Krise – und danach? Will ich denn den Dr. (Erziehungswiss.)?
Verfasst: 10.03.2014, 16:54
Liebes Forum,
ich stecke in einer (kleinen) Krise....
Zu meiner Situation:
ich habe im Sommer den Master in Bildungs- und Erziehungswissenschaft abgeschlossen. Die Masterarbeit wurde viel gelobt und es hat mir wirklich Spaß gemacht (es war eine quantitative Studie über suchtähnliche Internetnutzung Jugendlicher). Das gesamte Studium war sehr forschungslastig und irgendwie lag es dann so nah, auch zu promovieren. Also Exposé geschrieben und zum Prof. (der auch die Masterarbeit betreut hat) gegangen. Nun schreibe ich seit Beginn des Jahres (extern). Das Thema konnte ich frei wählen, weshalb ich es natürlich auch spannend finde. Das Schreiben macht Spaß und geht ganz gut.
Nun mein Problem (das vielleicht ganz schön blauäugig klingt):
Ich habe irgendwie Angst vor der Zukunft. Ich konnte mir gut vorstellen, in die Forschung zu gehen. Nun bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob ich das möchte (und dem Profil entspräche). An der Uni bleiben wollte ich nie; Lehre oder allgemein vor großen Gruppen zu sprechen ist gar nicht mein Ding. Ich weiß nicht, ob ich all den Dingen, die mit einer Stelle als promovierter Erziehungs- bzw. Sozialwissenschaftler einhergehen (neben der wissenschaftlichen Forschung), gewachsen bin. Ich habe das Gefühl, ich kann nur das, was ich jetzt mache und in der Masterarbeit gemacht habe (also wissenschaftliche Fragen zu beantworten versuchen und Texte verfassen). Ich verspüre ständig den Druck, zu netzwerken, zu Veranstaltungen zu gehen, Workshops zu besuchen usw. (immer diese kleine Stimme). Da das allerdings nicht aus einer intrinsischen Motivation entspringt, sondern der Befürchtung geschuldet ist, mit anderen nicht mithalten zu können, habe ich noch nichts dergleichen gemacht. Dann denke ich aber: das wird ja vermutlich im späteren Arbeitsleben nicht anders aussehen. Wenn ich aber Konferenzen und Vorträge gar nicht toll finde, sollte ich eben vielleicht nicht promovieren.
Wenn ich mir Stellen für Erziehungswissenschaftler ohne Promotion anschaue, sind die erstens unglaublich rar, zweitens ganz und gar nicht meine Traumjobs und drittens wäre ich überqualifiziert oder "falsch" qualifiziert (ich weiß nicht, ob ich eine Beratungseinrichtung koordinieren könnte, gelernt hab ich es zumindest nicht, Forschungskenntnisse und -erfahrungen hingegen sind nicht gefragt). Stellen mit Promotion sind auch rar und übertreffen manches Mal meine Qualifikation.
Wenn die Promotion so weitergeht, wie begonnen, also im stillen Kämmerlein, verliere ich doch irgendwie den Anschluss....und hab auch keine Berufserfahrung.
Ich beschäftige mich jetzt in meiner Diss mit einem speziellen Problem der Jugenddelinquenz. Und ich möchte mich eigentlich auch später mit diesem Thema beschäftigen. Nur wo und wie? Ich habe schon daran gedacht, eine beraterische Zusatzqualifikation zu machen. Da das nicht nur zeit-, sondern auch kostenintensiv ist, will das auch gut abgewägt sein. Ständig lese ich, Erziehungswissenschaftler seien ja auch in der Kriminalprävention oder auch dem Strafvollzug tätig. Solch eine Stelle habe ich aber noch nicht gesehen...
Ich habe diese Woche einen Termin bei der Agentur für Arbeit zur Beratung, wovon ich mir jedoch nicht sehr viel erhoffe.
Nun ja, was sollt ihr mir auf diese diffuse Sinnkrise antworten? Ihr könnt mir schließlich nicht sagen, was ich wollen soll....
Ich hoffe, dass der ein oder andere doch etwas brauchbares weiß...
Vielen Dank schon einmal! Beste Grüße, Dori
ich stecke in einer (kleinen) Krise....
Zu meiner Situation:
ich habe im Sommer den Master in Bildungs- und Erziehungswissenschaft abgeschlossen. Die Masterarbeit wurde viel gelobt und es hat mir wirklich Spaß gemacht (es war eine quantitative Studie über suchtähnliche Internetnutzung Jugendlicher). Das gesamte Studium war sehr forschungslastig und irgendwie lag es dann so nah, auch zu promovieren. Also Exposé geschrieben und zum Prof. (der auch die Masterarbeit betreut hat) gegangen. Nun schreibe ich seit Beginn des Jahres (extern). Das Thema konnte ich frei wählen, weshalb ich es natürlich auch spannend finde. Das Schreiben macht Spaß und geht ganz gut.
Nun mein Problem (das vielleicht ganz schön blauäugig klingt):
Ich habe irgendwie Angst vor der Zukunft. Ich konnte mir gut vorstellen, in die Forschung zu gehen. Nun bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob ich das möchte (und dem Profil entspräche). An der Uni bleiben wollte ich nie; Lehre oder allgemein vor großen Gruppen zu sprechen ist gar nicht mein Ding. Ich weiß nicht, ob ich all den Dingen, die mit einer Stelle als promovierter Erziehungs- bzw. Sozialwissenschaftler einhergehen (neben der wissenschaftlichen Forschung), gewachsen bin. Ich habe das Gefühl, ich kann nur das, was ich jetzt mache und in der Masterarbeit gemacht habe (also wissenschaftliche Fragen zu beantworten versuchen und Texte verfassen). Ich verspüre ständig den Druck, zu netzwerken, zu Veranstaltungen zu gehen, Workshops zu besuchen usw. (immer diese kleine Stimme). Da das allerdings nicht aus einer intrinsischen Motivation entspringt, sondern der Befürchtung geschuldet ist, mit anderen nicht mithalten zu können, habe ich noch nichts dergleichen gemacht. Dann denke ich aber: das wird ja vermutlich im späteren Arbeitsleben nicht anders aussehen. Wenn ich aber Konferenzen und Vorträge gar nicht toll finde, sollte ich eben vielleicht nicht promovieren.
Wenn ich mir Stellen für Erziehungswissenschaftler ohne Promotion anschaue, sind die erstens unglaublich rar, zweitens ganz und gar nicht meine Traumjobs und drittens wäre ich überqualifiziert oder "falsch" qualifiziert (ich weiß nicht, ob ich eine Beratungseinrichtung koordinieren könnte, gelernt hab ich es zumindest nicht, Forschungskenntnisse und -erfahrungen hingegen sind nicht gefragt). Stellen mit Promotion sind auch rar und übertreffen manches Mal meine Qualifikation.
Wenn die Promotion so weitergeht, wie begonnen, also im stillen Kämmerlein, verliere ich doch irgendwie den Anschluss....und hab auch keine Berufserfahrung.
Ich beschäftige mich jetzt in meiner Diss mit einem speziellen Problem der Jugenddelinquenz. Und ich möchte mich eigentlich auch später mit diesem Thema beschäftigen. Nur wo und wie? Ich habe schon daran gedacht, eine beraterische Zusatzqualifikation zu machen. Da das nicht nur zeit-, sondern auch kostenintensiv ist, will das auch gut abgewägt sein. Ständig lese ich, Erziehungswissenschaftler seien ja auch in der Kriminalprävention oder auch dem Strafvollzug tätig. Solch eine Stelle habe ich aber noch nicht gesehen...
Ich habe diese Woche einen Termin bei der Agentur für Arbeit zur Beratung, wovon ich mir jedoch nicht sehr viel erhoffe.
Nun ja, was sollt ihr mir auf diese diffuse Sinnkrise antworten? Ihr könnt mir schließlich nicht sagen, was ich wollen soll....
Ich hoffe, dass der ein oder andere doch etwas brauchbares weiß...
Vielen Dank schon einmal! Beste Grüße, Dori