"Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

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Eva
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Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Eva »

Wie wärs denn mit "promovierte Historikerin" (Fach entsprechend ändern)? Darf man das so sagen?
Koenigsportal
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Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Koenigsportal »

Eva hat geschrieben:Wie wärs denn mit "promovierte Historikerin" (Fach entsprechend ändern)? Darf man das so sagen?
Ja, an so etwas dachte ich auch, nur eben umgekehrt: Historikerin M.A., promov.
Ich bin allerdings unsicher, ob das juristisch i. O. ist. Darf man sich 'promoviert' nennen, wenn man noch nicht publiziert hat oder ist 'promoviert' identisch mit 'Dr. phil.'?
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myfunnyvalentine

Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von myfunnyvalentine »

Und so wie man ein Dipl. oder M.A. hinter den Namen setzen kann, sollte man doch auch auf diese Qualifikation zumindest hinweisen können.
Wenn ich Deine Studienordnung richtig verstehe, gehört aber die Publikation letztlich zu den Voraussetzungen. Soll heißen: Nicht veröffentlicht = nicht zu ende promoviert. Also wird es schwierig, bereits jetzt auf die fertige Promotion hinzuweisen, weil sie ja noch gar nicht fertig ist. Insofern hinkt Dein Vergleich mit Dipl. und M.A., das richtige Äquivalent wäre – in Deinem Fach – wohl eher "stud. phil." :)
roberto

Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von roberto »

Hallo Koenigsportal,

ich halte Deine Variante "Historikerin M.A., promov." rechtlich für unbedenklich. Der Begriff "promoviert" wird m.E. nicht einheitlich verwendet. Im Sprachgebrauch wird zwar allgemein hierunter auch die Verleihung des Titels verstanden. Gerade unter Hochschulprofessoren heißt es aber nach bestandenen mdl. Prüfungen immer: "Wir haben gerade jemanden promoviert". Zudem handelt es sich bei "promov." nicht um eine allgemein übliche Abkürzung. "promov." könnte genauso "promovierend" heißen.

Du musst Dir aber darüber im Klaren sein, dass viele Leser glauben werden, Du seist schon "Dr.". Ich halte die Frage daher eher für eine moralische als für eine rechtliche. Wenn es Dir nicht zu peinlich ist und wichtig für den Beruf, dann mach es halt. Es ist halt auch immer eine Glaubensfrage, wie offensiv man mit dem (zukünftigen) Titel umgeht.

Ich kenne so etwas nur von den lustigen Kontaktanzeigen in den Zeitungen. "Promov. Akademiker, finanziell unabhängig, gebildet und weltgewandt, sucht ..." :wink:

Ach so, nachträglich noch herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung! /:dr)

Gruß, Roberto
Koenigsportal
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Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Koenigsportal »

@Roberto: Danke für die juristisch Einschätzung (und die Glückwünsche :D )
roberto hat geschrieben: Du musst Dir aber darüber im Klaren sein, dass viele Leser glauben werden, Du seist schon "Dr.". Ich halte die Frage daher eher für eine moralische als für eine rechtliche. Wenn es Dir nicht zu peinlich ist und wichtig für den Beruf, dann mach es halt. Es ist halt auch immer eine Glaubensfrage, wie offensiv man mit dem (zukünftigen) Titel umgeht.
naja, "promov." ist nun aber auch nicht peinlicher als "Dr. des."
Ich denke, ich werde doch mal einen Schrieb ans Prüfungsamt aufsetzen, wie das denn nun gehandhabt wird. Denn einige derjenigen, die am FB promoviert haben und noch nicht publiziert haben, führen auch den Dr. des.-Titel.
roberto hat geschrieben:Ich kenne so etwas nur von den lustigen Kontaktanzeigen in den Zeitungen. "Promov. Akademiker, finanziell unabhängig, gebildet und weltgewandt, sucht ..." :wink:
:lol:

@diejenigen, die es merkwürdig finden, dass ich darauf Wert lege: Es ist merkwürdig - und sicher zuweilen nachteilig - wenn man mit Leuten in Veranstaltungsprogrammen steht, die ein Dr. des. führen, man selbst steht da aber nur mit M. A., oder gar ganz ohne Bezeichnung. Mein Job ist schon brotlos genug und ich habe lange genug viel Idealismus aufgebracht, irgendwann, möchte ich auch einfach mal was ernten, und wenn es nur mehr Teilnehmer an Kursen sind, was aber auf die Dauer eben auch was einbringt.
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Mathilda

Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Mathilda »

Hallo Königsportal,

Du möchtest nicht elektronisch publizieren, was ich gut verstehen kann - aber wäre denn ein Kompromiss möglich: erst elektronisch veröffentlichen, dann die Buchveröffentlichung angehen? So hat es ein Kollege von mir gemacht, mit dem charmanten Vorteil, dass er den Grad schnell führen durfte und hinterher trotzdem eine Buchveröffentlichung hatte.

Viele Grüße und viel Erfolg
Mathilda
Koenigsportal
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Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Koenigsportal »

@Mathilda: Ich war bisher davon ausgegangen (auch aufgrund einiger Forumsbeiträge), dass die Möglichkeit für eine Print-Publ. mit der Online-Publ. vertan ist, weil ja kaum ein Verlag Interesse haben dürfte, etwas zu drucken, wenn es das schon günstiger oder kostenlos im Netz gibt. Vielleicht hat sich das aber inzwischen gelockert.

Edit: Hab grad mal schnell geschaut: Unsere Uni-Bib bietet E-Diss. an, verlangt aber, dass man die Arbeit dauerhaft zugänglich hält und bei einer evtl. Verlagspublikation den Passus über alleinige Verwertungsrechte streicht, also dem Verlag nicht die ausschließliche Verwertung einräumt und die Arbeit weiterhin online verfügbar bleibt. Damit dürfte sie aus Verlagssicht nicht mehr interessant sein, vermute ich. :?
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myfunnyvalentine

Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von myfunnyvalentine »

Welche Möglichkeiten sieht die Promo-Ordnung denn noch vor? Evtl. reicht ja auch die Abgabe einiger gebundener Ausdrucke...
Ich kenne tatsächlich Unis, wo das ausreicht.

Dann hättest Du die Pflich erfüllt, dürftest den Titel tragen und hättest noch alle Möglichkeiten einer Verlagspublikation :)
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Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Koenigsportal »

@myfunnyvalentine: sehr gute idee! das werde ich prüfen. ich fürchte zwar, es sind 150 exemplare, aber mal sehn...

Edit: ach je... 150 exemplare oder 3 kopierfähig plus mutterkopie plus microfiche (wer nutzt denn das bitteschön noch?) man überträgt dem fb das recht zur anfertigung und verbreitung weiterer kopien :?
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Eva
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Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Eva »

Koenigsportal hat geschrieben:Unsere Uni-Bib bietet E-Diss. an, verlangt aber, dass man die Arbeit dauerhaft zugänglich hält und bei einer evtl. Verlagspublikation den Passus über alleinige Verwertungsrechte streicht, also dem Verlag nicht die ausschließliche Verwertung einräumt und die Arbeit weiterhin online verfügbar bleibt. Damit dürfte sie aus Verlagssicht nicht mehr interessant sein, vermute ich. :?
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