauerStern Deine Sorgen, dass die falsche Kita deine Aussichten auf PD Stelle mindert, sind aus meiner Sicht unbegründet. Wenn überhaupt, zeugt der Weg über RS zur GS von Biss, den jeder Wannabee-Doc braucht.
flip
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Re: Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von flip »

Also, mir geht hier langsam der Hut hoch.
In was für einer Welt leben wir denn, dass sich ein Masterabsolvent der Mathematik Gedanken um seinen Realschulabschluss macht? :shock:

Mit ein bischen mehr Selbstbewusstsein, und klarem Verstand sollte man zwei Dinge erkannt haben:

1) Die Schulbildung interessiert nach zwei weiterführenden Abschlüssen keine Sau.
2) Die Schule ist extrem wichtig. Dann habe ich mir aber nicht erst nach dem Master die Diss verbaut, sondern vor 15 Jahren.

Du kannst dich jetzt für eine eine Möglichkeit entscheiden. Wenn du dich wirklich so gut verkaufen kannst, wie du angibst, dann dürfte die Diss ja kein Problem sein.
Geuer
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Registriert: 19.11.2015, 12:11
Status: Dr. phil.

Re: Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von Geuer »

Deine Sorgen, @BlauerStern, sind auf fachlicher Ebene unbegründet. Wie flip richtig erkannt hat, schaut niemand mehr auf deinen Schulabschluss nach dem ersten Uniabschluss. Warum auch? Ein Bachelor ist mehr wert als das Abitur; der Master mehr als der Bachelor. Dann eine Note mit 1,x ist für eine Promotion meines Wissens nach vollkommen ausreichend. Hab schon Promotionsordnungen gelesen, bei denen als Voraussetzung stand, nicht schlechter als mit "gut" abgeschlossen zu haben. Ist aber nicht überall direkt vermerkt und am Ende ohnehin dehnbar. Viel wichtiger als die reine Note ist dann nämlich ein Betreuer, der bereit ist, ein Thema von dir zu übernehmen. Und das scheint nach deiner Beschreibung ja zu funktionieren. Wenn du darüber hinaus von dem Frauenbonus profitieren kannst, dann ist das doch super und nichts, was dir unangenehm zu sein braucht.

Dass die Zukunft als Akademiker mit Dr.-Titel und dem Ziel einer wiss. Karriere ansonsten prekär ist, ist ja bekannt. In die Zukunft kann da leider keiner schauen. Nützt da aber nichts Trübsal zu blasen. Also sei optimistisch und besinne dich auf deine Qualitäten und Stärken!
BlauerStern

Re: Bisheriger Lebenslauf "zu schlecht" für eine wiss. Karriere?

Beitrag von BlauerStern »

Hallo.

Danke für eure Einschätzungen und auch die nützlichen Tipps. Ich gebe sehr gerne Nachhilfe, ich werde da mal schauen, was man da so ehrenamtlich machen kann. Ich bin mir nicht sicher, worauf bei Bewerbungen so geachtet wird und hab mir Sorgen gemacht, dass das alles einen zu schlechten Gesamteindruck hinterlässt wenn man sich meinen Lebenslauf anschaut. Viele meiner Kommilitonen sind Stipendiaten und haben bisher einen viel besseren Lebenslauf. Aber scheinbar zählen eher andere Dinge (die noch vor mir liegen) und ich mach mir da diesbezüglich zu viele Sorgen euren Beiträgen nach, werd versuchen mich da zu entspannen.

Vielen Dank nochmal und liebe Grüße.
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