Veröffentlichung studentischer Mitarbeiter

Fragen aus der laufenden Arbeit an der Dissertation.
Literatursuche, Motivationsprobleme, Lehrtätigkeit, Ärger mit dem Prof u.v.m.
myfunnyvalentine

Re: Veröffentlichung studentischer Mitarbeiter

Beitrag von myfunnyvalentine »

Bevor hier einige ihre kostbare Arbeitszeit mit guttenbergschen Unterstellungen und Vermutungen verschwenden, offenbar das von mir beschriebene Verfahren aber gar nicht kennen, werd ich den Thread hier mal beenden. Vielleicht hat es dem ein oder anderen in ähnlicher Situation ja geholfen.
Hab jetzt noch einmal alle drei Seiten gelesen – etwa 5x, mitunter indirekt, wurde nach dem Fachbereich gefragt. Allein, beantwortet hast Du es nicht… Das trägt nicht gerade zur Aufklärung bei :roll:
basilfawlty

Re: Veröffentlichung studentischer Mitarbeiter

Beitrag von basilfawlty »

Ein klarer Verweis auf die Arbeit des Studenten ist sicherlich notwendig. Aber ich finde dieses Verbot der Nutzung der Ergebnisse etwas problematisch.
Beispielsweise kann man in einem Projekt verschiedene Teilprojekte haben - ein biotechnischer Großversuch. Teil des ganzen ist dann die statistische Datenauswertung. Da kann man sich doch wunderbar einen Statistik Master holen, zusätzlich betreut von jemandem vom Statistik Lehrstuhl. Der hat eine Masterarbeit die auch einen Sinn ergibt, man bringt ihm ein bisschen Notwendige Biologie / etc. bei. und zum Schluss erhält man die Ergebnisse. Oder ein Student programmiert eine Datenbank, ...
Die Zeiten dass ein Wissenschaftler alles allein macht, sind in etwa seit Humbold vorbei.
Warum gibt es denn in einer Wissenschaftlichen Arbeit nicht die Möglichkeit, gewisse Teile "auszunehmen"
Beispielsweise "Die Arbeit in Kapitel 3.2 wurde maßgeblich durch Student XY erstellt, der durch mich betreut wurde". Dann ist klar, dass dieser Teil von der "wissenschaftlichen" Bewertung der Leistung des Autors auszunehmen ist, aber man muss doch den ganzen Quatsch nicht nochmal machen. Ob es fachlich von ausreichender Qualität ist, dass man es übernimmt, kann man ja wohl auch recht gut selber einschätzen.
Das Problem ist doch vielmehr, dass das Regelwerk hierzu fehlt / Die Akzeptanz und man die Arbeit da viel zu wichtig nimmt. Von den meisten Promotionen sind doch ohnehin nur 20 Seiten wirklich "neu", was ja auch völlig ausreicht. Wichtig ist doch eigentlich dass ein klar erkennbarer Eigener Beitrag zur Wissenschaft stattgefunden hat, wo dann 2-3 Professoren sagen - ja, dieser Teil bringt die Wissenschaft in für eine Promotion ausreichendem Maß nach vorne.
musicus

Re: Veröffentlichung studentischer Mitarbeiter

Beitrag von musicus »

Warum willst du einen fremden Teil aufnehmen, den du dann wiederum von der "Bewertung" ausnimmst? Das macht m.E. keinen Sinn. Wenn du deine Arbeit ohne diese Vorleistung nicht machen kannst, dann müßte diese Vorleistung ja ebenfalls "promotionswürdig" sein. Ich plädiere für die Abschaffung der Promotion, sie macht (außer junge Leute ohne Jobperspektiven für die Forschung zu verheizen) wirklich keinen Sinn in der jetzigen Form.

Als Student zeige ich mit der Abschlußarbeit, daß ich selbständig bestehende Methoden und bestehendes Wissen auf eine Fragestellung anwenden kann, das ist die Jobvoraussetzung für einen "Wissenschaftler". Die wirklich neue Erkenntnis steht doch zumeist am Ende, nicht am Anfang einer "Karriere".

PS: Habe gerade eine Diss in der Hand, deren Hauptteil ein Fragebogen mit 40 Items ist, der an 20 Leute verschickt wurde und dann (angeblich) ausgewertet wurde. Die Auswertungen wurden aber (aus Persönlichkeitsschutz-Gründen) nicht veröffentlicht. Prima! Laßt uns doch den Studienabschluß wieder aufwerten!
saxomanix

Re: Veröffentlichung studentischer Mitarbeiter

Beitrag von saxomanix »

Sodele, mal ne Rueckmeldung von meiner Seite. Hab mal mit meinem Prof diesbezueglich gesprochen (also auch zitieren der studienarbeiten in der diss usw) und er meinte, ja das sei in der vergangenheit nicht gemacht worden EIGENTLICH ist das aber nicht korrekt...und wenn ich sichergehen will und das komplett korrekt (ohne das im nachinein wer meckert) machen möchte, soll ich auch gerne studien- oder BA Arbeiten zitieren. Dann kann man auch fröhlich die Originaldiagramme und Daten nutzen , interpretieren tut man die ja echt abgewandelt ...

sorry fuer die rechtschreibfehler, hab hier ne komische Tastatur (französich glaub ich, scheiss sucherei)
Leitzordner

Re: Veröffentlichung studentischer Mitarbeiter

Beitrag von Leitzordner »

Hallo
Wenn BA oder MA Studenten von mir betreut werden arbeiten die natürlich auch an meinem Thema. Da ich oder der Prof die Versuche planen und ich alle Denkkritischen Teile sowieso selber mache ist es eher eine Assistenzarbeit und meiner Meinung nach "gehören" mir die Ergebnise natürlich auch zum Teil und kommen auch in meine Diss.
Wenn jemand von Assistenten Versuche durchführen lässt würde er ja auch die Ergebnisse als seine verkaufen. Das Problem mit den BA/MAs ist einfach, dass die die Ergebnisse schon in Form einer These anderen zugänglich gemacht haben. Darum sollte darin auch stehen welchen Input der Doktorand beigesteuert hat.
Dr. Natalie Struve

Re: Veröffentlichung studentischer Mitarbeiter

Beitrag von Dr. Natalie Struve »

MrSir hat geschrieben: Einen Teilbereich meiner Arbeit lasse ich durch einen Studenten in Form einer Studienarbeit untersuchen. [...] Wie muss in dieser Studienarbeit kenntlich gemacht werden, dass bestimmte Teilbereiche durch meinen Input bearbeitet wurden (die initiale Idee also von mir kam), wenn der Student noch auf keine Publikation von mir verweisen kann? [...] Da die Konstellation ja nichts Ungewöhnliches ist, wollte ich euch mal fragen, wie ihr das gereglt habt.
Auch wenn das nicht die von Ihnen gewünschte positive Erfahrung ist, Ihre Darstellung in vielerlei Hinsicht nicht ganz klar ist und in der Tat das Verwerten von Studenten-Ergebnissen "normal" im Sinne von häufig vorkommend ist: Ich muß wie meine Vorredner bzw. -schreiber darauf hinweisen, daß es so jedenfalls problematisch klingt... Ich empfehle einen Blick in die DFG-Empfehlungen zu guter wissenschaftlicher Praxis, die Regeln Ihrer Hochschule dazu (als Beispiel: http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/vp ... Praxis.pdf), ergänzend/abschreckend einen Blick in Riebles Buch zum Wissenschaftsplagiat, das sich ausgiebig mit der urheberrechtswidrigen und wissenschaftlich unredlichen Verwertung von Mitarbeiterleistungen beschäftigt.

Und wenn es nur um einen Anstoß geht, reicht in der Regel ein Hinweis am Anfang, z. B. als Fußnote zum Titel.

[Fehler korrigiert]
bbb

Re: Veröffentlichung studentischer Mitarbeiter

Beitrag von bbb »

Dr. Natalie Struve hat geschrieben:Ich empfehle einen Blick in die DFG-Empfehlungen zu guter wissenschaftlicher Praxis, die Regeln Ihrer Hochschule dazu (als Beispiel: http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/vp ... Praxis.pdf),
dort steht:
Die Beteiligung an der Erhebung, Sammlung oder Zusammenstellung von Daten, das Erstellen von Graphiken oder Tabellen lediglich aus vorhandenen Daten, das Beitragen wichtiger Untersuchungsmaterialien, die Verantwortung für die Einwerbung der Förderungsmittel oder die Leitung der Abteilung oder Arbeitsgruppe, in der die zur Veröffentlichung bestimmten Forschungsarbeiten durchgeführt worden sind, sind für sich allein grundsätzlich ebenfalls nicht geeignet, eine Autorschaft zu rechtfertigen.
Das würde doch bedeuten, dass eine selbst erstellte Auswertung von Daten, die von jemand anderem (z. B. einer studentischen Hilfskraft) erhoben wurden, keine Verletzung der Autorschaft des anderen darstellt.
Andererseits rechtfertigt das Erstellen von Graphiken oder Tabellen aus vorhandenen Daten auch keine Autorschaft.

Ist das ein Widerspruch?
Oder ist das so zu verstehen, dass nur eine Auswertung im Sinne der eigenen Interpretation eine Autorschaft rechtfertigt, egal, wer die Daten erhoben hat?
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