Koenigsportal hat geschrieben:Da ich kein Fan von Widmungen direkt ins Buch bin, dachte daran, eine Karte beizulegen. Nun sind meine Bücher eingeschweißt. Würdet Ihr das eingeschweißte Buch versenden oder die Folie entfernen und die Karte 'reinlegen?
Habt Ihr evtl. Vorschläge, was ich wie für DV und Zweitgutachter schreiben könnte oder würdet Ihr mir ggf. verraten, wie Ihr es gemacht habt? Mit Anrede à la "Lieber Herr x" oder ohne? Welche Abschiedsformel ("Beste/herzliche Grüße")? Bedankt man sich herzlich beim DV? Und wofür? Für die Betreuung und Anregungen? (Die Beiträge waren wirklich inspirierend, allerdings auch das Verfolgen sehr zeitraubend.) Grundsätzlich möchte ich es knapp halten, aber natürlich treffend. Der Zweitgutachter hat wirklich nur begutachtet. Das Verfahren ist schon länger her, Druckfreigabe ebenfalls. Die Bücher kämen jetzt also wohl recht unerwartet, andererseits sind in meinem Fach lange Veröffentlichungszeiten nicht unüblich.
Ach ja, und würdet Ihr an die Privatanschrift senden (die Gutachter sind, glaube ich, inzw. beide emeritiert)? Als Paket bzw. Brief mit Einschreiben, oder ist das blöd? Ich wüsste natürlich gern, ob die Bücher auch angekommen sind. Die Adressen würde ich wohl beim Institut erfragen. DV und ZG anzumailen deshalb und die Bücher anzukündigen, wäre wohl eher unpassend, oder?
Ich danke schon mal für Anregungen, damit ich endlich auch das noch zu Ende bringen kann. (Und bitte nicht belehren, wie blöd ich mich anstelle, das weiß ich selbst. Danke.)
Also ehrlich, die "Do's" und "don'ts" der korrekten Verschickung von Diss-Belegexemplaren hättest du bei deinen letzten zehn Dissertationen doch wirklich mal lernen können ...
Eingeschweißtes Buch: Ich würd's aufmachen und die Karte hineinlegen. Das mache ich auch bei Geschenken so, weil es im Geschenkpapier (hier im Briefumschlag) ja eh' noch mal eingepackt ist, so dass die Folie als Schutz überflüssig ist.
Anrede: Ich würde das volle "Sehr geehrter Herr Professor Dr, XY" nehmen, weil es sich ja um einen Fall handelt, der mit der akademischen Position unmittelbar zu tun hat. So weit ich weiß, empfehlen das auch Benimmregeln: Wenn du dich an den Präsidenten des ortsansässigen Kaninchenzüchterverein in einer Kaninchenzüchterfrage wendest, ist "Herr Präsident" angemessen. Kommt beim Kaninchenzüchter vielleicht schräg, aber an Unis gibt es teilweise noch Anreden wie "Magnifizenz", da sind die volle Amtsbezeichnung und der Grad angemessen. Außer es sind berühmte 68er.
Text: Ich hab' keine Ahnung (ist ja nun mal nicht der Alltagsfall und bei mir liegt der Fall anders), aber ich denke, so lange man authentisch ist, kann man nichts falsch machen. Soll heißen: Wenn man sich irgendwelche Elogen abzwingt, obwohl der DV ein A***loch war, fühlen sich am Ende alle unwohl. Wenn man aber ehrlich ist, dann ergibt sich eigentlich fast von selbst, ob man eine eher distanzierte Grußformel wählt (wenn die Zusammenarbeit nicht intensiv war) oder der ganzen Sache einen persönlichen Touch geben möchte, weil die Betreuung die Arbeit wirklich voran gebracht hat. Wie hast du die Betreuung denn empfunden? Engagiert, herzlich, herausfordernd? "Inspirierend" ist doch gut - warum also nicht ein schlichtes "Ich möchte mich für die inspirierende Betreuung meiner Arbeit bedanken."
Abschiedsformel: Hmmh, beide sind alt? Haben sie dir im Laufe der Betreuung E-Mails geschrieben? Falls beide ... ähem ... eher konservativ sind, ist vielleicht "Hochachtungsvoll" korrekt (oder kommt zumindest gut an, vgl. meine Oma, 2015). Das "Hochachtungsvoll" ist erst mit dem Aufkommen der E-Mail verschwunden, deswegen kann es bei Ur-Gesteinen sein, dass sie das noch für völlig angemessen halten, weil ein so großer Teil ihres Berufsleben vor der E-Mail liegt. Was nimmst du denn normalerweise für berufliche Korrespondenz?
Privatanschrift: Würde ich nicht machen. Emeritierte Professoren sind auch noch irgendwie an die Uni angebunden, das jeweilige Institut leitet die Päckchen sicher weiter (vielleicht kannst du sie sogar persönlich abgeben, dann entfällt die Sache mit dem Einschreiben). Privatadresse würde ich deshalb nicht machen, weil das zu oft als Eindringen in die private Sphäre wahrgenommen wird - würde ich auch nicht wollen.
Einschreiben: Nein, kein Einschreiben, mit der Unsicherheit musst du leben. Zu deiner Beruhigung: Die Post ist wirklich so gut, dass verlorene Päckchen als schwarzer Schwan gelten können. Jedem ist es schon mal passiert, aber in Relation zu dem Volumen von Päckchen, die zu jedem gegebenem Zeitpunkt unterwegs sind, sind die Fälle wirklich verschwindend gering.
Anmailen (Ah, okay, es wurde gemailt): Nein, würde ich auch nicht machen. Du willst den Kontakt ja nicht neu beleben, sondern zum Abschluss bringen, oder? Das Verschicken der Bücher ist doch eine Art Schlusspunkt, bei einer E-Mail vorab könnten sich die Gutachter gedrängt fühlen, zu antworten.