Zeit, Ungeduld und mittlerweile Wut (Teil 2)

Einreichung, Korrektur, Rigorosum, Disputation, Drucken, Titelführung, Steuern
außerdem auch alles was nach Abschluss der Diss kommt.

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Pitty

Zeit, Ungeduld und mittlerweile Wut (Teil 2)

Beitrag von Pitty »

Hallo zusammen,

ich hatte so im April 2007 über meine mißliche Lage berichtet, daß sich der Prof. mit der inoffiziellen Vorabkontrolle mächtig Zeit läßt. Ich habe einige erbauliche Antworten erhalten und danke auch an dieser Stelle nochmals herzlich dafür.

Kurz zum Fazit des Ganzen:

Der Prof. sagte mir dann nach nochmaligem Gespräch im April 2007, zum Ende des Sommersemesters 2007 (Juli) sei alles durchgestanden. Später hieß es dann, zum Beginn des Wintersemesters 2007/2008 (also Oktober). Es werde jetzt alles zügig durchgezogen. Die jetzige Nachfrage ergab dann jedoch die Aussage, man sei zuversichtlich, bis zum Ende des Wintersemesters 2007/08 fertig zu werden (also Februar 2008).

Tja, was soll man dazu noch sagen. Irgendwelche Handhabe zu sagen: "jetzt mach mal hin", wird es wohl kaum geben. Dafür, daß ich das Werk im Dezember 2006 abgegeben habe und jetzt erfahren habe, daß man bis heute nicht reingeschaut hat, meine ich aber bisher doch sehr geduldig gewesen zu sein.

Habt ihr vielleicht noch sinnvolle Tipps oder Anregungen, wie man dem Prof. vieleicht auf die Sprünge helfen könnte? Allmählich muß ich sagen, daß es mir einwenig zu unwürdig wird. Wenn meine Dissertation nicht bearbeiten will, sollte man es ehrlich sagen. Man fühlt sich einwenig veralbert und am liebsten würde ich dem Prof. mitteilen, er könne es doch ganz sein lassen und sich das Ding sonstwo.... Auch das Kürzel "Dr." hat man seinen Stolz. Mein Werk liegt jetzt 10 Monate bei ihm zur Durchsicht, ohne daß es auch nur einmal angerührt worden ist.... Irgendwie zum heulen.

Beste Grüße,
Pitty
Edit Sebastian 23.10.2007: Link zu dem älteren Posting hinzugefügt.
acoma

Beitrag von acoma »

Haben wir Dir ja damals empfohlen: Mach dem Dampf! Aber Du hattest
ja bescheidenes Abwarten vorgezogen. Da siehst Du jetzt, was dabei
raus kommt. Rück dem mit allen Mitteln auf die Pelle, daß der endlich
sich um Deine Promotion kümmert.
la_potranca

Beitrag von la_potranca »

Oder: reiche die Diss offiziell ein.
zumindest unsere Promotionsordnung sieht (als Soll-Vorschrift) eine Korrektur innerhalb von 6 Monaten vor, auf die du dann auch pochen kannst.
Gitta

Beitrag von Gitta »

Hallo Pitty,

mir fallen nur 2 Lösungen ein: entweder mit Selbst-Humor so in der Art, daß jede sich die Profs sucht, die zu ihr passen. 9 Jahre Arbeit an der Diss. = gemächliche Korrektur. Krieg' keine Hörnchen bitte, ich sitz' im 5. Jahr dran und rechne mit noch einmal 3 bis ....

Ansonsten fällt mir auch nur ein, daß vielleicht tatsächlich der Zeitpunkt gekommen ist, an dem es angemessen wäre, auf rechtliche Kategorien zurückzugreifen. Ich würde wohl erst einmal Erkundungen an der Uni einziehen, was die Promotionsordnung sagt, welche Usancen bestehen und welche Möglichkeiten -rechtlicher- Art ich habe.

Lieben Gruß
Gitta
Gitta

Beitrag von Gitta »

Pitty, ich habe in die Promotionsordnung der für mich zuständigen Fakultät geschaut und darin gefunden, daß die "Gutachten in der Regel 2 Monate nach ..." vorliegen sollen. Während es für die Doktoranden klar formulierte Voraussetzungen gibt, ist "in der Regel" ziemlich windig, zumal keine Ausnahmebedingungen genannt sind. Dennoch, falls sich Ähnliiches in Deiner Prom.-Ordnung findet - 10 Monate scheinen mir einfach jedes Maß zu überschreiten. Es sei denn, der Prof. würde sich von sich aus an Dich wenden und mit Dir gemeinsam über Deine Geduld verhandeln.

Lieben Gruß nochmal
Gitta
Lestat

Beitrag von Lestat »

Ihr habt Sorgen - mein Doktorvater sagte mir zu, die Arbeit innerhalb von 3 Monaten zu korrigieren. Was soll ich sagen...das ist jetzt 11 Monate her!

Die Promotionsordnung sieht als Soll-Vorschrift im Ãœbrigen auch 3 Monate vor...

Ist natürlich zum heulen, aber was soll man machen? Ich rufe etwa alle 1,5-2 Monate am Lehrstuhl an, die Antwort bleibt aber immer dieselbe: Noch 1-2 andere vor mir.

Was soll man noch machen? Denn schließlich kann zu viel Druck machen auch einen negativen Effekt haben - aber nervös wird man natürlich schon.

Bin dankbar für jeden Tipp.

L.
la_potranca

Beitrag von la_potranca »

ich würd erstmal nochmal persönlich hingehen.
Und dann mti dem Dekan reden.
Pitty

Beitrag von Pitty »

Ja, ja, Herr Collega,

----->
Lestat hat geschrieben:Ihr habt Sorgen - mein Doktorvater sagte mir zu, die Arbeit innerhalb von 3 Monaten zu korrigieren. Was soll ich sagen...das ist jetzt 11 Monate her!

Die Promotionsordnung sieht als Soll-Vorschrift im Ãœbrigen auch 3 Monate vor...

Ist natürlich zum heulen, aber was soll man machen? Ich rufe etwa alle 1,5-2 Monate am Lehrstuhl an, die Antwort bleibt aber immer dieselbe: Noch 1-2 andere vor mir.

Was soll man noch machen? Denn schließlich kann zu viel Druck machen auch einen negativen Effekt haben - aber nervös wird man natürlich schon.

Bin dankbar für jeden Tipp.

L.
<------------

da haben wir wohl die gleichen oder ähnlichen Sorgen. Ich befinde mich schlimmer Weise noch in dieser Phase á la informelle Vorabkorrektur. Wie gesagt, der zeitliche Ablauf steht oben. Jetziger Zeitpunkt soll nunmehr "zuversichtlich" Januar 2008 sein.

Nur, zwei Dinge und eine brandheiße Neuigkeit geben mir jetzt echt zu denken:

1. Wer sagt mir, daß ich im Januar 2008 nicht plötzlich den Oktober 2008 avisiert bekomme? Angebliche sind oder waren irgendwelche andere noch vor mir, aber man sei jetzt an meiner Diss. "dran". Kann aber doch nicht so schwer sein, 560 Seiten in 11 Monaten zu lesen.

2. Und der nächste Punkt schlägt dann voll ein: mein Referendar berichtet, sein Kollege promoviere ebenfalls (extern) bei meinem DV. Das ist nicht weiter schlimm. Aber, er hat seine Diss. jedoch erst im Mai 2007 abgegeben und befindet sich jetzt bereits im Stadium der Zweitkorrektur. Ergo: Wenn ich mein Teil im Dezember 206 abgegeben habe und bis heute nicht einen Schritt weiter bin, zieht der Herr DV offensichtlich andere Arbeiten vor. Ok, steht dem DV ja frei, die Reihenfolge zu bestimmen. So, aber und da ist dann der Punkt erreicht, wo man sich veralbert fühlt, wenn es noch im September 2007 heisst, mein Werk sei eine promotionswürdige Leistung, man wolle alles jetzt schnell durchziehen und mir sogar aufgibt, ich soll eine Zusammenfassung schreiben, damit diese dann Teil des Erstgutachtens werden soll - und drei Wochen später wird man auf Januar 2007 vertröstet.

3. Was mich dann zu folgenden Ãœberlegungen bringt:

a. Welche Möglichkeiten habe ich hier eigentlich? Zu einem anderen DV abzuwandern, dürfte kaum praktikabel sein, weil dem möglicherweise das bearbeitete Thema nicht gefällt bzw. (mal ganz ehrlich, es ist so) es merkwürdig aussieht, wenn man plötzlich den DV wechselt.

b. Erzwingen kann ich letztlich wohl auch nichts. Dem DV auf den Wecker gehen bringt mich wahrscheinlich auch nicht weiter. Vielleicht fehlt mir auch schlichtweg die Kommunikatuionskompetenz: die Unterstützung während der Bearbeitung der Diss. beschränkte sich bei meinem DV auf den Spruch "machense einfach mal wie se wollen". Deswegen ist das Ding auch vom reinen Text jetzt 580 Seiten stark (die sich aber wiederum flüssig und flott lesen lassen), ich hab dann nämlich vorsorglich mal alles zu dem betreffenden Paragraphen gemacht. Glaubt mir, ich wäre für jede Themeneingrenzung sehr dankbar gewesen. Ist ja vielleicht ganz okay, wenn ein DV alles "easy" sieht, aber das ist mir dann ein bißchen zu easy und "lazy".

Eure Postings machen mir denn zwar ehrlich gesagt viel Mut und ich habe mir tiefe Gedanken darüber gemacht, aber letztlich bin ich doch in einer sehr schwachen Ausgangsposition. Für ein echt selbstbewußtes Auftreten fehlt mir doch wohl naturgemäß der Background: ich kenn mich zwar mit den Gepflogenheiten nicht aus, aber ich kann mir auch vorstellen, daß ein Herr DV auch sagen könnte: "och nööö, irgendwie habe ich jetzt auf ihre Diss. keine Lust mehr". Daher glaube ich nicht, daß man da mit Nachdruck was erreichen kann, obwohl gerade ein solcher Druck in mir wächst, wenn ich weiß und sogar belegen kann, daß nach mir ihr Werk abgebende Promoventen auch noch früher fertig werden, sprich vorgezogen werden.

Ich muß zugeben, ich weiß nicht speziell, ob die PromO der Uni Köln viel dazu hergibt, aber problematisch wäre doch mit Sicherheit auch, die Diss. einfach ohne vorherige Vorabkontrolle des DV auf den Weg zu bringen. Eine solche Vorgehensweise, vorbehaltlich ihrer grundsätzlichen Möglichkeit, dürfte sicherlich keine Sympathien auslösen.

Vielleicht hat jmd. eine kleine eigene Erfahrung oder eine solche aus dem Bekanntenkreis, ob es vielleicht sinnvoll wäre, einen anderen Prof. um Vermittlung zu bitten oder sonst eine Idee. Klar ist ja auch, daß ich es nicht übertreiben darf, anderenfalls mich allein (und allein mich) der Unmut des DV treffen würde. Könnte ihn natürlich damit konfrontieren, daß er andere Promoventen vorzieht und seine Zeitansagen nicht einhält. Ja, aber und dann? Ich fühle mich ja jetzt schon als ein nerviger Bittsteller, nur weil ich dreimal in 11 Monaten nachgefragt habe. Müßte ich also möglicherweise noch damit rechnen, daß der DV sagt: machen Sie es sich doch selber mit der Promotion...

Was mir dann auch nicht gefällt: Januar 2008 ist ja kein Fixtermin... kann also auch wieder Sommer, Herbst, Sonne, Mond und Sterne heißen. Die Frage ist ja, lohnt sich (zu 1. oben) wirklich ein DV-Wechsel. Dies gilt vor allem, wenn ich auch zu hören bekomme, auf das Zweitgutachten habe der DV keinen Einfluß und dann nebenbei erwähnt wird, man habe schonmal einen Kandidaten gekannt, der habe zwei Jahre auf das Zweitgutachten gewartet. Wie klingt das denn für euch so als der "objektive Dritte"? Das klingt für mich irgendwie nicht gut, sondern wie "vorsorgliches Vorsprechen" und ich befürchte, ich bekäme ja noch nicht einmal die Nase daran, wann das Erstgutachten fertig wäre, sprich die Phase der Zweitbegutachtung eingeläutet würde. Ich will nicht langweilen oder nerven, aber allmählich empfinde ich diese Wartesituation als sehr belastend, nachdem man da also wirklich knapp zwei Jahre lang jeden Tag fast 18 Stunden für geschuftet hat und kein Ergebnis bekommt - oder allenfalls posthum.

Daher mal ganz konkret, auch auf die Gefahr hin, es wirkt für euch trivial: mit welchen Argumenten würdet Ihr als ein vor Professoren ehrfürchtiger und schüchterner Jurist in meiner Situation nochmals den Kontakt zum DV aufsuchen? Was sind diese "alle Mittel" in Deinem obigen Post, liebes/lieber acoma?
Wie gesagt, meine Befürchtung ist, daß - wenn ich jetzt, eine Woche nach der "tollen Neuigkeit" den Herr DV aufsuche, dieser nur entgegnet: Ich bedaure, armes kleines Herr Pitty, aber ich habe Ihnen doch gesagt, es wird zuversichtlich vielleicht Januar 2008....

Andererseits, tritt der obige Fall ein, werde ich mich ärgern, nicht schon jetzt irgendetwas unternommen zu haben, wobei im Zweifel meine Lage und meine Problemchen im Januar 2008 keine andere wären wie jetzt.

Irgendwie könnte ich gerade unständig fluchen, schreibe es aber hier nicht....

Gruß,
Pitty
acoma

Beitrag von acoma »

zieht der Herr DV offensichtlich andere Arbeiten vor. Ok, steht dem DV ja frei, die Reihenfolge zu bestimmen.
Ich glaub, Du kapierst was nicht ganz richtig. Und vielleicht soll es dann den Titel für Dich auch nicht geben. Abseits vom offieziellen gibt es auch noch paar andere Anforderungen, ein Minimun wenigstens, sonst geb doch Dein Geschreibsel in die Mülltonne.
acoma

Beitrag von acoma »

zieht der Herr DV offensichtlich andere Arbeiten vor. Ok, steht dem DV ja frei, die Reihenfolge zu bestimmen.
Ich glaub, Du kapierst was nicht ganz richtig. Und vielleicht soll es dann den Titel für Dich auch nicht geben. Abseits vom offieziellen gibt es auch noch paar andere Anforderungen, ein Minimun wenigstens, sonst geb doch Dein Geschreibsel in die Mülltonne.
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