Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

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bienah
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Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von bienah »

In meinem Fachbereich (naturwissenschaftliche Fakultät) gibt es keine Doktoranden (mehr), die in der beschriebenen Form ihre Dissertation verfassen dürfen. Alle Doktoranden müssen räumlich und zeitlich für den Professor verfügbar sein, alle müssen ins Team eingebunden sein, alle haben Aufgaben am Lehrstuhl und in der Forschungsgruppe. Alle sind zudem in einer Graduate School und absolvieren ein Doktoratsstudium mit Vorlesungen, Teilnahme an Kongressen, Symposien und Tagungen. Die beschriebene Modalität, die das weitestgehend selbstständige Arbeiten an der Diss ohne weitere Verpflichtungen vorsieht, existiert seit ein paar Jahren in meinem Bereich und in dem Land, in dem ich meine Dissertation erarbeite, so gut wie nicht mehr.
Ich weiss auch, dass diese "externe-unabhängige" Modalität in anderen Fachgebieten, wo sie früher durchaus üblich war (z.B. Psychologie), immer mehr verschwindet und zu kumulativen Dissertationen mit enger Anbindung und Mitarbeit am Lehrstuhl und Teilnahme an einer Graduate School gewechselt wird. Das hängt damit zusammen, dass dies in für die Forschung wichtigen Ländern wie den USA so gehandhabt wird und viele junge Professoren da sozialisiert wurden. Dies mag aber wahrscheinlich weniger für den juristischen und geisteswissenschaftlichen Bereich gelten und mehr für den naturwissenschaftlichen-medizinischen-psychologischen.
cupcake

Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von cupcake »

Hallo,

danke für die vielen Antworten. Vorab möchte ich nochmal kurz was zum Zeitplan sagen. Klar, der Wunsch war schon im Bachelorstudium da. Die Thematik hat sich während des Masterstudiums abgezeichnet, aber eigentlich erst danach ergeben. Im Grunde hätte ich noch ein Alternativthema, das mich interessiert. Das wäre mir aber zu mathematisch, da volkswirtschaftlich. Könnte ich, will ich aber nicht. Habe dazu auch nicht so den persönlichen Bezug, sondern nur reines Interesse. Aufgrund meiner beruflichen Situation kam eine Dissertation seit meinem Masterabschluss vor einem Jahr bislang nicht in Frage. Nun hat sich aber etwas geändert, was es mir eben erlauben würde, die Dissertation zu schreiben. Diese Änderung ist noch keinen Monat alt und bis dahin hielt ich es schlicht für unrealistisch mich damit zu beschäftigen, wenn ich es sowieso in absehbarer Zeit nicht hätte realisieren können. Dann kam aus meinem Bekannten- und Freundeskreis eben die Frage nach der Betreuung und ich dachte mir, dass es tatsächlich schwierig wird jemanden zu finden. Mir sind bislang nur sehr wenige wissenschaftliche Beiträge zur Thematik bekannt, weshalb ich es ja eben auch so spannend fände, das zu erweitern. Jedenfalls führte mich das erst einmal zu Anfragen, ob jemand sowas überhaupt machen würde. An ein Expose habe ich dabei noch gar nicht gedacht, im Sinne von: Wozu ein Expose schreiben, wenn sowieso niemand einen externen Doktoranden zu dieser Spezialthematik betreuen will?

@Cyarb: Zum fehlenden Expose habe ich ja jetzt schon was gesagt. Ich bin derzeit noch Vollzeit beschäftigt und habe noch einige Projekte nebenbei laufen. Pro Tag bleiben mir aktuell kaum zwei Stunden "Freizeit". Diese Situation wird sich ändern, weshalb ich eben gerne in 2014 mit der Dissertation anfangen möchte. Ich weiß inzwischen, dass sich mir die zeitlichen Kapazitäten bald bieten - aber eben noch nicht lange (und es passierte zugegeben auch alles relativ spontan, sodass mein erste Gedanke war: Hey, toll, jetzt kannst Du endlich eine Dissertation angehen!).

Zum WiMa: Nur weil ich gerne die Forschung vorantreiben will und zufällig auch noch gut im wissenschaftlichen Schreiben bin, bin ich noch lange nicht der Typ, der gerne seinen Namen überall veröffentlicht haben will (zum Beispiel auf Lehrstuhlseiten) oder jeden Tag an seinem Arbeitsplatz von Menschen umgeben ist. Ich kann das einem zukünftigen Betreuer problemlos begründen und erwarte, dass dies in meinem Fall eher positiv gesehen wird. Hier möchte ich auf Details nicht weiter eingehen und bitte einfach mal anzunehmen, dass ich meine Gründe habe und diese sich ggf. positiv auf meine Anfrage hinsichtlich einer Betreuung auswirken können.

Zum Mehrwert: Naja, Du hast am Ende vielleicht eine der ersten Dissertationen zu dem Thema, die dank Dir möglich geworden sind!? Das alles, ohne eine Bezahlung des Doktoranden. Klar, Du wendest Zeit auf, aber Dich interessiert das Thema ja sowieso und Du beschäftigst Dich immer damit. Dass derjenige seine Ideen einbringt und ich nicht, habe ich ja nie gesagt. Ich will nur sagen: Ich bin im Vergleich eben nicht so tief im Thema drin und gehe daher einfach von ganz anderen und vielleicht viel besseren Ideen aus, als ich sie habe. Derzeit habe ich zwei Ansatzpunkte. Einmal in Richtung "was muss gegeben sein" und einmal in Richtung "wie lohnend ist es". Ich weiß zum Beispiel nicht, ob man beide Fragestellungen in einer Dissertation behandeln kann und sollte. Dazu wünsche ich mir dann eben eine professionelle Meinung im Gespräch...

Zu FHs: Ich hatte jetzt u.a. auch einen Professor einer FH angeschrieben, da sein Themengebiet ziemlich genau das ist, was ich suche. Könnte ich ihn dann nicht als Betreuer nehmen? Im Sinne von: Hängt das dann immer direkt mit der FH zusammen?

Zum Thema: Ich meinte eigentlich eher, dass es nicht viele Professoren gibt, die sich mit der Thematik beschäftigen und dass es demnach schwierig wird. Es ist wie gesagt fächerübergreifend die BWL und Psychologie betreffend und aus BWLer-Sicht hat sich so gut wie niemand bislang damit beschäftigt. Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass ein reiner Psychologe kein so BWL-lastiges Thema betreuen wird... Weiß ich aber auch nicht.

@Mathematikus: Expose-Problematik schon erläutert. Also es ist ja geplant, keine Frage - aber vor Dezember finde ich keine Zeit für sowas und ich soll mich ja nächste Woche schon telefonisch melden. Ich werde bis zum Gespräch aber vermutlich nur ca. 5 Stunden haben, die ich für so etwas aufwenden könnte... :(

@DoneXY: Man wird schlechter bewertet? Naja, also mag sein, dass sich meine Meinung dazu in den nächsten Jahren ändert, aber aus heutiger Sicht ist mir das eigentlich ziemlich egal. Ich habe so oft die Erfahrung an Unis gemacht, dass man einfach eine schlechtere Note bekommt (auch wenn man 100% mit dem Skript belegen kann, dass der Lehrstuhl einen Fehler gemacht hat), von daher rechne ich eigentlich immer mit so etwas. Da ich aber einfach nur aus eigener Motivation sowas machen möchte, ist mir eigentlich egal, ob irgendwo ein summa oder magna steht...!? Wichtig ist doch, dass die Thematik vorangetrieben wird und ich meine freiwerdende Zeit sinnvoll nutzen kann.

Viele Grüße und Danke nochmal!
flip
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Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von flip »

cupcake hat geschrieben: Zum WiMa: Nur weil ich gerne die Forschung vorantreiben will und zufällig auch noch gut im wissenschaftlichen Schreiben bin, bin ich noch lange nicht der Typ, der gerne seinen Namen überall veröffentlicht haben will (zum Beispiel auf Lehrstuhlseiten) oder jeden Tag an seinem Arbeitsplatz von Menschen umgeben ist. Ich kann das einem zukünftigen Betreuer problemlos begründen und erwarte, dass dies in meinem Fall eher positiv gesehen wird. Hier möchte ich auf Details nicht weiter eingehen und bitte einfach mal anzunehmen, dass ich meine Gründe habe und diese sich ggf. positiv auf meine Anfrage hinsichtlich einer Betreuung auswirken können.
Naja, vielleicht solltest du erst einmal von deinem hohen Roß herunterkommen. Du klingst beim lesen so, als wenn die Professoren und Lehrstühle nur auf dich warten. Das ist zwar alles schön und gut, aber ein Prof hat nunmal mehr arbeit mit dir und er will auch etwas dafür sehen. Was du dort oben beschreibst ist erst einmal nichts anderes als nicht teamfähig. Ich wäre also vorsichtig, dass so etwas als positiv gewertet wird.

Ein paar andere Dinge, die mir aufgefallen sind:

1) BWL und Psychologie ist ein ziemlich großes Feld. Du schreibst, du hast überhaupt keine Zeit momentan irgendwas zu machen. Hast du kürzlich veröffentlichte Aufsätze gelesen? Vielleicht beschäftigt sich schon jemand damit, bzw. es sind schon WP online.

2) Die Tatsache, dass du einen FH-Prof wegen einer Promotion anschreibst, zeigt, dass du dich allgemein wenig mit Promotionsverfahren beschäftigt hast. Abgesehen davon scheint das Thema dann eher praktischer Natur zu sein. Taugt es daher also überhaupt für eine Diss? Du hattest bisher null Feedback und auch nicht die Zeit, dies richtig einzuschätzen?!

3) Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand anderes auf dem Gebiet aktiv wird? Du wirst mindestens vier, eher fünf bis sechs Jahre "abgeschnitten" zuhause sitzen. Promovieren irgendwo in Deutschland WiMas über das Thema kummuliert, dann wirds schwierig mit deinen Erkenntnissen. Denn diese müssen ständig up to date gehalten werden.
cupcake

Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von cupcake »

Hallo flip,

tut mir leid, wenn das falsch rübergekommen ist. Kein hohes Roß. Wie bereits gesagt: Psychologie und BWL. Wenn man von bestimmten Dingen selbst betroffen ist, die es einem etwa nicht ermöglichen, in einem Unternehmen zu arbeiten und man zu der Thematik dann eine Dissertation verfassen möchte, kann dies positiv sein, ja. Weil man sich eben auskennt und vor allem Herausforderungen wahrnimmt, die nicht betroffene Experten vielleicht nur aus Büchern kennen... Das "nicht so teamfähig sein" wie andere spielt da mit rein. Es geht aber nicht darum sich dann in die Ecke zu setzen und zu sagen "dann halt nicht", sondern das Beste daraus zu machen. Das ist dann eben eine Dissertation zu verfassen, aber eben zu Hause. Ich hoffe, das wurde jetzt klar und möchte wirklich nicht weiter ins Detail gehen.

Zu 1) Ich habe keine Zeit zum Schreiben, im Sinne von: In wenigen Stunden möchte ich jetzt kein Expose hinknallen, mit dem ich dann zu einem der wenigen Professoren gehe. Ich habe aber durchaus Zeit Dinge zu überfliegen.

Zu 2) Ich habe ja schon Rückmeldungen von Experten bekommen, die halt einfach keine Betreuung machen oder sich nicht für geeignet halten, aber an andere verwiesen haben. Die Begeisterung war durchgehend da und alle haben auch nochmal auf die fehlenden wissenschaftlichen Beiträge aber eben den aktuellen Bezug hingewiesen. Ich denke, dass ich das einigermaßen einschätzen kann, ja.

Zu 3) Das wird kommen, ja. Hoffentlich. Ich würde für meine Dissertation mit maximal 3,5 Jahren rechnen. Auch hoffentlich. Ich halte es aber auch nicht für schlimm, wenn sich mehrere Menschen mit der Thematik beschäftigen. Wie gesagt, es gibt fast keine Forschung, also wieso nicht endlich mal anfangen!?
Cybarb
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Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von Cybarb »

Ok, ich begreife so langsam die Situation, ohne Details zu kennen (brauchts aber wohl auch nicht).

- Ich rate nach wie vor dazu, trotz der begrenzten Zeit genau das zu tun, was du eigentlich nicht willst: ein Exposé hinknallen. Wenn du, wie du selbst schreibst, eine Begabung für das wissenschaftliche Schreiben hast, dann sollte es möglich sein, innerhalb einiger Stunden ein Exposé zu verfassen. Wenn du dieses Exposé so darstellst, dass in einer Zeit großer beruflicher Belastung entstanden ist (trotz dieser!), dann würde ich es als Resultat von Engagement und intrinsischem Interesse am Thema werten. Wie gesagt, überarbeiten kann man das dann immer noch gemeinsam mit einem hoffentlich interessierten Prof, und sobald es vorliegt, hat man wenigstens etwas, das man überarbeiten kann.
Bedenke auch, dass du ja keine Vorschrift hast, wie lang das Exposé sein sollte, sondern es dir aussuchen kannst. Es können auch 2 knackige Seiten sein, das ist besser als nichts.

- Die Schätzung von 3,5 Jahren halte ich, ohne Details zu kennen, für gut und angemessen. Da du nicht im Labor arbeiten wirst und keine Feldforschung betreiben willst, fallen diese Zufallsfaktoren schon mal weg. Wer zuhause schreibt, rein (oder fast rein) theoretisch arbeitet und von sich selbst sagt, eine Begabung fürs wissenschaftliche Arbeiten zu haben, der muss mit 3,5 Jahren hinkommen.

- Nein, es ist kein Problem, wenn mehrere Menschen an deinem Thema arbeiten. Solange du dich auf dem Laufenden hältst, ist das ok. Eine Duplikation der Untersuchungen wird es kaum geben.

- Eine kleine Warnung: Wenn du theoretisch über etwas forschen willst, wovon du selbst betroffen bist, pass einfach auf, dass deine persönlichen Erfahrungen deine Analysen nicht negativ beeinflussen. Ich sehe immer wieder, dass Leute, die zu bestimmten gesellschaftlichen Subgruppen gehören, über eben diese Subgruppen forschen. Was da teilweise an Analysen entsteht, ist der letzte Rotz. :wink:
BertaFrieda

Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von BertaFrieda »

Hallo,

im Gegensatz zu vielen der Antworten hier glaube ich nicht, dass es ausgeschlossen ist, jemanden für eine Betreuung für eine geplante Dissertation zu finden. Plant Cupcake nicht eine (ganz normale) externe Promotion?

Auch bei uns am Lehrstuhl gibt es keine externen DoktorandInnen, aber insgesamt kenne ich doch einige Menschen, die allein (in der Bibliothek, im stillen Kämmerlein, zuhause, etc.) an ihrer Dissertation schreiben. Auch hier im Forum gibt es einige, die neben einer Berufstätigkeit oder im Rahmen eines Stipendiums promovieren. Seit wann gibt es denn eine Pflicht zur Anstellung am Lehrstuhl/einem Graduiertenkolleg/etc.?

Dass jedeR DoktorandIn je nach Promotionsordnung auch Veranstaltungen besuchen muss, an Kolloquien teilnehmen oder lehren muss, hat doch damit nicht viel zu tun, oder? Das kann ich doch auch, wenn ich nicht am Lehrstuhl eingebunden bin, weil ich zum Beispiel anderweitig (voll) berufstätig bin, viele Kinder betreue, meine Gesundheit eine außerhäusige Berufstätigkeit nicht erlaubt, weil ich PrivatgelehrteR sein will. Wo ist das Problem, wenn es nicht gerade um Experimente geht, die meine Anwesenheit erfordern – solange ich keinen Teilchenbeschleuniger, keine Patienten, keine Labore benötige, sondern vor allem Texte, Statistiken, Daten?

Auch das mit dem fehlenden Exposé finde ich weder außergewöhnlich noch unbedingt hindernd. Cupcake schrieb doch, er/sie befinde sich noch sehr am Beginn seiner/ihrer Überlegungen. Ich kenne durchaus ProfessorInnen, die bei der Themenfindung Einfluss nehmen möchten. Bei der letzten Ausschreibung einer Stelle als Wimi etwa habe ich gemerkt, dass meine DM lieber Leute einstellt, die noch keinen konkreten Dissertationsplan haben.

EinE potentielleR BetreuerIn könnte doch Cupcake ermutigen, ihn/sie bitten, das Thema weiter auszubauen und in Kürze ein Exposé einzureichen. Wenn das dann nicht den Erwartungen entspricht, könnte entweder die Betreuung nicht übernommen werden, oder aber eben Einfluss auf die Gestaltung von Thema und Exposé genommen werden. Ich halte das für realistisch.

EDIT: Anders als Cybarb halte ich es für ausgeschlossen ein Exposé (mit Forschungsstand, methodischem Vorgehen, etc.) in wenigen Stunden anzufertigen. Mit Lesen und Denken und drumherum halte ich eher 3 Monate für einen angemessenen Zeitraum. Empfehlen könnte ich höchstens eine kleine Forschungsskizze auf ein, zwei Seiten, die meinen Plan umreißt, ohne explizit auf Forschungsstand und Methodik einzugehen, eher eben eine Idee, ein Themenfeld beschreibt und eventuell sogar die Fragestellung noch offen lässt. Ich würde das auch erst auf Rückfrage der potentiellen BetreuerInnen zusenden.

Gruß
BertaFrieda,
die zu Beginn ihrer Tätigkeit als Wimi noch nicht einmal eine Idee hatte, wo die Dissertationsreise hingehen sollte.
Zuletzt geändert von BertaFrieda am 01.11.2013, 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
DoneXY

Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von DoneXY »

BertaFrieda hat geschrieben:im Gegensatz zu vielen der Antworten hier glaube ich nicht, dass es ausgeschlossen ist, jemanden für eine Betreuung für eine geplante Dissertation zu finden.
Ich kann mich nicht an ein Posting in diesem Thread erinnern, das diesen Satz rechtfertigt.
BertaFrieda

Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von BertaFrieda »

... okay, das war vielleicht etwas hart. Ich meine das so: Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, jemanden für die Betreuung einer externen Dissertation zu finden.

BertaFrieda.
Cybarb
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Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von Cybarb »

BertaFrieda hat geschrieben:Hallo,

im Gegensatz zu vielen der Antworten hier glaube ich nicht, dass es ausgeschlossen ist, jemanden für eine Betreuung für eine geplante Dissertation zu finden. Plant Cupcake nicht eine (ganz normale) externe Promotion?

[...] Seit wann gibt es denn eine Pflicht zur Anstellung am Lehrstuhl/einem Graduiertenkolleg/etc.?
So meinte ich meine Zweifel - die sich mittlerweile abgeschwächt haben - auch nicht. Es ging mir eher darum, dass cupcake mit einer, wie ich anfangs fand, merkwürdigen Haltung an die Sache herangeht, die so manchen Prof abschrecken könnte, der andernfalls als Betreuer in Frage käme. Aber wie gesagt, mittlerweile glaube ich, eine Ahnung zu davon zu haben, wie cupcakes Situation aussieht, und dass man so schon an einen Betreuer kommen kann.
BertaFrieda hat geschrieben:EDIT: Anders als Cybarb halte ich es für ausgeschlossen ein Exposé (mit Forschungsstand, methodischem Vorgehen, etc.) in wenigen Stunden anzufertigen. Mit Lesen und Denken und drumherum halte ich eher 3 Monate für einen angemessenen Zeitraum. Empfehlen könnte ich höchstens eine kleine Forschungsskizze auf ein, zwei Seiten, die meinen Plan umreißt, ohne explizit auf Forschungsstand und Methodik einzugehen, eher eben eine Idee, ein Themenfeld beschreibt und eventuell sogar die Fragestellung noch offen lässt. Ich würde das auch erst auf Rückfrage der potentiellen BetreuerInnen zusenden.
Man kann sicher über die Begriffe "Exposé" und "Forschungsskizze" streiten. Ungeachtet dessen glaube ich, dass jemand etwas gehörig falsch macht, wenn er 3 Monate braucht, um ein Exposé zu schreiben. Bei cupcake hatte ich den Eindruck, dass das Wissen da ist und lediglich die Zeit zum Schreiben fehlte. In einem solchen Fall braucht man keine 3 Monate. Die braucht man, um sich in ein Thema einzuarbeiten und ein Exposé zu schreiben, aber nicht für das Exposé allein.
cupcake

Re: Geplante Dissertation: Ganz am Anfang...

Beitrag von cupcake »

@Cybarb: Freut mich, dass ich es doch noch einigermaßen verständlich machen konnte. Eigentlich gebe ich mich ungerne mit etwas zufrieden, das meinen (hohen) Ansprüchen nicht genügt, weshalb ich ein schnell runtergeschriebenes Expose eigentlich lieber vermeiden würde. Aber es wird wohl wirklich das Beste sein, wenn ich zumindest eine schriftlich festgehaltene Formulierung zur Hand habe, zu der ich ja sagen kann, dass ich für andere Überlegungen natürlich auch offen bin und das eben nur eine Skizze ist.

Ich denke auch, dass ich mit 3,5 Jahren gut bedient bin. Kürzer geht ja immer und länger halte ich dann doch für übertrieben... Meine bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten habe ich immer in sehr kurzer Zeit verfasst, von daher mache ich mir da eigentlich nicht so viele Sorgen.

Das mit den persönlichen Erfahrungen ist mir bewusst - ich lasse mich von so etwas im Allgemeinen aber nicht leiten und versuche immer alles sehr objektiv zu betrachten. Dennoch sehe ich das hier eben als Vorteil an, da ich Dinge einfach besser nachvollziehen und ggf. dann auch gezielter da ansetzen kann. Befragungen kann ich mir zum Beispiel ganz gut vorstellen...

@BertaFrieda: Vielen Dank für die aufmunternden Worte! An das Beispiel mit Kindern dachte ich auch schon - es gibt doch sicher genügend Mütter, die zu Hause eine Dissertation schreiben oder geschrieben haben!? Das mit der Skizze ist eine gute Idee - ich werde mich heute Abend mal daran setzen...
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