DV korrigiert nicht

[Synonym331]

Hallo Forum,

ich habe ein kleines Problem, welches mich etwas quält. Es ist nicht ganz so tragisch wie bei manch anderen Foristen, aber dennoch etwas unangenehm. Ich hoffe ein paar gute Ratschläge zu bekommen....

...vor drei Monaten habe ich meine "fertige" Dissertation meinem DV zur Korrektur gegeben. Seitdem ist nicht viel passiert. Ich bekomme ab und an in monatlichen Abständen mal die ein oder andere Seite mit Korrekturvorschlägen von ihm. Als ich das Thema "Einreichen bei der Fakultät" angesprochen habe wurde er etwas ungehalten und meinte, dass die Dissertation an einigen Stellen noch unausgegoren sei und er sich erst Gedanken dazu machen müsse. Zudem läge es an mir und meinem Schreibstil, dass ich die angeplante Einreichung der Arbeit zur nächsten Fakultätsratssitzung im August wohl nicht schaffen werde. Die nächste Fakultätsratssitzung ist allerdings erst im Oktober. Diese Sitzung ist Voraussetzung für die Eröffnung des Promotionsverfahrens (welches sich dann nochmal ein wenig hinziehen wird)

Diese Behauptung des Professors hat mich sehr geärgert, da ich bis heute nicht mal ein Drittel der Arbeit von ihm zurückbekommen habe. Somit hatte ich auch gar nicht die Möglichkeit die angesprochenen Stellen zu korrigieren. Außerdem glaube ich, dass es nur eine willkürliche Schutzbehauptung ist, da die Arbeit von mehreren Leuten korrekturgelesen und für gut befunden wurde. Wenn er in diesem Tempo weiter arbeitet wird die Diss in einigen Monaten noch nicht vollständig korrigiert sein.

Mitte des Monats fange ich jedoch bei meinem neuen Arbeitgeber an, der mir eine Stelle angeboten hat die eine Promotion erfordert. Nun habe ich bei dem Arbeitgeber bereits angegeben, dass der Promotionsprozess sich noch etwas hinziehen wird.

Meine Fragen an Euch sind nun folgende:

- Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
- Wie schaffe ich es den Korrekturprozess zu beschleunigen?
- Was haltet ihr von dem Vorhaben die Dissertation bei der Fakultät einach einzureichen?

Schöne Grüße...
Carl

[ictus]

Ich würde - sofern du das noch nicht gemacht hast - die neue Stelle beim DV ansprechen und darauf hinweisen, dass sie eine Promotion erfordert und der Arbeitgeber deshalb vielleicht nicht mehr allzulange darauf warten will.
Sonst hast du wenig Chancen. Drei Monate sind noch nicht allzu lange und du hast ja auch schon ein Zwischenfazit bekommen. Aus dem eigenen Bekanntenkreis weiß ich, dass der Erstgutachter weniger motiviert ist, wenn ohnehin noch einmal nachgebessert werden muss. Dann sind - aus seiner Sicht - wenige Wochen oder Monate nicht entscheidend.
Liegt hingegen eine Arbeit auf dem Tisch, die genau so ins Verfahren kann, dann setzt man sich eher dran, weil es ja dann ausschließlich nur noch am Gutachten hängt.
Ohne das OK des Doktorvaters ins Verfahren zu gehen, würde ich nicht riskieren, zumal ja scheinbar Punkte in der Arbeit enthalten sind, die er dann negativ bewerten könnte.

[Synonym331]

Vielen Dank für deinen Ratschlag.

Ich werde es nochmal bei meinem DV ansprechen, auch wenn ich bereits absehen kann, dass es die Sache nicht wirklich beschleunigen wird.

Das Feedback welches ich erhalten habe/ die Korrektur beschränkt sich auf Kleinigkeiten - wie doppeltes Leerzeichen oder Ähnliches. Auch hat er bereits erwähnt, dass das sprachliche /inhaltliche Niveau der Kapitel, die er bereits gelesen hat, für eine Dissertation ausreichend ist.

Ich fühl mich etwas verar****, wenn er dann die Verzögerung im Vorgang mit meinem Schreibstil begründet. Sollte ich meinen Unmut darüber beim nächsten Treffen zum Ausdruck bringen oder wäre es dann doch kontraproduktiv?

Die weitere Frage, soll ich mir eine Bescheinigung für meinen neuen Arbeitgeber ausstellen lassen, sodass dieser erkennen kann, dass die Verzögerungen nicht durch mich verursacht sind?

[ictus]

Ob das die Sache beschleunigt, wird man sehen. Drei Monate sind meiner Meinung nach ein recht kurzer Zeitraum. In dieser Zeit haben andere Doktorväter noch nicht mal einen Blick in eine Arbeit geworfen - zumal momentan auch keine vorlesungsfreie Zeit ist. Also: Ball flach halten.
Versetz dich mal in die Lage deines Doktorvaters: Du hast einen Job. Ob das Verfahren drei Monate früher oder später abgeschlossen ist, macht aus seiner Sicht keinen Unterschied. Und deshalb muss du ihm einen plausiblen Grund präsentieren, warum es 3 Monate früher sein muss - und der kann, nachdem was du schreibst, nur sein, dass du Angst hast, dass der Arbeitgeber dich während er Probezeit kündigt, weil er jemand Promoviertes haben will.

Sei froh, dass er die Arbeit sprachlich/inhaltlich für ausreichend hält.
Und lass das mit der Bescheinigung: Wer glaubst du denn, wird dir das ohne Weiteres bescheinigen? Wenn die Verzögerungen nicht durch dich verursacht wurden, heißt das doch, dass sie vom Doktorvater verursacht wurden.