Fußnoten: 10, 100, 689 oder 1000?

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crêpenoisette

Re: Fußnoten: 10, 100, 689 oder 1000?

Beitrag von crêpenoisette »

Ich schließe mich meinen Vorrednern an:

Es kommt drauf an, ob die alle Literaturangaben in den Fließtext oder in die Fußnoten schreibst (1) und natürlich auf das Fachgebiet (2).

Ich habe gerade mal nachgeschaut: Ich habe auf bis jetzt 255 Seiten 610 Fußnoten (Sprachwissenschaft). Literatur kommt bei mir auch in die Fußnote. Macht 2,7 pro Seite.

Wird aber noch mehr werden, schätze ich ;).
ChrisOS

Re: Fußnoten: 10, 100, 689 oder 1000?

Beitrag von ChrisOS »

Ich denke die Antwort auf die Frage musst du dir selbst geben. Denk doch einfach mal, nach was genau du mit den Fußnoten willst. Ich habe das Gefühl, das gerade in juristischen Arbeiten viel zu viele Fußnoten gesetzt werden. Entweder, weil der Verfasser unsicher ist oder weil Wissen abgeladen werden soll, was die Arbeit eigentlich nicht braucht.
Ich selbst habe in meiner Arbeit auf 270 Seiten knapp 800 Fußnoten (ebenfalls Jura). Ich würde einfach mal nachdenken, ob man wirklich in seiner Arbeit all diese Gedanken anderer Autoren braucht. Wenn du mit deiner Arbeit nämlich nicht einfach eine Sammlung fremder Meinungen erstellen möchtest, würde ich mich auf meine eigenen Thesen konzentrieren; für die du ja typischerweise keine Fußnoten brauchst.
Auch glaube ich, dass es zwar auch für die Rechtswissenschaften wichtig ist, die Literatur vollständig zu überblicken, man sollte für eine Doktorarbeit aber diesen Berg an Literatur dann sinnvoll und gewinnbringend wiedergeben. Gerade hier kann man viele Fußnoten sparen, indem man sich etwa auf den Urheber eines Argumentes beruft und nicht gleich alle mitzitiert, die ihm nur nachplappern.
coa

Re: Fußnoten: 10, 100, 689 oder 1000?

Beitrag von coa »

Danke für die vielen Antworten.

In der Tat habe ich meine Fußnoten in der Fußzeile, da ich so zitieren muss.

@ChrisOS: Ich habe die Urheber der jeweiligen Argumente in einer Fußnote, sodass es keinen Unterscheid macht, ob ich hier nur den "wirklichen" Urheber nenne, oder alle, die den Titel beanspruchen. :P


Ich werde mal Rücksprache mit meinem Prof halten und dann die Ergebnisse posten :D

LG
Bara
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Re: Fußnoten: 10, 100, 689 oder 1000?

Beitrag von Bara »

Ich bin zwar noch am Recherchieren und beim Verfassen des Exposés, aber ich halte die Sorge zu vieler Fußnoten für unbegründet. Ich habe in den letzten Wochen etliche juristischen Disserationen angelesen und festgestellt, dass die Unterschiede extrem sind. So entzerren etliche Autoren den Reintext, indem sie Einschübe mit Erläuterungen, die sie offenbar bei den meisten Lesern für entbehrlich halten, als Fußnoten setzen. Viele zitieren den Quell fremder Ideen mit kursiv geschriebenem Namen im Text und setzen dann zu diesem Autor je nach Wort oder Formulierung in den eigenen Ausführungen viele Fußnoten - evtl. um der schematischen Suche nach unsauberen Zitaten a la Vroniplag zu entgehen. Dagegen habe ich auch Arbeiten gesehen, deren Forumlierungen ich 1:1 in bekannten Kommentaren oder vielzitierten Aufsätzen wiedergefunden habe, ohne dass dies exakt gekennzeichnet war. So würde ich nicht arbeiten.

Neulich habe ich auf Jurawelt im Forum das Thema zu Vroniplag überflogen. Ich werde deshalb wahrscheinlich auf eher viele Fußnoten kommen. :)

Das Ganze hängt natürlich auch vom Thema und vom Abschnitt der Arbeit ab. Wo der Forschungsstand zusammengetragen wird, ergeben sich eben mehr Fußnoten als in eigenen Herleitungen.
Jules

Re: Fußnoten: 10, 100, 689 oder 1000?

Beitrag von Jules »

Ich halte es so: lieber zu viele als zu wenig. Wenn Du für alle diese Quellen Nachweise brauchst, dann gib sie auch an!
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