Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stelle!
Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stelle!
Hallo zusammen,
ich bräuchte ganz dringend Input von bereits angestellten Doktoranden! Mein Problem ist folgendes: Ich habe mich entschieden nach meiner Diplomarbeit nun im gleichen Labor meine Doktoarbeit zu schreiben. Vorraussichtlich werde ich im Mai anfangen und stehe gerade vor der Entscheidung, ob ich mich um ein Promotionsstipendium bewerben soll oder die mit angebotene 65% Stelle annehmen soll.
Genauer gesagt, will meine Betreuerin, dass ich mich um die Landesgraduierten-Förderung bewerbe, da sie meint ich hätte gute Chancen und v.a. weil sie dann das Geld der 65% Stelle für eine andere Doktorandin verwenden kann. Um den finanziellen Unterschied auszugleichen und mir Rente- bzw. Krankenversicherung zu verschaffen, bietet sie mir einen HiWi-Vertrag an, der etwa bei 400 Euro liegen soll.
Ich bin jetzt gerade ziemlich aufgeschmiessen, da ich vom Gefühl eher zur Stelle hin tendiere, aber meine Betreuerin nicht auf den Schlips treten will und Angst habe, dass sie mir das übel nimmt. Ich sehe eigentlich keinen wirklich Vorteil in dieser LGF/Hiwi-Kombination für mich, da das Argument, man kann sagen das man ein Stipendium bekommen hat, beim LGF-Stipendium meiner Meinung nach nicht wirklich ausschlaggebend ist.
Habt ihr Erfahrungen mit dem LGF-Stipendium? Könnt ihr mir raten, was die bessere Option ist. Ich sehe im Moment eher die Nachteile (d.h. keine Arbeitslosenversicherung, kaum Rentenbeitrage (da nur der 400 Euro Job zählt), keine Möglichkeit nebenher zu jobben etc.)
Ich wäre um jeden Rat dankbar! Viele Grüße!
ich bräuchte ganz dringend Input von bereits angestellten Doktoranden! Mein Problem ist folgendes: Ich habe mich entschieden nach meiner Diplomarbeit nun im gleichen Labor meine Doktoarbeit zu schreiben. Vorraussichtlich werde ich im Mai anfangen und stehe gerade vor der Entscheidung, ob ich mich um ein Promotionsstipendium bewerben soll oder die mit angebotene 65% Stelle annehmen soll.
Genauer gesagt, will meine Betreuerin, dass ich mich um die Landesgraduierten-Förderung bewerbe, da sie meint ich hätte gute Chancen und v.a. weil sie dann das Geld der 65% Stelle für eine andere Doktorandin verwenden kann. Um den finanziellen Unterschied auszugleichen und mir Rente- bzw. Krankenversicherung zu verschaffen, bietet sie mir einen HiWi-Vertrag an, der etwa bei 400 Euro liegen soll.
Ich bin jetzt gerade ziemlich aufgeschmiessen, da ich vom Gefühl eher zur Stelle hin tendiere, aber meine Betreuerin nicht auf den Schlips treten will und Angst habe, dass sie mir das übel nimmt. Ich sehe eigentlich keinen wirklich Vorteil in dieser LGF/Hiwi-Kombination für mich, da das Argument, man kann sagen das man ein Stipendium bekommen hat, beim LGF-Stipendium meiner Meinung nach nicht wirklich ausschlaggebend ist.
Habt ihr Erfahrungen mit dem LGF-Stipendium? Könnt ihr mir raten, was die bessere Option ist. Ich sehe im Moment eher die Nachteile (d.h. keine Arbeitslosenversicherung, kaum Rentenbeitrage (da nur der 400 Euro Job zählt), keine Möglichkeit nebenher zu jobben etc.)
Ich wäre um jeden Rat dankbar! Viele Grüße!
Re: Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stel
Mir stellt sich folgende Frage: Musst Du für die 400 Euro-Stelle genauso viele Stunden arbeiten wie für die 65%-Stelle? Dann würde ich auf jeden Fall die 65%-Stelle nehmen. Ich frage auch deshalb, weil die Doktoranden nur allzu oft als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden und kaum dazu kommen, tatsächlich an Ihrer Dissertation zu arbeiten. Mit einem Stipendium bist Du immerhin zu einem gewissen Teil finanziell unabhängig! Die Rentenansprüche sind, glaube ich, vernachlässigungswürdig; da kommt auch bei einer 65%-Stelle im Zweifel nichts Entscheidendes zusammen.
Re: Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stel
Also, die Stipendium + 400 Euro Stelle ändert nichts an meinen Arbeitszeiten. Wir haben eine anderen Doktoranden im Labor, der ebenfalls so finanziert wird und er muss nicht mehr oder weniger arbeiten und generell haben wir in dem Labro das Glück, dass wir uns nicht an der Forschung beteiligen müssen.
Ich habe durch das Stipendium also keine Vor/Nachteile, was meine Arbeitszeiten betrifft und ich kann mich so oder so voll auf die Diss. konzentrieren. Es geht mehr um die Faktoren Rente/Arbeitslosigkeit/KV...
Ich habe durch das Stipendium also keine Vor/Nachteile, was meine Arbeitszeiten betrifft und ich kann mich so oder so voll auf die Diss. konzentrieren. Es geht mehr um die Faktoren Rente/Arbeitslosigkeit/KV...
Re: Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stel
Die Rechnung wird nicht aufgehen. Um Renten-/Arbeits- und Krankenversichert zu sein, musst du mind. 401 Euro verdienen. Also im sog. Gleitzonenbereich tätig sein. Darunter bist du ein Mini-Jobber und zahlst nur Beiträge an die Knappschaft, die aber keinen Versicherungsschutz bieten. Ebenso muss bedacht werden, dass bei einem Stipendium für gewöhnlich festgelegt wird, dass man nciht mehr als eine bestimmte Stundenanzahl arbeiten darf. Fachfremd meist 6, Fachbezogen 8 Stunden die Woche. Um auf 401 Euro zu kommen, reicht das häufig nicht aus. Also hat man da auch nicht gewonnen.
Ebenso richtet sich der Anspruch an Arbeitslosengeld nach dem letzten Netto-Verdienst und der sollte hoch sein. Hast du nur 401 Euro offiziell verdient (das Stipendium zählt nicht), bekommst du entsprechend 300 Euro Arbeitslosengeld I.
Bei einer 65%-Stelle sieht das ganze schon anders aus. Da dürfte dein ALG I bei etwa bei 1000 Euro liegen, du bist die ganze Zeit unproblematisch Krankenversichert und für die Rentenkasse hast du auch was getan.
Wenn im Prinzip kein Unterschied zwischen dem Arbeitsaufwand beim Stipendium oder der Stelle liegt, würde ich die Stelle nehmen. Da bist du auf der sicheren Seite.
Ebenso richtet sich der Anspruch an Arbeitslosengeld nach dem letzten Netto-Verdienst und der sollte hoch sein. Hast du nur 401 Euro offiziell verdient (das Stipendium zählt nicht), bekommst du entsprechend 300 Euro Arbeitslosengeld I.
Bei einer 65%-Stelle sieht das ganze schon anders aus. Da dürfte dein ALG I bei etwa bei 1000 Euro liegen, du bist die ganze Zeit unproblematisch Krankenversichert und für die Rentenkasse hast du auch was getan.
Wenn im Prinzip kein Unterschied zwischen dem Arbeitsaufwand beim Stipendium oder der Stelle liegt, würde ich die Stelle nehmen. Da bist du auf der sicheren Seite.
Re: Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stel
Ich wie gesagt auch!deliliah hat geschrieben:Wenn im Prinzip kein Unterschied zwischen dem Arbeitsaufwand beim Stipendium oder der Stelle liegt, würde ich die Stelle nehmen.
Wie Du schreibst, planst Du sowieso nebenbei noch zu jobben. Vielleicht kannst Du damit Deine Entscheidung gegenüber Deiner Betreuerin rechtfertigen. Normalerweise sind Nebenjobs 400-Euro-Minijobs, von denen man (jedenfalls für 400 Euro) nur einen haben darf. Vielleicht wird der Dir in Aussicht gestellte Nebenjob ja nur als Minijob angeboten?
Re: Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stel
Man kann auch beim Minijob (<400 Euro) RV zahlen, sozusagen freiwillig. Das ist finanzielle war sehr wenig, man sammelt aber Beitragsjahre. Aber Stelle ist natürlich lukrativer. Auch für den Lebenslauf.
Aber die Frage ist halt, ob Du die Diss unterkriegst im Job.
Aber die Frage ist halt, ob Du die Diss unterkriegst im Job.
Re: Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stel
Hallo zusammen,
ich glaube ihr habt mich z.T. falsch verstanden. Ich habe im Moment zwei Optionen. Option A: 65% Stelle annehmen Option B: LGF-Stipendium (hypothetisch)+HiWi-Vertrag (von meinem BETREUER). Der Betreuer bietet mir den HiWi-Vertrag deshalb an, damit ich eben KV/RV versichert bin (sind da eben knapp ÜBER 400 Euro). Er will sozusagen, nur das Geld der Stelle für jemand anderen verwenden, aber mich deshalb gleich bezahlen, d.h. unters. Gehälter ziehen die beiden Optionen nicht mit sich.
Mal noch ne blöde Frage, bekommt man bei einem HiWi-Vertrag auch Weihnachtsgeld? Wieviel Stunden kann man als "wissenschaftlicher" Mitarbeiter überhaupt arbeiten? Sonst würde ich ja wahrscheinlich tatsächlich Probleme mit dem Promotionsstipendium-Vertrag bekommen - weiß einer wie viel man da max. dazu verdienen darf?
ich glaube ihr habt mich z.T. falsch verstanden. Ich habe im Moment zwei Optionen. Option A: 65% Stelle annehmen Option B: LGF-Stipendium (hypothetisch)+HiWi-Vertrag (von meinem BETREUER). Der Betreuer bietet mir den HiWi-Vertrag deshalb an, damit ich eben KV/RV versichert bin (sind da eben knapp ÜBER 400 Euro). Er will sozusagen, nur das Geld der Stelle für jemand anderen verwenden, aber mich deshalb gleich bezahlen, d.h. unters. Gehälter ziehen die beiden Optionen nicht mit sich.
Mal noch ne blöde Frage, bekommt man bei einem HiWi-Vertrag auch Weihnachtsgeld? Wieviel Stunden kann man als "wissenschaftlicher" Mitarbeiter überhaupt arbeiten? Sonst würde ich ja wahrscheinlich tatsächlich Probleme mit dem Promotionsstipendium-Vertrag bekommen - weiß einer wie viel man da max. dazu verdienen darf?
Re: Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stel
Ich habe ein DFG-Stipendium und bin nicht traurig drüber: 1) 65% von sagen wir 1400€ (wenns hoch kommt) sind genauso viel wie HartzIV + Zulagen was du im Fall von Arbeitslosigkeit bekommst... Mit Stipendium zahl ich keine Steuern - du kriegst die ganze Summe - Das einzige ist der Krankenkassenbeitrag, den du voll zahlen musst (~180-200€), aber dafür kriegst du ja 400€ drauf...
So ein Stipendium sieht allerdings nicht nur schick in der vita aus, sondern über die Veranstaltungen des Stipendiengebers kommst du mit vielen nützlichen Kollegen in Kontakt Ich bereue es zumindest nicht! Kaum negative Unterschiede (s. Krankenkasse) zu meinen Kollegen... im Gegensatz: eigenes Reisekostenbudget, zusätzliche soft skill Kurse, die echt helfen...
Gruß!
Aniii
So ein Stipendium sieht allerdings nicht nur schick in der vita aus, sondern über die Veranstaltungen des Stipendiengebers kommst du mit vielen nützlichen Kollegen in Kontakt Ich bereue es zumindest nicht! Kaum negative Unterschiede (s. Krankenkasse) zu meinen Kollegen... im Gegensatz: eigenes Reisekostenbudget, zusätzliche soft skill Kurse, die echt helfen...
Gruß!
Aniii
Re: Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stel
Zum HiWi-Vertrag kann ich sagen, der ist auf maximal 85 Stunden pro Monat begrenzt. Sind also ungefähr 21h pro Woche.
Falls du nur 20h pro Woche arbeiten darfst, wirst du wohl einen HiWi-Vertrag über 80h annehmen dürfen.
Die genaue Regelung müsstest du bei den Regularien des Stipendiums nachlesen können.
Im Dezember waren es bei mir rund 200€ mehr als sonst, denke das war Weihnachtsgeld, auch bei HiWis
Falls du nur 20h pro Woche arbeiten darfst, wirst du wohl einen HiWi-Vertrag über 80h annehmen dürfen.
Die genaue Regelung müsstest du bei den Regularien des Stipendiums nachlesen können.
Im Dezember waren es bei mir rund 200€ mehr als sonst, denke das war Weihnachtsgeld, auch bei HiWis
Re: Entscheidungshilfe bei Promotionsstipendium oder 65%Stel
Mittlerweile habe ich herausbekommen, dass man an der Uni Stuttgart kein Weihnachtsgeld mehr bekommt
Hat jemand eine Ahnung, wie das mit den Urlaubstagen ist: muss ich mich dann an die Urlaubstage des HiWi-Vertrags halte? und wie sieht das bei einem Stipendium aus? Muss man da überhaupt Urlaub einreichen?
Hat jemand eine Ahnung, wie das mit den Urlaubstagen ist: muss ich mich dann an die Urlaubstage des HiWi-Vertrags halte? und wie sieht das bei einem Stipendium aus? Muss man da überhaupt Urlaub einreichen?
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