Initiativbewerbung für Seminare Lehramt (als Dozent)

[cocomoco]

[i]abgeteilt aus dem Thread "[url=viewtopic.php?f=1&t=5240]Initiativbewerbung Lehrauftrag[/url]"[/i]
Ich hätte hier auch mal eine Frage. Habe mich extra hier angemeldet deswegen.
Ich bin momentan noch Lehramtsstudent, aber bald durch. Ich möchte auf jeden Fall Lehrer werden, aber ich würde auch gerne mal eine Abgeordnetenstelle haben.
Im Moment studiere ich noch ein drittes Fach. D.h. mit meinem eigentlichem Studium bin ich durch. Meine Staatsexamensarbeit habe ich mit 1.0 bestanden. In genau dem Bereich in den diese Arbeit fällt würde ich gerne später auch lehren wollen. Mein Prof war vollauf begeistert von der Arbeit, er meinte, sie sei bereits sehr wissenschaftlich, keine typische "Lehramtsarbeit". Promovieren möchte ich aber auf keinen Fall. Das wäre mir zu viel Druck, auch wenn ich forschen schon spannend finde.
Es ist ja nicht leicht, eine Abgeordnetenstelle zu ergattern, leider. Und auf meinen Prof, für den ich jetzt noch arbeite, kann ich auch nicht "zählen", da er ein Jahr vor der Emeritierung ist. Leider habe ich keine Erfahrung mit Turtorien, das hat sich nie ergeben... die Arbeit, die ich jetzt mache, ist die einer wissenschaftlichen Hilfskraft.
Ich habe mir gedacht, dass ich doch vielleicht fragen könne, ob ich, um Erfahrung zu sammeln, einfach umsonst ein Seminar pro Semester geben könne (die nächsten 2 Semester, an denen ich noch an der Uni sein werde). Ich habe ja einen Abschluss und auch Ideen zu der Richtung der Seminare. Ich war in dem Gebiet sehr gut, habe bei meinem Prof 2 HAs vor dem Examen geschrieben, auch beide perfekt. Aus all meinen Arbeiten würde ich gerne Seminare machen.
Bin ich gerade sehr naiv? Würde sowas theoretisch gehen? Sollte ich mich damit an meinen Professor wenden oder mache ich mich damit lächerlich? Übersehe ich weitere Kompetenzen, die ich bräuchte? Was meint ihr?

[Zwonk]

Ich verstehe das alles nicht. D.h., ich verstehe nicht, was die Abgeordnetenstelle mit der Uni zu tun hat. Da hat doch Dein Professor nichts mit zu tun, sondern da mußt Du Dich bei Deiner Partei melden, damit die Dich irgendwohin wurschteln.

Was den Lehrauftrag betrifft: Da kannst Du einfach in die Sprechstunde gehen und mal nachfragen, ob man Dir einen geben kann. Prinzipielle Hürden sehe ich da nicht. Der Knackpunkt ist an den meisten Instituten eher das Geld. Wenn das Geld für einen Lehrauftrag da ist, spricht eigentlich nichts dagegen. Du sagst aber, daß Du das Seminar auch umsonst anbieten würdest. Das halte ich für keine gute Idee. Lehraufträge sind eh schon mies bezahlt und wenn die Univerwaltung sieht, daß Leute für nichts unterrichten, wird man versuchen, das als Norm durchzusetzen und noch mehr Geld aus der Lehre abzuziehen. Mein Betreuer z.B. hat kategorisch ausgeschlossen, Leute umsonst unterrichten zu lassen, um keine falschen Hoffnungen bei der Verwaltung zu wecken. Du müßtest halt herausfinden, wie man bei Dir am Seminar dazu steht.

[Anne123]

Ich vermute, dass Du mit "Abgeordnetenstelle" meinst, dass Dein Dienstherr an Deiner späteren Schule Dich quasi an die Uni "abordnet". Man wird dann weiter nach A13 bezahlt, verbringt aber einige Stunden/Woche an der Uni.

Prinzipiell solltest Du im Blick haben, dass sehr, sehr viele Absolventen, vor allem aber Doktoranden und Promovierte, danach streben, einen Lehrauftrag zu ergattern. Da dies, wie Zwonk richtig schreibt, oft umsonst passiert, wird hier ein Markt zerstört. Daher würde ich Dir davon auch abraten.
Da man für die Lehre auch didaktische Kompetenzen benötigt, würde ich Dir raten, die Sache mit dem Lehrauftrag nochmal nach dem Referendariat anzugehen. Damit hättest Du auch bessere Chancen bei einer Uni-Bewerbung.

[lillililli]

[quote="Zwonk"]Ich verstehe das alles nicht. D.h., ich verstehe nicht, was die Abgeordnetenstelle mit der Uni zu tun hat. Da hat doch Dein Professor nichts mit zu tun, sondern da mußt Du Dich bei Deiner Partei melden, damit die Dich irgendwohin wurschteln.

Was den Lehrauftrag betrifft: Da kannst Du einfach in die Sprechstunde gehen und mal nachfragen, ob man Dir einen geben kann. Prinzipielle Hürden sehe ich da nicht. Der Knackpunkt ist an den meisten Instituten eher das Geld. Wenn das Geld für einen Lehrauftrag da ist, spricht eigentlich nichts dagegen. Du sagst aber, daß Du das Seminar auch umsonst anbieten würdest. Das halte ich für keine gute Idee. Lehraufträge sind eh schon mies bezahlt und wenn die Univerwaltung sieht, daß Leute für nichts unterrichten, wird man versuchen, das als Norm durchzusetzen und noch mehr Geld aus der Lehre abzuziehen. Mein Betreuer z.B. hat kategorisch ausgeschlossen, Leute umsonst unterrichten zu lassen, um keine falschen Hoffnungen bei der Verwaltung zu wecken. Du müßtest halt herausfinden, wie man bei Dir am Seminar dazu steht.[/quote]

Bei mir am Lehrstuhl gibt es sowas. Man nennt solche Dozenten "abgeordnete Lehrer". Das sind Lehrer, die für ein paar Semester an der Uni arbeiten und dann zurück an die Schule gehen. "Abgeordneter" hat in diesem Fall nichts mit Politik zu tun. Um eine solche Stelle bekommen zu können, braucht man u.A., so wie ich das mit bekommen habe, Empfehlungen von Profs des angestrebten Gebietes. Es macht sich auch gut, wenn man schon Erfahrungen surch Tutorien an der Uni hat.

Ich würde dir empfehlen, es einfach zu versuchen. Im grunde ist es erstmal egal, ob du dafür bezahlt wirst. Wie du geschrieben hast, ist es dafür da Referenzen für die später angestrebte Stelle zu bekommen. Ich sehe keine direkten probleme, die nötigen Kompetenzen hast du anscheinend.

[lillililli]

Wie ich nun sehe, habe ich das viel zu schnell getippt... Sorry für die vielen Fehler!

Zu Annes Beitrag: Wenn du Lehramt studiert hast, hast du sicher auch Erfahrungen im Unterrichten gesammelt. Dass es dir an didaktischen Kompetenzen deutlich mangelt, kann ich mir daher eher nicht vorstellen. Die meisten Doktoranden (wie ich) haben vor ihrem ersten Seminar gar keine Erfahrung mit dem Lehren.

[Zwonk]

Interessant: Das Wort "Abgeordneter" in diesem Zusammenhang habe ich in diesem Thread gerade zum ersten Mal gehört. Wieder was gelernt

[mantor]

Ich habe mir gedacht, dass ich doch vielleicht fragen könne, ob ich, um Erfahrung zu sammeln, einfach umsonst ein Seminar pro Semester geben könne (die nächsten 2 Semester, an denen ich noch an der Uni sein werde). Ich habe ja einen Abschluss und auch Ideen zu der Richtung der Seminare. Ich war in dem Gebiet sehr gut, habe bei meinem Prof 2 HAs vor dem Examen geschrieben, auch beide perfekt. Aus all meinen Arbeiten würde ich gerne Seminare machen.
Bin ich gerade sehr naiv? Würde sowas theoretisch gehen? Sollte ich mich damit an meinen Professor wenden oder mache ich mich damit lächerlich? Übersehe ich weitere Kompetenzen, die ich bräuchte? Was meint ihr?

Ich habe nicht genau verstanden, ob Du jetzt schon fertig bist oder nicht? Wenn Du das Examen schon hast, aber nicht promovierst, ist mir zum Beispiel nicht klar, warum Du noch zwei Semester an der Uni bist.

Ansonsten hängt das bei den Abordnungen (meiner Erfahrung nach) auch von den Schulen bzw. den Direktoren ab, an denen Du unterrichtest. Ich habe mal in BaWü an einer Uni mit an der 'Rekrutierung' von abgeordneten Lehrern gearbeitet. Und das größte Problem dabei war, dass die Direktoren ihre Lehrerinnen und Lehrer nur ungern freigegeben haben, weil die Stunden ja dann irgendwie kompensiert werden mussten ...

[cocomoco]

Vielen Dank erstmal für die Antworten!

Ich stell mal kurz ein paar Sachen klar:
- Ich will nicht in die Politik, Ein abgeordneter Lehrer ist ein Lehrer im Hochschuldienst.
- Ich bin noch an der Uni wegen meines Drittfaches. Meinen Abschluss habe ich schon. Das Drittfach ist eine Art Zusatzqualifikation, aber es wird nicht im Staatsexamen gewertet.
- Ich bräuchte im Moment kein Geld für die Seminare. Es geht mir nur um Referenzen, damit ich später mal eine Abgeordnetenstelle bekomme, in der ich für sowas bezahlt würde.
- Ich habe ein Jahr lang neben der Uni als Hilfslehrer gearbeitet und habe auch im Ausland an einer Schule als solcher gearbeitet als ich ein Auslandssemester gemacht habe. Es mangelt mir also nicht an Lehrerfahrung und ohne überheblich klingen zu wollen: Ich habe in jedem Fall so viel wie ein Doktorand ohne Lehramtserfahrung, der gerade die ersten Seminare gibt.

Meine Frage ist einfach nur, ob es für mich wohl möglich wäre, umsonst Seminare zu geben und wie ich vorgehen muss, um dies machen zu können.

[Anne123]

Wie ich nun sehe, habe ich das viel zu schnell getippt... Sorry für die vielen Fehler!

Zu Annes Beitrag: Wenn du Lehramt studiert hast, hast du sicher auch Erfahrungen im Unterrichten gesammelt. Dass es dir an didaktischen Kompetenzen deutlich mangelt, kann ich mir daher eher nicht vorstellen. Die meisten Doktoranden (wie ich) haben vor ihrem ersten Seminar gar keine Erfahrung mit dem Lehren.

Ich weiß nicht, wie das heute ist. Die Leute, die vor 10 Jahren auf Lehramt studiert haben (viele Bekannte von mir) haben im Studium keinerlei Lehrerfahrung gesammelt. Es war ein ganz normales Fachstudium, in dem man die gleichen Seminare besuchte wie die Magisterkandidaten. Dafür gibts ja danach das Referendariat.

[mantor]

Vielen Dank erstmal für die Antworten!

Ich stell mal kurz ein paar Sachen klar:
- Ich will nicht in die Politik, Ein abgeordneter Lehrer ist ein Lehrer im Hochschuldienst.
- Ich bin noch an der Uni wegen meines Drittfaches. Meinen Abschluss habe ich schon. Das Drittfach ist eine Art Zusatzqualifikation, aber es wird nicht im Staatsexamen gewertet.
- Ich bräuchte im Moment kein Geld für die Seminare. Es geht mir nur um Referenzen, damit ich später mal eine Abgeordnetenstelle bekomme, in der ich für sowas bezahlt würde.
- Ich habe ein Jahr lang neben der Uni als Hilfslehrer gearbeitet und habe auch im Ausland an einer Schule als solcher gearbeitet als ich ein Auslandssemester gemacht habe. Es mangelt mir also nicht an Lehrerfahrung und ohne überheblich klingen zu wollen: Ich habe in jedem Fall so viel wie ein Doktorand ohne Lehramtserfahrung, der gerade die ersten Seminare gibt.

Meine Frage ist einfach nur, ob es für mich wohl möglich wäre, umsonst Seminare zu geben und wie ich vorgehen muss, um dies machen zu können.

Dann ist ja alles gesagt worden: Am besten gehst Du in die Sprechstunde und sprichst den Prof. an. Wenn er sich dafür einsetzt und gerade Mittel da sind, stehen die Chancen nicht schlecht. Wie gesagt: Auch die Institute und Seminare (zumindest die, an denen ich war/bin), geben Lehraufträge aus den oben bereits genannten Gründen nicht unbesoldet raus.