Durchfallquoten bei der Diss (war: nicht bestehen)

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sklave_des_systems

Durchfallquoten bei der Diss (war: nicht bestehen)

Beitrag von sklave_des_systems »

Hi,
ich habe meine Diss. (Physik) letzte Woche nach 4,5 Jahren qualvollen Mobbings, persoenlichen Angriffen, seelischer Vergewaltigung eingereicht (in Absprache mit meinem Betreuer, der mir dies angetan hat).
Jedoch traue ich dieser Person nicht, gibt es irgendwo im Netz Statistiken wieviele Doktorarbeiten an einer Uni in einem bestimmten Fachbereich NICHT anerkannt wurden?
In der mündlichen Prüfung erwartet mich (falls es angenommen wird) zwar noch einmal 1,5 Std. uebelste Demuetigung, aber da denke ich nicht, dass sich mein Betreuer trauen würde, mir sowas anzutun.
Zuletzt geändert von Sebastian am 29.03.2012, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreff für die Suchmaschine angepasst
Laplace

Re: nicht bestehen

Beitrag von Laplace »

Autsch.... das hört sich ja nach gräßlichen 4,5 Jahren Vergangenheit an. Aber denk doch mal positiv:
Jetzt ist es fast vorbei! Was immer da die letzten Jahre gelaufen ist - es fällt mir schwer mir vorzustellen,
was noch schief gehen sollte. Ich habe noch von keinem Fall gehört, wo ein Doktorand mit Zustimmung
seines Betreuers offiziell eingereicht hat und dann durchfällt. Normalerweise hören die Leute aus den
unterschiedlichstenentweder Gründen selbst auf oder bekommen vor offizieller Abgabe so einen auf den
Deckel, dass Einreichen nicht mehr aussichtsreich aussieht.

Ich kenne immer nur die zwei Faustregeln:
In der mündlichen Prüfung geht es nur noch ums "wie gut", niemals ums "ob".
In der mündlichen Prüfung werden fast alle Doktoranden wenigstens ein Stück weit auseinandergenommen und bestehen danach trotzdem.

Ausserdem hängt es jetzt ja nichtmehr nur an deinem Betreuer, sondern auch an Zweitgutachter und den anderen Prüfern.

Lass deinen Kopf nicht hängen :D Du hast es bestimmt so gut wie geschafft.
sklave_des_systems

Re: nicht bestehen

Beitrag von sklave_des_systems »

ja, das mit der muendlichen pruefung ist mir bekannt, der dekan ist mein zweitgutachter, da sollte nix schiefgehen. nur wenn man sich ueber so eine lange zeit sprueche wie:
bisher ist noch niemand hier durch die muendliche pruefung gefallen, sie koennten der erste sein.
oder
sie sind kein physiker, sie sind ein schauspieler, ...
etc
anhoeren muss, dann vermutet man alles.
was die zustimmung der abgabe angeht, dass wird ja nur in gespaltener zunge (sry ich will keine karl-may-indianer diffamieren) gesagt. bei mir so wie: ja jetzt bin ich damit einverstanden, wenn sie alle (130seiten kritik) entscheidenden punkte ueber die wir geredet haben [100te] geaendert haben, dann koennen sie submittieren.
naja er hat damit seiner meinung nach sicher nicht gesagt, dass es auch anerkannt wird, die peinlichkeit haelt sich ja fuer ihn in grenzen wenn die arbeit von ihm und dem dekan abgelehnt wird (der sie eh nicht ausfuehrlich liest und sich der meinung des betreuers mehr oder weniger anschliessen wird).
deshalb traue ich dem erst, wenn ich die urkunde in den haenden halte.

aber zurueck zur frage, gibt es irgendwo statistiken, die ich suche oder ist das etwas worueber man nie etwas finden wird im netz?
Laplace

Re: nicht bestehen

Beitrag von Laplace »

Das hört sich ja nach einem Schätzchen von Betreuer an....

Beim statistischen Bundesamt habe ich mal sowas ähnliches gesehen, verteilt nach unterschiedlichen Fächern. Soweit ich das verstanden habe, wurden da nur Leute erfasst, die offiziell eingereicht haben. Durchfaller gabs da quasi gar keine.

Auf der Seite unten gibts einen Link. Vielleicht findest du ja auch was akutelleres.

https://doktorandenforum.de/fertig/bewertung.htm
sklave_des_systems

Re: nicht bestehen

Beitrag von sklave_des_systems »

danke,
dann hoffe ich mal nicht zu den 0-1% zu gehoeren, ein in rite habe ich schon miterlebt bei einem kollegen (nicht mein betreuer), aber danke fuer den link. die leute die vborher mit meinem betreuer probleme hatten sind in die nachbararbeitsgruppe gefluechtet, haben 1,0 geholt und spaeter etwas nettes in die acknowledgements. ich konnte das leider nicht, weil ich ein thema hatte, dass nur er betreuen kann/will...
Wierus
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Re: nicht bestehen

Beitrag von Wierus »

Augen zu und durch, du packst das schon! Bloß nicht im Endspurt die Nerven verlieren! :wink:
sklave_des_systems

Re: nicht bestehen

Beitrag von sklave_des_systems »

Danke, diese Aufmunterungen und jede Menge Medikamente haben mich erst bis dahin gebracht, sonst wuerde ich jetzt in der Psychatrie hocken.
Lucrezia

Re: nicht bestehen

Beitrag von Lucrezia »

Hallo sklave_des_systems,

ich bin bei meiner Dissertation durchgefallen. Mein Betreuer hat mich sexuell genötigt, die einzige in Frage kommende Professorin im Institut – die vorher meine Zweitgutachterin war – wollte aufgrund des Hintergrunds des Problems mich nicht betreuen und sie hat nur das Erstgutachten übernommen. Nach einer 8-monatigen Wartezeit habe ich erfahren, dass meine Dissertation abgelehnt wurde. Obwohl ich nach Promotionsordnung das Recht auf Einreichung einer überarbeiteten Version vor der endgültigen Ablehnung hatte, war dies in der Praxis nicht möglich, denn beide Gutachterinnen verweigerten das Gespräch mit mir. Ich habe dann Widerspruch gegen die Ablehnung der Dissertation eingelegt, was nach vier Monaten Erfolg hatte. Die Ablehnung wurde aufgehoben, aber da ich noch keinen Betreuer für meine Dissertation habe, beantragte ich einen Rücktritt von der Promotion, auf dessen Annahme ich noch warte.

Einer der von mir konsultierten Anwälte hat mir gesagt, dass die Ablehnung von Dissertationen ganz selten sei. Es hilft mir nicht zu wissen, dass ich zu einer Minderheit von Doktoranden gehöre. Damit möchte ich Dich nicht erschrecken, sondern zum Ausdruck bringen, dass Statistiken nicht wichtig sind. Hauptsache ist, was mit Dir passiert.

Wenn Du denkst, es gäbe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Deine Dissertation aufgrund der Probleme mit Deinem Betreuer nicht besteht, würde ich Dir anraten, dass Du Dich umgehend über Deine Rechte und Möglichkeiten informierst. Könntest Du jetzt zurücktreten? Wenn Deine Dissertation abgelehnt wird, könntest Du sie wieder einreichen? Falls ja, wird Dein Doktorvater Dich beraten? Könntest Du mit einer Hilfestellung vom Zweitgutachter rechnen? Welchen Zeitraum hast Du für die Wiedereinreichung? Außerdem solltest Du wissen, ob Du gegen eine ablehnende Entscheidung Widerspruch einlegen könntest und welche Fristen Du beachten musst. In diesem Fall – hoffen wir nicht, dass Du soweit kommst – ist anwaltliche Vertretung ein Muss. Ansonsten wirst Du nicht ernst genommen.

Viele von diesen Fragen lassen sich durch die Promotionsordnung klären. Wäre ein Rücktritt vom Promotionsverfahren vor der Abgabe der Gutachten für mich möglich gewesen, hätte ich dieses Recht benutzt. Dank des Promotionsverfahrens und des Widerspruchsverfahrens habe ich ein ganzes Jahr meines Lebens mit Warten verloren, auf dem Weg sehr gelitten und trotz der Aufhebung der Ablehnung keine Aussichten, meine Doktorarbeit zu retten.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute,

Lucrezia
sklave_des_systems

Re: nicht bestehen

Beitrag von sklave_des_systems »

Ich habe mir von der Rechtsberatung bereits helfen lassen und erfahren, dass ich ein Sklave bin. Mein Betreuer kann machen was er will, wenn er ablehnt habe ich keinerlei Chance.
Mein Zweitgutachter ist ein guter Kollege meines Betreuers (und Dekan) da koennte ich keine Hilfe erwarten.
Eine Krähe hakt der anderen kein Auge aus.
Was einen Rechtsstreit angeht, da habe ich als Klaeger schon genug schlechte Erfahrungen gemacht (4 Jahre Dauer, Pseudoschuldspruch, Schriftlich niedergeschriebene Luege des Richters, der Aufgrund der Unfaehigkeit meiner Rechtsvertretung nicht geahndet wurde). DAS tue ich mir nicht nochmal an.
Ich kann nur hoffen, dass es bei der Diss. kein Probs gibt, sonst moechte ich keinerlei Aussage machen, wie ich das verarbeiten werde...
sklave_des_systems

Re: nicht bestehen

Beitrag von sklave_des_systems »

Ãœber einen Monat nach der Abgabe meldet sich dieser verfxxx *'?/%%% und sagt folgendes:

Betreff: Problem in der Einleitung Ihrer Dissertation

Sehr geehrter Herr xxx,
ich habe begonnen ihre Diss sehr sorgfaeltig zu lesen. bei
der Einleitung fiel mir folgendes auf:

1: Sie schreiben, dass blabla.
Was meinen Sie genau? Fall a oder Fall b? Wenn Sie Fall a meinen,
dann ist es falsch. Da Ihr blabla soundso geschrieben sind in ihrer diss, müsste Fall a gemeint sein.

2: Was bedeutet dieser Satz blablabla? Können Sie
das bitte genauer erklären?

3: Sie schreiben an 2 Stellen, dass es blablablabla gibt.
ich bin da anderer Meinung

5: Ich verstehe diesen Satz nicht : "blablubb."
Meinen Sie mit xyz blablubb?
Ich denke nicht, da Sie xyz soundso hreiben.
Was sind xyz genau?

6: Gleichung ööö ist falsch.

Was soll man von so einer mail mehr als einen MONAT NACH ABGABE der diss halten?
ich kann und werde jetzt nichts mehr aendern. im ueberigen war alles (im speziellen die einleitung) mit meinem Betreuer abgesprochen.
Zuletzt geändert von sklave_des_systems am 25.10.2011, 22:06, insgesamt 1-mal geändert.
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