schriftliche Notenmitteilung?

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Zornit

schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von Zornit »

Liebes Forum,

zunächst eine verzweifelte Frage von mir. Letzte Woche habe ich meine mündliche Prüfung abgeschlossen. Ich wurde gratuliert, mir wurde die Note der Disputation mitgeteilt. Alles ohne die Bekanntgabe der Noten der Gutachten. Jetzt weiss ich gar nicht, ob ich mich freuen darf. Außerdem konnte ich nicht rechtzeitig reagieren und nachfragen, wie und wann (nach Monaten?) die Noten der schriftlichen Leistung mitgeteilt werden. Meine Betreuer und Prüfer fühlten sich verpflichtet zu schweigen. Hat jemand ähnlichen Erfahrungen gemacht? Wann kann ich mit einer Notenmitteilung rechnen?

Vielen Dank für Eure Geduld und für jeden Hinweis.

Gruß
Z
epikur
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Re: schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von epikur »

Hallo,

das finde ich sehr, sehr ungewöhnlich... :?

Ich weiß immerhin, dass dies an den Universitäten höchst unterschiedlich gehandhabt wird. So kenne ich Fälle, in denen dem Doktoranden nicht nur die Noten mitgeteilt, sondern auch die vollständigen Gutachten vor der Disputation zur Verfügung gestellt wurden, sogar mit der Maßgabe, sich anhand der Kritikpunkte in den Gutachten auf die Disputation vorzubereiten.
Bei mir war es so, dass ich die Gutachten vor der Disputation nicht bekam und offiziell auch die Noten nicht hätte erfahren dürfen. Diese wurden mir jedoch, höchst inoffiziell, von meinem DV "gesteckt"...!
Diese ganze Geheimniskrämerei fand ich schon recht "affig" :|

Warum man einen Doktoranden jedoch sogar noch nach der Disputation über die Noten der Gutachten im Unklaren lassen muss, erschließt sich mir allerdings in keinster Weise :?

Einen tröstlichen Hinweis kann ich immerhin geben: Du bist mit Sicherheit nicht durchgefallen und bekommst Deinen :dr)
Denn ansonsten wärst Du gar nicht zur Disputation zugelassen worden!

Schöne Grüße

epikur
Zornit

Re: schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von Zornit »

Ach, danke für die schnelle Antwort. Ich schätze, alles hat seine Richtigkeit. Ich habe mich nur gefragt, wie lange das gesamte Verfahren der Notenmitteilung dauert, da ich dringend anfangen muss, mich zu bewerben usw.
walliworld

Re: schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von walliworld »

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich für die Bewerbung unbedingt auf die Note warten muss. Ich würde schon mal anfangen Bewerbungen zu schreiben. Bei uns in der Firma fangen reihenweise Leute an, die ihre Disputation noch nicht fertig haben (dafür gibt’s dann bei uns in der Firma Sonderurlaub :)). Hängt vielleicht auch von Fachbereich ab.

Gruß
Stefan
Zornit

Re: schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von Zornit »

Vielen Dank für diese Ermutigung. Ich versuche auch, Bewerbungen zu schreiben... ohne mich überhaupt konzentrieren zu können. Leider ist meine gesamte Klarheit verschwunden. Auf einmal habe ich nur Grießpudding im Kopf.

Es ist aber so schön, das mitteilen zu können. So fühle ich mich irgendwie 'beantwortet'.

:coffee:
Eva
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Re: schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von Eva »

@Zornit: Warum fragst du nicht einfach bei der zuständigen Sekretärin (des Prüfungsvorsitzenden / Promotionsausschussvorsitzenden etc - wer immer da bei dir zuständig war), wann du mit den schriftlichen Noten und vor allem dem Promotionszeugnis rechnen kannst? Das ist m.E. eine völlig legitime Frage, die man dir dort wohl am kompetentesten wird beantworten können.
Zornit

Re: schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von Zornit »

Ach, danke für den Tipp. Aber ich möchte nicht als jemand, der sich für Noten interessiert, auftreten. Werde mich einfach so weiter bewerben. Danke!
itsme

Re: schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von itsme »

Zornit hat geschrieben:Aber ich möchte nicht als jemand, der sich für Noten interessiert, auftreten.
Sorry, ich kenne dich und deine Situation nicht, aber fühle dich doch bitte mal zünftig auf den Hinterkopf von mir geklappst. BITTE WAS? Du willst nicht wie jemand wirken, der sich nicht für die Bewertung seiner Arbeit interessiert? Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.

1.) Diese falsche Bescheidenheit ist der kleine Bruder von "Geld ist mir nicht so wichtig!" - und das ist der Garant dafür, dass du bald sechzig Stunden die Woche für Zweifuffzich über Armutsgrenze ackern darfst. Du hast eine Dissertation geschrieben und damit im Idealfall die Wissenschaft nach vorne gebracht. Eine zügige, faire und brauchbare Bewertung ist das absolute Minimum, das dir der deutsche Wissenschaftsbetrieb zurückgeben kann.
2.) Du kannst dich natürlich über das reine Bestehen freuen. Aber würdest du dir nicht auch in den A*** beißen, wenn du nicht nur bestanden, sondern auch gut bestanden hast? Das gibt doch schönen Rückenwind für die Bewerbungen, gerade dann, wenn du im Moment noch im Post-Diss-Watte-im-Kopf-Koma bist.
3.) Dieses Heckmeck mit den Bewertungen entspricht so gar nicht dem Gedanken von Transparenz in der Wissenschaft. Määänsch, die Gutachter sind doch nicht Bismarcks Erben, die mit geschickter Geheimdiplomatie den Weltfrieden sichern. Nicht umsonst gibt es Publikationspflichten für die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit, da sollte das Gleiche für die Gutachten dazu gelten. An manchen Universitäten werden sogar die Arbeiten plus die Gutachten für eine festgelegte Frist universitätsöffentlich ausgelegt, weil eben auch die Gutachten sich der wissenschaftlichen Kritik stellen sollten.
4.) Du willst doch weg von der Uni, oder? Also, was schadet es, wenn dein Ex-DV aus dem Institutssekretariat berichtet bekommt, dass du mal nachgefragt hast? Man möchte es kaum wahrhaben, aber vllt. hat der das Gutachten noch gar nicht geschrieben und setzt sich jetzt endlich mal dran. Wenn du nicht nachfragst, wartest du im Zweifelsfall bis zum St.-Nimmerleins-Tag. Und es wäre doch schade, wenn dein neuer Arbeitgeber dir 2.000 Visitenkarten zur Verfügung stellt - und auf allen 2.000 der Grad fehlt.
Koenigsportal
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Re: schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von Koenigsportal »

Zornit hat geschrieben:Ach, danke für den Tipp. Aber ich möchte nicht als jemand, der sich für Noten interessiert, auftreten. Werde mich einfach so weiter bewerben. Danke!
Aber Du interessiert Dich doch für die Note! Warum stehst Du nicht dazu? (Ich weiß schon... weil das in unserem idealistischen System verpönt ist, genauso wie die Tatsache, dass man Geld verdienen will/muss. Wurde ja auch schon schön beschrieben.)
"Do what you can, with what you've got, where you are." (Th. Roosevelt)
Zornit

Re: schriftliche Notenmitteilung?

Beitrag von Zornit »

Vielen Dank! Ich habe nachgefragt. Das Klappsen hat geholfen. Es sieht so aus: Der Dekan muss das Zettel unterschreiben, dann (spätestens zum Ende nächster Woche) kommt der Brief. Eine Einsicht in die Gutachten ist jetzt möglich (nach Voranmeldung beim Prüfungsamt). In der PO steht nichts dazu.
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