Ob Natur- oder Geisteswissenschaften, ob Jura oder BWL - überall, wo geforscht wird und davon Gelder, Arbeitsplätze, Karrieren und akademische Grade abhängen, besteht m.E. grundsätzlich die Versuchung, zu schummeln, und zwar unabhängig vom Fach...!
Plagiiert wird sicher eher bei den Juristen, Geistes- und Gesellschaftswissenschaftlern, aber naturwissenschaftliche Experimente und Studien bieten dafür andere Möglichkeiten, zu schummeln, zu mogeln und zu faken. Eine Patientin von mir arbeitet als Laborantin an einem Chemie- Institut - und die erzählt die haarsträubensten Geschichten von den "lieben" Chemie- Doktoranden...
Wenn bei den Experimenten und Studien etwas nicht klappt, wird halt "ein bißchen nachgeholfen", Ergebnisse, die nicht passen, weden "passend gemacht" etc. pp...
Ähnlich, wie bei den Medizinern, promovieren übrigens ca. 80% der Chemiker, und zwar sicher nicht alle aus reiner Begeisterung für die Wissenschaft, sondern weil ein Chemiker ohne "Dr. rer. nat." praktisch keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat.
Dabei sind Chemiker sicher weder schlechtere Menschen, noch schlechere Wissenschafler, als wir Alle. Was ich sagen will, ist folgendes:
Es ist ein ziemlicher "Kindergarten"
und uns gestandenen Akademikern und Forschern unwürdig, uns gegenseitig den "schwarzen Peter" zuzuschieben, bei wem nun mehr gemogelt wird! Stattdessen sollten wir lieber vor der eigenen Haustür kehren, selbst redliche und ehrliche Forschung betreiben und dies auch offensiv kommunizieren - nach dem Motte:
"Tue Gutes und rede drüber..."