Bin ich geeignet für eine Promotion?

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elbu

Re: Bin ich geeignet für eine Promotion?

Beitrag von elbu »

@Robin: das find ich gut, dass Du auf den Post von mastermind so besonnen reagiert hast, wäre mir glaube ich schwer gefallen.
Meggy

Re: Bin ich geeignet für eine Promotion?

Beitrag von Meggy »

Stimme elbu zu - im übrigen echt schade, welche Umgangsformen hier neurdings wie schnell Einzug halten... :?
ysse

Re: Bin ich geeignet für eine Promotion?

Beitrag von ysse »

Bin auch ganz erschrocken ob des Tones und dem Inhalt :? .

@ Robin: ich finde Deine Einschätzungen und Überlegungen sehr gut und denke auch, wie Du bereits selber geschrieben hast, dass die eigentliche Hürde Dein Vertrauen in Dich selbst darstellt. Also, rein von den Formalien: tu es.
Was die Nähe zum Feld angeht: ich bin ebenfalls sehr nah an meinem Untersuchungsfeld und das erlaubt mir eine sehr tiefe Analyse und einen sehr viel offeneren Zugang zum Feld. Je nach Fragestellung empfinde ich das bei dem Fach als Vorteil, Du musst Dich ggfs. nicht mehr mit so vielen Blockaden im Kopf (auf den gender studys Bereich bezogen) herumschlagen. Andererseits solltest Du für eine externe Validität sorgen, dass also andere auf Deine Ergebnisse schauen.

Alles Gute!
Rosa

Re: Bin ich geeignet für eine Promotion?

Beitrag von Rosa »

Ich finde es total berechtigt und sinnvoll, solche Gedanken mal zu äußern und um Feedback zu bitten, denn wie schon angedeutet wurde, kann man im direkten akademischen Arbeitsumfeld das Thema eben nicht anschneiden (Betreuer, Kommilitonen, Kollegen), da es kontraproduktiv wäre, Schwächen dieser Art zu zeigen.

Bei großer Unsicherheit kann ein Dissertationsvorhaben zweierlei auslösen. Entweder blockieren Zweifel und Ängste den Arbeitsfortschritt von Anfang an, oder man nutzt die Herausforderung, über sich hinauszuwachsen. Eine gewisse innere Stärke und ein robustes Selbstbewusstsein braucht man auf jeden Fall, um Rückschläge zu verkraften, dranzubleiben oder Schläge von außen in Form von fachlicher Kritik oder "Sabotage" durch Leute, die diese Schwäche kennen, wegzustecken. So ein dickes Fell kann wachsen, aber man kann sich nicht drauf verlassen, dass es von allein passiert.

Damit Dir die Selbstzweifel nicht den Weg verbauen, den Du gehen solltest, sofern Du es wirklich willlst, kann vielleicht auch eine ehrliche (!) Motivationsklärung sinnvoll sein: Will ich mir selbst oder anderen etwas beweisen? Will ich auch nach der Diss akademisch arbeiten? Liegt mir zum Beispiel die Lehre? Liebe ich mein Fach? Was macht mir eigentlich Spaß? Kann ich nachsichtig mit mir selber sein und trotzdem diszipliniert dranbleiben? Wozu will ich den Titel? Hoffe ich auf einen guten Job und viel Geld? Ist er es wert, soviel auf sich zu nehmen? Usw.

Man kann auch ein bisschen offen bleiben im Kopf: Will ich die Dissphase auch zur Phase der persönlichen Entwicklung machen und parallel wirklich mit Hilfe von außen an mir arbeiten? Oder gibt es alternativ zur Dissertation andere Wege, um meine persönlichen Ziele zu erreichen?

Da Du ein "Problem" bei Dir erkannt hast, kannst Du es anpacken. Die Hilfe dazu musst Du Dir suchen; sie wird garantiert nicht in Form von motivierendem Feedback des Betreuers oder Bewunderung anderer kommen. Der Mut zum Entschluss "diese Dissertation schreibe ich" muss in Dir selbst wachsen, erst dann strahlst Du ihn aus und überzeugst andere von Dir. Im Grunde muss man die Kraft-Welle, auf der man reitet, selbst auslösen (paradox, aber wahr, let's say dies ist nicht weniger als eine kleine Lebenserfahrung von mir, voilà).

Viel Glück und alles Gute! Rosa
Robin

Re: Bin ich geeignet für eine Promotion?

Beitrag von Robin »

ich habe gestern abend mit meinen eltern über mein vorhaben geredet. die haben gelassener reagiert als ich es vermutet hatte :)
zur motivationsklärung: ich will auf jeden fall auch nach der diss akademisch arbeiten. ich liebe mein fach. ich möchte forschen, antworten finden, bücher schreiben, vorträge halten, lehren. das gesamte programm :D wozu will ich den titel? -- na ja, ohne ihn könnte ich nicht im elfenbeintürmchen arbeiten :wink: .
was macht mir spaß? -- lesen, verstehen, nachdenken, schreiben. lehren kann ich mir auch als erfüllend vorstellen. ich fand es z.B. großartig, als ich tutorien hielt und mich ersties mit fragen zum stoff löcherten und ich den eindruck hatte, ich kann denen wirklich was beibringen, sie ihm denken weiterbringen.

je mehr ich darüber schreibe, hier im forum mitlese, desto klarer werden mir meine ziele. das ist wirklich schön :D
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