Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Fragen

Jahresarchiv (soweit nicht einem redaktionellen Bereich zugeordnet)
Gesperrt
DocX

Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Fragen

Beitrag von DocX »

Hallo,

ich arbeite in meiner Promotion mit qualitativen Interviews, die ich natürlich transkribieren und später mit MaxQDa bearbeiten werde.
Bevor ich jetzt mit dem Transkribieren beginne, haben sich mir einige grundsätzliche Fragen gestellt:

1. Brauche ich auf jeden Fall Zeilennummern? Das geht in f4 ja nicht, ich müsste den Text nach Word exportieren, mit Zeilennummer versehen und später in MaxQDa bearbeiten, oder? Ich bin halt nicht sicher, ob ich später für Zitate oder die Bearbeitung in MaxQDa Zeilennumern brauche - hat da jemand einen Tipp oder Erfahrung?

2. f4 macht die Zeitmarke immer am Absatzende, ist das sinnvoll? Intuitiv hätte ich eine Zeitmarke eher an den Absatzsanfang gesetzt.

3. Wie gibt man am besten die Sprecherperson an? Am Absatzanfang sollte ja immer stehen, wer grade spricht, oder? Man würde also abwechselnd Interviewer: und Person 1: brauchen. Wie habt ihr das gelöst? Es gibt ja eine Möglichkeit Alt+1 usw. zu programmieren - habt ihr das genutzt?

4. Gibt es sonst noch Hinweise, worauf man beim transkribieren achten sollte, wenn man die Transkripte später in MaxQDa bearbeiten will?

Vielen Dank schon mal!

DocX
HHlerin

Re: Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Frag

Beitrag von HHlerin »

1) Zeilennummern werden in Maxqda eh nicht angezeigt. Kannste Dir also sparen.

2) Zeitmarke am Absatzende ist kein Problem und läßt sich eh nicht lösen, da maxqda es ohnehin automatisch macht.

3) Ich hatte bei meinen Interviews eine, manchmal zwei Interviewpersonen und habe mich dann "I:" genannt, die Interviewperson bei einem Gesprächspartner "GP:" bei einem Mann und "GPin" bei einer Frau, bei zwei Männern als Gesprächspartener entsprechend "GP1" und "GP2". Hab das aber immer getippt und nicht programmiert.

4) Sonst nix. Kann aber empfehlen, einen Fußschalter zu kaufen. Erleichtert das Arbeiten und auch späterer Gegen-Hören enorm!

LG
DocX

Re: Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Frag

Beitrag von DocX »

Danke für die schnelle Antwort.
Habe mich gegen den Fußschalter entschieden, finde 100 Euro einfach zu teuer für letztlich ein Projekt. Habe das Transkribieren auch "outgesorced" und denke mit f4 geht es ohne Fußschalter auch recht schnell. Ich weiß, dass bei beiden Fragen (selbst- oder fremdtranskribieren, Fußschalter oder nicht) die Meinungen auseinander gehen, aber beide Lager haben ihre Argumente und so hab ich mich dann für das fremdtranskribieren und gegen den Fußschalter entschieden ;-)

Hast du eigentlich dann in jedem Interview den Gesprächspartner GP genannt und keine Nummern vergeben? Ich werde insgesamt 24 Personen interviewen, so dass eine Unterscheidung anhand eines Kürzels natürlich irgendwie sinnvoll wäre. Außerdem habe ich prä- und posterhebungen, so dass dies zu unterscheiden sicher auch helfen könnte - was meint ihr dazu?
Meine spontane Idee wäre, mich selbst als Interviewer oder I abzukürzen und die Personen dann P1 bis P24 und vielleicht P1v für vorher und P1n für nachher?

Danke nochmal und LG
HHlerin

Re: Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Frag

Beitrag von HHlerin »

Die Durchnummerierung halte ich für überflüsig, da Du ja später sowieso zeigen musst, aus welchem Interview eine Sequenz stammt. Bei mir sieht das dann so aus "Blablablablablabla." (Interview Nr. 33, GP, Kategorie xy) -> So ist gekennzeichnet, welches Interview zitiert wird, ob der GP männlich oder weiblich war und um welche Konstellation es sich gehandelt hat (ich habe mehrere Typen, daher macht das bei mir Sinn...) Bei mehreren Gespächen mit einer Person würde ich dann wohl die Gesprächspartner durchnummerieren, und dann also "GP24v" schreiben.
Wissbegierige

Re: Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Frag

Beitrag von Wissbegierige »

Hallo, ich arbeite auch schon lange mit f4. Was ich noch ganz wichtig finde, bevor du beginnst: Lege eindeutige Transkriptionsregeln fest! (Also zB eigene Kommentare in eckige Klammern, wenn jemand lacht in einfache Klammern, wenn etwas unverständlich ist in doppelte Klammern, indirekte Rede in einfache Anführungszeichen, Glättungen: Umgangssprache, Wortwiederholungen...)
Am Besten ausdrucken, neben den Bildschirm hängen, damit man während des Transkribierens gleich nachsehen kann. Das ist natürlich doppelt wichtig, wenn jemand anderes transkribiert.
Sonst gibt es später Chaos.
Ich habe alle Befragten durchnummeriert und mich selbst Int genannt.
Grüße!
Poppy

Re: Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Frag

Beitrag von Poppy »

Ich ergänze noch:
1. Brauche ich auf jeden Fall Zeilennummern? Das geht in f4 ja nicht, ich müsste den Text nach Word exportieren, mit Zeilennummer versehen und später in MaxQDa bearbeiten, oder? Ich bin halt nicht sicher, ob ich später für Zitate oder die Bearbeitung in MaxQDa Zeilennumern brauche - hat da jemand einen Tipp oder Erfahrung?
Die Textdatei wird eh als Word-dokument gespeichert, d.h., du kannst auch im Nachhinein noch stilistische Veränderungen vornehmen wie du sie brauchst.
2. f4 macht die Zeitmarke immer am Absatzende, ist das sinnvoll? Intuitiv hätte ich eine Zeitmarke eher an den Absatzsanfang gesetzt.
Ich lass die Zeitmarken tatsächlich komplett weg, weil ich sie für meine Arbeit nicht brauche.
3. Wie gibt man am besten die Sprecherperson an? Am Absatzanfang sollte ja immer stehen, wer grade spricht, oder? Man würde also abwechselnd Interviewer: und Person 1: brauchen. Wie habt ihr das gelöst? Es gibt ja eine Möglichkeit Alt+1 usw. zu programmieren - habt ihr das genutzt?
Ich schreibe immer "I:" für die Interviewerin, "I2:" für den zweiten Interviewer und dann "V:" oder wie auch immer ich den Namen verfremde von meinen Probanden.
Garion

Re: Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Frag

Beitrag von Garion »

DocX hat geschrieben:Hallo,

1. Brauche ich auf jeden Fall Zeilennummern? Das geht in f4 ja nicht, ich müsste den Text nach Word exportieren, mit Zeilennummer versehen und später in MaxQDa bearbeiten, oder? Ich bin halt nicht sicher, ob ich später für Zitate oder die Bearbeitung in MaxQDa Zeilennumern brauche - hat da jemand einen Tipp oder Erfahrung?
Das mit den Zeilennummern wird in F4 und Max nicht gemacht, weil die ja nicht unanhängig von der Formatierung sind. Wie in Online-Zeitschriften wie z.B. FQS gibt es deshalb Absatznummern.
DocX

Re: Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Frag

Beitrag von DocX »

Hallo,

vielen Dank für die hilfreichen Antworten.
Eine letzte Frage: Habt ihr Anführungszeichen verwendet? Ist wahrscheinlich zu aufwändig oder? Für die Analyse braucht man das ja auch nicht, nur später eventuell für's Zitieren?

Viele Grüße
Poppy

Re: Transkription von Interviews in f4 - grundsätzliche Frag

Beitrag von Poppy »

Nö, ich mache keine Anführungszeichen. Hab das auch bei anderen Arbeiten nicht gesehen, wenn sie ganze Transkripte oder Teile veröffentlicht haben.
Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag