Medizinische Doktorarbeiten der Uni Würzburg
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Medizinische Doktorarbeiten der Uni Würzburg
Es geht weiter
http://www.focus.de/wissen/campus/dokto ... 31669.html
Edit Sebastian:
Das medizinische Institut der Universität Würzburg prüft 20 Doktorarbeiten aus den Jahren 1998 und (?) 2005 unter Einschaltung externer Gutachter der DFG...
http://www.focus.de/wissen/campus/dokto ... 31669.html
Edit Sebastian:
Das medizinische Institut der Universität Würzburg prüft 20 Doktorarbeiten aus den Jahren 1998 und (?) 2005 unter Einschaltung externer Gutachter der DFG...
"Diese Berge, die du schleppst, die solltest du besteigen, nicht tragen" - Najwa Zebian
Re: Umgang mit Plagiats-Funden im universitären Umfeld
Sehr "lustig" (?) das war genau eine der Unis bei denen ich bei meinen wütenden Beiträgen insgeheim dachte.
Ich habe in letzter Zeit so viele wirklich schlechte Doktorarbeiten und auch Habilitationen gelesen, dass ich mich ernsthaft frage, ob Qualität vom System wirklich gefordert wird. Ich tendiere mittlerweile zu einem eindeutigem Nein. Wer schnell etwas hinschludert wird mit einer Studie über 8 Versuchspersonen Professor, wer etwas gutes liefern will lässt sich jahrelang auf einer halben Stelle ausbeuten...
Ich habe das Gefühl es geht alles in Richtung USA, mit einer ultradünnen "Thesis", welche wenig bis keinen wissenschaftlichen Gehalt hat. Dass man damit auch Leute anzieht, die sagen scheißegal, dann kopier ich lieber schnell schnell was halte ich für nachvollziehbar
Ich habe in letzter Zeit so viele wirklich schlechte Doktorarbeiten und auch Habilitationen gelesen, dass ich mich ernsthaft frage, ob Qualität vom System wirklich gefordert wird. Ich tendiere mittlerweile zu einem eindeutigem Nein. Wer schnell etwas hinschludert wird mit einer Studie über 8 Versuchspersonen Professor, wer etwas gutes liefern will lässt sich jahrelang auf einer halben Stelle ausbeuten...
Ich habe das Gefühl es geht alles in Richtung USA, mit einer ultradünnen "Thesis", welche wenig bis keinen wissenschaftlichen Gehalt hat. Dass man damit auch Leute anzieht, die sagen scheißegal, dann kopier ich lieber schnell schnell was halte ich für nachvollziehbar
Re: Medizinische Doktorarbeiten der Uni Würzburg
@mastermind
Gibt es Links, die zu diesen (deiner Meinung nach) fragwürdigen Arbeiten führen?
Liebe Grüsse,
Frodo
Gibt es Links, die zu diesen (deiner Meinung nach) fragwürdigen Arbeiten führen?
Liebe Grüsse,
Frodo
Re: Medizinische Doktorarbeiten der Uni Würzburg
Wichtig: Ich habe nicht von Plagiaten sondern von minderer Qualität gesprochen.
Ich kann mal am Montag schauen, ob eventuell Links auf Gesamtdokumente vorhanden sind. Das Problem der meisten solchen Arbeiten ist, dass die Leute meistens wissen, dass sie schlecht sind und deswegen halt nur in der Minimalstauflage und schon gar nicht im Internet veröffentlichen.
NAchtrag: Ich hab ein bisschen was online gefunden:
Das hier ist ein Beispiel für eine ganz üble Diss, stellenweise unfreiwillig komisch:
http://books.google.de/books?id=hQ_ui9S ... &q&f=false
Richtiggehend abgelacht habe ich hier: (humoristisch empfehlenswert ist die Trekker-Gruppe)
http://books.google.de/books?id=QdW-J-m ... &q&f=false
Und hier ein Beispiel, wo ab etwa S.180 mit einem N von 7 bis 22 wild rumgerechnet wird (laut google hat es trotzdem zum Prof gereicht):
http://books.google.de/books?id=-8cVnbO ... &q&f=false
Ich kann mal am Montag schauen, ob eventuell Links auf Gesamtdokumente vorhanden sind. Das Problem der meisten solchen Arbeiten ist, dass die Leute meistens wissen, dass sie schlecht sind und deswegen halt nur in der Minimalstauflage und schon gar nicht im Internet veröffentlichen.
NAchtrag: Ich hab ein bisschen was online gefunden:
Das hier ist ein Beispiel für eine ganz üble Diss, stellenweise unfreiwillig komisch:
http://books.google.de/books?id=hQ_ui9S ... &q&f=false
Richtiggehend abgelacht habe ich hier: (humoristisch empfehlenswert ist die Trekker-Gruppe)
http://books.google.de/books?id=QdW-J-m ... &q&f=false
Und hier ein Beispiel, wo ab etwa S.180 mit einem N von 7 bis 22 wild rumgerechnet wird (laut google hat es trotzdem zum Prof gereicht):
http://books.google.de/books?id=-8cVnbO ... &q&f=false
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Re: Umgang mit Plagiats-Funden im universitären Umfeld
Ich fürchte deine Intuition täuscht dich nicht, das ist ganz offensichtlich ein Trend.mastermind hat geschrieben: Ich habe das Gefühl es geht alles in Richtung USA, mit einer ultradünnen "Thesis", welche wenig bis keinen wissenschaftlichen Gehalt hat.
Re: Medizinische Doktorarbeiten der Uni Würzburg
Inwiefern sind diese Arbeiten schlecht? Ein inhatliches Argument wär gut. Mir ist nämlich noch nicht ganz klar, woran Du das festmachst. Daß gerade in den Sozialwissenschaften oft Triviales herauskommt, liegt ja manchmal schon in der Natur der Sache/des Themas.mastermind hat geschrieben:Wichtig: Ich habe nicht von Plagiaten sondern von minderer Qualität gesprochen.
Ich kann mal am Montag schauen, ob eventuell Links auf Gesamtdokumente vorhanden sind. Das Problem der meisten solchen Arbeiten ist, dass die Leute meistens wissen, dass sie schlecht sind und deswegen halt nur in der Minimalstauflage und schon gar nicht im Internet veröffentlichen.
NAchtrag: Ich hab ein bisschen was online gefunden:
Das hier ist ein Beispiel für eine ganz üble Diss, stellenweise unfreiwillig komisch:
http://books.google.de/books?id=hQ_ui9S ... &q&f=false
Richtiggehend abgelacht habe ich hier: (humoristisch empfehlenswert ist die Trekker-Gruppe)
http://books.google.de/books?id=QdW-J-m ... &q&f=false
Und hier ein Beispiel, wo ab etwa S.180 mit einem N von 7 bis 22 wild rumgerechnet wird (laut google hat es trotzdem zum Prof gereicht):
http://books.google.de/books?id=-8cVnbO ... &q&f=false
Re: Medizinische Doktorarbeiten der Uni Würzburg
Die Arbeiten sind insofern schlecht, dass sie in Sachen Methoden unteriridisch sind: Die Stichproben sind (insbesondere für die getroffenen Aussagen) viel zu klein bzw. eher absurd gering. Das Niveau des empirischen Teils entspricht in meinen Augen einer studentischen Arbeiten bis maximal zum Vordiplom. An meiner alten Uni wäre man mit diesen Arbeiten als DIplomarbeit sehr wahrscheinlich nicht durchgekommen.
Gerade in den ersten beiden Arbeiten werden Aussagen getroffen, welche erahnen lassen, dass die Personen wohl keine Vorlesung zu Statistik oder Versuchsplanung besucht haben oder dieses Wissen umgehend verdrängt haben. Es ist keinerlei Schulung des Interviewers erkennbar, im Gegenteil, es wird meiner Meinung nach sogar bewusst beeinflusst. Aspekte wie Zufallsauswahl der Stichprobe, etc. wurden nicht einmal angerissen.
Gerade in den ersten beiden Arbeiten werden Aussagen getroffen, welche erahnen lassen, dass die Personen wohl keine Vorlesung zu Statistik oder Versuchsplanung besucht haben oder dieses Wissen umgehend verdrängt haben. Es ist keinerlei Schulung des Interviewers erkennbar, im Gegenteil, es wird meiner Meinung nach sogar bewusst beeinflusst. Aspekte wie Zufallsauswahl der Stichprobe, etc. wurden nicht einmal angerissen.
Re: Medizinische Doktorarbeiten der Uni Würzburg
Ein Bekannter von mir wurde in Würzburg von genau diesem emeritierten Prof., um den es geht, promoviert. Er hat eine ganz aufwendige und umfangreiche Dissertation geschrieben, die mit magna bewertet wurde. Da er an einer Uni arbeitet, ist er nun natürlich empört und fürchtet er um seinen guten Ruf.
btw fallen mir auf Anhieb gleich zwei bei weitem schlechtere Dissertationen ein als die oben verlinkten "Werke". Aber da ich mit der einen Person eng verwandt und auf die andere beruflich angewiesen bin ... verlinke ich lieber nicht.
btw fallen mir auf Anhieb gleich zwei bei weitem schlechtere Dissertationen ein als die oben verlinkten "Werke". Aber da ich mit der einen Person eng verwandt und auf die andere beruflich angewiesen bin ... verlinke ich lieber nicht.
Re: Medizinische Doktorarbeiten der Uni Würzburg
Oh mein Gott, noch schlechter, ich falle immer mehr vom Glauben ab.
Wobei, krasser als die gestern in Frontal 21 vorgestellten Fälle geht es kaum noch. Es ging erneut um die Uni Würzburg. Ein Fall betrug 37 Seiten, davon etwa 7 eigenständige Seiten mit Text. In Ausnahmefällen (komplizierte mathematische Formlen, etc..) mag das okay sein, aber in der Regel: 37 Seiten! Ebenso sinnfrei die historischen Abrisse über Heilpflanzen in ähnlicher Länge.
Wenn man sich wenigstens damit trösten könnte, dass diese Leute nicht in der Wissenschaft bleiben, aber dem ist überhaupt nicht der Fall: Die Verfasser der drei von mir verlinkten Arbeiten sind alle nach wie vor im universitären Umfeld tätig.
Auch ich kenne noch weitere schlechte Arbeiten (fehlerhafte Zitate, massenweise Sekundärzitate, Passagenweise sehr eng am Original) von Leuten, welche ich hier nicht verlinke, da diese als Professoren meiner Laufbahn noch schädlich werden könnten.
Wobei, krasser als die gestern in Frontal 21 vorgestellten Fälle geht es kaum noch. Es ging erneut um die Uni Würzburg. Ein Fall betrug 37 Seiten, davon etwa 7 eigenständige Seiten mit Text. In Ausnahmefällen (komplizierte mathematische Formlen, etc..) mag das okay sein, aber in der Regel: 37 Seiten! Ebenso sinnfrei die historischen Abrisse über Heilpflanzen in ähnlicher Länge.
Wenn man sich wenigstens damit trösten könnte, dass diese Leute nicht in der Wissenschaft bleiben, aber dem ist überhaupt nicht der Fall: Die Verfasser der drei von mir verlinkten Arbeiten sind alle nach wie vor im universitären Umfeld tätig.
Auch ich kenne noch weitere schlechte Arbeiten (fehlerhafte Zitate, massenweise Sekundärzitate, Passagenweise sehr eng am Original) von Leuten, welche ich hier nicht verlinke, da diese als Professoren meiner Laufbahn noch schädlich werden könnten.
Re: Medizinische Doktorarbeiten der Uni Würzburg
Je mehr nach solchen Geschichten gegraben wird, desto eigenartiger kommt mir das alles vor....
Das auch schlechte Arbeiten zu einem Doktorgrad führen, finde ich (bis zu einer gewissen Schmerzgrenze) erstmal nicht schlimm. Solange da nicht gekungelt wird, mag auch eine schlechte Dissertation ihre Berechtigung haben. Aber dies hier ist scharf:
Würzburger Promotionsordnung:
http://www.uni-wuerzburg.de/index.php?i ... &uid=36303
Da muss ich mich fast Fragen, ob man solche seltsamen Arbeiten den Doktoranden oder der Universität als Institution vorwerfen muss.
Hoffentlich schlagen diese Geschichten nicht irgendwann ins Gegenteil um und sorgen für Regeln, die es den ehrlichen Doktoranden unnötig schwer machen oder ihnen Steine in den Weg werfen.
Das auch schlechte Arbeiten zu einem Doktorgrad führen, finde ich (bis zu einer gewissen Schmerzgrenze) erstmal nicht schlimm. Solange da nicht gekungelt wird, mag auch eine schlechte Dissertation ihre Berechtigung haben. Aber dies hier ist scharf:
Würzburger Promotionsordnung:
http://www.uni-wuerzburg.de/index.php?i ... &uid=36303
§6 Dissertation
[...] Sie soll in der Regel nicht mehr als 40 Seiten umfassen. Eine von mehreren Autoren angefertigte Arbeit kann grundsätzlich nicht als Dissertation zugelassen werden, dies gilt nicht, wenn ausschließlich der Betreuer der Arbeit als Mitautor fungiert. [...]
Da muss ich mich fast Fragen, ob man solche seltsamen Arbeiten den Doktoranden oder der Universität als Institution vorwerfen muss.
Hoffentlich schlagen diese Geschichten nicht irgendwann ins Gegenteil um und sorgen für Regeln, die es den ehrlichen Doktoranden unnötig schwer machen oder ihnen Steine in den Weg werfen.
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