(Miss-) Erfolg mit Expose

Anfangen mit der Diss: Abgeschlossene Diskussionen (Doktorvatersuche, Expose...)
Schtudinki

Beitrag von Schtudinki »

Ich! :wink:

Ich habe mich bspw. für eine Stelle im Fachbereich interkulturelle Kommunikation beworben. Auch wenn mein Thema genau in dieses Themengebiet fällt, lag darauf bei mir nie ein Schwerpunkt (ich glaube, ich hatte es nicht mal erwähnt...). Für die Bewerbung habe ich eben ein Unterkapitel eingebaut und die Zusammenhänge zwischen dem Komplex der interkulturellen Kommunikation und meinem Thema aufgezeigt.

Dann habe ich mich für eine Betreuung in München beworben, der Professor dort ist Migrationslinguist. Also habe ich selbstverständlich meinen Theorieteil auf ihn abgestimmt und seine Arbeiten mit eingearbeitet.

Dann habe ich mich auf eine Stelle beworben, bei der die Professorin eher aus der Ecke der feministischen Linguistik kommt. Da habe ich dann eben den Gender Aspekt mit eingebracht.

Ich würde schon allein aus dem Grund sagen, dass es keine Mehrarbeit war die Exposés zu modifizieren, weil man sich i.a.R. ja auf eine Bewerbung einigermaßen gut vorbereitet und auch schaut, was Prof'In schon so produziert hat. Meist entdeckt man dabei Parallelen zum eigenen Thema und dann geht das Einarbeiten ganz flott.

Und beim posten hier wird mir auch nochmal klar, dass es anders (meiner Meinung nach) garnicht geht. Ich hätte mich kaum auf die Stellen bewerben können, wenn es mir nicht möglich gewesen wäre einen Bezug herzustellen. Du musst ja irgendwie darauf aufmerksam machen, dass Du auf die Stelle sehr gut passen würdest. Wie willst Du das tun, ohne individuelles Exposé?
tintenfisch

Beitrag von tintenfisch »

Stefan, ich würde die Behauptung eher umgekehrt sehen, "Wenn ich mir gute Chancen ausrechne, dass ein Betreuungsverhältnis zu Stande kommt, und es bietet sich an, die Forschungen des potentiellen Doktorvaters in mein Exposé einzubeziehen, lohnt es sich, das auch zu tun."
Ansonsten muss ich den Vorrednern zustimmen, ich habe auch mein Exposé für verschiedene Adressaten angepasst, ohne es jedesmal ganz neu zu schreiben.
Gast393

Beitrag von Gast393 »

@Schtudinki:
Vielen Dank für deine ausführliche Information. Ich möchte selbstverständlich zu meiner Information (aber sicherlich ebenso der anderer die mit einer Promotion beginnen möchten) verhindern, dass die sehr konkrete Fragestellung verschoben wird: ich erkundige mich nach konkreten Strategien, wie das Risiko eines hohen Zeit- und Arbeitsaufwandsverlustes minimiert oder sogar getilgt werden kann. Beispielsweise: Promovend und Betreuer kennen sich bereits aus Studienzeiten des Bewerbers gut, intensive Gespräche im Vorfeld der Konzipierung des Forschungsvorhabens, Information bzgl. der Bewerberzahl etc.
Gast393

Beitrag von Gast393 »

@Tintenfisch:
Ein Thema ist m.E. notwendig auf das Forschungsgebiet des Doktorvaters zugeschnitten ; eine angemessene Betreuung ist mit großer Bestimmtheit ein wesentlicher Beitrag für den erfolgreichen Abschluss eines Promotionsverfahrens. Nichstdestotrotz ist ein solcher Zuschnitt keine Garantie für die Entstehung eines Betreuungsverhältnisses.
Schtudinki

Beitrag von Schtudinki »

Ich möchte selbstverständlich zu meiner Information (aber sicherlich ebenso der anderer die mit einer Promotion beginnen möchten) verhindern, dass die sehr konkrete Fragestellung verschoben wird:
Ich denke nicht, dass dies durch meine Antwort der Fall ist.
ich erkundige mich nach konkreten Strategien, wie das Risiko eines hohen Zeit- und Arbeitsaufwandsverlustes minimiert oder sogar getilgt werden kann.
1.) Wenn Du genau auf diese Frage eine Antwort suchst, hättest du diese auch konkret im Eingangsposting so formulieren sollen und 2.) habe ich zufälliger Weise sehr konkret auf diese Frage geantwortet.

Und eines hat sich doch in allen bisherigen Postings herauskristalisiert: Du wirst die Stelle ganz einfach nicht bekommen, wenn Du nicht bereit bist Dein Exposé nach/bei Bedarf zu modifizieren. Um es mal mit Deinen Worten zu sagen:

Niemand nimmt das Risiko auf sich, einen Doktoranden anzumnemen, der nicht bereit ist ein auf das Forschungsfeld des Doktorvaters zugeschnittenes Exposé zu verfassen.
Soviel Zeit muss sein!

[/quote]
Schtudinki

Beitrag von Schtudinki »

Aber lieber Stefan, nachträglich nochmal ein so konkreter Tipp, dass es konkreter kaum geht:

Wenn es Dir zu aufwändig ist, ein individuelles Exposé zu erstellen, dann vereinbare doch einfach beim Prof Deiner Wahl erstmal einen Termin, stell ihm vor was Du vorzustellen hast und warte ab, ob er überhaupt ein Exposé von Dir will...

Das spart Zeit, nimmt Dir aber dennoch nicht den Arbeitsschitt ab, Dich mit dem Prof und seiner Arbeit auseinanderzusetzen und eben das, was Du im Exposé ausformuliert hättest, zumindest mental bereitzuhalten.
Gast393

Beitrag von Gast393 »

@Schtudinki:
Stimme dir zu. Dass ein Forschungsvorhaben sehr stark an die Forschungsinteressen des Doktorvaters anknüpfen muss, können wir (wahrscheinlich erneut) als Allgemeinplatz erklären.
Vielleicht wird das Gespräch erneut angeregt, wenn sich einige weitere Promovenden mit ihren Erfahrungen zum organisatioalen Vorlauf einer Promotion in das Gespräch einklinken
Gast393

Beitrag von Gast393 »

@Schtudinki:
Dein Tip: Sich persönlich mit (Kurz-)Informationen beim potentiellen Dokorvater vorstellen und dessen Interesse und die Relevanz des Themas abfragen?!
la_potranca

Beitrag von la_potranca »

Also gut, so hab's ich gemacht:
ich kannte meine Prof aus dem Studium, hab die entsprechenden Schwerpunkte schon bei meiner Diplomarbeit berücksichtigt, und dann ganz flugs gefragt, ob ich bei ihm promovieren könnte. Dann erst hab ich mit dem von ihm bestimmten Thema das Exposé verfasst, welches er logischerweise dann auch angenommen hat.

Ich kenn allerdings auch die andere Vorgehensweise. Bei der Diplomarbeit hab ich mir ein Thema gesucht, und hatte die Schwierigkeit, zwei Betreuer an zwei verschiedenen Unis (BRD und USA) unter einen Hut kriegen zu müssen. Hab ich also auch ein Konzept geschrieben, und dann auf die beiden zugeschnitten. Auch für zwei Stipendienbewerbungen (deutsche Graduiertenförderung und Auslandsstipendium) musste ich mein richtiges Exposé auch nochmal umarbeiten. Aber gelohnt hat es sich :lol:

Ich frage mich, was eigentlich dein Problem ist. Während der Diss wirst du auch feststellen, dass du ein paar Wochen, ein paar Seiten, ... für die Mülltonne gearbeitet hast. So what?
Schtudinki

Beitrag von Schtudinki »

nein, mein Tipp: Sich die Mühe machen und ein individuelles Exposé schreiben!

Mag sein, dass ich gedanklich hinke, aber ich versteh Dein Problem nicht. Wenn Du so konkrete Tipps möchtest, solltest Du vielleicht erstmal selbst konkreter werden.

Wurdest Du von potentiellen Betreuern schon aufgefordert ein Exposé einzureichen? Wenn ja, muss es individuell sein, wenn nein, lass Dir halt erst einen Termin geben.

Wie willst Du bei Deiner Bewerbung um eine Betreuung vorgehen? Man verschickt ja nicht mal eben blind 100 Exposés. Auch hier sehe ich also nicht DEN riesen Arbeitsaufwand.

Wenn Dir das Ausarbeiten mehrerer Exposés zu viel ist - und der Aufwand ist wenn das Grundexposé erstmal steht wirklich nicht die Welt - dann schreib eben erstmal ein Exposé für Deinen Erste-Wahl-Prof, schau ob es da klappt und bewerb Dich dann weiter.
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