Wie SCHREIBT Ihr die Diss?
Wie SCHREIBT Ihr die Diss?
Hört sich nach einer blöden Frage an , ist es vielleicht auch, aber wie SCHREIBT Ihr Eure Diss? Damit meine ich die einzelnen Schritte des Schreibens...
Ich habe nämlich das Gefühl meine Herangehensweise ist nicht "richtig"/ bzw. "unwissenschaftlich":
Ich habe zunächst aus meinen ca. 500 Quellen 300 Seiten Exzerpte rausgeschrieben, die dann auf 100 Seiten (immer noch als lauter Einzelzitate) runtergekürzt und dann in die Kapitel eingeordnet, und jetzt, im letzten Bearbeitungsschritt, formuliere ich es erst aus, und schnippel und schneide noch einiges um. (Was würde ich nur ohne PC tun...? ) Die Gliederung habe ich übrigens dabei bestimmt ein halbes dutzend Male komplett über den Haufen geschmissen ...
Seid Ihr auch solche Chaoten? Wie macht Ihr es?
VG, Nicky
Ich habe nämlich das Gefühl meine Herangehensweise ist nicht "richtig"/ bzw. "unwissenschaftlich":
Ich habe zunächst aus meinen ca. 500 Quellen 300 Seiten Exzerpte rausgeschrieben, die dann auf 100 Seiten (immer noch als lauter Einzelzitate) runtergekürzt und dann in die Kapitel eingeordnet, und jetzt, im letzten Bearbeitungsschritt, formuliere ich es erst aus, und schnippel und schneide noch einiges um. (Was würde ich nur ohne PC tun...? ) Die Gliederung habe ich übrigens dabei bestimmt ein halbes dutzend Male komplett über den Haufen geschmissen ...
Seid Ihr auch solche Chaoten? Wie macht Ihr es?
VG, Nicky
Hallo Nicky,
ich würde mal behaupten, da gibt es keine allgemeingültige bzw. wissenschaftliche Herangehensweise, sondern das hängt von Deinem persönlichen Arbeitsstil ab. Und ob es wissenschaftlich ist, liegt ja eher an der Nachvollziehbarkeit Deiner Argumentation und Deiner Quellen - bei Deiner Menge an Zitaten scheint das ja gegeben zu sein.
Ich persönlich arbeite einen Schwerpunkt nach dem anderen ab, das hat den Vorteil, dass man nicht nachher vor einer endlosen Materialsammlung sitzt, und keinen lebhaften Zugang mehr zu dem Thema hat, über das man doch vor einem halben Jahr noch alles wusste...
Ansonsten ist der eigentliche Schreibvorgang schwer zu beschreiben, ich würde sagen: Ich entwickle für das jeweilige Thema eine Hypothese, die von einer Argumentation gestützt wird, die ich dann ausformuliere und mit den Quellen belege.
Gruß,
Bridget.
ich würde mal behaupten, da gibt es keine allgemeingültige bzw. wissenschaftliche Herangehensweise, sondern das hängt von Deinem persönlichen Arbeitsstil ab. Und ob es wissenschaftlich ist, liegt ja eher an der Nachvollziehbarkeit Deiner Argumentation und Deiner Quellen - bei Deiner Menge an Zitaten scheint das ja gegeben zu sein.
Ich persönlich arbeite einen Schwerpunkt nach dem anderen ab, das hat den Vorteil, dass man nicht nachher vor einer endlosen Materialsammlung sitzt, und keinen lebhaften Zugang mehr zu dem Thema hat, über das man doch vor einem halben Jahr noch alles wusste...
Ansonsten ist der eigentliche Schreibvorgang schwer zu beschreiben, ich würde sagen: Ich entwickle für das jeweilige Thema eine Hypothese, die von einer Argumentation gestützt wird, die ich dann ausformuliere und mit den Quellen belege.
Ich glaube, dass geht den allermeisten so! Wenn Deine Ergebnisse schon von Anfang an in Stein gemeißelt wären, müsstest Du ja nicht mehr forschen ; )Die Gliederung habe ich übrigens dabei bestimmt ein halbes dutzend Male komplett über den Haufen geschmissen ...
Gruß,
Bridget.
Bei meiner Magisterarbeit hatte ich das auch so gemacht, und es hat funktioniert.Ich habe zunächst aus meinen ca. 500 Quellen 300 Seiten Exzerpte rausgeschrieben, die dann auf 100 Seiten (immer noch als lauter Einzelzitate) runtergekürzt und dann in die Kapitel eingeordnet, und jetzt, im letzten Bearbeitungsschritt, formuliere ich es erst aus, und schnippel und schneide noch einiges um.
Mittlerweise ist es bei anders geworden, auf ein Zitat oder Stichwort fang ich an
zu labern. Ich laß das dann erstmal stehen, arbeite das später um, und ergänze
es mit Zitaten und Quellenangaben (bei der Aufsuche von diesen gibt es dann
nochmal Änderungen, Erweiterungen, oder eine Umordnung.)
Die Gliederung muß ich auch immer wieder neu machen.
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Ich würde sagen, die Vorgehensweise hängt auch sehr vom Fach ab, oder? Ich schreibe in Geschichte und habe auch jede Menge Quellen (insg. 20 Aktenordner Archivkopien). Ich habe nach Abschluss der Recherchen erstmal alle Kopien thematisch entlang der damals aktuellen Gliederung ( ) sortiert und arbeite mich jetzt Punkt für Punkt durch die Gliederung, d.h. ich exzerpiere jeweils Quellen u. Literatur zu dem Thema, das ich gerade bearbeite.
Die Gliederung immer mal wieder zu aktualisieren halte ich für einen normalen Teil des Arbeitsprozesses - je mehr Ahnung man von seinem Thema hat, desto klarer wird einem, wie man es anordnet und präsentiert.
Die Gliederung immer mal wieder zu aktualisieren halte ich für einen normalen Teil des Arbeitsprozesses - je mehr Ahnung man von seinem Thema hat, desto klarer wird einem, wie man es anordnet und präsentiert.
Das erlebe ich ähnlich, das Arbeiten am Konzept ist sicher der intensivste und anstrengendste Teil an der Diss, aber sicher auch der wichtigste, an dem sich die Qualität der ganzen Arbeit bemisst.Kann die Aussagen der anderen nur bestätigen: Auch ich habe meine Gliederung schon mehrfach umgestellt, bzw. schon viel Zeit damit zugebracht/vergeudet. Ich habe das als mit das Schwerste empfunden: alles so ordnen und einordnen, dass es sinnvoll und logisch ist..
Hallo ihr Lieben,
ich habe da sehr vielfältige Erfahrungen gemacht...
Bei meiner BA Arbeit, die in strammen 6 Wochen erstellt werden musste, fiel mir der Schreibprozess sehr leicht, da durch den engen zeitlichen Rahmen quasi nichts "vergessen" werden konnte. Ich habe mich erst ins Thema eingearbeitet und die Literatur für die einzelnen Kapitel sortiert und dann ging schreiben und Lesen parallel. Da hatte ich allerdings auch einen eher deskriptiven Ansatz, der anhand von empirischen Daten dann untermauert wurde.
Die MA Arbeit hat mich dann in die eine oder andere Krise gestürzt. Ich hab den Master eigentlich nur draufgesetzt, weil ich mein Thema so spannend fand und dazu weiterarbeiten wollte, also habe ich mich gleich nach der BA Arbeit wieder auf Literatursuche gemacht und die Daten erhoben. Im ersten halben Jahr hab ich gelesen, was ich in die FInger bekommen konnte, dann standen die Hausarbeiten und Klausuren für das aktuelle Semester an und die Arbeit ist irgendwie für einige Monate in Vergessenheit geraten. So zog sich das dann eigentlich das ganze Studium durch und das hat mir das Genick gebrochen. Ich sitze heute noch oft da und denke, ich hab so viel gelesen, was ich ganz schlicht und einfach am Ende vergessen habe.
Jetzt freue ich mich megamäßig auf die Diss und hoffe, dass ich den Spagat zwischen Studium und Schreiben diesmal besser organisiere. Anregungen gibt es hier ja haufenweise! Und zwar richtig tolle
schtudinki
ich habe da sehr vielfältige Erfahrungen gemacht...
Bei meiner BA Arbeit, die in strammen 6 Wochen erstellt werden musste, fiel mir der Schreibprozess sehr leicht, da durch den engen zeitlichen Rahmen quasi nichts "vergessen" werden konnte. Ich habe mich erst ins Thema eingearbeitet und die Literatur für die einzelnen Kapitel sortiert und dann ging schreiben und Lesen parallel. Da hatte ich allerdings auch einen eher deskriptiven Ansatz, der anhand von empirischen Daten dann untermauert wurde.
Die MA Arbeit hat mich dann in die eine oder andere Krise gestürzt. Ich hab den Master eigentlich nur draufgesetzt, weil ich mein Thema so spannend fand und dazu weiterarbeiten wollte, also habe ich mich gleich nach der BA Arbeit wieder auf Literatursuche gemacht und die Daten erhoben. Im ersten halben Jahr hab ich gelesen, was ich in die FInger bekommen konnte, dann standen die Hausarbeiten und Klausuren für das aktuelle Semester an und die Arbeit ist irgendwie für einige Monate in Vergessenheit geraten. So zog sich das dann eigentlich das ganze Studium durch und das hat mir das Genick gebrochen. Ich sitze heute noch oft da und denke, ich hab so viel gelesen, was ich ganz schlicht und einfach am Ende vergessen habe.
Jetzt freue ich mich megamäßig auf die Diss und hoffe, dass ich den Spagat zwischen Studium und Schreiben diesmal besser organisiere. Anregungen gibt es hier ja haufenweise! Und zwar richtig tolle
schtudinki
Hallo,
in meiner DHA hab ich es auch so ähnlich gemacht wie Du es beschreibst. Erst gelesen, dann Gliederung/Konzept gebaut, dann Exzerpte eingepflegt und durchgerührt/eigene Gedanken dazugepackt sozusagen.
Im Moment mache ich es aber etwas anders bei der Diss, hat sich irgendwie so ergeben: Ich habe erst das Konzept gebastelt auf den oberen 1-2 Gliederungsebenen und nehme mir jetzt Kapitel für Kapitel vor. Und zwar gehe ich nach Unterkapiteln vor und strukturiere sie im ersten Schritt feiner, schreibe dann im zweiten Schritt - ohne Quellen - die Gedanken rein, die ich dort drin haben möchte und überarbeite das Ganze danach erst mal inhaltlich (Quellen einfügen, Argumentation usw.) und dann noch einmal sprachlich.
Aber ich denke, jeder hat ein eigenes, individuell am besten geeignetes Vorgehen.
Viele Grüße
Mathilda
in meiner DHA hab ich es auch so ähnlich gemacht wie Du es beschreibst. Erst gelesen, dann Gliederung/Konzept gebaut, dann Exzerpte eingepflegt und durchgerührt/eigene Gedanken dazugepackt sozusagen.
Im Moment mache ich es aber etwas anders bei der Diss, hat sich irgendwie so ergeben: Ich habe erst das Konzept gebastelt auf den oberen 1-2 Gliederungsebenen und nehme mir jetzt Kapitel für Kapitel vor. Und zwar gehe ich nach Unterkapiteln vor und strukturiere sie im ersten Schritt feiner, schreibe dann im zweiten Schritt - ohne Quellen - die Gedanken rein, die ich dort drin haben möchte und überarbeite das Ganze danach erst mal inhaltlich (Quellen einfügen, Argumentation usw.) und dann noch einmal sprachlich.
Aber ich denke, jeder hat ein eigenes, individuell am besten geeignetes Vorgehen.
Viele Grüße
Mathilda
Halte ich auch für ganz wichtig! Wenn ich einen Gedanken habe, sofort reinschreiben. Kann auch ein Blatt Papier sein, aber am besten gleich in den Text beim entsprechenden Gliederungspunkt. Allerdings füge ich dann auch gerne gleich die Quellen in Kurzform dazu (denn mal ehrlich – die meisten Gedanken in einer Diss hatte leider schon mal jemand vor uns gehabt ), um auch die gleich wiederfinden zu können, wenn es an die sprachliche Ausarbeitung geht. Damit lässt sich dieses unglaublich dumme Gefühl vermeiden, was ich vor ein paar Tagen hatte: Diesen Gedanken wolltest Du noch ausformulieren, dazu weißt Du ganz genau, dass Du dafür 2 Aufsätze als Referenz brauchst. Von wem waren die jetzt nochmal, bzw. wo habe ich die hinsortiert...Mathilda hat geschrieben:Hallo,
schreibe dann im zweiten Schritt - ohne Quellen - die Gedanken rein, die ich dort drin haben möchte und überarbeite das Ganze danach erst mal inhaltlich (Quellen einfügen, Argumentation usw.) und dann noch einmal sprachlich.
Hallo,
die Art und Weise zu schreiben hängt wohl hauptsächlich von der persönlichen Arbeitsweise ab und nicht so sehr vom Fach.
Ich selbst habe meine Quellen in Dateien inhaltlich zusammengefasst (also: zur Überschrift XY passen folgende Zitate...) und als ich mich dann an den Text gesetzt habe, habe ich alles, was ich zu dieser Überschrift hatte, gelesen und dann den Text formuliert und jeweils die Fußnoten eingefügt. Das war für mich eine sehr gute Arbeitsweise.
Meine Kollegin hingegen (promoviert -wenig erstaunlich- im gleichen Fach wie ich, Jura) und sie macht es eher so wie der Threadsteller es angedeutet hat - aus den Zusammenfassungen der Quellen einen Text erstellen.
Wenn man also das Gefühl hat, mit seiner bisherigen Arbeitsweise gut zurecht zu kommen, dann sollte man einfach dabei bleiben. Und sich keine großen Gedanken darüber machen, wie andere das machen. Nur, wenn man absolut nicht zufrieden ist, lohnt es sich, über die Arbeitsweise nachzudenken.
die Art und Weise zu schreiben hängt wohl hauptsächlich von der persönlichen Arbeitsweise ab und nicht so sehr vom Fach.
Ich selbst habe meine Quellen in Dateien inhaltlich zusammengefasst (also: zur Überschrift XY passen folgende Zitate...) und als ich mich dann an den Text gesetzt habe, habe ich alles, was ich zu dieser Überschrift hatte, gelesen und dann den Text formuliert und jeweils die Fußnoten eingefügt. Das war für mich eine sehr gute Arbeitsweise.
Meine Kollegin hingegen (promoviert -wenig erstaunlich- im gleichen Fach wie ich, Jura) und sie macht es eher so wie der Threadsteller es angedeutet hat - aus den Zusammenfassungen der Quellen einen Text erstellen.
Wenn man also das Gefühl hat, mit seiner bisherigen Arbeitsweise gut zurecht zu kommen, dann sollte man einfach dabei bleiben. Und sich keine großen Gedanken darüber machen, wie andere das machen. Nur, wenn man absolut nicht zufrieden ist, lohnt es sich, über die Arbeitsweise nachzudenken.
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