Hallo.
ich bin neu hier im Forum und stelle gleich mal eine Frage!
Mein Professor meinte neulich zu mir, dass ich mit meinen "Eckdaten" Mühe haben werde ein Stipendium für eine Promotion zu finden.
Ich fand diese Aussage wenig hilfreich, aber ist sie denn wahr?
Meine "Eckdaten" sind:
Magister in Prähistorische Archäologie (HF), Philosophie und neuere Geschichte
Alter 30 Jahre
19 Semester studiert
fast 4 Jahre Berufserfahrung (wegen Nebenher-Arbeiten)
Abschlussnote vorraussichtlich ca. 2,4
Ein mäßig interessantes und nicht ausbaufähiges Magisterthema
Jetzt such ich nach Möglichkeiten der Finanzierung für eine Promotion in Archäologie.
Ein Thema habe ich noch nicht. Ich möchte erst mal meine Möglichkeiten checken...
Gibt es Stipendien, die nicht nur auf erstklassige/überdurchschnittliche/sonstwie elitäre Abschlüsse,
sondern auf normale Menschen wie mich zugschnitten sind?
Bisher habe ich nur die anderen Möglichkeiten gefunden...
Danke für Eure Einschätzungen!
Welche Stipendien bei schlechter Abschlussnote
Re: Welche Stipendien bei schlechter Abschlussnote
Es gibt teilweise kleinere Stiftungen, die bestimmte Themen fördern. Falls Du thematisch da ideal mit Deinem Diss-Thema reinpasst, könnte es interessant sein.
Re: Welche Stipendien bei schlechter Abschlussnote
Hallo Faustkeil,
die meisten Graduiertenkollegs/Promotionsprogramme schreiben ihre Doktorandenstipendien für Kandidaten aus, die ihr Examen mit einer Note bis 2,5 gemacht haben. Entweder es steht diese Note dort oder nichts Konkretes, sondern lediglich: überdurchschnittliche Leistungen/(sehr) gute Leistungen/mit gutem Erfolg. Ich frage mich, ob es eine Vorgabe für Graduiertenkollegs hinsichtlich der Note gibt, weil diese 2,5 überall herumgeistert. Natürlich kann es sein, dass Dir Mitbewerber mit besserem Examen vorgezogen werden, doch wenigstens wäre Deine 2,4 kein KO-Merkmal. Ich bin selbst auch schon etwas älter, habe nicht rasend schnell (weil sehr vieles) studiert und doch mit Ende 20 ein Promotionsstipendium bekommen. Allerdings mit sehr gutem Examen. Ich schließe mich im Übrigen algol an. Schau danach, ob es Programme/Stiftungen für Deinen Fachbereich gibt. In Berlin gibt es z.B. ein großes altertumskundliches Programm, das Diss-Projekte fördert. Ich weiß aber nicht, ob sich das nicht lediglich auf Klass. Arch., Klass. Phil., Alte Geschichte etc. bezieht. Außerdem gibt es dann noch die Kriterien des politischen, kirchlichen und karitativen Engagements. Vielleicht kannst Du damit punkten? Ich würde es aber - wie gesagt - vor allem über die fachliche Schiene versuchen. Man darf auch nicht vergessen (das habe ich an anderer Stelle zum Thema Stipendien schon einmal geschrieben), dass Stiftungen Promotionsprojekte fördern. Wenn die Diss vielversprechend ist, schaut man über anderes hinweg. Vergiss Deine Magisterarbeit, wenn die salopp gesagt 'nicht so der Bringer ist' und versuche ein richtig gutes Exposé zu einem innovativen und förderungswürdigen Thema in Deinem Spezialgebiet zu schreiben. Wenn Dir das gelingt, hast Du m. E. alle Chancen.
Viel Erfolg!
Natika
die meisten Graduiertenkollegs/Promotionsprogramme schreiben ihre Doktorandenstipendien für Kandidaten aus, die ihr Examen mit einer Note bis 2,5 gemacht haben. Entweder es steht diese Note dort oder nichts Konkretes, sondern lediglich: überdurchschnittliche Leistungen/(sehr) gute Leistungen/mit gutem Erfolg. Ich frage mich, ob es eine Vorgabe für Graduiertenkollegs hinsichtlich der Note gibt, weil diese 2,5 überall herumgeistert. Natürlich kann es sein, dass Dir Mitbewerber mit besserem Examen vorgezogen werden, doch wenigstens wäre Deine 2,4 kein KO-Merkmal. Ich bin selbst auch schon etwas älter, habe nicht rasend schnell (weil sehr vieles) studiert und doch mit Ende 20 ein Promotionsstipendium bekommen. Allerdings mit sehr gutem Examen. Ich schließe mich im Übrigen algol an. Schau danach, ob es Programme/Stiftungen für Deinen Fachbereich gibt. In Berlin gibt es z.B. ein großes altertumskundliches Programm, das Diss-Projekte fördert. Ich weiß aber nicht, ob sich das nicht lediglich auf Klass. Arch., Klass. Phil., Alte Geschichte etc. bezieht. Außerdem gibt es dann noch die Kriterien des politischen, kirchlichen und karitativen Engagements. Vielleicht kannst Du damit punkten? Ich würde es aber - wie gesagt - vor allem über die fachliche Schiene versuchen. Man darf auch nicht vergessen (das habe ich an anderer Stelle zum Thema Stipendien schon einmal geschrieben), dass Stiftungen Promotionsprojekte fördern. Wenn die Diss vielversprechend ist, schaut man über anderes hinweg. Vergiss Deine Magisterarbeit, wenn die salopp gesagt 'nicht so der Bringer ist' und versuche ein richtig gutes Exposé zu einem innovativen und förderungswürdigen Thema in Deinem Spezialgebiet zu schreiben. Wenn Dir das gelingt, hast Du m. E. alle Chancen.
Viel Erfolg!
Natika
Re: Welche Stipendien bei schlechter Abschlussnote
Ich vermute eher dass der DV auf das Alter angespielt hat, bei den meisten Stipendiengebern ist nämlich 30 Jahre die Obergrenze, und bis du das Exposé fertig hast, Gutachten geschrieben wurden und du die Bewerbung einschicken kannst, bist du vielleicht schon drüber.
Falls das der Fall sein sollte würde ich wie schon angesprochen ebenfalls empfehlen bei kleineren Stiftungen zu schauen und wenn gesellschaftliches Engagement vorliegt auch bei der Hans-Böckler-Stiftung.
Falls das der Fall sein sollte würde ich wie schon angesprochen ebenfalls empfehlen bei kleineren Stiftungen zu schauen und wenn gesellschaftliches Engagement vorliegt auch bei der Hans-Böckler-Stiftung.
Re: Welche Stipendien bei schlechter Abschlussnote
Guten Morgen,
danke für die Antworten! Das macht mir erstmal Mut...
Die Hans-Böckler-Stiftung werde ich mir mal ansehen. Allerdings habe ich bisher wenig
soziales Engagement gezeigt (zumindest kein mit Papieren belegbares).
Ich denke archäologische Grabungen zählen nicht als gesellschaftliches Engagement oder?
Mal sehen, ob ich da trotzdem eine Chance habe.
Falls jemand eine von den angesprochenen kleinen Stiftungen kennt, wo ich es mal versuchen könnte, wäre ich über Tips dankbar.
Sind diese denn eher regional verortet? (zum Beispiel Brandenburg) oder eher thematisch?
Beste Grüße
Christoph
danke für die Antworten! Das macht mir erstmal Mut...
Die Hans-Böckler-Stiftung werde ich mir mal ansehen. Allerdings habe ich bisher wenig
soziales Engagement gezeigt (zumindest kein mit Papieren belegbares).
Ich denke archäologische Grabungen zählen nicht als gesellschaftliches Engagement oder?
Mal sehen, ob ich da trotzdem eine Chance habe.
Falls jemand eine von den angesprochenen kleinen Stiftungen kennt, wo ich es mal versuchen könnte, wäre ich über Tips dankbar.
Sind diese denn eher regional verortet? (zum Beispiel Brandenburg) oder eher thematisch?
Beste Grüße
Christoph
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Re: Welche Stipendien bei schlechter Abschlussnote
Hallo,
vielleicht findest du in dieser Datenbank etwas: http://www.stipendienlotse.de/ Oder dort: http://www.e-fellows.net/STUDIUM/Stipen ... hen-finden
Ich stimme meinen Vorschreibern zu, bin aber deutlich pessimistischer. Du brauchst ein gescheites Dissertationsprojekt, das auf das jeweilige Förderwerk zugeschnitten ist. Was die großen Förderinstitutionen angeht, wird man sich fragen: Warum hat er 19 Semester studiert, einen so schwachen Abschluss (verglichen mit anderen Bewerbern) und dazu noch kaum soziales Engagement? Hast du irgendwelche Sondersachverhalte vorzuweisen, die begründen, warum du so lange gebraucht und zudem "nur" eine 2,4 hast? Zwar kenne ich durchaus Leute, die über 30 sind und dennoch Promotionsstipendien bekommen haben, allerdings waren diese durch Mutterschaft und/oder (Haupt-)Berufstätigkeit trotz ihres fortgeschrittenen Alters entschuldigt bzw. attraktiv. Zudem haben sie gesellschaftlich relevante Forschungsthemen.
Du solltest dich zunächst darum bemühen, ein Exposé für eine Diss. zu verfassen, die förderungswürdig ist. Das sollte ab jetzt dein Hauptaugenmerk sein, denn hier kannst du vielleicht punkten. Am besten ist sie zugeschnitten auf die Spezialinteressen kleinerer Stipendiengeber, denn bei den großen sehe ich für dich, ehrlich gesagt, keine Chancen. Da sprechen Alter, Note und fehlendes Engagement (drei wichtige Kriterien) einfach gegen dich.
vielleicht findest du in dieser Datenbank etwas: http://www.stipendienlotse.de/ Oder dort: http://www.e-fellows.net/STUDIUM/Stipen ... hen-finden
Ich stimme meinen Vorschreibern zu, bin aber deutlich pessimistischer. Du brauchst ein gescheites Dissertationsprojekt, das auf das jeweilige Förderwerk zugeschnitten ist. Was die großen Förderinstitutionen angeht, wird man sich fragen: Warum hat er 19 Semester studiert, einen so schwachen Abschluss (verglichen mit anderen Bewerbern) und dazu noch kaum soziales Engagement? Hast du irgendwelche Sondersachverhalte vorzuweisen, die begründen, warum du so lange gebraucht und zudem "nur" eine 2,4 hast? Zwar kenne ich durchaus Leute, die über 30 sind und dennoch Promotionsstipendien bekommen haben, allerdings waren diese durch Mutterschaft und/oder (Haupt-)Berufstätigkeit trotz ihres fortgeschrittenen Alters entschuldigt bzw. attraktiv. Zudem haben sie gesellschaftlich relevante Forschungsthemen.
Du solltest dich zunächst darum bemühen, ein Exposé für eine Diss. zu verfassen, die förderungswürdig ist. Das sollte ab jetzt dein Hauptaugenmerk sein, denn hier kannst du vielleicht punkten. Am besten ist sie zugeschnitten auf die Spezialinteressen kleinerer Stipendiengeber, denn bei den großen sehe ich für dich, ehrlich gesagt, keine Chancen. Da sprechen Alter, Note und fehlendes Engagement (drei wichtige Kriterien) einfach gegen dich.
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