Was kommt nach der Promotion?

Einreichung, Korrektur, Rigorosum, Disputation, Drucken, Titelführung, Steuern
außerdem auch alles was nach Abschluss der Diss kommt.
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fides

Was kommt nach der Promotion?

Beitrag von fides »

Da ich mich in den letzten Tagen etwas intensiver mit der o.g. Fragestellung beschäftigt habe und auch mit meinem Kollegen (auch Promovend) irgendwie zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis gekommen bin, wollte ich Euch, d.h. bereits fertige oder kurz vor dem Abschluss stehende Mitstreiter, fragen, wann Ihr Euch entsprechende Gedanken dazu gemacht habt.

Hattet Ihr vor Beginn bereits ein Ziel (Branche, Unternehmen, Tätigkeit o.ä.) vor Augen, oder hat sich das (wann?) ergeben bzw. ab wann habt Ihr Euch um eine entsprechende Anstellung gekümmert.

Es gibt da ja eigentlich so viele Möglichkeiten....

Ich bin schon sehr auf Antworten gespannt!

Cheers
der fides
nK

Beitrag von nK »

Also ich habe mir da schon vorher Gedanken darüber gemacht. Aber als Jurist genießt man ein hohes Maß an Flexibilität bei den Einsatzmöglichkeiten. Bei meinem Wunscharbeitgeber werde ich mich demnächst bewerben. Der führt immer Ende Mai ein Assessment-Center durch, damit habe ich auch einen schönen extern gesetzten Termin, zu dem ich die Arbeit spätestens abgegeben haben möchte. Mein DV hat mir sogar in Aussicht gestellt, die Arbeit bis dahin durchzuhaben, wenn ich es schaffe, sie im April schon abzugeben, aber das wollte er nicht versprechen :wink: und ich genausowenig :wink: :wink:

Auf jeden Fall halte ich es für wichtig, die Arbeit abzugeben, bevor man in eine Vollzeitbeschäftigung geht. Ich habe es schon bei ein paar Leuten erlebt, dass die Diss sonst nicht fertig und irgendwann nach Jahren (!) aufgegeben wird. Dabei gilt es auch zu bedenken, dass je länger so ein Projekt dauert, umso mehr aktuelle Literatur und (bei Jura) Rechtsprechung eingearbeitet werden muss. Aber das ist sicher fachspezifisch. Die Korrekturen des Erst- oder Zweitgutachters einzuarbeiten sollte auch nach Aufnahme einer Beschäftigung möglich sein (unter missbräuchlicher Verwendung des Erholungsurlaubs...).
Bridget

Beitrag von Bridget »

Hallo zusammen,

ich möchte mich gerne fides Fragestellung anschließen.
Ich stehe noch ganz am Anfang der Diss, und lasse bis jetzt eigentlich alles auf mich zukommen, weil ich denke, dass sich die Dinge wahrscheinlich fügen werden, wenn ich fertig bin, und ich die zukünftige Situation ja aus der jetzigen Sicht sowieso noch nicht einschätzen kann. Zwei Jahre sind eine lange Zeit, da knüpft man Kontakte etc, wer weiß, was sich daraus ergibt.

Findet ihr das zu blauäugig?

Ich würde zum Beispiel gerne an die Uni gehen, habe aber da nicht so viele Kontakte, weil ich extern promoviere. Muss man dann den Schritt langfristig vorbereiten, oder reicht es, auf eine Stellenaussschreibung der Uni zu antworten, wenn es denn soweit ist?

Bin auch gespannt, wie Eure Planungen da so sind!

Viele Grüße,
Bridget
Rosalita

Beitrag von Rosalita »

Hallo,

ich plane, meine Diss im Frühjahr abzugeben.

Habe deshalb vor etwa 2 Monaten angefangen, mich verstärkt nach Arbeitsangeboten umzuschauen.

Entgegen meinen jahrelangen Befürchtungen sieht es richtig gut aus und ich hatte jetzt schon 2 Bewerbungsgespräche (bei 3 Bewerbungen). Im meiner Branche (Bau) zählt der Titel nicht so viel, jedenfalls nicht bei mir als Praxis-Anfängerin. Ich habe deshalb eher meine generelle Erfahrung im Fachgebiet betont, sozusagen die Dinge, die "nebenbei" abfallen und praxisrelevant sind.

Ein Stellenangebot habe ich :D , und ich denke, es hat viel mit der "Schule", aus der ich komme, zu tun. Das war/ist richtig so eine Art Gütesiegel, sodass ich mich selbst kaum in´s Zeug legen musste.

Jetzt muss ich nur noch die Diss wirklich pünktlich fertigkriegen :wink: , denn als Starterin im Vollzeitjob werde ich meine Kräfte wahrlich dort brauchen.

Am Anfang der Diss würde ich mir über die Jobfrage nicht so große Gedanken machen, das wird schon alles !

Rosalita
Rosalita

Beitrag von Rosalita »

Bridget,

wenn Du später an die Uni willst, würde ich die Diss-Zeit schon dazu nutzen, Kontakte zu knüpfen. Das ist Gold wert ! Du kannst doch trotzdem, auch als Externe, auf Tagungen fahren etc.

Rosalita
Beary

Beitrag von Beary »

Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist schon frühzeitig seine Ergebnisse auf Tagungen zu präsentieren, wenn man später im Uni-Betrieb unterkommen möchte. Dabei ist mir aufgefallen, dass die kleineren Konferenzen (-80 Teilnehmer) in der Regel viel mehr bringen, weil man da ganz leicht Kontakte zu anderen Doktoranden und aber auch den großen Namen knüpfen kann.
Bridget

Beitrag von Bridget »

Danke für die Rückmeldung!
Ja, an Tagungen hatte ich auch schon gedacht, wenn auch eher als Zuhörer, da mein Thema nicht so wirklich für Vorträge geeignet ist - denke ich jedenfalls. Ich untersuche vor allem (relativ alte und theoretische) Texte zum Städtebau, komme aber aus der Architektur, die ja im allgemeinen sehr praxisorientiert ist. Normalerweise ernte ich wenig Interesse, bis jemand wirklich Ergebnisse in Textform liest, dann finden es die meisten spannend. (Was auch daran liegt, dass ich Journalistin bin, und ein Händchen für gute Texte habe...) Bis jetzt habe ich noch keinen guten Ansatz, das gleiche "live" rüberzubringen... (Geschweige denn, dass das dann jemand hören will :( )

Wie kommt man da überhaupt ran? Wird man eingeladen, oder nimmt man einfach Kontakt auf zu einer Tagung, die einen interessiert?
Und: Präsentiert ihr dann Eure Zwischenergebnisse?

Alles ein sehr neues Feld für mich...

Grüße,
Bridget.
Beary

Beitrag von Beary »

Ich weiß nicht wie es in deinem Feld ist, aber bei uns gibt es eine Mailingliste, in der jeden Tag Neuveröffentlichungen, Jobs und Calls for papers stehen. Wenn der Call einigermaßen passt, würde ich versuchen ein Paper oder Poster unterzukriegen. Das hat bei mir bisher noch jedesmal geklappt. :) Ich habe bisher immer nur Zwischenergebnisse präsentiert und das auch als solches schon im Abstract geschrieben. Zumindest bei uns in der Soziolinguistik ist das auch recht üblich. Da in der Regel mehrere Leute zu ähnlichen Themen arbeiten oder gearbeitet haben, bekommt man so sehr wertvolles Feedback. Außerdem kann den Lerneffekt einer Konferenz nicht unterschätzen. Als ich letztes Jahr zum ersten Mal (und nur zum gucken) auf einer der großen Konferenzen war, hatte ich das Gefühl in drei Tagen mehr gelernt zu haben, als mein ganzes Studium über. Natürlich ist das etwas übertrieben, denn ohne Vorwissen hätte ich's natürlich ncht verstanden, aber es war absolut überwältigend.

Ach so, und mach dir keine Sorgen wegen deiner Performance, oft sind es die großen Namen die eine mittelmäßige Präsentation (also nicht vom Inhalt her, obwohl ich auch das schon erlebt habe...) abliefern. Bei meinem ersten Vortrag hatte ich gleich einen der Founding fathers der modernen Soziolinguistik im Publikum sitzen und noch ein paar andere nicht ganz Unbekannte in dem Gebiet. Er hat in der Fragerunde ohne irgendwie herablassend zu wirken eine berechtigte Frage gestellt und mir noch einen Hinweis gegeben, woran das was ich gefunden habe, liegen könnte. Also, keine Angst. :D
Rosalita

Beitrag von Rosalita »

Kann mich beary nur anschließen.

Prinzipiell sind die Tagungen offen für jeden, d.h. es gibt einen call for papers, an dem alle teilnehmen können. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand wirklich nicht angenommen wurde, wenn das Thema einigermaßen passt.

Was ich ein bisschen als Problem sehe, sind die z.T. sehr langen Anmeldefristen, wegen der aufwändigen Reviewing-Prozesse. Wenn man die Promotion wirklich in 2 oder 3 Jahren durchzieht, hat man da oft keine Chance. Bei mir war es z.B. so, dass es im Sommer 2006 eine tolle große Konferenz gab, die fachlich super gepasst hätte. Nur leider war die deadline für das Einreichen der abstracts im Februar 2005 gewesen. Da hatte ich gerade, noch ganz klein und unsicher, mit der Diss angefangen. :lol:
Für die nächste derartige Konferenz im Sommer 2008 habe ich mich nun rechtzeitig angemeldet und habe auch wirklich etwas vorzutragen. Nur leider werde ich wahrscheinlich dann schon wieder außerhalb der Uni arbeiten und in der Probezeit bei meinem neuen Arbeitgeber sein, d.h. keinen Urlaub kriegen.

Frag am besten Deinen Professor nach solchen Tagungen. Wenn Du selber promovierst, würde ich schon versuchen, auch einen Vortrag zu halten. Vorträge gehören ja im Übrigen zur Publikationsliste. :wink:

Viele Grüße,
Rosalita
Beary

Beitrag von Beary »

Prinzipiell sind die Tagungen offen für jeden, d.h. es gibt einen call for papers, an dem alle teilnehmen können. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand wirklich nicht angenommen wurde, wenn das Thema einigermaßen passt.
Das kommt sehr auf die Tagung an, bei größeren Konferenzen liegt die Akzeptanzquote zumindest bei uns in der Regel bei 50-70%. Wenn man da dann reinkommt, ist natürlich für den Lebenslauf um so besser. ;)
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