Partnerschaft und Diss: Mit wem seid ihr denn so zusammen?

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barbara
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Re: Partnerschaft und Diss: Mit wem seid ihr denn so zusamme

Beitrag von barbara »

Und nochmal 9% :-)

Bei mir bezieht sich das aber weniger auf den akademischen Abschluss - sowohl mein Mann als auch ich haben ein Diplom, in sehr verwandten Fächern (heute wärs ein und derselbe Master-Studiengang). Nun promoviere ich nebenberuflich und er unterstützt mich. Fakt ist, dass ich sehr erfolgreich im Beruf bin und durchaus ein bisschen workaholic - ich würde behaupten, noch im "gesunden" Bereich. Mein Mann - arbeitet nichts! Er hatte nach langen Wirren einen seiner Qualifikation entsprechenden Job, und hat sich dann sukzessive mit jedem Jobwechsel nach unten orientiert, bis er daran fast kaputt gegangen ist, dass seine Kollegen und v.a. seine Vorgesetzten mit seinem freien Geist und der Intelligenz - v.a. aber dem fehlenden Geltungsbedürfnis (!) nicht zurechtkamen und ihn fast gezielt "gedrückt" haben. Darauf hat er gekündigt und lebt von meinem (sehr guten) Einkommen. Kein Problem!

Ich möchte (und habe) an meiner Seite einen HUMORVOLLEN (ja, Traumkrokodil, wichtig!!!), innerlich unabhängigen und intelligenten Partner. Akademischer Abschluss oder beruflicher Erfolg ist mir vollkommen schnuppe.
18. apr 2011;31. Dec 2013;f;hoffentlich klüger!
bienah
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Re: Partnerschaft und Diss: Mit wem seid ihr denn so zusamme

Beitrag von bienah »

Ich wollte in meinem Post nicht die Männer anschwärzen! Mir ist sehr wohl bewusst, dass es tolle, charakterlich gefestigte Männer gibt, die sich mit anderen über deren Erfolge freuen! Nur ist das nicht bei allen so (die Subrguppe habe ich ja differenziert beschrieben), weshalb man als Promovierte auf diese Eigenschaft bei der Partnersuche besonders achten sollte. Direkte Erfahrung bei der Suche nach einer Frau habe ich nun einmal nicht, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Fixierung auf Status (->Doktortitel!) und Einkommen, die gewisse Frauen an den Tag legen ohne selbst Entsprechendes bieten zu können, sehr abschreckend ist. Ich selbst finde Frauen mit dieser Anspruchshaltung grauenvoll und konfrontiere sie bei Gelegenheit auch damit. So wie Frauen bei der Partnersuche auf gewisse Eigenschaften besonders achten müssen, müssen Männer hier aufpassen, dass sie sich nicht in eine Situation manövrieren, in der sie am Schluss sehr unglücklich sind. Das gilt gerade für "Hochstatus-Männer", zu denen Promovierte ja oftmals zählen :wink:
touchtheday

Re: Partnerschaft und Diss: Mit wem seid ihr denn so zusamme

Beitrag von touchtheday »

Ich bin verheiratet, wir haben keine Kinder, und wir sind beide in einem sehr ähnlichen Hauptberuf tätig; wir haben uns bereits im Studium kennengelernt, da gab es einige Überschneidungen. Unsere Einkommen sind nicht komplett unterschiedlich, meines aber etwas höher. Ansonsten ist das Bildungsniveau bei uns relativ ausgeglichen. Während ich nebenberuflich promoviere, orientiert sich meine Frau innerhalb ihres Berufes auf der Karriereleiter. Ich könnte nicht mit einer Partnerin zusammenleben, mit der ich keine intelligenten Gespräche auf einem vergleichbaren Niveau führen könnte, das war für mich bei der Partnersuche das wichtigste Kriterium. Ob sie im Beruf oder in der Ausbildung höher oder niedriger ist, war für mich nie wichtig; auf das Kommunikationsniveau kam es an. Ich weiß aber, dass es meiner Frau wichtig ist, dass sie sich in Einkommen und "sozialem Status" nach oben orientieren kann.
Aguti
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Re: Partnerschaft und Diss: Mit wem seid ihr denn so zusamme

Beitrag von Aguti »

Ich schließe mich der statistischen Minderheit an, die in diesem Thread allmählich gar keine Minderheit mehr ist :wink:. Ich bin mit meinem Mann seit 17 Jahren zusammen, davon 13 verheiratet. D.h. in unserer Beziehung gab es schon ganz unterschiedliche Lebensphasen, in denen wir uns immer gegenseitig unterstützt haben. Sei es mein Auslandsaufenthalt nach dem Abitur, meine Berufsausbildung, Studium oder nun eben die Diss. Mein Mann hat dagegen sein Erststudium abgebrochen, stattdessen an einer dualen Hochschule erfolgreich studiert und ist beruflich mittlerweile recht erfolgreich. Zwei Kinder haben wir inzwischen auch. Von der Qualifikation her steht er zwar unter mir, dafür werde ich niemals sein Gehalt erreichen können, da unsere Fachbereiche sehr, sehr unterschiedlich sind. Es war aber nie ein Thema, ob irgendwelche Abschlüsse höher sind oder nicht. Jeder macht einfach das, was für ihn passt. Mein Mann hatte auch nie Ambitionen, noch zu promovieren und ist sehr glücklich in seiner aktuellen Tätigkeit. Er ist sehr stolz auf mich, motiviert mich und interessiert sich auch inhaltlich für mein Thema.
notmyrealname

Re: Partnerschaft und Diss: Mit wem seid ihr denn so zusamme

Beitrag von notmyrealname »

Ich freue mich sehr zu lesen, dass es zumindest unter den Forumsmitgliedern so glückliche Paare mit ungewöhnlichem bzw. unterschiedlichem Werdegang und Bildungshintergrund gibt und die Vorurteile nicht bestätigt werden!

Jedoch - auf keinen direkt persönlich bezogen - nehme ich (auch und vor allem im echten Leben) doch einen gewissen Rechtfertigungsdrang (er akzeptiert das, er kommt damit klar) wahr, der mich nun doch stören würde. Welcher Chefarzt würde umgehend betonen, dass seine Krankenschwesternehefrau keine Probleme mit dem möglichen Ungleichgewicht hat und die Situation locker wuppt, usw.?

Ich greife Mathematikus´ Aussage jetzt nur deshalb raus, weil es genau zeigt, was ich meine:

Mathematikus wrote:
> Ich gehöre auch zu den 9% ;) Wir haben uns kennengelernt, als ich am Ende meines
> Erststudiums (vergleichbar mit dem Bachelor) und er mit seiner Ausbildung längst
> fertig war. Seither kennt er es nicht anders, als dass ich ständig irgendwelche
> Zusatzausbildungen, weiterführende Studien, Master, usw. mache. Er nimmts gelassen,
> nimmt mir gelegentlich die Kids ab und solange es nicht den normalen Familien- und
> Arbeitsablauf hier stört, ist ihm alles Recht :lol: Er wusste ja, welche Verrückte
> er da geheiratet hat :lol:

Ich vermute stark, der (KLISCHEE!!)Chefarzt aus dem Beispiel würde sowas wahrscheinlich nie dankbar sagen, sondern stillschweigend voraussetzen... Ich als Frau würde all das auch stillschweigend voraussetzen, was mir die Partnersuche durchaus schwermacht!!!
Sapphirine

Re: Partnerschaft und Diss: Mit wem seid ihr denn so zusamme

Beitrag von Sapphirine »

Naja, in einem Thread, wo die Frage genau nach funktionierenden Partnerschaften war, ist es doch nicht verwunderlich, dass sich die Leute genau so ausdrücken. Ich finde jetzt nicht, dass dies ein Rechtfertigungsdrang ist wenn man schreibt, dass der Partner das aktzeptiert gerade weil marowe eben andere Erfarhungen gemacht hat.
Jeanna

Re: Partnerschaft und Diss: Mit wem seid ihr denn so zusamme

Beitrag von Jeanna »

Mein Freund hat eher lustlos studiert und nach dem Bachelor aufgegeben. Jetzt arbeitet er in dem Bereich praktisch, in dem meine Doktorarbeit theoretisch angesiedelt ist. Unsere tägliche Arbeit hat zwar kaum etwas miteinander zu tun. Aber ich weiß, dass ich ihn immer nach technischen Detail fragen kann, die er viel besser kennt als ich, und diese Gespräche bereichern meine Arbeit dann schon. Ich habe ihn vor einiger Zeit mal ganz konkret gefragt, ob es ihm was ausmachen würde, wenn ich promoviert wäre und er nicht. Ich möchte auch meinen Nachnamen nicht ändern, wenn wir heiraten, da ich ja nun bereits veröffentliche. Das war und ist kein Problem für ihn, im Gegenteil, und er ist nach wie vor neben meiner Familie der konsequenteste Unterstützer meiner Promotion.
Meggy

Re: Partnerschaft und Diss: Mit wem seid ihr denn so zusamme

Beitrag von Meggy »

Also ich sehe hier auch keine Rechtfertigungsdrang in dem Sinne. Es wurde nach Erfahrungen gesagt und die wurden berichtet. So what? Übrigens, ICH kenne durchaus Chefärzte aus Projekten, die dem von notmyrealname gesetzten Klischee entgegengehen, SEHR familienbezogen sind und sich - mir gegenüber, als wir im Smalltalk über unsere jeweiligen Familiensituation/Lebensmodelle/Karriere angelangt waren - sehr dankbar und erfreut geäußert haben eine Partnerin an der Seite zu haben, die die eigene Karriere unterstützt. 8) Ich kenne genausogut Ärzte und andere Karriere-Menschen denen solche Äußerungen/Wertschätzungen nie über die Lippen kämen - natürlich! Aber wie überall würde ich hier nie nach irgendwas pauschalisieren, solche gibts hier und da :wink:
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