Zwei "Wertigkeiten" von Quellenangaben

Fragen aus der laufenden Arbeit an der Dissertation.
Literatursuche, Motivationsprobleme, Lehrtätigkeit, Ärger mit dem Prof u.v.m.
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musicus

Zwei "Wertigkeiten" von Quellenangaben

Beitrag von musicus »

Ich würde gerne wissen, ob es jemandem von euch genauso geht: ich habe irgendwie das Bedürfnis, das Literaturverzeichnis nicht zu überladen. Am liebsten würde ich da nur Quellen aufnehmen, die mir besonders wichtig waren, Bücher die ich ganz gelesen habe usw. Dann habe ich natürlich eine ganze Fülle von Quellenangaben, die ich angeben muß, aber ich weiß nicht wo und wie. Ich würde da am liebsten jeweils eine Fußnote dazu machen und fertig (obwohl ich sonst im Text [Autor, Jahr] Kurzbelege zitiere). Das habe ich so aber noch nie gesehen, also eine Trennung in zwei "Wertigkeiten" von Belegen. Ich verwende z.B. in allgemeineren Teilen gerne kurze Zitate aus Interviews oder Fernsehbeiträgen oder dem Netz die zeigen, wer in welchem viell. anderem Zusammenhang ähnliche Auffassungen vertritt wie ich sie gerade darlege. Ich liebe solche nicht-schriftlichen Quellen fast, aber ich finde, daß sie im "Literaturverzeichnis" nichts zu suchen haben.

Mag jmd. dazu etwas schreiben? :oops:
Angara

Re: Zwei "Wertigkeiten" von Quellenangaben

Beitrag von Angara »

musicus hat geschrieben:Ich würde gerne wissen, ob es jemandem von euch genauso geht: ich habe irgendwie das Bedürfnis, das Literaturverzeichnis nicht zu überladen. Am liebsten würde ich da nur Quellen aufnehmen, die mir besonders wichtig waren, Bücher die ich ganz gelesen habe usw. Dann habe ich natürlich eine ganze Fülle von Quellenangaben, die ich angeben muß, aber ich weiß nicht wo und wie. Ich würde da am liebsten jeweils eine Fußnote dazu machen und fertig (obwohl ich sonst im Text [Autor, Jahr] Kurzbelege zitiere). Das habe ich so aber noch nie gesehen, also eine Trennung in zwei "Wertigkeiten" von Belegen. Ich verwende z.B. in allgemeineren Teilen gerne kurze Zitate aus Interviews oder Fernsehbeiträgen oder dem Netz die zeigen, wer in welchem viell. anderem Zusammenhang ähnliche Auffassungen vertritt wie ich sie gerade darlege. Ich liebe solche nicht-schriftlichen Quellen fast, aber ich finde, daß sie im "Literaturverzeichnis" nichts zu suchen haben.

Mag jmd. dazu etwas schreiben? :oops:
Hm, ich muß gestehen, daß ich Dein Problem nicht ganz nachvollziehen kann. Du wirst vermutlich nicht drumrum kommen, diese Sachen ins Literaturverzeichnis aufzunehmen. Höchstens kannst Du das Literaturverzeichnis in zwei Teile teilen und die mit entsprechenden Überschriften versehen. Das Beste wird wohl sein, Du nimmst die ins Literaturverzeichnis auf. Immerhin zwingt Dich ja niemand, es Dir ständig anzugucken, dann stört Dich auch der Umfang nicht...
musicus

Re: Zwei "Wertigkeiten" von Quellenangaben

Beitrag von musicus »

Ich hab mal etwas recherchiert und bin da auf etwas gestoßen. Eine Empfehlung aus einem ökologischen Fach sagt hier aus, daß nur "zitierfähige" (was auch immer das heißen soll) Literatur ins Verzeichnis aufgenommen werden soll. Nicht-zitierfähige Quellen müssen genannt werden, sollen aber nicht im Verzeichnis auftauchen. So ähnlich meine ich das glaube ich. Wobei ich die Idee von "zitierbarer", "zitierfähiger" oder gar "zitierwürdiger" Quellen im ganz Allgemeinen ja unsinnig finde.

Wofür überhaupt ein Verzeichnis (das frage ich mich auch bei Tabellen- und Abbildungsverzeichnissen)? Wenn es z.B. dazu benutzt wird, alle verwendeten Quellen in eine Datenbank (SCI?) einzupflegen, dann wäre das natürlich eine große Arbeitserleichterung. Aber sonst?
algol
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Re: Zwei "Wertigkeiten" von Quellenangaben

Beitrag von algol »

Ich habe das aber auch schon einige Male gesehen, wenn bestimmte Quellen z.B. Briefe Gegenstand der Untersuchung waren, dann wurden die zwar schon alle hübsch aufgelistet, aber nicht im normalen Literaturverzeichnis, sondern einem Quellenverzeichnis o.ä.
BertaFrieda

Re: Zwei "Wertigkeiten" von Quellenangaben

Beitrag von BertaFrieda »

Hallo Musicus,

ich habe eine Trennung, wie sie dir vorschwebt, auch noch nirgends gesehen.

In meiner Diplomarbeit hatte ich allerdings auch sehr wenige "Literatur"(?)-Verweise, auf die ich nicht im Literaturverzeichnis eingegangen bin: Ich hatte nämlich einzelne Fußnoten gesetzt, die darstellen sollten, wie verbreitet bestimmte Dokumente im Netz sind (eben mit Abfragen an Suchmaschinen mit bestimmten Stichworten zu einem bestimmten Datum, Resultatstypen, Resultatsmenge, ...). Diese Suchmaschinenabfragen habe ich nur in der Fußnote dokumentiert und nicht mehr im Verzeichnis. Ich glaube aber nicht, dass das richtig vergleichbar mit deinem Problem ist.
Eine Empfehlung aus einem ökologischen Fach sagt hier aus, daß nur "zitierfähige" (was auch immer das heißen soll) Literatur ins Verzeichnis aufgenommen werden soll. Nicht-zitierfähige Quellen müssen genannt werden, sollen aber nicht im Verzeichnis auftauchen. So ähnlich meine ich das glaube ich. Wobei ich die Idee von "zitierbarer", "zitierfähiger" oder gar "zitierwürdiger" Quellen im ganz Allgemeinen ja unsinnig finde.
In meinem Bereich ist es vollkommen unüblich, das Literaturverzeichnis in unterschiedliche Abschnitte zu unterteilen. Auch wenn ich doch einige Verweise nutze, die sich bloß auf einen Halbsatz einer Fußnote in einer dicken Monographie beziehen. Ich (und das ist bei uns auch üblich so) unterscheide nicht zwischen "würdigen" und "unwürdigen" Belegen - was ich irgendwo gelesen habe, kommt ins Literaturverzeichnis. Und wenn es ein "Aufsatz" aus der Bild-Zeitung wäre oder ein Screenshot einer Nachricht von gmx.de oder so.

Vermutlich würde ich mich an deiner statt nicht auf Praktiken anderer Fächer beziehen, die denen deines Bereiches widersprechen oder dort wenigstens unüblich sind.

Das einzige, was ich mir noch vorstellen könnte (obwohl es mir auch äußerst unüblich erscheint) wäre eine separate, zusätzliche Literaturliste, die du irgendwie als "besonders hervorzuhebene/zu empfehlende/grundlegende/..." Literatur kennzeichnen könntest. Und wenn es passt (und bei euch üblich ist - bei uns ist es das eher nicht, habe ich aber trotzdem schon gesehen) eben ein Quellen- und ein Literaturverzeichnis aufführen.

Soweit,
BertaFrieda.
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