Dissertationsbeginn mit 30 Jahre. Zu alt?

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loli

Dissertationsbeginn mit 30 Jahre. Zu alt?

Beitrag von loli »

Hallo Miteinander,

hier mein Leben in kurzen Worten: Habe Realschule gemacht, dann auf den zweiten Bildungsweg mein Abi nachgeholt, danach 10 Semster an der FH studiert, dann weitere 4 Semster meinen MBA gemacht.

Nun habe ich ggf. ein Angebot zu einer internen Promotion bekommen (als wissenschaftlicher Mitarbeiter). Der Professor meinte, dass das Vorhaben jedoch vier - fünf Jahre gehen wird.

Nun bin ich Anfang 30, habe keine Erfahrungen in der Praxis gemacht. und überlege mir ernsthaft, ob ich diesen Weg gehen kann. Habe leichte Bedenken, dass ich mit 34 zu alt für die Wirtschaft bin....

Wie sieht ihr das? Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht?
Freue mich auf Eure Meinung...

Viele liebe Grüße

Loli
ponyhuetchen

Beitrag von ponyhuetchen »

Ha
Zuletzt geändert von ponyhuetchen am 21.06.2007, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
ponyhuetchen

Beitrag von ponyhuetchen »

Hallo loli,

ich finde Dich nicht zu alt. Schau mal hier:

http://web.uni-marburg.de/alumni/kberi/3.htm

Was hast Du studiert? In welchem Fach möchtest Du promovieren?
Die Frage, die Du Dir m.E. stellen kannst, ist eher: Müßtest Du für die Promotion einen anderen, besser dotierten Job aufgeben? Wenn ja, wärst Du bereit, Dich finanziell einzuschränken? Und v.a.: Hast Du wirklich, wirklich so richtig Bock auf eine Promotion? Auch wenn es in diesen Jahren manchmal zwickt und zwackt?

Alle guten Wünsche,

Pony Hütchen
loli

Beitrag von loli »

Hallo Pony Hütchen

vielen Dank für deine Rückantwort. Ich hätte keinen Job, den ich für die Promotion aufgeben müsste. Studiert habe ich Wirtschaftsinformatik und hätte jetzt die Chancen in einen Lehrstuhl reinzukommen, der sich mit Technologie und Innovationen beschäftigt....

Ausgehend von der Studie aus Marburg wäre ich einer der 14 %, die mit 30 Jahren noch anfangen zu promovieren....

Danke mal für die Info...

Wer hat sonst noch Erfahrungen bezüglich diesem Thema gemacht?

Grüsse

Loli
thori

Beitrag von thori »

Ich würds auch machen. Wenn nicht jetzt, dann machst du es gar nicht mehr. Habe damals auch erst mit 30 angefangen.
loli

Beitrag von loli »

Hallo thori,

hattest Du denn neben Praktikas schon praktische Erfahrungen gesammelt?
Es geht mir nicht nur um das Alter, sondern auch darum, dass ich eben keine Praxiserfahrungen habe.

Sollte ich vielleicht erst in die Wirtschaft gehen? Doch wenn ich mal einen gewissen Lebensstandard erreicht habe und ein Einkommen habe, werde ich sicher nicht mehr promovieren.... Verzwickt die ganze Geschichte...

Gruss
Loli
nanana

Beitrag von nanana »

Hallo Loli

Ähnliche Gedanken habe ich mir letzten Winter gemacht, ich bin nun soeben mit dem Studium fertig geworden und 31.
Ich habe mich für eine Stelle als Wiss. Mitarbeiterin und für die Promotion entschieden. Natürlich werde ich etwas älter sein als andere Berufseinsteiger. Aber ich habe zügig studiert, und bekomme mehr und mehr den Eindruck, gar nicht so alt zu sein im Vergleich zu anderen Absolventen die nicht noch was anderes gemacht hatten, dafür lange fürs Studium brauchten.
Hilfreich fand ich eine Gesamtbetrachtung bezüglich Lebensarbeitszeit: Wenn ich die Diss mit (hoffentlich) 33, 34 fertig habe, dann bleiben immer noch 30 Jahre zum Arbeiten. Das reicht, da mach ich jetzt gerne noch etwas, das mich einfach interessiert, bei dem ich selbstbestimmt arbeiten kann.

nana
thori

Beitrag von thori »

Hallo loli,
ja ich hatte schon Praxiserfahrung und habe neben meiner Promotion auch in der Praxis gearbeitet, allerdings nur 50%. Im Endspurt der Promotion habe ich dann Vollzeit gearbeitet, da ich eine neue Stelle angenommen habe. Die Zeit war schon ziemlich hart. Glücklicherweise hatte ich mein empirisches Material schon vorliegen, sonst hätte ich es wohl nicht geschafft.

Grüße
Marco

Beitrag von Marco »

Hallo,

auch auf die gefahr hin mich unbeliebt zu machen: Ich halte das für keine gute Idee.

Mit dem Lebenslauf + Promotion wirst du für die Wirtschaft uninteressant sein. Dir bleibt dann NUR eine wissenschaftliche Karriere - wenn du das möchstest, ok. Wenn nicht bist du in einer sehr schlechten Lage. Die 10 Semester FH hängen da zusätzlich wie "blei" an dir.

Ich würde so schnell wie möglich in die Wirtschaft eintauchen, sonst fährt der Zug da auch noch ab!

Good luck und Kopf hoch! So eine Promotion ist sooo bedeutend auch wieder nicht...

Gruß,
Marco
oclock
Beiträge: 258
Registriert: 05.11.2006, 19:08
Status: Dr.
Danksagung erhalten: 11 Mal

Beitrag von oclock »

Machs ruhig. Ich habe auch mit 30 angefangen (allerding schon/erst zweieinhalb Jahre Berufserfahrung).
Vielleicht legst Du nach Deiner Promotion nicht mehr DIE steile Karriere hin, aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Kannst ausserdem während der Promotion Kontakte zur Industrie aufbauen, die Dir bei der Jobsuche später helfen könnten.

Wenn Du promovieren willst, dann jetzt, oder nie wieder. Fürs Arbeiten in der Industrie hast Du nach der Promotion noch 30 Jahre lang Zeit ;-)

Du könntest aber auch eine Industriepromotion anstreben (Daimler, SAP, Bosch etc. bieten sowas an).

Ich würde das machen, was mir mein Herz sagt. Aber wenn Du Dich für die Promotion entscheidest, dann brich auf keinen Fall ab. Das sieht dann nämlich echt scheiße im Lebenslauf aus!

Was die Promotionsdauer betrifft: Es gibt genügend Profs. die fertige Themen in der Schublade liegen haben. Evtl. kannst Du noch etwas suchen. Denn wenn das Thema steht könntest Du in 2-3 Jahren fertig sein. Ohne Thema können es schnell 4-5 Jahre werden. (Eine zügige Promotion sieht bestimmt auch gut im Lebenslauf aus.)

Gruß,
oC
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