Schtudinki postete:
Ich bin aber auch nicht gewillt, weiter diesen albernen Zusatz "Frauen sind in den männlichen Formen selbstverständlich mitgemeint" o.ä. hinzunehmen, nur weil es eben der Lesegewohnheit entspricht und die geringsten Probleme verursacht.
Ich finde auch, das reicht nicht.
So einfach sollte man sich das nicht machen.
Bessere Formulierung lautet nicht: So einfach sollte man/frau sich das nicht machen.
Sondern eine gute Lösung ist hier: So einfach sollten wir uns das nicht machen.
Bei diesem wir fällt die Geschlechterdifferenz komplett weg. Das sind die besten Lösungen meiner Meinung nach.
Bei diesem Thread fällt mir auf, daß Ihr vornehmlich Euch darum kümmert, was Ihr
selber für richtig haltet. Ich finde, das ist eine falsche Einstellung.
Die Publikation ist für die Leser und Leserinnen da. Wenn es Leserinnen gibt, die
mit Leserin angesprochen werden möchten, [dann sollt man dem entsprechen] -
besser: Dann sollte dem entsprochen werden.
Auch hier wieder, bei dieser Passivform, fällt die Geschlechterdifferenz komplett weg.
Es ist nicht schwierig, sich in dieser Richtung einen verbesserten Stil anzugewöhnen.
Wegen der vielen Leserinnen, die empfindlich reagieren, versuche ich Rücksicht
zu nehmen, und baue gelegentlich auch die weibliche statt der männlichen Form ein.
Manchmal taucht auch das große I auf, aber nur gelegentlich, gewissermaßen zur
Beschwichtigung, oder ich sage liebe Leser und Leserinnen. Bei den nächsten Malen
steht dann aber wieder nur Leser, aber dann taucht auch wieder Leserin auf.
Das alles läßt sich mit stylistischer Eleganz durchaus vereinbaren.
Der Kaufmann bzw. die Kauffrau, die wissen, daß der Kunde gerne als Kundin
angesprochen werden möchte, entsprechen dem aus gutem Grund. Ähnliches
gilt für Publikationen (oder bei Vortrag).
Rücksichtnahme, die Anerkennung des "Problems", halte ich für wichtig. Es ist gar
nicht nötig, den Text durchgehend korrekt zu gestalten, es genügt, zum Ausdruck
zu bringen, daß die Norm, eine "geschlechtergerechte oder geschlechtsneutrale
Sprache nach Möglichkeit zu sprechen/schreiben", anerkennt wird. Dafür reicht
der oben genannte "alberne Zusatz" nicht aus.