doktorandenforum.de

Hallo liebe Gemeinde,

mich würde mal interessieren, was ihr zu folgendem Sachverhalt denkt:

Es ist ja üblich, dass Doktoranden Teilaspekte/Randthemen zum Promotionsthema als Bachelor-/Masterarbeiten "herausgeben" und die Ergebnisse solcher Arbeiten dann in ihre eignenen Arbeiten oder gar Publikationen einfließen lassen, in welchen dann die Studenten als Co-Autoren genannt werden.

Wie verhält es sich aber z.B. mit einer Publikation, die zum größten Teil auf einer Bachelor- oder Masterarbeit (oder Diplom) beruht?
Würdet ihr es gerecht finden (es vielleicht sogar selbst machen) eine Masterarbeit als eigene Publikation herauszugeben?
Reicht das Übersetzten einer deutschen Abschlussarbeit ins Englische, also das eigentliche "Schreiben" der Publikation, um sich als Erstautor zu feiern?

Wo würdet ihr die Grenze ziehen, um euch als Erstautor oder euren Studenten als Erstautor zu nennen?

Bin gespannt auf eure Einschätzungen.

MfG
blubby

blubby hat geschrieben:Wie verhält es sich aber z.B. mit einer Publikation, die zum größten Teil auf einer Bachelor- oder Masterarbeit (oder Diplom) beruht?
Würdet ihr es gerecht finden (es vielleicht sogar selbst machen) eine Masterarbeit als eigene Publikation herauszugeben?
Reicht das Übersetzten einer deutschen Abschlussarbeit ins Englische, also das eigentliche "Schreiben" der Publikation, um sich als Erstautor zu feiern?

Sind das wirklich ernst gemeinte Fragen?

[quote="DoneXY"]Sind das wirklich ernst gemeinte Fragen?[/quote]

Ja, sonst würd ich die nicht stellen. Kurz zum Hintergrund, weil meine Frage falsch zu verstehen ist:

Ich bin nicht der Doktorand

Ich hatte vor einem halben Jahr meine wiss. Arbeit abgegeben und habe vor ein paar Wochen die Publikation gesehen.
Mir ist klar, dass sich da nichts mehr machen lässt - das beabsichtige ich auch gar nicht. Mir gehts nur darum zu erfahren, ob es so üblich ist.

Meine Arbeit war an und für sich ein geschlossener Komplex, den ich weitestgehend (bis auf einige Diskussionen mit dem Betreuer und dem Professor) alleine bearbeitet habe. Es wurden nur am Anfang die Ecken abgesteckt. Die Experimente und Auswertungen waren allein meine Arbeit und die Diskussion zu ca. 95% (bis auf einige Hilfestellungen/Recherchetipps) mein Werk.
Mein Betreuer hat zwar die Grafiken nochmal neu gemacht und eine etwas andere Gewichtung bei der Einleitung gelegt, doch das Herzstück der Publikation ist das gleiche, wie in meiner Arbeit - halt mein Konzept in Englisch.

Darf ich deine Reaktion als Abwertenden Kommentar zum Verhalten des Betreuers verstehen

blubby hat geschrieben:Darf ich deine Reaktion als Abwertenden Kommentar zum Verhalten des Betreuers verstehen

Ein sehr deutliches: Ja!

noch eine Info: Ich stehe auf der Publikation als Co-Autor. Das muss man ihm ja lassen - er hat mich nicht ganz übergangen.
Ich finde es nur etwas unakademisch. Meiner Auffassung nach wäre seine Leistung (Übersetzen) genug für die Nennung als Co-Autor, nicht aber für die Erst-Autor-Position. Oder wäre das schon zu viel um "nur" Co-Autor zu sein?

Wer alles auf Publikationen drauf steht, ist oft überraschend

Wenn du immerhin als Mitautor genannt bist, ist das doch schonmal ein gutes Zeichen und du hast einen netten Eintrag auf deinem Lebenslauf. Wenn ein Betreuer auf einer Publikation steht, die auf der betreuten Arbeit beruht, ist das üblich (und ja nach Umfang an Betreuung und Mitarbeit an der Publikation auch gerechtfertigt). Wenn die Arbeit überwiegend deine ist, wie es hier zu sein scheint, ist die Autorreihenfolge aber wohl immer noch ziemlich unanständig.

Danke, so sehe ich es auch. Mitautor ist ok, aber Erstautor find ich auch verwerflich.