Fragestellung: statistische Doktorarbeit

[flotterfeger]

Ich mache eine statistische medizinische Doktorarbeit. Mein Doktorvater möchte einen qualitätsbericht seiner Arbeit der letzten Jahre. Wissenschaftlich bearbeiten kann man dieses Thema schon aber reicht das Therapieergebnis bzw der Vergleich prä und postoperativ als eine wissenschaftliche Fragestellung. Letzendlich ist es dann doch nur eine aufschlüsselung. Für eine spezifischere Fragestellung ist mein Kollektiv jedoch zu klein und heterogen darüber weiss mein Doktorvater auch bescheid und findet es nicht schlimm.
Ich habe aber keine Ahnung ob das ganze vor einem Zweitprüfer standhält.
Ist das normal für eine Diss oder habe ich hier ein großes Problem?
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[kivio]

Hallo flotterfeger,

stell Dir doch die Frage mal anders herum: Was genau trägt ein Qualitätsbericht über die Tätigkeit Deines DV zur aktuellen Forschung bei?

Denn das ist ja schließlich der Anspruch einer Doktorarbeit, etwas zu Wissenschaft und Forschung in einem bestimmten Gebiet beizutragen. Wenn Du zusätzlich herausarbeitest, inwieweit so etwas wie Qualitätsmanagement in dem Tätigkeitsfeld Deines DV überhaupt umzusetzen ist, dann gibt es meiner Meinung nach kein Problem mit der Diss.. Ein reiner Qualitätsbericht jedoch wird vermutlich nicht reichen.

kivi*avec Gruß

[flotterfeger]

danke kivio.
mein dorktorvater meinte dass wäre alles schon in ordnung und auf jeden fall eine diss. wert. Bzw. er sagte warum soll das keine sein. Das Kollektiv ist sehr klein und heterogen so das der statistiker mir abgeraten hat. Der DV fand das alles aber nicht schlimm und trotzdem gut genug. Allerdings,Bei allen Fragestellungen die ich ihm extra ausgearbeitet habe meinte er das das Patientenkollektiv ist dafür zu klein. Und dann eben das mit dem qualitätsbericht.
Werde ich eigendlich grade verarscht oder zweifle ich zuviel und sollte ihm einfach vertrauen

[kivio]

Mhm, flotterfeger,

da wäre ich jetzt etwas vorsichtig. Schau doch einfach mal in Eure Promotionsordnung, es gibt ja gewisse (auch ausformulierte) Anforderungen an eine Dissertation. Wenn er meint, dass das reicht (für ihn), heißt das noch lange nicht, dass es für den Lehrstuhl und Zweitgutachter auch reicht.

Ich will keinesfalls behaupten, dass Du verarscht wirst, aber ich würde meine Eingangsfrage durchaus auch mal dem DV stellen. Ein reiner Qualitätsbericht ist IMHO keine wissenschaftliche Arbeit, sondern das Abklappern der Patienten- und Beteiligtenzufriedenheit sowie ein Report über Erfolg und Misserfolg der jeweiligen Behandlungen. Das wäre mir persönlich (rein subjektiv) etwas zu wenig.

Auf der anderen Seite gehe ich davon aus, dass Dein DV weiß, was er tut, wenn er also sagt, das reicht, dann tut es das vielleicht auch. Aber absichern würde ich mich schon und zwar direkt an der Uni, an der Du promovieren willst.

Liebe kivi*Grüße

[la_potranca]

in der Annahme, dass du in Medizin promovierst: da geht gaaanz viel mit gaaanz wenig
Eine Freundin von mir hat in 3 Monaten über ein Thema promoviert, das - gelinde gesagt - mir als Laien ebenso verständlich war wie ihr als PJlerin.

Insofern würde ich deinem DV einfach vertrauen; insbesondere, wenn er auch einen kleinen Zeitrahmen vorschlägt.

[Silvia]

Steht dieser Zweitprüfer schon fest?
Wenn ja, könntest Du ihn/sie doch gezielt ansprechen, das Konzept vorstellen und um eine entsprechende Rückmeldung bitten.
Ansonsten würde ich mich la_potranca anschliessen.
Ich habe neulich die statistische Auswertung für einen Mediziner gemacht, der 2 OP-Verfahren miteinander verglichen hat. Da brauchte ich einfach hinsichtlich 8 Variablen die Mittelwerte vergleichen und auf statistische Signifikanz prüfen. Das ist ja eine ähnliche Fragestellung und diese Arbeit wurde auch als medizinische Diss angenommen.
Viel Erfolg - Silvia