Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Dissertation

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MelanieT

Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von MelanieT »

Gutachtenentwurf und tatsächlich eingereichtes Gutachten sind nur weitgehend identisch, marginale Änderungen hat er vorgenommen. Was soll ich jetzt machen? Dann wurde einfach eine rite unter das Gutachten geschrieben.
claudine

Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von claudine »

Warum sollten deine Ergebnisse bei einem rite nicht wiederverwendet werden? Du kannst sie doch trotzdem in einem Journal veroeffentlichen, die reviewers schauen doch nicht, welche note du fuer deine DA bekommen hast.

Was sagt denn deine DM zu dem summa/rite? Haelt sie sich da voellig raus? Was kommt denn unterm Strich raus?
algol
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Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von algol »

Also summa und rite - das klappt nicht so einfach.
Was sagt denn Deine DM?
Bei solchen Situationen kommt doch oft noch ein Drittgutachter.
MelanieT

Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von MelanieT »

Für eine Auszeichnung mit einem Preis kommt man nicht mehr in Frage, wenn man eine summa nicht hat. Für mich zählt nur eine summa.

Ich finde es eine unglaubliche Frechheit, sich zuerst einen Entwurf für ein Gutachten zu erstellen lassen und dann ohne Begründung darunter ein rite zu schreiben.

Was wir hier sehe, ist das bewusste zurückhalten von wissenschaftlichen Ergebnissen gezielt um seine eigene Stellung im Markt zu halten. Große Wissenschaftspreise sind
halt begehrt. Und da gehen einige über Leichen.
MelanieT

Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von MelanieT »

Da hilft doch dann kein Drittgutachter mehr. Die summa kann man dann vergessen.

Zweitgutachter ist ein externer von einer anderen Uni.
claudine

Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von claudine »

MelanieT hat geschrieben:Was wir hier sehe, ist das bewusste zurückhalten von wissenschaftlichen Ergebnissen gezielt um seine eigene Stellung im Markt zu halten. Große Wissenschaftspreise sind
halt begehrt. Und da gehen einige über Leichen.
1. Was hat die Note mit dem Zurueckhalten von Ergebnissen zu tun?

2. Wissenschaftspreise fuer ein summa gibts auch nicht so einfach. Die Masse der Doktoranden bekommt summa/magna. Viel wichtiger sind doch wohl Publikationen in den besten Konferenzen/Journals deines Fachgebietes.
MastaofDissasta

Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von MastaofDissasta »

MelanieT hat geschrieben:Für eine Auszeichnung mit einem Preis kommt man nicht mehr in Frage, wenn man eine summa nicht hat. Für mich zählt nur eine summa.

Ich finde es eine unglaubliche Frechheit, sich zuerst einen Entwurf für ein Gutachten zu erstellen lassen und dann ohne Begründung darunter ein rite zu schreiben.

Was wir hier sehe, ist das bewusste zurückhalten von wissenschaftlichen Ergebnissen gezielt um seine eigene Stellung im Markt zu halten. Große Wissenschaftspreise sind
halt begehrt. Und da gehen einige über Leichen.
Es ist nicht ganz leicht, dir zu folgen. Wenn ich das richtig sehe, dann liegt die Aufforderung, das Gutachten zu erstellen, schon in der Vergangenheit. Du hast das bereits gemacht und bis jetzt sauer, dass die Arbeit von ihm dann mit "rite" bewertet worden ist? Das ist verständlich, aber:

- Es ist fraglich, ob das Gutachten selbst schreiben nicht häufiger vorkommt, als wir glauben möchten. Letztlich hat es ja schon den Charakter eines Arbeitszeugnisses - und die werden regelmäßig selbst geschrieben. Zumindest die inhaltliche Zusammenfassung, die oft am Anfang eines Gutachtens steht ("Die vorliegende Arbeit befasst sich ... blabla") würde ich auch selbst schreiben (in vorauseilendem Gehorsam und um den Begutachtungsprozess ein bißchen zu beschleunigen). Bei der Bewertung und insbesondere bei der Kritik geht das natürlich gar nicht - denn wenn man die Mängel objektiv benennen könnte, hätte man sie ja nicht gemacht.
- Gutachten und Note müssen ja zusammen passen. Soll heißen: Du bzw. er musst/muss ja im Gutachten auf irgendwelche Mängel hingewiesen haben, um die Note zu rechtfertigen. Wann bekommst du denn Einsicht in das Gutachten?
- Konkurrenz um einen Wissenschaftspreis zu vermuten ist - gelinde gesagt - schon ganz harter Tobak. Eine "summa"/"rite"-Differenz zwischen den Gutachtern aber auch. Da muss es quasi zwingend noch einen Drittgutachter geben bzw. du hast noch viel Spielraum in der Disputation, da du dann ja quasi zwischen "magna" und "cum laude" hängst.

Nach welchen Kriterien hast du den Zweitgutachter denn ausgesucht? Und was sagt die Erstgutachterin zu den sehr unterschiedlichen Bewertungen?

Nachtrag: :D In einem ungewöhnlichen Anflug von Einhelligkeit wollen wir alle anscheinend das gleiche wissen: WAS SAGT DIE DM?
MelanieT

Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von MelanieT »

Ein Entwurf zu einem Diss-Gutachten kann man nur unter Einbeziehung der vollen Bewertung schreiben. Gutachten ist vom Text her summa, rite steht dann darunter als Note.
MastaofDissasta

Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von MastaofDissasta »

Und jetzt ärgerst du dich, dass du das "rite" nicht anfechten kannst (geht das überhaupt?), weil man dir dann ja immer entgegenhalten kann, dass du das Gutachten selbst geschrieben hast? Wenn Gutachten und Note nicht passen, dann hättest du ja einen Anfechtungsgrund, oder zumindest einen Grund, einen weiteren Gutachter zu wollen.
MelanieT

Re: Doktorandin soll Gutachten erstellen für eigene Disserta

Beitrag von MelanieT »

Ich finde es schäbig, wenn als Gutachter eine Arbeit nicht nach der wirklichen Leistung zu beurteilen. Das Gutachten selbst ist von seinem Text her summa. Als Gesamtbewertung wurde rite festgesetzt. Warum sollte man nun einen anderen Gutachter einschalten. M.E. gehört ein solcher Zweitgutachte wegen Befangenheit von
der Bewertung ausgeschlossen. Hier wird ganz klar manipuiert im Sinne von Revierhalten. Eine solche Notendifferenz ist nicht mehr zu erklären mit Bewertungsspielraum.
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